The Game continues von Puella ================================================================================ Kapitel 3: Childish Game ------------------------ Childish Game Beide Jungen saßen sich am darauf folgenden Morgen gegenüber am Esstisch und starrten einander an. Dass der Eine längst zu spät zur Schule war und der Andere diese nun für ungewisse Zeit gänzlich vom Tagesplan streichen konnte, schien sie völlig kalt zu lassen. Irgendwann wurde es Shin'ichi allerdings zu bunt und er sprach als Erster seit ihrem Aufstehen; sei es nur, um die Stille zu brechen. „Also?“ Er lupfte eine Augenbraue hoch, als Kurōbā ihn als Antwort bloß angrinste, jedoch sonst keine Reaktion zeigte. „Rück schon raus mit der Sprache; ich weiß, dass du in deinem verrückten Gehirn mindestens zehn verschiedene Pläne ausgeheckt hast!“ „Ich fühle mich geehrt, Ouji-chan, aber mein geniales Meisterhirn, hat leider nur zwei Pläne her zu geben.“, Kaitō zwinkerte, während er synchron dazu einen Schluck von seiner heißen Schokolade trank, beeilte sich dann aber doch damit auf den Punkt zu kommen, als er Shin'ichis ungeduldigen Blick sah; er würde sich vermutlich nie an den mörderischen, ja beinahe schon blutrünstigen Blick in den Augen des sieben Jährigen gewöhnen, der sein Freund im Moment nun einmal war. Der Magier würgte das Getränk mehr runter, als das er es schluckte und stellte die bunte Tasse vor sich ab. „Ich dachte mir, wir könnten um einen vielleicht deinen Nachbar beten, mal ein wenig nachzuforschen; immerhin hast du mal erwähnt, dass der alte Knacker von nebenan, mit dem deine Eltern gut befreundet waren, bevor sie in die Staaten zogen, ein Wissenschaftler ist; oder zumindest etwas in die Richtung.“ Schmunzelnd dachte er an die vielen Male, als etwas im Nachbarshaus explodierte; manchmal mitten in der Nacht und vor allem Leute mit leichtem Schlaf - so wie Shin'ichi es einer war - gerne mal weckte. „Zum anderen könnten wir auch Akako fragen; du weißt schon, meine Klassenkameradin, von der ich dir einmal erzählt habe. Die Hexe.“, versuchte er dem anderen auf die Sprünge zu helfen, da dieser sich scheinbar nicht erinnern konnte. „Du meinst die Verrückte mit den roten Haaren, hinter der alle wie kleine Welpen rumliefen?“ Kudō erhob eine Augenbraue; er erinnerte sich nur zu gut an das Mädchen, dass auch dann nicht von seinem Freund abließ, als sie von seiner Beziehung wusste. Er rümpfte die Nase und verzog deutlich das Gesicht. Allerdings hatte sie vor einiger Zeit im Tōkiō Tower so ziemlich alles auf's Spiel gesetzt, nur weil sie dachte Kaitō damit helfen zu können. Und irgendwo verstand auch er, dass der Magier ihr wichtig war, auf eine verquerte Art und Weise, wie es auch bei ihm am Anfang ihrer Partnerschaft gewesen war. „Erde an Shin'ichi, bitte melden.“ ‚Mhm..?ʼ Desorientiert sah er auf und in ein paar einzigartig, violett gefärbte Augen, die ihn sowohl belustigt, als auch besorgt ansahen. „Ich glaube nicht, dass der alte Herr von Nebenan mir helfen wird. Ich war immerhin nicht immer sehr zuvorkommend.“, er zuckte die Schultern. „Dann bleibt wohl nur noch die kleine Hexe; auch wenn mir der Gedanke in ihrer Schuld zu stehen stinkt.“ Kaitō belächelte nur das doch kindische Verhalten des anderen und nickte, bevor er ihm durch die Haare wuschelte und einen flüchtigen Kuss auf die Schläfe gab, um sich dann aus dem Staub zu machen. „Bis später, Shin-chan~“, rief er noch, dann war er auch schon halb zur Tür raus, wobei er Shin'ichi ihn noch rufen hörte: „Und mach nichts unvernünftiges bis ich wieder da bin!“ Der Junge lächelte, bevor er sich eine zweite Tasse Kaffee einschenkte. Egal wie lebensfroh und offenherzig Kaitō auch war, umso ernster und erwachsener konnte er sein, wenn es um wirklich wichtige Dinge ging. ~~~ „..itō? Kaitō?! Bakaitō!