Losing my own game von Luminare ================================================================================ All hail the king ----------------- “Ist alles bereit Thanos?” Die Stimme des Mannes klang gelangweilt… uninteressiert. Er saß auf dem Thron, tappte abwesend in irgendeinem Takt gegen die Lehne und sah den Mann der am Fuße der Stiegen vor ihm kniete nicht einmal an. Thanos fühlte sich unwohl. Er hatte die Menge gesehen die aufgeregt vor dem Palast stand, als er die großen Stiegen hochgekommen war, welche zum Eingang zur großen Halle führte. Sie waren alle so still gewesen und erwarteten ihren neuen König- was ihn beunruhigte. Die Leute der Stadt behandelten den Mann als wäre er ein Gott und schienen zu vergessen wie er den Thron bekommen hatte. ließen die Menge Blutes außer Acht die vergossen worden war. Die Alten, die Jungen, die Guten, die Bösen, die Klugen und die Dummen waren abgeschlachtet worden wenn sie im Weg standen. Und trotzdem riefen die Leute seinen Namen in den Straßen, küssten seine Füße und den Boden den er damit berührte. Es war so amüsant zu sehen wie schnell die alten Zeiten vergessen waren. „Ja mein Lord. Ich habe alles ausgeführt was Sie befohlen haben,“ murmelte Thanos leise. Sein Blick war auf den goldenen Boden gerichtet, als ob die vielen Kratzer und Risse darauf eine Antwort auf die Fragen des Universums hätten. „König,“ sagte der Andere, genauso leise, doch sein Ton klang so scharf wie die Schneide eines Schwertes und hart wie Stahl. Es war eine Warnung und eine Drohung. ´Vergiss nicht wo dein Platz ist, oder du wirst es bereuen´. Die einst belebten goldenen Hallen waren still und leer. „Ja mein König.“ „Und die Gefangenen?“ Der scharfe Ton änderte sich nun wieder zu Langeweile, als ob Thanos das am Wenigsten interessante Ding im Raum wäre, oder auch in der Welt. „Die Wachen erwarten Ihren Befehl.“ „Gut, gut. Du hast deine Aufgaben gut gemacht und wirst belohnt werden Thanos. Du warst mein treuester Diener.” Der König lächelte, aber seine Augen sprachen eine andere Sprache. Diese kalten, dunklen Lichtspiegel schienen zu überlegen. Was überlegte er wohl? Doch um genau zu sein wollte Thanos das wahrscheinlich gar nicht wissen. Der König stand schnell auf, als wäre das Sitzen darauf schmerzhaft. Sein Blick war undurchschaubar. Er trug keinen glänzend lila Mantel oder die Felle die ein König normalerweise umlegte, er trug nicht einmal eine Krone, bloß ein weißes Leinenshirt und eine schwarze Hose. Er trug nur einen Stab mit sich, dieser war aus Platinum gemacht, und bestand aus komplizierten Verknotungen die im Großen und Ganzen einen Baum formten. Am oberen Ende war ein diamantartiger Stein eingelassen, welcher einerseits schimmerte, andererseits völlig dunkel war. Es hatte Jahre gedauert bis ein König dieses Land regierte der auch Magie nutzen konnte. Magie war tabu und diejenigen die sie praktizierten waren ausgestoßen und man misstraute ihnen. Aber die Leute liebten ihren neuen König. Er war attraktiv, stark und klug- alles was ein Anführer brauchte. Thanos wartete bis der Mann durch die nun geöffneten Türen des Balkons gegangen war, bevor er ihm folgte. Er wurde von lautem Jubelgeschrei begleitet, als der König ins Sonnenlicht trat. Es erfasste sein schwarzes Haar, ließ es strahlen als eine Brise vom Meer es erfasste. „Mein Volk!“ Die Menge verstummte. “Als ich das erste Mal in dieser Welt angekommen bin, sah ich arme, arbeitssuchende Söldner und nicht den wunderschönen, sagenhaften Ort von dem ich seit meiner Kindheit gehört hatte. Es war eine Metropole der Sünde und Korruption. Ihr, meine Freunde, die Bewohner dieses einst so mächtigen Königreiches wart unterdrückt und wurdet von eurem König ausgenutzt! Er half euch zu schützen, aber nur wenn ihr etwas dafür hergabt. Er stahl das Essen für das ihr so hart gearbeitet hattet und schickte eure Sohne in die Flammen des Krieges. Er legte euch Steuern auf, nahm euch jede Münze die ihr hattet… und für was? Damit sein Unmensch von Sohn euch später genauso regiert wie er? aber ihr habt euch erhoben! Mit meiner Hilfe habt ihr ihn gestürzt, denjenigen der euch alles genommen hat und euren Erlöser verbannt hat!“ Seine Stimme war tief und klar, beinahe verführerisch umgarnte er die Menge unter sich. Die Menge tobte, tausende riefen ihm zu, jeder Mann, jede Frau, jedes Kind verdammte den alten König. Den alten, armen Idioten und seine Frau die noch drei Tage lebten. Die Leute nahmen an dass das Alter und Bösartigkeit ihn überkommen hatte und er deswegen gestürzt werden musste, doch Thanos wusste es besser. „Shh, meine Kinder! Ich bin heute zu euch gekommen um euch zu berichten welche Zukunft vor euch liegt!“ Es wurde erneut still. „Diese Männer und Frauen würden uns stürzen wollen! Sie würden mich herausfordern und auch unseren Erlöser. Meine Kinder, diese Krieger kämpfen immer noch für ihren alten Herrscher und würden unseren neuen Frieden am liebsten mit uns begraben!“ zischte der König. Er stand in der Ecke des Balkons, blieb leise und beobachtete wie der König seine Schäfchen manipulierte. „Und deswegen müssen sie für ihren Verrat bezahlen! Seht ihr das genauso?“ Tausende Jubelschreie erreichten den Balkon. „Dann verurteile ich euch: Volstagg, Fandral, Hogun und Sif zum Tod durch Enthauptung. Eure Köpfe werden ausgestellt, als Warnung für diejenigen die es euch gleichtun wollen!“ Die vier standen angekettet auf einer Plattform in der Mitte des Platzes, die Köpfe niedergeschlagen gesenkt. Die Henker arbeiteten schnell und bald darauf lagen die leblosen Körper der Krieger am Boden und die Menge johlte. Eine Frau weinte sogar vor Freude. „Morgen werden wir uns auf den Weg nach Midgard machen! Wir werden sie für uns beanspruchen und übernehmen! Zusammen!“ „Heil König Arawn! Lang lebe der König! Heil König Arawn! Lang lebe der König!“ König Arawn von Asgard drehte sich um und ging zügig zurück ins Schloss. Er grinste übers ganze Gesicht, seine schwarzen Augen blitzten im Licht seines Stabes auf. Das war doch zu einfach gewesen. ----------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)