Cause I Can Hear Your Heartbeat von emotional_chaos ((Scott+Isaac)) ================================================================================ Kapitel 1: About Air Castles And Detention ------------------------------------------ Das Gefühl der Verantwortung macht Scott wahnsinnig. Zu wissen, dass es seine Schuld ist, wenn einer seiner Freunde zu Schaden kommt. Er hat schon so viele von ihnen in Gefahr gebracht und dafür gesorgt, dass sich ihr Leben verändert. Sie müssten ihn eigentlich hassen. Aber anstatt das zu tun, bringen sie ihm Respekt und Vertrauen entgegen. Vertrauen, von dem Scott nicht weiß, ob er damit umgehen kann. Von dem er sich fragt, ob es nicht besser wäre, es zu verlieren, als es in einer schwierigen Situation zu missbrauchen. Er will nicht, dass jemand verletzt wird. Manchmal kann er sie nicht einmal anschauen. Er vermeidet Blickkontakt, damit sie ihn übersehen. Diese großen blauen Augen, aus denen man jede Emotion zu lesen glaubt. Wenn Scott ihnen nicht ausweichen kann, den Blick erwidern muss, ist es meistens um ihn geschehen. Er hängt an diesen Augen, wie sie an ihm. Er bemerkt gar nicht, wie sie dann oft zu seinen Lippen hinunter wandern. Stiles hat es ihm erst letztens erzählt, als es wieder in der Schule vorgekommen ist. Apropos Stiles. Jemand piekt Scott schon zum fünften Mal in die Schulter. Als sich der Dunkelhaarige zu seinem besten Freund umdreht, starrt dieser ihn schon vorwurfsvoll an. „Was soll das? Hast du mich nicht gehört oder warst du mit deinen Gedanken schon wieder bei Allison?“ Mit dem Bleistift, mit dem Stiles eben noch Scotts Schulter zu durchlöchern versucht hat, deutet er nun nach vorne auf das Mädchen mit den braunen Haaren, das über einem Buch lehnt. Scott folgt der Richtung in die sein Freund zeigt, aber anstatt Allison anzuschauen, bleiben seine Augen auf dem Lockenkopf neben ihr hängen. Nicht, dass Scott Isaac nicht schon Minuten lang angestarrt hätte. Stiles bekommt nur ein Nicken. „Du hast mich erwischt, Stiles. Aber lass uns nicht weiter darüber reden, was willst du?“ Immer, wenn Stiles seinen besten Freund aus Gedanken holt, nimmt er an, dieser würde an Allison denken. Aber anstatt ihm die Wahrheit zu sagen, gibt Scott ihm Recht und lässt ihn in dem Glauben, seine Ex-Freundin würde ihn noch immer so sehr beschäftigen. Der Werwolf wendet sich wieder voll und ganz Stiles zu. Er erzählt von einer riesigen Party in Lydias Haus. Ihre Eltern sind übers Wochenende weg. „Wir gehen doch hin, oder Scott? Ich meine gemeinsam, lass mich nicht hängen, Mann!“ „Mister Stilinski“ Mister McCall! Sie können ihre Unterhaltung gerne heute Nachmittag beim Nachsitzen fortsetzen, anstatt ständig meinen Unterricht zu stören“ Scott dreht sich zur Tafel und erntet einen genervten Blick von Mr. Harris, ebenso sein Freund hinter ihm. Die beiden nehmen an, dass es ihr Chemielehrer einfach auf sie abgesehen hat. Obwohl, Stiles ist einfach nicht so gut im Flüstern. Kein Wunder, wenn er sie dauernd ermahnt. Den Rest der Stunde dreht sich Scott nicht mehr zu Stiles um. Dafür schreibt dieser ihm aber eine SMS. Er möchte wissen, ob sie nun dieses Wochenende zu der Party gehen. Warum eigentlich nicht? Ablenkung kommt Scott eigentlich gerade recht. Immerhin hat er bis vor kurzem noch geglaubt, Derek wäre seinetwegen gestorben. Das Alphapack will sich Derek holen und ihn zum Teil des Rudels machen. Aber solange nichts passiert, muss Scott sein normales Schülerleben unter Kontrolle behalten. Er sollte jede freie Minute dazu nutzen, gewöhnliche Dinge zu tun. Kurz nachdem er Stiles ein >Ja, klar< zurück getippt hat, läutet es zur Pause. Alle schwingen sich von ihren Stühlen und stürmen auf den Gang hinaus. Stiles und Scott sind nach Ethan und Danny die Letzten. Gott sei Dank nur noch zwei Stunden und Nachsitzen. Hoffentlich schaffen sie es dann noch rechtzeitig zum Lacrosse-Training. Der Coach hat es nicht so gern, wenn die Jungs zu spät sind. Nach dem Unterricht schlendern sie in Mr. Harris' Klasse, wo dieser schon auf die beiden wartet. Während er Arbeiten kontrolliert, kommen Stiles und Scott wieder zum Thema Party zurück. „Vielleicht kannst du dich ja wieder richtig mit Allison versöhnen. Es läuft doch recht gut bei euch, oder?“ „Eigentlich schon“, muss Scott gestehen, „Aber so leicht ist das nicht. Es ist nicht so wie vorher. Ich glaube, dafür ist zu viel passiert“ Stiles hebt beide Augenbrauen, ehe er eine wieder senkt. „Und das heißt konkret was?“, will er nun skeptisch wissen. Scott weiß es nicht, wirklich nicht. „Keine Ahnung, mal sehen was auf der Party passiert. Vielleicht hast du Recht und wir können uns richtig aussprechen“ Mit dieser Antwort scheint Stiles sich zufrieden zu geben. „Möchtest du noch immer dein Glück bei Lydia versuchen?“, lenkt der Dunkelhaarige nun um, worauf Stiles ihn nur nachdenklich anschaut. „Ich hab doch eh keine Chance bei ihr. Aber, dass sie mit diesem Zwilling rummacht …“, er verzieht das Gesicht, „… gefällt mir ganz und gar nicht“ „Aiden und Ethan werden mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf der Party sein. Willst du wirklich hin?