Bullum Solare von Shub_Niggurath ================================================================================ Kapitel 2: Rückkehr zu alten Pflichten -------------------------------------- Kaiser Hyperion war einst ein strahlender Herrscher gewesen. Von dem Glanz seiner Herrlichkeit war jedoch nichts mehr übrig. Die Jahre nagten an seinem Körper – sein schwarzes Haar war zu einem ausdruckslosen Grau erbleicht, sein schönes Gesicht mit den markanten Zügen war von Falten überzogen. Früher hatten die scharfen Wangenknochen seine Aristokratie unterstrichen; nun ließen sie ihn wie einen atmenden Totenschädel wirken. Seine einst ausdruckstarken blauen Augen waren milchig, man merkte, dass er so gut wie blind war. Früher war er groß, muskelbepackt und stark gewesen; nun war er mager, gebrechlich, und seine bucklige Haltung ließ seine einst stattliche Größe nur mehr erahnen. Entsprechend seines Verfalls trug er keine Prunkkleidung mehr, sondern zerfetzte, graue Kittel. Seit geraumer Zeit fiel ihm das Gehen schwer, weswegen er die Tage im Bett verbrachte, angestrengt nach Luft röchelnd. Kaiser Hyperion war eine erbärmliche Gestalt. Mithras fragte sich, ob er auch einmal so enden würde in Anbetracht dessen, dass er seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten war. Da Kaiser Hyperion nicht ansprechbar war, verließ Mithras das Schlafgemach seines Vaters. Im Thronsaal erwarteten schon zwei der Furien-Schwestern ihn. Er nahm auf dem Thron platz, wie er es pflegte, seitdem sein Vater nicht mehr den Anstand hatte, das Bett zu verlassen. „Megaira ist tot“, sagte die eine. „Ich weiß“, sagte Mithras gereizt. „Denkt ihr, ich merke es nicht, wenn meine Lakaien untergehen?“ „Tut uns leid.“ Während die eine demütig auf den Boden blickte, behielt die andere eine würdevolle, strenge Haltung. Weniger am Aussehen, als an dem unterschiedlichen Auftreten der Schwestern konnte er sagen, welche Schwester welche war. Die Namen fielen ihm dennoch nicht ein. Die Demütige war so dumm, weiter zusprechen: „Es war Sailor Sun.“ „WER DENN SONST!“, brüllte Mithras. „Wenn du schon so eine Klugscheißerin bist, kannst du dann auch Megras letzte Worte wiederholen?“ Die dumme Kuh schüttelte den Kopf. Ihre Schwester mit der aufrechten Haltung grinste. Mithras wiederholte: „Sie sagte: ‚Du bist die Mondprinzessin.’ Dieses dämliche Frauenzimmer hat tatsächlich die Mondprinzessin in ihren Händen gehabt, bis diese Sailor-Schlampe auftauchen musste.“ Er schlug vor Wut die Faust gegen die Lehne, sodass diese eine Delle bekam. „Wir sind nah dran. Tisigone!“ „Ja, Eure Hoheit! Und ich heiße Tisiphone.“ „DAS INTERESSIET MICH NICHT!“, schrie er. Es war die demütige, die reagierte, daher zuckte sie erschrocken zusammen, als er sie anbrüllte. Wahrscheinlich war sie auch die unfähigere. Er hatte gut geraten, denn die stärkste der drei wollte er als Ass im Ärmel behalten. „Wir müssen dieser Fährte folgen. Such dein Opfer in der Umgebung von der Menschenhure, die Megera angefallen hat.“ „Zu Befehl!“, sprach sie, machte einen Knicks und korrigierte den Namen diesmal nicht. „Und versau es nicht.“ „Nein! Sicherlich nicht, Eure Hoheit!“ Tisiphone verbeugte sich und fiel fast auf die Knie, ehe sie davon marschierte. Die andere Schwester verharrte Mithras anstarrend. „Was?“, raunte er. „Wir können die Mondprinzessin nicht vernichten, ehe wir nicht Sunna zurückhaben.“ „Glaubst du, ich weiß nicht, was ich tue!?“, brüllte er. „Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten! Oder verzieh dich in mein Schlafzimmer!