“ Schmerzhaft laut aus seinen Gedanken gerissen, sah sich der Oberschüler kurz desorientiert um, bevor er Aoko erblickte, die; Fäuste in die Hüfte gestemmt, neben seinem Tisch stand und in einem Gemisch aus Sorge und Ärgernis auf ihn hinab sah. Grinsend vertrieb Kaitō die dunklen Gedanken die sich während des Morgens einem tosenden Gewitter nicht unähnlich in seinem Kopf breit gemacht hatten und blinzelte seine Freundin schelmisch an, während er mit einem Finger in seinem Ohr bohrte. „Was denn jetzt, Ahōko? Es ist noch nicht einmal zehn, also was schreist du hier rum wie ein Kreischweib?“ Innerlich begann er schon einen Countdown zu zählen. ‚Three, two, one, zero!ʼ Die verschiedenen Ausdrücke von perplex, bis wütend über verletzt auf Aokos Gesicht wechselten sich so schnell ab wie in einem Daumenkino, so dass der junge Magier nicht um ein Kichern drum rum kam und sich kurz darauf von Lachkrämpfen geschüttelt den Bauch halten musste. Es war einfach zu herrlich, jedes mal auf ein neues zu sehen, zu welchen Mimiken die Oberschülerin fähig war, wenn man sie denn nur mit einem unerwarteten Spruch überrumpelte. Doch noch bevor sein Lachen im während der Pause leeren Klassenraum verhallt war, knallte etwas haarscharf an ihm vorbei auf seine Tischplatte. Ein Blick in Aoko krebsrotes Gesicht ließ nichts Gutes ahnen und so machte er sich bereits auf eine Hetzjagd bereit, die sich gewaschen hatte. „KAITŌ!“ Zeternd und fluchend rannte die Braunhaarige nur einen Wimpernschlag später auch schon ihrem sogenannten besten Freund hinterher, der sichtlich seinen Spaß an der ganzen Sache hatte; was sie wiederum umso mehr in Rage brachte. „Warte nur bis ich dich erwische! Bakaitō!“ Nicht wenig Oberschüler drehten ihre Köpfe zu den beiden Streithähnen um, als jene wie zwei Wirbelstürme an ihnen vorbei flitzten und eine Spur der Verwüstung im Gang hinter sich ließen, was in Kurōbās Fall jede Menge Konfetti, Glitzer und Federn bedeutete, wobei er gnädigerweise auf den Kleber verzichtet hatte. Dem zweiköpfigen Tohuwabohu wurde jedoch ein abruptes Ende gesetzt, als Akako aus dem Nichts vor Aoko erschien und diese zum stehen veranlasste. Dass der Mopp in deren Händen nur wenige Millimeter von ihrer ungeschützten Stirn entfernt war, schien sie dabei nicht im geringsten zu interessieren. Aoko hingegen sah sie erschrocken an und vergessen war ihr Freund, der inzwischen auch gemerkt hatte was Sache war und schlendernd zurück kam. „Gomen ne, Akako-chan!“ Verzweifelt verbeugte sich die Schülerin vor der Hexe und Tränen sammelten sich bereits in ihren Augenwinkeln, aus Angst sie könnte ihrer Freundin weh getan haben. Diese jedoch schüttelte bloß schmal lächelnd den Kopf, schob dabei allerdings auch die Waffe außer Reichweite. „Keine Sorge, Nakamōri-san. Mir geht es gut.“ Mit leuchtenden Augen drehte sie sich Kaitō zu, der inzwischen neben den beiden Mädchen angekommen war und warf ihm einen Und wenn es nicht so wäre, wäre es deine Schuld-Blick zu. Dann plötzlich erschien ein charmantes Lächeln auf ihren Lippen und kurzerhand zog sie den Jungen hinter sich her. „Auf ein Wort, Kurōbā-kun. Wenn du uns entschuldigen würdest, Nakamōri-san.“ Noch bevor Aoko etwas erwidern konnte waren die beiden Oberschüler um eine Ecke verschwunden und so blieb sie mit großen Augen zurück und wunderte sich nicht zum ersten Mal, über das manchmal ungewöhnliche Verhalten Koizumis. ‚Hoffentlich macht Kaitō nichts unanständiges..ʼ Doch dieser hatte ganz andere Gedanken und versuchte sich aus dem festen Griff der Hexe zu befreien, was ihm Gott sei dank auch recht schnell gelang. Er würde sich nie an ihre merkwürdige Ausstrahlung gewöhnen können, die sie stets wie eine wabernde Aura umgab und ihn frösteln ließ, sobald er zu lange darüber nachdachte. Kopfschüttelnd sah er ihr nach, wie sie die Treppen zum Schuldach empor stieg und folgte schließlich ohne Worte. „Also gut, Akako. Welchen kryptischen Spruch von Luzifer-kun hast du dieses Mal für mich in Petto?