“ „Ich gehe nicht wegen Lydia hin. Ich möchte Spaß haben, einfach mal diesen ganzen Werwolfkram für eine Nacht vergessen“ Scott weiß genau, wovon sein Freund spricht. „Dann werden wir genau das machen“, lächelt er zuversichtlich. Kapitel 2: The Curiosity And The Heartbeat ------------------------------------------ Gerade noch rechzeitig kommen Stiles und Scott in den Umkleideraum gestürmt. Die meisten des Lacrosse-Teams sind schon draußen auf dem Feld. In Rekordzeit ziehen sich die Jungs um und folgen dem Rest der Mannschaft aufs Spielfeld. Nach dem Aufwärmen setzt sich ein Teil auf die Ersatzbank, Stiles unter ihnen. Bevor sich alle anderen richtig aufstellen, kommt Isaac auf Scott zu. Der Dunkelblonde schaut ihn mit seinem typischen, wachsamen Pokerface an. „Hey Scott, wie war Nachsitzen?“, fragt er neckend und einer seiner Mundwinkel wandert frech nach oben. „Du und Stiles, ihr solltet wenigstens in Harris' Stunde nicht quatschen. Das erspart euch sicher einige Stunden. Außerdem hören euch dann nicht die anderen reden“ Isaacs Lippen entspannen sich wieder. Seine Miene verändert sich. Er holt Luft. Es wirkt, als wolle er noch etwas sagen. Aber anstatt der erwarteten Worte bekommt Scott nur ein Klopfen auf die Schulter, ehe Isaac auf seine Postion auf dem Feld läuft. Verwirrt senkt der Dunkelhaarige seinen Kopf, ehe er Stiles' fragenden Blick mit den hoch gehobenen Armen von der Bank aus sieht. Scott wüsste auch gerne was das gerade war. Sollte das eine Anspielung sein? Worauf? Isaac und er sind zwar befreundet, aber bisher hatte es ihn nicht interessiert, ob Scott nachsitzt oder nicht. Aber vor allem kann er Isaacs Blick nicht deuten. Er wüsste gerne, was dieser noch hätte sagen wollen. Als Scott sich zu ihm umdreht, bemerkt er, dass Isaac ihn noch immer ansieht. Seine Augen schauen Scott eindringlich an. Erst als der Coach pfeift, wenden beide ihre Aufmerksamkeit dem Spiel zu. Als sie im Trainingsspiel einwechseln, spricht Stiles seinen Werwolffreund auf das Gespräch mit dem anderen Beta an. „Was wollte Isaac?“ Scott weiß wie neugierig sein bester Freund ist. Wenn er nicht gleiche eine zufriedenstellende Antwort parat hat, löchert Stiles ihn so lange, bis er nachgibt. „Er hat gesagt, dass wir weniger im Unterricht reden sollen, weil uns jeder zuhören kann. Wenn selbst Mr. Harris es merkt, hat er vielleicht Recht“ „Und warum interessiert ihn das?“ Stiles Augen formen sich zu misstrauischen Schlitzen. „Das weiß ich auch noch nicht“ „Ist doch eigentlich egal, ich geh aufs Feld“, winkt Scotts bester Freund ab und marschiert stolz zu seinem Platz. Stiles hat Recht, aber trotzdem beschäftigt Scott, was sein derzeitiger Mitbewohner damit bezweckt hat. Oder bildet er sich wegen einer unüberlegten Aussage nur etwas ein? Sein Gefühlt sagt ihm, er sollte dem Grund nachgehen, egal wie unwichtig es scheint. Gelegenheit, Isaac darauf anzusprechen, hat Scott ja genug, seit Isaac von Derek aus dem Loft geworfen worden ist und nun vorübergehend bei ihm schläft. Nach dem Training verabschiedet sich Scott von Stiles und wartet noch auf Issac, damit sie gemeinsam nach Hause fahren können. Während langsam alle den Umkleideraum verlassen, beobachtet Scott den Dunkelblonden beim Umziehen. Er denkt sich nichts dabei, den athletischen Körper zu mustern. Aber nur solange bis Isaac es bemerkt hat und Scott den Blick abwendet. Eigentlich hat der Beta nur auf den richtigen Moment gewartet, seinen Mitschüler auf vorhin anzusprechen. Er entscheidet sich nun aber um, es lieber zu Hause zu machen. Als Isaac fertig ist, gehen die beiden nach draußen zu Scotts Motorrad. Bis sie beim Hause McCall angekommen sind, hat keiner etwas gesagt. „Hast du Hunger? Wir könnten uns Pizza kommen lassen, meine Mum hat heute nichts gekocht“, schlägt der Wolf seinem Gast einfach mal vor, während er seinen Rucksack und den Helm auf den Küchentisch legt. „Klar, wenn das okay ist“ Wäre es das nicht, hätte sein Scott nicht gefragt. Wahrscheinlich kommt die Unsicherheit in diesen Punkten von der Erziehung seines Vaters. Isaac hat es noch nie leicht gehabt. „Salami?“, fragt Scott ihn lächelnd, um die Stimmung etwas aufzulockern und schenkt ihnen beiden etwas zu trinken ein. Es scheint zu funktionieren. Isaac nickt und lächelt zurück. Als auch er seinen Rucksack und den Helm abgelegt, sein Gastgeber die Pizzen bestellt hat und sich die beiden vor den Fernseher gesetzt und schon eine Weile geschaut haben, fällt Scott wieder ein, was er noch vor gehabt hat, zu fragen. „Isaac? Wieso hast du mich vorher auf dem Feld wegen Harris Stunde angesprochen?“ Der Lockenkopf dreht sich vom Fernseher weg und sieht seinen Mitschüler ruhig an. „Ich habe doch gesagt, ihr würdet euch einige Stunden Nachsitzen ersparen und außerdem würde nicht die halbe Klasse wissen, worüber ihr euch unterhaltet. Ich wollte dir einfach einen Rat geben“ „Hast du gehört, worüber Stiles mit mir geredet hat?“ „Ja, über Allsion“ „Meinst du, haben es die anderen auch mitgekriegt?“ Die Jungs sollten sich im Unterricht wirklich etwas zurückhalten. „Sogar Harris ganz vorne hat euch reden gehört. Dass man zwei Reihen vor euch auch den Inhalt des Gesprächs gehört hat, bezweifle ich aber“ Irgendwie ergab das immer noch nicht ganz Sinn. „Wenn die anderen eh nicht genau hören können, worüber wir reden, warum sagst du dann, wir sollen aus diesem Grund aufhören?