“ So hässlich ihre Schlangenhaare auch waren, ihre Figur war nicht übel. Eigentlich hatte Tante Izumi ihr so viel Urlaub geben wollen, wie sie brauchte, nachdem Usagi ihrer Familie erzählt hatte, dass sie von einem Räuber überfallen wurde, den die Polizei nun vergebens suchte. Doch Usagi hatte abgelehnt, sie sagte, sie brauche Ablenkung. Da jedoch wie immer nur wenig Kunden sie in Anspruch nahmen, war die Ablenkung nicht sonderlich effektiv. Normalerweise hätte Usagi die Frage beschäftigt, wie ihre Tante überleben konnte, wenn täglich nicht mehr als zwanzig Personen in dem Laden einkauften. Heute starrte sie auf die Kontaktliste ihres Handys: Ami, Rei, Makoto, Minako waren die ersten Namen. Sie wusste, sie musste die Mädchen kontaktieren. Cousine Yuzuki summte, während sie Zuckerpackungen in das Regal neben der Kasse einräumte. Das Geräusch nervte Usagi. „Kannst du kurz übernehmen? Ich muss für kleine Mädchen“, sagte sie. „Klar“, antwortete Yuzuki und sprang regelrecht auf Usagis Platz an der Kasse, nachdem sie aufgestanden war. „Lass dir so viel Zeit, wie du willst.“ Usagi beschloss sich keinen Kopf über diese dumme Bemerkung zu machen und ging zur Toilette. Sie wusch sich lange das Gesicht mit kaltem Wasser und starrte in den Spiegel. „Ich muss wohl...“, murmelte sie zu sich selbst und schickte die vorgeschriebene SMS ab. „Wie kannst du es nur wagen!“, fauchte Minako der blonden Frau ins Gesicht und ihre Augen wurden feucht. „Nach all dem was ich für dich getan habe, während du im Koma gelegen bist! Ich habe deine Firma geführt! Ich habe mich um dein Kind gekümmert! Ich habe deinen Haushalt besorgt und deine Rechnungen bezahlt! Und du belohnst mich, indem du mit meinem Verlobten schläfst?!“ Auch die blonde Frau fing an zu weinen: „Ich wusste doch nicht, dass er mit dir liiert ist! Ich würde das doch meiner Schwester niemals antun!“ „Lüg nicht! Du hast es doch schon mal getan. Damals in der Highschool!“ „Aber da waren wir doch noch unreife Kinder!“ Minako wischte sich mit einer dramatischen Geste die Tränen aus dem rechten Auge. Sie griff in ihre Handtasche. „Du hast genau gewusst, wie sehr ich ihn liebe. Du kannst es mir einfach nicht vergönnen, dass ich die wahre Liebe gefunden habe, während du allein erziehende Mutter bist! Und erst recht konntest du nicht mit ansehen, dass ich deine Firma mit mehr Erfolg führte!“ Minako zog eine Pistole aus der Handtasche. Sie richtete den Lauf zwischen die Augen der blonden Frau, die sie angsterfüllt anstarrte. „SCHNITT!“, rief eine Männerstimme. Minako wischte sich die falschen Tränen aus den Augen und sie setzte ein breites Grinsen auf. „Kyoko! Du warst toll!“ „Du aber auch!“ Die beiden jungen Frauen fielen sich um die Arme. „Ich hatte wirklich schon Angst, du würdest abdrücken!“, lobte Kyoko Asakawa. „Ich könnte dir doch niemals wehtun.“ Minako wuschelte ihrem Gegenüber die Haare. Kyoko war nicht nur ihre Hauptspielpartnerin, sondern auch ihre beste Freundin am Set. Schon beim ersten Sehen wusste sie, dass sie sich mit der hübschen Blondine aus gutem Hause verstehen würde. Kaum zu glauben, dass sie auf der Leinwand Schwestern spielten, die gegeneinander integrierten, aber es nie zugaben. Zumindest bis Sakura – Minakos Rolle – die Pistole gezogen hatte. „So toll war es auch nicht!“, rief der Regisseure plötzlich. „Zehn Minuten Pause, dann spielen wir die Szene noch einmal. Kyoko, du kannst noch etwas mehr weinen. Minako, leg nicht so viel Gewicht in die Stimme, das wirkt zu künstlich.“ „Dämlicher Perfektionist“, fauchte Kyoko und ließ sich in einen Sessel fallen. Während Minako ein Sandwich auspackte, kam eine der Regieassistentinnen zu ihr. „Du hast eine SMS bekommen.“ „Danke!