“ Herausfordernd grinste er sie an und ignorierte den düsteren Blick ihrerseits geflissentlich, den sie ihm aufgrund des Luzifer-kun schenkte. Er sah es auch in ihren roten Augen, dass sie scheinbar keine Lust auf eine ins Nichts führende Auseinandersetzung mit ihm hatte und wohl deswegen einfach zitierte, was ihr vorausgesagt wurde. „Wenn der kleine Corvus erscheint und die Schatten der sieben Kinder die Bühne erobern, wird der reine Sündner harten Tribut zahlen.“ Kaum gesagt, machte sie auf dem Absatz kehrt und hatte bereits den Türknauf in der Hand, als der junge Magier sie zurück hielt und ihr einen unmissverständlichen Blick zukommen ließ. Schon bei dem Wort klein, hatten seine inneren Alarmglocken wieder geläutet und ohne dass er es ändern konnte, kam ihm das Bild von Shin'ichi in den Sinn, wie er ihn in viel zu weiten Klamotten und mit Blut überströmtem Gesicht, hinter dem Riesenrad gefunden hatte. Und es gefiel ihm in keinster Weise, dass er in den letzten Tagen ständig in Alarmbereitschaft geriet, sobald er auch nur an seinen nun geschrumpften Freund dachte, der im gleichen Augenblick vermutlich schmollend in der Bibliothek der Kudō Villa saß, weil er nicht einmal mehr selbstständig alle Türen auf bekam, oder einen Hocker brauchte, um sich Abends die Zähne putzen zu können. Es machte ihn unweigerlich nervös zu wissen, dass ein wehrloser Shin'ichi alleine in diesem riesigem Anwesen hockte und nur auf seine Rückkehr wartete, da er ihm ausdrücklich verboten hatte, ohne ihn auch nur einen Zeh über die Türschwelle zu strecken. Er war überempfindlich geworden was seinen Freund betraf und es gefiel ihm gar nicht; es passte ihm nicht in den Kram, dass einer seiner sowieso schon größten Schwachpunkte, nun; im Gegensatz zu vorher, erst recht vollkommen ausgeliefert denen gegenüber war, die nichts Gutes im Schilde führten und ihm an den Kragen wollten. Erst Akakos laut gerufenes „Kurōbā-kun!“, holte ihn ins Hier und Jetzt zurück. Ein unschuldiges Funkeln stahl sich in seine Augen, als er Akako entschuldigend anlächelte und den Griff um ihr Handgelenk nun endlich lockerte. „Gomen ne, Akako. Aber.. was meinst du mit die Schatten der sieben Kinder? Und welcher Sündner kann denn bitte rein sein?“ Akako seufzte, warf sich ihre weinrote Haarpracht über die Schulter zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, um Kaitō unter ihren langen Wimpern einen warnenden Blick zu zu werfen. „Die schwarzen Dämonen, die für die Misere deines Freundes zuständig sind. Sie sind in der Nähe und sie werden nicht hadern zuzuschlagen, wenn Kaitou Kid das nächste Mal unter dem hellen Licht des Mondes erscheint. Also sei auf der Hut; inzwischen weiß ich ja, dass man dich von keinem Diamanten fern halten kann. Aber sei dir stets den Konsequenzen bewusst, Kurōbā-kun.“ Und in dem Augenblick, fast als hätte sie es geplant, ertönte die Schulglocke, so dass dem Oberschüler keine Gelegenheit mehr blieb, sie weiter auszufragen und eventuell auch ein weiteres Mal einzuwerfen, dass er nicht der Meisterdieb 1412 war. Und noch während alle anderen Schüler wie gewohnt in ihre Klassenzimmer zurückkehrten, dachte Kaitō weiter über Koizumis Worte nach. Sie sind in der Nähe und sie werden nicht hadern zuzuschlagen, wenn Kaitou Kid das nächste Mal unter dem hellen Licht des Mondes erscheint. Hieß schon mal, dass weder Shin'ichi noch er in Gefahr waren. Zumindest so lange, bis er die nächste Ankündigung verschickte. Und er wusste, dass er das früher oder später würde tun müssen. Nachdenklich verließ auch er nach einiger Zeit das Dach, ging in sein Klassenzimmer, entschuldigte sich bei seinem Lehrer mit einer