“ Isaacs blaue Augen halten Scott wieder gefangen. „Weil ich nicht unbedingt mitbekommen will, worüber du mit Stiles redest. Vor allem nicht, wenn du ihn anlügst und ich nicht weiß, was es betrifft“ Scott legt den Kopf schief, da macht sein Mitbewohner auch schon weiter. „Bevor ich neugierig werde, will ich lieber gar nichts wissen, verstehst du?“ „Du hast auf meinen Puls geachtet, als ich mit Stiles geredet habe?“ „Das mache ich manchmal automatisch“ Scott schweigt einige Sekunden, ehe er ein „Ach so, okay. Ich verstehe“ von sich gibt. Jetzt kann er die Bemerkung beim Training nachvollziehen. Isaac hat sich währenddessen im Schneidersitz hingesetzt und und schaut den Dunkelhaarigen auffordernd an. „Woran dachtest du heute in Chemie wirklich, bevor Stiles dich angequatscht hat? Ich weiß, dass du mit dem Kopf nicht bei Allison warst“, fragt er direkt und ganz ungeniert, worauf Scott scharf die Luft einzieht. Kapitel 3: Jumbled Morning -------------------------- Scott weiß noch, woran er gedacht hat. Er hat an die Art und Weise gedacht, wie ihn sein neuer Mitbewohner oft ansieht. Wie blau seine Augen sind und daran, dass sie Stiles zufolge manchmal an seinen Lippen hängen. Dabei sind Isaac und Scott nur Freunde. Zumindest glaubt Scott das. Trotzdem spürt der Dunkelhaarige wie sich sein Herzschlag beschleunigt. Er kann Isaac doch nicht erzählen, dass er an seine schönen Augen denkt. Das würde die Dinge nur unnötig kompliziert machen. Aber Isaac wartet auf eine Antwort. Lahey ist nicht dumm, Scott weiß das. Er muss sich etwas anderes einfallen lassen, bevor dadurch ihre Freundschaft in die Brüche ge-. DING DONG! „Pizzalieferung!“, ruft eine Stimme von draußen. Scotts Rettung. Er springet vom Sofa und holt aus seinem Rucksack das Geld für ihr Abendessen heraus, ehe er an die Tür geht und dem Boten aufmacht. Erleichtert, dieser Unterhaltung fürs Erste entgangen zu sein, nimmt Scott die Pizzakartons entgegen und bezahlt, bevor er mit der italienischen Köstlichkeit ins Wohnzimmer zurückkommt. Isaac starrt den Beta noch ein paar Momente lang an, ehe seine Aufmerksamkeit der Pizza gilt, die dieser ihm hinhält. Während sie essen, kommt keiner der beiden auf die Sache im Unterricht zurück. Auch als sie fernsehen ist die Stimmung wieder wie gewöhnlich, entspannt, ohne unangenehme Unterhaltungen. Gegen halb elf entscheiden sich die Jungs schlafen zu gehen. Nacheinander gehen sie ins Bad zum Zähne putzen. Als Scott nach Isaac wieder in sein Zimmer kommt, liegt der dunkelblonde Lockenkopf schon schlafend auf der Matratze neben seinem Bett. Scott kann nicht anders, als sanft zu Grinsen. Nachdem er das Licht ausgemacht hat, legt auch er sich in sein Bett. Als Isaac sich zur Seite dreht, rollt er von weichem Untergrund auf eine weniger angenehme Oberfläche. Müde schlägt er seine Augen auf, die sich rasch an die Dunkelheit gewöhnt haben. Er ist in Scotts Zimmer und wohl von der Matratze gerollt. Während er sich aufsetzt und wieder auf sein provisorisches Bett krabbelt, schaut er zu seinem Mitschüler hinüber. Isaac hat Scott so viel zu verdanken. Manchmal glaubt er, dieser sorgt sich mehr um ihn, als er es verdient hat. Was tut er schon für Scott? Aber der Beta ist immer für ihn da, mehr als alle anderen. Mehr als Erica es war, mehr als Boyd oder Derek es sind. An seinen Vater denkt Isaac gar nicht erst. Vor allem jetzt wo Derek ihn hinausgeworfen hat, lässt Scott ihn hier schlafen. Isaac hat gar nicht gewusst, wo er sonst hätte hingehen sollen. Scott gibt ihm das Gefühl von Familie, von Zuhause. Inzwischen kniet der Junge mit den Locken neben Scotts Bett und beobachtet diesen beim Schlafen. Ob das nun eigenartig ist oder nicht, sei dahingestellt. Langsam streckt er die Hand nach ihm aus und streichelt vorsichtig durch Scotts dunkle Haare. Er weiß nicht, wie er sich für all diese Dinge, die Scott für ihn tut, bedanken soll. Immer, wenn er bei ihm ist, weiß Isaac, dass er sicher ist. Ob er Scott das gleiche Gefühl geben kann? Braucht Scott überhaupt Halt, erträgt er das alles einfach so? Isaac bewundert Scott für die Person, die er ist. Der Beta zuckt vor Schreck zurück, als Scott seinen Kopf Isaacs Hand entgegen streckt. Sein Herz hämmert im Gegensatz zu Scotts ruhigem Puls. Er schläft also noch ganz friedlich. „Bis morgen Früh, Scott“, flüstert Isaac seinem Mitschüler sanft zu, während seine Finger ein letztes Mal durch dessen Haare gleiten. Dann legt auch er sich auf seine Matratze zurück um weiter zu schlafen. Wenige Stunden später wacht Isaac wieder auf. Diesmal liegt er noch genauso auf der Matratze wie er eingeschlafen ist. Er setzt sich auf und reibt sich die Augen. Aus dem Bad hört der Wolf Wasser plätschern. Beim genauerem Hinhören erkennt er Scotts Atem, dieser duscht wohl gerade. Seiner Atmung lauschend sitzt der Dunkelblonde noch ein paar Minuten auf seiner Matratze, bevor er aufsteht und seine Decke in der Hälfte umschlägt. Das Fenster ist bereits offen. Scott ist gerade im Bad fertig und kommt in Jeans bekleidet aus besagtem Zimmer. „Morgen“ Er lächelt seinen Mitschüler an und sucht sich dann ein Shirt aus seinem Kleiderschrank. „Guten Morgen. Gut geschlafen?