“ Auf dem Display stand der Absender: Usagi. Von der hatte sie schon lange nichts mehr gehört, was Minako schon ein wenig seltsam vorkommen war, schließlich war Usagi ihre beste Freundin, mit der sie über jeden Blödsinn reden konnte und der sie gerne von ihren Abenteuern in der Welt der Seifenopern erzählt hätte. Dass sie sich einen Monat lang nicht gemeldet hatte, hatte ihr Sorgen bereitet. Doch nun kamen die Sorgen, als sie den Inhalt der Nachricht las. Ein neuer Feind ist da. Eine Gemeinsamkeit des Medizinstudium und Informatikstudium war, dass die ersten Einheiten von Vorlesungen hauptsächlich für organisatorische Dinge wie Vorlesungsaufbau und Prüfungsmodalitäten bestimmt waren. Ami notierte alle Informationen akribisch. Da sie wahrscheinlich nicht jede Einheit besuchen können würde, da Dr. Yamamoto sie als flexible Arbeitskraft benötigte, war es ihr wichtig, den Überblick über den Stoff zu erhalten. Sobald sie diesen hatte, würde sie den Stoff problemlos aus Büchern ausarbeiten können. Das Erlangen einer Note war jedoch nicht durch eine Prüfung bedingt, wie der Professor soeben ankündigte. „Praxis ist eine unerlässliche Seite in jedem technischen Beruf, und so auch in der Informatik. Es ist mir ein großes Anliegen Bewusstsein für diese Tatsache zu wecken. Allein deswegen, weil diese Seite im Studiumscurriculum einen zu geringen Schwerpunkt aufweist.“ Er reichte einer Studentin in der ersten Reihe ein Handout. „Ihre Note werden Sie daher über ein Projekt erlangen, an welchem Sie dieses Semester in Zweierteams arbeiten. Auf der ersten Seite des Handouts werden Sie die Arbeitsanforderungen finden, auf der zweiten Seite Themenblöcke, zu welchem Sie eine selbst formulierte wissenschaftliche Frage stellen und erforschen.“ Ami erhielt soeben ihr Handout – die Themen waren abstrakt umschrieben. Die Anforderungen schienen nicht sonderlich hoch zu sein und überschritten kaum das Basiswissen der wissenschaftlichen Prinzipien; für viele Studenten schien das trotzdem eine Herausforderung zu sein, wie sie aus vielen Gesichtern herauslesen konnte. Ami hingegen bereitete wohl weniger der Inhalt Kopfzerbrechen, als die Tatsache, dass sie mit jemandem zusammenarbeiten musste. Schon in der Grundschule hatte das nicht funktioniert, wie sollte es nun bei einem komplexen Thema klappen? Der Professor setzte fort: „Kein Thema ist auf eine bestimmte Anzahl von Teams beschränkt – es sollte nur kein konkretes doppelt vorkommen, andernfalls wird eine Absprache angenommen und der Kurs negativ bewertet. Sie tragen die Titel Ihrer Arbeit daher spätestens in einem Monat in einem Aushang bei meiner Sekretärin ein. Die Grundregeln des guten wissenschaftlichen Arbeitens setze ich als bekannt voraus und sollen daher nicht genauer erörtert werden. Alle weiteren Informationen dazu finden Sie auf dem Handout. Falls es noch Fragen gibt, so stehe ich Ihnen zu Verfügung, nachdem ich die Teams bekannt gegeben habe.“ Ami war überrascht, dass eine freie Wahl des Partners untersagt war. Viele wirkten enttäuscht, wahrscheinlich nicht mit ihrem besten Freund, ihrer besten Freundin oder dem festen Partner zusammenarbeiten zu können. Oder man hatte einfach die Furcht mit einem unbekannten, eventuell unsympathischen Kommilitonen zusammengebracht zu werden. „Die Zusammensetzung der Teams orientiert sich an der Leistung Ihrer Aufnahmeprüfung. Die stärksten mit stärksten, die schwächsten mit schwächsten. Ich lese vor: Ryo Ishiwaka und Rai Shiro.“ Ami fing an, die Kappe ihres Kugelschreibers zu zerkauen. Es erschien ihr wie eine Ewigkeit, bis ihr Name aufgerufen wurde. „Ami Mizuno und Akane Tayo.“ „ICH PROTESTIERE!“, rief plötzlich eine Stimme. Ami fiel es nicht schwer, das Mädchen zu entlarven, weil diese aufgesprungen war. Irgendwie kam ihr das Grauen, mit dieser Person zusammenarbeiten zu müssen. Sie sah unheimlich aus. Nicht nur, weil auf ihrer Schulter ein Leguan ruhte. „Haben Sie ein Problem, Frau Tayo?