undeutlich genuschelten Ausrede und ignorierte Sagurus skeptische Blicke in seinem Rücken, während er sich auf seinem Platz niederließ, um auch direkt wieder vom Unterricht abzudriften und derweil seinen eigenen Gedanken nach zu hängen. Als es einige Stunden später zum Schulende klingelte, war es diesmal er, der Akako zu Seite zog und sich kurz nach möglichen Zuhörern umsah; in diesem Falle ein bestimmter Kokosei-tantei, der regelrecht von ihm besessen zu sein schien, sich seit einiger Zeit aber weniger aufdringlich benahm und ihm nur noch halb so oft unterstellte Kaitou Kid zu sein. „Akako; ich habe dich noch nie um etwas gebeten, aber.. da du bereits Bescheid zu wissen scheinst und ich bereit bin zu akzeptieren, dass du wirklich magische Kräfte besitzt, hätte ich da eine Frage.“ Er hielt kurz inne, fuhr dann aber rasch fort, da sie ihn abwartend ansah. „Kannst du Shin'ichi vielleicht zu seinem alten Körper verhelfen? Ich meine, du könntest doch sicher irgendwelche Elixiere oder so mixen, oder wie ihr Hexen das auch nennen mögt.“ Er grinste schwach und sah sie bittend an, was das Mädchen bloß mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte, schließlich aber eine deutlich enspanntere Körperhaltung annahm. „Das wäre vielleicht möglich, aber nur, wenn er auch durch Magie geschrumpft wurde. Ansonsten..“, sie schüttelte den Kopf und als Kaitō bloß den Kopf senkte, sodass seine Augen von einem Haufen unordentlicher Haare verdeckt wurde, begriff sie erst, wie viel Hoffnung er in sie gesetzt hatte. ‚Dir liegt wirklich unglaublich viel an ihm, oder, Kaitō-kun?ʼ Unwillkürlich griff sie sich an die Stelle, an jener sie vor wenigen Wochen von einer Kugel getroffen wurde und vergriff sich in dem Stoff ihrer Uniform. „Na dann, werde ich wohl einfach ein paar Jahre warten bis er wieder groß genug ist!“ Plötzlich wieder strahlend zwinkerte er ihr zu und senkte seine Stimme ein wenig, bevor er fortfuhr. „Du weißt schon, für..“ Noch bevor er seinen Satz beenden konnte, hatte die Oberschülerin die Flucht ergriffen. Über Kurōbās Privatleben wollte sie nun auch wieder nicht so viel wissen. Ihrem Ziel ihn zu ihrem Sklaven zu machen alle Ehre; aber das war einfach zu viel des Guten. Perplex blickte er ihr Hinterher, wie sie rauschend im Gang verschwand. „Was hat sie denn? ich wollte doch nur weitere Dates sagen.“ Schmunzelnd machte auch er sich auf den Heimweg. „Frauen und ihre perversen Gedanken.“ Er lachte in sich hinein. ~~~ „Shin'ichi~“ Lächelnd warf Kaitō die Tür hinter sich ins Schloss und hängte seine Jacke an die Garderobe. Schon nach wenigen Sekunden hörte er schnelle, kurz geworfene Schritte in seine Richtung laufen und kurz darauf stand sein Freund auch schon am Fuß der Treppe. „Tadaima~“, beendete er schließlich auch seinen Satz und erfreute sich an dem genervten Blick Kudōs. „Das sehe ich, du Dumpfnase.“ Mit großen Augen fasste er sich gespielt verletzt an die Brust und verzog sein Gesicht daraufhin auch schmerz verzerrt, während er auf Shin'ichi zu ging und dann scheinbar vor ihm zusammenbrach. „Uhn.. Warum?“, kam es weinerlich über seine Lippen und jeder der dieses Schauspiel nicht genau wie Kudō im Tagestakt zu sehen bekam, hätte ihm seinen Auftritt ohne Zögern abgekauft. Sein Freund hingegen drückte ihm die flache Hand gegen die Stirn, bis er gewollt nachgab und im Schneidersitz am Boden aufkam, wobei er die Arme ausstreckte. Leicht rot um die Nase und Augen verdrehend, ließ sich der Geschrumpfte schließlich in die geöffneten Arme fallen und erwiderte die anschließende Umarmung. „Ich frage mich wirklich, wer von uns das eigentliche Kind ist.“, nuschelte er in Kurōbās Nacken und küsste diesen schließlich an selber Stelle. „Immerhin heiße ich doch Kid, oder nicht?