“, fragt Isaac schmunzelnd zurück und lehnt sich an den Türrahmen Richtung Flur. Der Lockenkopf bekommt erst einen etwas verwirrten Blick, dann aber ein Nicken, das Scott mit einem Lachen begleitet. „Ich hoffe, dass man auf der Matratze auch halbwegs bequem schläft. Ansonsten kannst du im Bett schlafen, wenn du willst“ Isaac versteht nicht, warum Scott so nett zu ihm ist. Aber er scheint das ohne Hintergedanken zu tun. „Es geht schon. Ich bin dann mal unter der Dusche“, antwortet er bescheiden, aber etwas zurückhaltender und verschwindet im Badezimmer. Klar wäre ein richtiges Bett angenehmer, aber als Gast kann er nicht auch noch das einfordern. Isaac hätte nicht einmal die Möglichkeit verdient, hier auf einer Matratze zu schlafen. Wie käme er dazu, auch noch Ansprüche zu stellen? Nach einer heißen Dusche und Zähneputzen geht sich der junge Mann umziehen. Scott packt unten bereits seine Sachen zusammen, soweit Isaac das beurteilen kann. Als er die Treppen runter kommt, ist Scotts Mum fast schon zur Tür hinaus. „Guten Morgen, Isaac. Ich hab euch Waffeln gemacht, lasst es euch schmecken. Bis heute Abend“, ruft sie Scotts Kameraden noch freundlich aber gestresst zu, ehe die Tür hinter ihr ins Schloss fällt. Isaac schlendert zu Scott in die Küche, wo dieser gerade Teller heraus räumt. „Lust auf Waffeln?“ Scotts Gast fährt sich durchs Haar. Waffeln. Am liebsten würde er Scott einfach nur in allen möglichen Wegen zeigen, wie dankbar er ihm ist. „Danke, Scott“, kommt es dann wie von selbst über die Lippen des Lockenkopfs. „Kein Problem, meine Mum hat sie extra für uns gemacht“ Der Dunkelhaarige lächelt zufrieden und teilt die Waffeln auf die beiden Teller auf. Isaacs Hände wandern in seine Hosentaschen. „Das meine ich nicht“ Scott schaut fragend von den Tellern auf. Isaacs Blick haftet an ihm. „Danke, dass ich hier sein darf“ Die Mundwinkel seines Gegenübers wandern leicht nach oben und bilden ein sanftes Lächeln, dass Isaac nur noch mehr das Gefühl von Zuneigung und Geborgenheit vermittelt. „Kein Problem, Kumpel. Ich weiß, dass du das selbe für mich tun würdest. Und selbst, wenn ich das nicht wüsste, würde ich es tun, weil du mein Freund bist“, antwortet Scott auf eine gefühlvolle Art und Weise, wie sie Isaac kaum kennt. Warum macht Scott das? Warum bringt er den anderen immer dazu, sich zu fühlen, als sei er dem Beta etwas schuldig? Isaac starrt Scott ein wenig entgeistert an, während er langsam auf den Wolf zugeht. Sein Mund steht leicht offen, bevor er schluckt. „Sei nicht so, bitte“, flüstert Isaac mit belegter Stimme. Scott bleibt an Ort und Stelle stehen. Selbst als sein Freund etwa eine halbe Armlänge von ihm entfernt stehen bleibt, sieht er ihn nur irritiert an. „Isaac, was mein-“ „Du bist zu nett zu mir. Du tust so viel für mich, ohne etwas zurück zu verlangen. Warum, Scott? Ich habe es nicht verdient, dass du mich so behandelst und ich befürchte, ich würde dich irgendwann falsch verstehen“ Isaacs Augen wandern über Scotts Gesicht. Heute bemerkt er es sogar selbst, dass sein Klassenkollege seinen Mund im Visier hat. „Isaac …“ Scott weiß nicht was er sagen soll. Sein Herz beginnt zu rasen. Ihm wird warm. Er weiß nicht was er antworten kann. Die Stille zwischen ihnen lässt Isaacs Augen wieder höher in die seines Gegenübers wandern. Je länger die Stille andauert, desto unsicherer wird der Blick des Dunkelblonden. Sie sehen sich so lange an, bis Isaac sich ein paar Schritte von ihm entfernt und die Augen von ihm wendet. Er weicht Scotts unangenehmen Blicken aus und räuspert sich. „Ich … ich geh heute zu Fuß“, murmelt er schnell, packt seinen offenen Rucksack am oberen Ende und stürmt aus dem Haus. Es flüchtet und lässt Scott verwirrt zurück. Kapitel 4: Restless Searched ---------------------------- Er läuft so schnell wie möglich. Die Leute, die Isaac sehen, können ihn sowieso nicht erkennen. Dafür ist seine Geschwindigkeit zu hoch. Isaac läuft, so wie er es immer gemacht hat. Er läuft davon, vor allem, das ihm Angst macht. Isaac ist lange nicht mehr gelaufen. Seit er ein Teil von Dereks Rudel geworden ist, muss er nicht mehr flüchten. Er hat sich allem gestellt, das ihn irgendwie bedroht oder eingeschüchtert hat. Aber jetzt läuft er weg, weg von Scott und vor dessen Reaktion auf den Gefühlsausbruch eines verwirrten Teenagers. Wieso hat Isaac den Beta nicht gleich gepackt und geküsst? Mitten im Wald wird der Lockenkopf langsamer. Ja, Isaac hat das Bedürfnis verspürt, Scott zu küssen. Er wollte von seinen einladenden Lippen kosten, ihm einfach näher sein als bisher. Aber nicht, wenn sein Freund nichts dergleichen erwidert. Aber genau das hat er gemacht, indem er nur dagestanden ist, nichts getan und Isaac so das Selbstvertrauen genommen hat. Isaac hat sich zum Idioten gemacht und vielleicht auch noch ihre Freundschaft aufs Spiel gesetzt. Ist es offensichtlich gewesen, was Isaac vorgehabt hat? Er selbst weiß nun hundertprozentig, dass er Scott nicht nur unendlich dankbar ist. Dankbarkeit äußert sich nicht durch das Verlangen, das Isaac nach Scott verspürt. Er will Zärtlichkeit, Leidenschaft, Halt und Geborgenheit. Er will von Scott geliebt werden. Freundschaft reicht Isaac nicht mehr. Er hat sie verspielt, auf die Gefahr hin Scott nun ganz zu verlieren. Isaac hat alles kaputt gemacht. Ihm stehen Tränen in den Augen. Bald bannt sich eine nach der anderen ihren Weg über Isaacs Wange. Seine Brust scheint sich zusammen zu schnüren. Seine Klauen wandern durch seine Locken, krallen sich in seinem Haar fest, suchen Halt. Er schreit sich all die Gefühle aus der Seele. Scott steht wie angewurzelt da. Was ist hier gerade passiert? Was hat das zu bedeuten