“ „Ich hab null Bock mit ’nem Genie zam zu hakln!“ Ihr Osakaslang war nicht zu überhören. Der Professor rückte geduldig die Brille zurecht. „ Sie haben das zweitbeste Ergebnis der Kursteilnehmer nach Frau Mizuno, weswegen meine Entscheidung unwiderruflich ist.“ „Trotzdem bin ich nie so g’scheit wie die. Herr Prof, das is unverhältnismäßig!“ „Dann schmollen Sie.“ Akane Tayo fauchte wie ein Stier und nahm wieder Platz. „Dreck!“, war im ganzen Hörsaal zu hören. Ami Mizuno konnte längere Zeit den Blick von der ungehobelten Person nicht lassen. Der Professor ließ die Stimmung etwas beruhigen und las die restlichen Teams vor. Als er die Bitte nach Fragen aussprach, schossen gleich mehrere Hände in die Höhe. Während Ami die Antworten des Professors notierte, vibrierte ihr Handy. Es war eine Nachricht von Usagi! Schon lange hatte sie sie nicht mehr gesehen. Immer, wenn sie nach einem Treffen gefragt hatte, hatte Ami aufgrund ihrer Arbeit absagen müssen. Hoffentlich musste sie ihrer besten Freundin nicht wieder eine Absage geben. Sie las die SMS. Diesmal konnte sie nicht absagen: Ein neuer Feind ist da. Makoto kaute an ihren Fingernägeln. Ihr Magen krampfte sich vor Nervosität zusammen. Es beruhigte jedoch, dass ihre Chefin mindestens genau so angespannt und nervös zu sein schien, wie sie. Sie fand es toll, dass eine Frau über dreißig sich noch immer so benahm wie ein Mädchen, das noch nicht einmal zwanzig war. Zweiundzwanzig Leute saßen in dem Restaurant und probierten gerade das Gericht, welches Makoto vor einem Monat kreiert hatte. Alle Gäste waren darauf eingeladen worden – schmeckte es der Mehrzahl, so würde es in die Speisekarte des hochdekorierten Restaurants, welches sich auf europäische Küche spezialisiert hatte, aufgenommen werden. Makoto würde somit eine einzigartige Ehre erteilt werden: Ohne abgeschlossener Ausbildung zur Köchin würde man ihr Rezept in einem angesehenen Restaurant verwenden. Angeblich war dies in Tokio noch nie geschehen. Die Kellner servierten bei den ersten Gästen ab – das Paar lächelte. Dummerweise konnte man von Makotos und Kimokos – ihre Chefin – Standort nicht hören, was die beiden sagten. Als der Kellner vorbeikam, hielt er einen Daumen in die Höhe. Makoto und Kimiko sahen sich strahlend an. Die restlichen Teller wurde weggetragen – niemand hatte das Gericht abgelehnt und nur kleine Reste waren pro Teller übrig geblieben. Die Kellner fassten das Feedback der Gäste zusammen – nur ein Mann hatte sich über zu viel Pfeffer beschwert. Alle anderen waren hellauf begeistert. Makoto und Kimiko fielen sich in die Arme. „Ich gratuliere dir! Dein Gericht wird nächste Woche auf unserer Wochenkarte auftauchen! Und dann werden wir es in unsere Standardkarte aufnehmen!“, jubelte die Chefin. „Ich werde gleich die Presse anrufen. Ein neuer Stern am kulinarischen Himmel ist aufgegangen. Neunzehn Jahre und schon so ein Talent!“ Sie tänzelte in ihr Büro. Makotos restliche Kollegen schüttelnden ihr gratulierend die Hand, einige mit Neid, viele aber mit ehrlicher Bewunderung. Makoto hatte es vor Freude die Sprache verschlagen und nahm die Gratulationen kaum war. Wie sollte sie Kimiko nur danken? Ohne diese Frau, die von Anfang an an ihr Talent geglaubt hatte, würde sie wohl noch immer die Anfängerarbeiten wie Kartoffelschälen erledigen. Doch bevor sie sich überlegen konnte, mit welchen Geschenken sie Kimiko ihren Dank erweisen konnte, musste sie ihren engsten Freundinnen bescheid geben. Heute musste gefeiert werden! Sowie sie ihr Handy aus der Tasche zog, sah sie