“, kam es wie aus der Pistole geschossen zurück, während Kaitō elegant aufstand und mit Shin'ichi in den Armen richtung Küche anschlug. Nachdem sich der Ältere in den ersten Tagen mit Händen und Füßen gewehrt hatte getragen zu werden; erwähnt sei auch, dass er nicht davor zurück gescheucht hatte den Magier zu beißen, hatte er sich anschließend damit zufrieden gegeben, so lange der andere versprach ihn nicht permanent wie das kleine Kind zu behandeln, in dessen Erscheinung er nun durch die Weltgeschichte laufen musste. Auch hatte er sich für Kaitōs seelisches Wohlergehen bereit erklärt, nicht außer Haus zu gehen, während jener in der Schule war, oder die Tür zu öffnen, wenn jemand klingelte. Selbst die Tatsache, dass er nicht mehr die Nächte durch machen durfte, hatte er Zähneknirschend und einem Tritt gegen's Schienbein hingenommen. Aber was ihn wirklich störte und was ihm schon nach zwei Tagen aufgefallen war, war der Umstand, dass sein Freund sich scheinbar dagegen sträubte ihn in seinem momentanen Zustand zu küssen. Das Einzige wozu er sich scheinbar noch überwinden konnte, waren hauchzarte Küsse gegen seine Stirn oder an die Wange. Schmollend und mit zornig ins Gesicht gezogenen Augenbrauen beobachtete er, wie der Jüngere im wahrsten Sinne des Wortes schnell ein Essen zauberte und sich dabei so geschmeidig bewegte, dass Shin'ichi sich prompt in seinen alten Körper wünschte und sei es nur, um Kaitō gleich anstelle des Essens auf dem Küchentisch vernaschen zu können. Mit knallrotem Gesicht schüttelte er den Kopf und versuchte sich auf andere Gedanken zu bringen, irgendwas unverfängliches, wie ein Spaziergang im Park. Doch als ihm nur wenige Herzschläge später einfiel, dass sie während eines nächtliches Ausgangs ein Stell dich ein im Haido Park hatten,verfluchte er seine perversen Gedanken. Unwohl sah er nach unten in seinen Schoß und seufzte erleichtert auf. Immerhin bereitete ihm der Kinderkörper einige Schwierigkeiten weniger, die sein Hormon gefüllter und gesteuerter Teenagerkörper noch vorzuweisen hatte. „Hast du schon wieder perverse Phantasien, Shin-chan~?“ Erschrocken sah er in Kaitōs Augen die ihn schelmisch anfunkelten, bemerkte aber auch die Schatten die sie zu umspielen schienen. Ja, er wusste, dass sein Partner in einem Dilemma zwischen Liebe und Vernunft steckte. Immerhin wäre es wirklich komisch; für beide Parteien, dass musste selbst ein ignoranter Sturkopf wie Shin'ichi sich eingestehen, sollte er sich einem sieben Jährigen hingeben. Ein Kuss hier und da allerdings, wäre in seinen Augen kein Problem. Zumindest nicht in den eigenen vier Wänden. Doch er entschied sich, dieses Problem vorerst von sich zu schieben und drehte den Spieß kurzerhand um. „Aber nicht doch, Kaitō-niichan~“, zwitscherte er regelrecht und schenkte ihm das unschuldigste Lächeln, was ein Junge wie er noch auf die Reihe brachte. Lachend sah er, wie Genannter sich sichtlich schüttelte und anschließend ihm gegenüber am Esstisch niederließ. „Mach das nie wieder, Shin'ichi. Das ist echt gruselig, verdammt!“ Spielerisch warf er ihn mit einem Reiskorn ab, dass auch gleich an seinem Mundwinkel kleben blieb. „Aber nur, wenn du dass da weg küsst, Kaitō-niichan.“ Er deutete auf das Reiskorn und lehnte sich so weit über den Tisch wie er nur konnte. Seufzend ergab sich Kurōbā seinem Schicksal und küsste seinen Freund sanft, wobei er ihm auch gleich den Reis weg leckte, ohne weiter darüber nachzudenken. „Zufrieden, Otōtō-chan?“ Kaitō versuchte gar nicht den Sarkasmus in seiner Stimme zu verbergen, vergab dem anderen aber auch gleich wieder, als er sah wie er mit großen Augen nickte und lächelnd zu essen anfing. Sie würden das schon irgendwie biegen, bis Shin'ichi wieder in seinem normalen Körper steckte. Wozu sonst waren sie die zwei gefürchtetsten Phantome Japans? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)