gehabt? Isaacs Worte und wie nah er Scott gekommen ist. Sein vermeintlicher Versuch, ihn zu küssen. Oder hat Scott sich das nur eingebildet? >Ich habe es nicht verdient, dass du mich so behandelst und ich befürchte, ich würde dich irgendwann falsch verstehen< Die Worte wiederholen sich in Scotts Kopf, immer wieder. Heißt das, Isaac …? Und Scott ist einfach nur herum gestanden. Der Dunkelblonde hat ihn einfach überrumpelt. Oh Gott. Egal was hier eben passiert ist, Scott hätte Isaac nicht einfach so gehen lassen dürfen. Er muss ihn suchen. Sobald die Waffeln in den Rucksack gepackt sind, verlässt er das Haus und macht sich mit Hilfe seines übernatürlichen Geruchssinns auf die Suche nach dem Beta. Er joggt den Weg bis in den Wald. Dort beginnt er zu laufen, solange bis Scott an einer Stelle ankommt, an der er Isaacs Geruch viel stärker wahrnimmt. Als er stehen bleibt, bemerkt er, dass überall Krallenspuren zu sehen sind. Die Klauen des Werwolfs haben Großteils die Rinde der Bäume zerfetzt. Das Laub auf dem Boden ist stellenweise platt getreten. Der Dunkelhaarige ist sicher, dass Isaac hier gewesen ist. Er folgt der Spur weiter, die zuerst aus dem Wald und anschließend zur Schule führt. Hoffentlich hat sich Isaac inzwischen beruhigt. Als Scott beim Schulgelände ankommt, verliert er Isaacs Geruch. Hier laufen einfach zu viele Menschen herum. Der Dunkelhaarige wird ihn schon finden. Die beiden müssen reden, auch wenn Scott noch nicht genau weiß, was er dazu überhaupt sagen kann. Er mag den anderen Beta wirklich gern. Das ist auch der Grund, warum er Isaac sagen muss, dass er es verdient hat, gut behandelt zu werden. Scott will nicht, dass Isaac sich für minderwertig hält. Obwohl der Dunkelhaarige die Augen offen hält, entdeckt er den Beta nirgends. Scott ist sogar ziemlich sicher, dass Isaac ihm gezielt aus dem Weg geht. Während Stiles seinen besten Freund im Unterricht wegen seiner schlechten Laune löchert, muss Scott ununterbrochen an den heutigen Morgen denken. Die einzige plausible Erklärung, die dem Werwolf einfällt, würde das Ende ihrer Freundschaft bedeuten. Es würde bedeuten, dass Isaac Gefühle für Scott hat. Aber anzunehmen, von einem seiner Freunde geliebt zu werden, war irgendwie ziemlich seltsam. Er musste Isaac finden. Die letzte Hoffnung, die Scott hat, ist, dass Isaac wenigstens am Abend wieder zurück kommt. Wo soll er denn sonst schlafen? „Was ist denn los mit dir, Kumpel? Du bist schon den ganzen Tag so … naja, nicht du irgendwie“, beginnt Stiles als sie in der Pause zu ihren Spinden gehen. „Ich kann Isaac nirgends finden“ „Ja und?“ „Ich muss mit ihm reden“ „Was ist denn passiert?“ Stiles schaut seinen Freund eben so besorgt wie neugierig an. „Das ist zu kompliziert. Wir sind … aneinander geraten und ich fürchte, ich hab etwas Dummes gemacht. Ich muss das mit ihm klar stellen“ Scott drückt es erstmal so aus. Er will erst mit Isaac über das alles sprechen, bevor er Stiles überhaupt irgendwas Genaueres dazu sagen könnte. „Hebt er nicht ab, wenn du ihn anrufst?“ „Sein Handy ist aus. Kannst du mir heute Nachmittag suchen helfen?“ Der Sohn des Sheriffs schaut verwirrt. „Es ist so wichtig, dass du ihn suchen willst?“ „Stiles, hilfst du mir? Ja oder Nein“ Scott will nicht alles erklären müssen, noch nicht jetzt. Aber es ist ihm offensichtlich ernst. Wahrscheinlich auch der Grund, warum sein Gegenüber leicht nickte. „Danke, Stiles“ Nach der Schule suchen Scott und sein bester Freund zusammen das ganze Schulgelände nach dem dunkelblonden Lockenkopf ab. Er ist wohl nicht mehr hier. Fortgesetzt wird die Suche in Dereks Loft, dann im Wald. Aber egal wo die Jungs auch suchen, keine Spur führt zu Isaac. Am frühen Abend geben sie die Suche auf. Scott bedankt sich für Stiles' Hilfe. Wahrscheinlich kommt der Beta nachts sowieso zurück. „Du bist mir noch immer eine Erklärung schuldig, Scott“ Der Wolf hat das befürchtet. „Nicht jetzt“ Mit den Worten ließ Scott seinen Freund vor seiner Haustür und neben dessen Jeep stehen und verschwindet nach drinnen. Dort nimmt seine Mum ihn auch schon in Empfang. „Hey mein Schatz, wo ist denn Isaac?“, wollte die dunkelhaarige Frau am Herd wissen. Scott schmiss seine Sachen auf den Boden und setzte sich grübelnd an den Tisch. „Keine Ahnung“ Scotts Mutter bemerkt immer, wenn etwas nicht mit ihm stimmt und setzt sich zu ihm. Sie ist besorgt und schaut ihren Sohn eindringlich an. „Alles okay? Ist etwas vorgefallen?“ „Ich weiß es nicht, Mum“ Der Beta steht auf und seufzt. „Tut mir Leid, ich hab keinen Hunger“ Er nimmt seine Sachen mit hoch in sein Zimmer und verschwindet im Bad. Scott sollte sich nicht so verrückt machen. Isaac wird wieder kommen, außerdem kann er auf sich aufpassen. Das Alphapack zum Beispiel ist hinter Derek her, nicht hinter ihm. Es gibt keinen Anlass, unruhig zu sein und sich deswegen fertig zu machen. Kapitel 5: Spin The Bottle -------------------------- Es ist Samstag Früh als Scott sich zu seinem Wecker dreht, um die Uhrzeit zum hundertsten Mal zu lesen. Er hat keine Minute geschlafen, in der Hoffnung zu hören, wenn Isaac zurückkommt. Vergeblich. Isaac muss die Nacht wo anders verbracht haben. Hoffentlich geht es ihm gut. Die Sorge um den dunkelblonden Werwolf macht Scott krank. Normalerweise würde er an einem Samstag niemals kurz nach sieben aufstehen. Aber es hätte keinen Sinn noch weitere Stunden liegen zu bleiben. Also zieht sich Scott an und macht seiner Mum einen Kaffee, die gerade fertig angezogen und frisch gemacht aus dem Bad hinunter in die Küche kommt. „Du schon auf?