die SMS, welche Usagi versandt hatte. Sie freute sich – jetzt konnte sie ihrer besten Freundin als erster die wunderbare Neuigkeit berichten. Schließlich hatte sich niemand so enthusiastisch wie Usagi für Makotos Gerichte begeistern können. Doch nach dem Lesen der Nachricht, verflüchtigte sich ihre gute Laute: Ein neuer Feind ist da. Das Feuer sprach zu ihr – Rei konnte allerdings nicht erläutern, was es sagte. Die Aussagen waren stets nur abstrakte Bilder, die mit dem Schrei einer Stimme, die weder männlich noch weiblich war, verschwanden. Rei sah die Vision das erste Mal bei einer unschuldigen Seance mit den zwei neuen Mikos des Hikawatempels. Auch wenn sie es vor den beiden Mädchen geheim halten konnte, versetzen sie die Bilder in eine Panik, wie sie schon lange nicht mehr empfunden hatte. Seither versuchte sie wie eine Besessene die Nachricht zu verstehen. Täglich saß sie vor dem Tempelfeuer und wartete auf eine Antwort – bisher vergebens. Doch inzwischen verfolgten die Bilder Rei bis in den Schlaf, aus dem sie heute sogar mit Tränen in den Augen aufgewacht war, obwohl sie aus dem Gesehenen nicht schlau wurde. Rei konnte nicht leugnen, dass ihr die abstrakten Visionen Angst bereiteten. Wie auch immer die Botschaft lautete, sie wusste, dass es Hinweise auf etwas Schreckliches waren. Sie ahnte, dass die Entschlüsselung der Visionen schrecklicher war, als die abstrakten Bilder selbst. Doch wie sollte sie sich auf einen kommenden Schrecken vorbereiten, wenn sie nicht all ihr Können daran setzte, ihn zu sehen? Und wie seit einiger Zeit täglich, saß sie nun wieder in Gebetshaltung und mit geschlossenen Augen vor dem Tempelfeuer, konzentriert auf die Flammen, und versuchte, die Botschaft zu entschlüsseln. Das Feuer sprach – doch wieder sah sie nur ein Meer an Farben und Formen, die vor ihren Augen tanzten und keinen Sinn ergaben. Sie schwitzte und ihre Hände zitterten. Bitte! Ich will es sehen!, dachte sie. Der asexuelle Schrei ertönte, diesmal so laut, dass Rei selbst einen Laut des Erschreckens von sich gab. Sie riss die Augen auf, ihre Kleidung war vom Körperschweiß durchnässt. Die Flammen tobten. Rei zitterte am ganzen Körper, doch ein Lächeln zierte ihr Gesicht, denn das Feuer hatte ihr mehr gesagt, als üblich. In der letzten Sekunde vor dem schrecklichen Schrei hatte sie die Konturen einer Person mit einer Peitsche in der Hand erkannt. Kein großer Hinweis, aber immerhin etwas. Sie stand auf und trocknete das Gesicht mit einem Taschentuch ab. Nach diesem Erfolg würde das Feuer sicher nicht mehr zu ihr sagen. Nachdem sie die schweißnasse Kleidung gegen ein frisches, modisches Kleid getauscht hatte, beschloss Rei einen Spaziergang zu machen. Einfach dorthin zu gehen, wohin sie die Füße trugen. Vielleicht würde der Weg sie zu Usagi führen. Denn so viel hatte sie aus der heutigen Botschaft verstanden – es war früher oder später wieder an der Zeit, die Tätigkeit als Sailorkriegerinnen wieder aufzunehmen. So sehr Rei Usagis Einstellung bis in die Verachtung nicht leiden konnte, so unterschiedlich sie waren, und so viel sie auch stritten, so hatten sie seit geraumer Zeit eine Gemeinsamkeit: Den Wunsch, wieder als Sailorkriegerin aktiv zu werden. Usagi hatte dieses Verlangen zwar nie ausgesprochen, doch man sah diese Sehnsucht ihren Augen an. Bei Usagis momentaner Lage konnte Rei diesen Wunsch sehr gut nachvollziehen; Rei selbst war mir ihrem Leben unzufrieden. Das Theologiestudium war mühsam und sie übernahm banale Verwaltungsaufgaben im Tempel, welche ihr Großvater wegen seiner Krankheit nicht mehr erledigen konnte. Und noch dazu hatte sie zwei naive Mikos zu instruieren. Trotzdem hatte sie Hemmungen, Usagi von ihren beunruhigenden Visionen zu erzählen. Wahrscheinlich würde sich das Sensibelchen zu sehr in Probleme hineinsteigern, die noch gar nicht gegeben waren. „Frau Hino!