“ „Ich konnte nicht schlafen“ „Isaac“, stellt seine Mutter den Grund dafür fest und nimmt dankend den Kaffee entgegen. Scott atmet tief ein und windet sich zu einem sachten Lächeln durch. „Heute Abend ist eine Party. Stiles und ich wollten hingehen“ Die Dunkelhaarige mustert ihren Sohn nachdenklich, nickt dann aber lächelnd. „Viel Spaß auf der Party“, entgegnet sie ihm nur, „Ich hab heute Nachtschicht und bin dafür ab mittags Zuhause“ „Okay“ Sie reden nicht weiter von Isaac, sondern unterhalten sich eher über belanglose Dinge, bis Ms. McCall sich auf den Weg in die Klinik macht. Ein paar Stunden nachdem sie das Haus verlassen hat, läutet Scotts Handy. Wie von der Tarantel gestochen springt er von der Couch im Wohnzimmer auf und hetzt hoch in sein Zimmer. Möglicherweise ist es Isaac. Oben angekommen und das Handy in der Hand haltend muss Scott feststellen, dass es Stiles ist. „Hallo Kumpel“ „Hey“, entgegnet Scott nur müde und trübseelig. „Du hast immer noch nicht mit Isaac reden können“, stellt sein Freund am anderen Ende der Leitung fest. „Nein, hab ich nicht“ „Was hältst du davon, wenn ich vorbei komme und wir eine Runde zocken? Isaac wird schon auftauchen. Wahrscheinlich war er bei Derek“ „Ja, okay. Vielleicht hast du Recht“ „Gut, dann sehen wir uns gleich bei dir“ Schon hat Stiles aufgelegt. Wenige Minuten später hat der Sohn des Sheriffs auch schon seinen Jeep in der Einfahrt geparkt und sich mit Scott zusammen vor die Konsole gesetzt. Auch als dessen Mum zwischendurch nach Hause gekommen ist, haben die beiden weitergespeilt. Ausgenommen eine kurze Pause um zu Mittag zu Essen. Im Grunde haben die Jungs den ganzen Tag mit einem Controller vor dem Fernseher verbracht. Nach ihrer letzten Runde Call of Duty ist es bereits halb neun geworden. „Was hältst du davon, wenn ich inzwischen nach Hause fahre, mich fertig mache und dann später wieder herkomme, damit wir gemeinsam zur Party gehen können“ „Abgemacht“ Als auch Scott unter der Dusche gewesen ist und sich etwas frisches angezogen hat, dauert es nicht mehr lange, bis Stiles wieder da ist. Beide heraus geputzt machen sie sich zu Fuß auf dem Weg zu Lydias Haus. Keiner von beiden will sich an dem heutigen Abend dem Alkohol enthalten. Um zehn kommen sie schließlich auch an. Einige stehen vor dem Haus, der Rest teilt sich im Haus und dem Garten auf. Während sie rein gehen, begegnen Scott einige bekannte Gesichter. Die Zwillinge, Danny, Boyd und auch Allison ist da. Lydia hat er auch schon vorbei laufen sehen. Dass Stiles für einen Moment verschwunden ist, ist Scott gar nicht aufgefallen. Erst als dieser ihm auf die Schulter klopft und einen Becher Bowle hin hält, bemerkt er, dass er kurz allein gewesen ist. „Wo hast du das her?“ Stiles hat wohl gewusst, worauf diese Frage hinausläuft und ist mit seinem Freund zu dem Tisch hinüber gegangen, wo eine riesige Schüssel voll damit gestanden ist. Ebenso kleine Snacks und Becher sind auf dem Tisch verteilt. Nachdem Scott gemeinsam mit Stiles noch zwei weitere Becher geext hat, sieht er sich um. Dort drüben. Da ist er und unterhält sich mit einem Mädchen. Isaac. „Sry Kumpel, ich muss weg …“ Mehr sagt Scott gar nicht, bevor er sich an all den Leuten vorbei in die Richtung des zweiten Betas drängt. Als Isaac bemerkt, dass der Werwolf auf ihn zu kommt, flüchtet er erneut. „Isaac!“ Diesmal ohne zu zögern folgt der Dunkelhaarige seinem Freund. Dieser hat sich zu einer Gruppe auf den Boden gesetzt. Sie spielen Flaschendrehen. „Isaac, wir müssen reden“ Scott hat es endlich geschafft, sich durch die Teenagermassen zu kämpfen. „Tut mir Leid, aber ich spiele gerade hier mit“, gab Isaac möglichst ruhig zurück, „Wir können später reden“ „Spiel doch auch einfach mit“, schlägt das Mädchen zu Isaacs Linken vor. Die anderen Mädels stimmen begeistert zu, die restlichen Jungs zucken mit den Schultern. Es gibt wohl keinen anderen Weg, als Isaac solange zu belagern, bis er geht. Und dann würde er ihn aufhalten und zur Rede stellen. Nachdem die Runde von 8 Leuten komplett ist, stellt das Mädchen zwischen Scott und Isaac alle vor und erklärt kurz wie sie spielen. „Der, der gedreht hat, muss denjenigen küssen, auf den der Flaschenhals zeigt. Die Lippen kurz aufeinander zu drücken, zählt nicht als Küssen. Außerdem nehmen wir auf das Geschlecht keine Rücksicht. Mädchen küsst also auch Mädchen und Typ küsst Typ, alles klar?“ Die meisten nehmen es locker, sagt keiner etwas dagegen. Scott kann in Isaacs Gesicht ablesen, dass er sich in die Enge gedrängt fühlt. Er erkennt, wie unwohl ihm seine Anwesenheit ist. Der Dunkelblonde schaut seinen Kollegen die meiste nicht Zeit an. Stattdessen fixiert er die Flasche, die zu allererst von einem der anderen Jungs gedreht wird. Von da an, dreht immer der nächste, der links neben einem sitzt. Beide Wölfe reden nicht viel während dem Spiel. Als wieder ein Mädchen dran ist, zu drehen und alle gespannt auf die Bierflasche starren, bleibt sie genau bei Scott stehen. Isaacs Augen folgten der Flasche und er schluckt, dreht das Gesicht wieder von seinem Freund weg. Augenblicklich breitet sich ein ungutes Gefühl im Bauch des Dunkelhaarigen aus. Er will das Mädchen nicht vor Isaac küssen, kann aber auch nicht einfach kneifen. Die Blondine, die sich bereitwillig zu Scott hinüber beugt, lächelt diesen an. Seine Augen wandern von dem Mädchen zu Isaac, der ihn nun ebenfalls ansieht. Seine große Augen wirken enttäuscht. Scott schluckt und lässt sich von dem Mädchen mit den blonden Haaren küssen. Es ist nicht mehr, als ein 5-Sekunden Kuss. Als sich die beiden voneinander lösen und Scott zu dem Lockenkopf schaut, hat dieser seinen Blick wieder abgewendet. Einer der anderen Jungs ist dran. Die Flasche bleibt bei dem zweiten Kerl stehen. Die Mädchen beginnen zu kreischen und breit zu grinsen. „Na dann komm her, Mann“, meint der, der gedreht hat locker zu seinem Opfer. Die beiden stecken amüsiert die Köpfe zusammen und küssen sich doppelt so lange, wie Scott und die Blondine. Isaac verfolgt den Kuss ebenso intensiv mit wie Scott, ehe sie einander anschauen. Scott denkt an den gestrigen Morgen. Würden sie sich auch je so küssen? Die Jungs lösen sich voneinander, jetzt ist Isaac dran. Scotts Augen kleben nun noch viel stärker an der Flasche. Er kann Isaacs höheren Puls spüren, er hört die Schläge in immer kürzeren Abständen. Die Flasche dreht sich, alle schauen nur auf sie. Sie wird immer langsamer. Sie bleibt stehen. Wieder kommt den Mädels ein Kichern aus. Scott. Isaac soll Scott küssen. Kapitel 6: Most Embarrassing But Most Wonderful Night ----------------------------------------------------- Die Flasche dreht sich, alle schauen nur auf sie. Sie wird immer langsamer und bleibt stehen. Wieder kommt den Mädels ein Kichern aus. Scott. Isaac soll Scott küssen. Beide werden unruhig. … „Nein“ Isaacs Stimme ist kühl. Alle schauen ihn an. Isaac erwidert Scotts Blick nur für ein paar Sekunden. „Du kannst nicht einfach >Nein< sagen“, protestiert eines der Mädchen. Die Gruppe beginnt auf Isaac einzureden. Scott starrt den anderen noch immer an. Dem Dunkelblonden reicht es. Er steht auf und geht. Scott läuft ihm hinterher. „Isaac, warte! Isaac!“ Der Beta bannt sich seinen Weg durch die Schüler hoch in den ersten Stock. Scott folgt ihm und ist ihm endlich nah genug, um ihn am Arm zu packen. „Hör mir zu, Isaac!“ Die beiden bleiben vor einer Tür stehen, gegen die Isaac sich lehnt. „Lass mich in Ruhe, Scott“ Der Größere drückt die Türklinke nach unten und macht einen Rückwertsschritt ins Zimmer, was Scott nicht davon abhält, den Werwolf weiterhin festzuhalten. „Das werde ich nicht“ Der Dunkelhaarige sieht seinem Gegenüber in die Augen. Isaacs Herz beginnt mit Scotts um die Wette zu schlagen. Schneller, lauter, stärker. Scott denkt nicht mehr nach. Anstatt irgendetwas Sinnloses zu sagen, streckt er sich zu Isaac hoch. Er hört nur noch Isaacs Puls und dessen Atem. Er legt eine Hand in Isaacs Nacken und zieht dessen Kopf näher zu sich. Scott spürt wie sein eigenes Herz ihm fast aus der Brust springt, es hämmert. Der Dunkelhaarige schließt seine Augen mit jedem Millimeter, den er näher kommt, mehr. Ihre Lippen berühren einander. Zart. Vorsichtig. Behutsam. Scott wir von einer Welle an Gefühlen und Empfindungen übermannt. Als er sich nach wenigen Sekunden wieder löst und ein Stückchen zurückweicht, um Isaac anzusehen, blickt er wieder in diese großen blauen Augen. Der Lockenkopf sieht seinen Mitschüler ungläubig an. Scott merkt wie verwirrt und irgendwie auch geschockt sein Gegenüber ist. Isaac will gerade den Mund aufmachen und etwas sagen, aber Scott hindert ihn. Er streckt sich dem Größeren wieder entgegen und küsst ihn zwar sanft, aber nun bestimmter. „Sag einfach nichts, Isaac~“ Scott spürt, dass der Dunkelblonde viel entspannter wird. Isaac beugt sich zu Scott hinunter, seine Hände wandern durch dessen dunkle Haare. Je länger sie einander küssen, desto leidenschaftlicher werden sie. Ihre Zungen umspielen sich, kämpfen miteinander und rauben ihnen so den Atem. Auch die Hände der Wölfe können sich nicht halten. Isaacs wandern über Scotts Rücken, wo sie unter dessen Shirt verschwinden. Scott hingegen schmiegt sich gegen Isaacs Brust und schiebt ihn leicht rückwärts, ehe er sich von seinen Lippen löst, um zu sehen, wo er den dunkelblonden Beta hin dirigiert. Einen Augenblick später zuckt Scott zusammen und löst sich vor Schreck. Verwirrt tut es ihm Isaac gleich, um ebenso zu reagieren. „Was macht ihr hier?!“, fragt Scott im Schock. Danny und Ethan liegen halb ausgezogen nebeneinander auf dem Bett mitten im Raum und starren die beiden Eindringlinge ihres Liebesnests erstaunt an. Es ist eine Mischung aus Verwunderung und Interesse. „Ich nehme an, das selbe wie ihr“, entgegnet Ethan nach einer Weile. Danny grinst die beiden inzwischen amüsiert an. „Wieso habt ihr nichts gesagt?“, will Isaac vorwurfsvoll wissen. Die beiden Teens im Bett schmunzeln einander an. „Naja, das war eben sehr mitreißend“, antwortet Danny ihm. Scott und Isaac werfen sich einen verzweifelten Blick zu. „Wollt ihr mitmachen oder warum steht ihr noch hier rum?“, fragt Ethan grinsend und zuckt mit den Augenbrauen. „Oh … äh, nein … Wir gehen …“, murmelt Scott hastig. Er und Isaac drehen sich rasch um und schließen die Tür zügig hinter sich. Beide atmen tief durch. „Das war einer der peinlichsten Momente meines Lebens …“, flüstert Scott. Isaac nickt nur, noch immer ein wenig geschockt. „Und … was machen wir jetzt?“ Isaac schaut seinen Freund ein wenig unschlüssig an. Der Dunkelhaarige kratzt sich ein wenig verlegen am Kopf. „Also … falls du nicht mehr bleiben möchtest, meine Mum hat heute Spätschicht“, antwortet er zaghaft lächelnd. Isaac nickt. „Okay, gehen wir“, antwortet er dem dunkelhaarigen Beta, dem er dann nach draußen folgt. Vor dem Haus sehen sich die beiden wieder an. „Wie lange ist es bis zu dir nach Hause?“ Scott überlegt. „Vielleicht eine halbe Stunde, ich weiß nicht so genau“ Das ist eindeutig zu lang. „Dann laufen wir, komm!“ Isaac grinst seinem Freund noch einmal zu, ehe er davon sprintet. Wäre Scott stehen geblieben, hätte er Isaac nicht mehr eingeholt. „Du bist doch verrückt!“, ruft Scott, worauf Isaac nur breit lächelt. Nach vielleicht zehn Minuten kommen sie beim Haus McCall an. Die beiden werden langsamer, sie schnaufen. Scott sucht den Schlüssel aus seiner Hosentaschen, sperrt die Tür auf und hinter ihnen wieder zu. Noch immer schwer atmend gehen die beiden die Treppen hoch in Scotts Zimmer. „Wieso musstest du laufen?“ Scott schaut Isaac fragend an, wobei dieser nur leicht schmunzelt. „Ich wollte nicht länger als nötig warten, um das hier zu tun …“, haucht er sanft. Diesmal kommt Isaac auf Scott zu, beugt sich zu ihm hinunter und küsst ihn gefühlvoll. Isaac liebt den Geschmack seiner Lippen. Der Kleinere lächelt und legt seine Hände an Isaacs Hals ab. „Du hättest mir etwas sagen müssen“, flüstert Scott gegen Isaacs Lippen. Dieser weiß sofort was er meint. „Ich konnte nicht. Du und Allison … außerdem hätte ich das hier nie für möglich gehalten. Falls das alles nur ein Traum ist, dann weck mich bitte nicht auf“ Einen Moment später wird Isaac auch schon in die Seite gezwickt. „Au! …“ Scott lächelt ihn an. „Du träumst nicht“ Isaacs Mundwinkel zucken für eine Sekunde nach oben. Dann ist seine Miene wieder konzentriert. „Ich hoffe es“, flüstert er und legt die Hände an Scotts Hüfte. Wieder treffen sich ihre Lippen. In Isaac kommt Verlangen auf. Es ist plötzlich so warm. Ihre Küsse werden fordernder, leidenschaftlicher. Die Hitze breitet sich wie ein Lauffeuer aus. Isaac verstärkt den Griff. Er zieht das Objekt seiner Begierde näher an sich heran. Scotts Finger suchen ihren Weg durch die dunkelblonden Locken. Ihre Zungen spielen, tanzen, umgarnen einander. Außer Atem löst sich Scott von den weichen Lippen seines Gegenübers. „Mach dein Handy aus, Isaac“ Der Blonde sieht in Scotts Augen. „Heißt das, du …?“ Scott grinst ein wenig und fischt sich Isaacs Handy aus dessen vorderer Hosentasche. Der Größere presst für einen Moment die Lippen aufeinander, beißt sich dann sacht auf die Unterlippe. Scotts Hand dürfte sich ruhig öfter in diesem Bereich aufhalten. Nach wenigen Sekunden ist das Handy aus, nach ein paar weiteren auch Scotts. Der dunkelhaarige Wolf legt die Handys neben seinem Bett ab. Als er sich umdreht, steht Isaac bereits direkt vor ihm. „Darf ich?“, fragt er vorsichtig vor einem erneuten Kuss, während er Scotts Oberteil hoch schiebt. Dieser nickt und beteiligt sich durch das Heben seiner Arme am Ausziehen seines Shirts. Das Stück Stoff segelt zu Boden. Isaac betrachtet Scotts Brust. Seine Finger zeichnen dessen Muskeln nach. Nicht, dass der Blauäugige Scotts Oberkörper noch nie gesehen hätte. Aber ihn anzufassen, ist etwas anderes, als ihn nur beim Training zu sehen. Scotts Aufmerksamkeit gilt Isaacs Hand, die über seinen Bauch, dann zaghaft über seine Brustwarzen wandert. „Bist du sicher, Scott?“ Dieser nickt. Langsam bildet sich ein Schmunzeln auf Isaacs Lippen. Er tippt ein paar Mal gegen die Brust des Dunkelhaarigen, ehe er ihn sacht aufs Bett stößt. Während der Lockenkopf sich über Scott nieder lässt, entledigt er auch sich selbst seines Oberteils. Isaac beobachtet wie Scott ihn betrachtet, wobei sein Grinsen noch breiter wird. Der Kleinere holt sich noch einen Kuss, bevor Isaac die Lippen seinen Hals hinunter wandern lässt. Er ist leidenschaftlich. Während sich seine Zunge ihren Weg über Scotts Brust bannt, öffnet er dessen Hose. Jede Berührung prickelt auf Scotts Haut. Isaacs Hand gleitet unter Scotts Shorts. Dem dunkelhaarigen Beta wird immer wärmer. Was Isaac nun mit ihm anstellt, entlockt ihm erst nur Keuchen, bald aber schon lustvolles Stöhnen und schließlich animalisches Knurren. „Isaac...“, raunt er mit rauer Stimme. Scott rollt sich auf den Blonden und drückt seine Handgelenke aufs Bett nieder. Seine Hände lösen sich aber bald und streichen von den Armen den Oberkörper unter ihm entlang, bis sie bei Isaacs Jeans ankommen. Wenige Minuten später liegen auch ihre restlichen Klamotten auf dem Boden. Knurren und tiefes Stöhnen erfüllt den Raum. Die Hitze und die Lust raubt ihnen den Verstand. Scott will die Gefühle, die Isaac in ihm auslöst nie mehr missen. Ebenso wie Isaac Scotts Zuneigung nie mehr missen will. Vor Anstrengung schnaubend, verschwitzt und erschöpft liegen sie neben einander. „Scott …?“, haucht Isaac, während er dem Beta in die Augen sieht, „Ich lie-“ „Ich liebe dich auch, Isaac“, unterbricht Scott ihn lächelnd, worauf der Blonde nur breit grinst. „Ich wollte eigentlich sagen, dass ich auf deinem ipod liege“, erwidert er amüsiert und zieht den Musikplayer unter sich hervor, „aber … du hast Recht. Ich liebe dich“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)