“, rief Sakura, eine der beiden Mikos, als Rei den Tempel gerade verlassen wollte. „Was habt ihr jetzt schon wieder für Probleme?“ In Anbetracht dessen, dass die beiden Mädchen zu blöd waren, einen Besen zu benutzen, konnte sie nur genervt reagieren. „Midori hat schon wieder einen Eimer mit dreckigem Wasser umgeworfen!“ Rei rieb sich die Augen. In Momenten wie diesen merkte man einfach, dass die beiden Gören aus einem sehr verwöhnten Haushalt stammten. „Dann wischt es einfach auf!“, fauchte sie. „Geht klar!“ Trotz der harschen Worte, grinste das Mädchen. Ihre hellblauen Augen, die einen scharfen Kontrast zu ihren schwarzen Haaren darstellten, strahlten. Sie schien irgendwie Bewunderung für Rei zu hegen. Abgesehen davon erinnerte sie die fünfzehnjährige an Usagi: stets unbekümmert und unbeholfen, nicht an Konsequenzen denkend, ziemlich nah an Wasser gebaut, tollpatschig und frech. Wenn sie mal nicht beinahe anfing zu heulen, grinste sie breit. Sie tat zwar ihr Bestes, würde aber wegen ihrer Unkonzentriertheit es wohl nie weit schaffen. Nachdem Rei zehn Minuten gegangen war, spürte sie ihr Handy in der Tasche vibrieren. Es war Usagi. Die Nachricht erschreckte sie einerseits, andererseits musste sie lächeln. Hatte sie die fragmentarische Botschaft also in die richtige Richtung gedeutet; und die Hemmung, Usagi darüber zu benachrichtigen, kamen ihr nun dämlich und feige vor: Ein neuer Feind ist da. Sie rief Usagi sofort zurück. Die fünf Mädchen und der junge Mann saßen auf dem Boden in Mamorus Wohnung und schwiegen, nachdem Usagi von dem Überfall des Monsters und der mysteriösen Frau berichtet hatte. Rei brach schließlich das Schweigen: „Das könnte die Person sein, die ich in meinen Visionen gesehen habe!“ Die restlichen Mädchen sahen sie überrascht an. Da ihr einfiel, dass ihre Freundinnen noch gar nichts von ihren Vorahnungen wussten, berichtete Rei. „Und damit rückst du erst jetzt raus?“, tadelte Minako. „Ich wollte mir erst sicher sein.“ Pause. „Außerdem seid ihr alle momentan so beschäftigt, dass ich dachte, es interessiert euch nicht.“ Damit hatte Rei etwas ausgesprochen, was Usagi schon lange durch den Kopf gegangen war. Alle wussten, was sie meinte, und wieder fiel die Gruppe in ein betroffenes Schweigen. Tatsächlich hatten sie in letzter Zeit alle ein wenig vergessen gehabt, dass sie bis vor kurzem noch wie Pech und Schwefel zusammengehangen waren. „Ich denke, das ist kein Zeitpunkt, sich irgendwelche Schuld zuzuweisen.“ Diesmal hatte Minako das Schweigen gebrochen. „Wir sollten lieber überlegen, wie wir vorgehen werden.“ „Abwarten und Tee trinken.“ Mamorus Reaktion überraschte alle. „Wir wissen weder, mit wem wir es zu tun haben, noch deren Ziele, sodass wir kaum ahnen können, wo die Feinde das nächste Mal zuschlagen werden. Wir können uns außerdem nicht immer darauf verlassen zu jeder Zeit am richtigen Ort zu sein.“ Minako schnaufte: „Machst du dir keine Sorgen um Usagi? Schließlich hat dieses Wesen sie nach einer Berührung erkannt.“ „Natürlich sorge ich mich um sie!“ Usagi ergriff Partei: „Ich schlafe seither jeden Tag bei ihm. Er beschützt mich schon.“ Sie grinste, doch Mamorus neu begründete Aufmerksamkeit war weniger Grund für die Freude, als die Tatsache, dass sie sich in alte Zeiten zurückversetzt fühlte. Wie vor drei Jahren das letzte Mal diskutierten sie über ihre geheimen Aktivitäten. Usagi fand es aufregend. Und die Spannung, sich wieder in Sailor Moon verwandeln zu können, raubte ihr jeden Nerv. Luna saß zusammen mit Artemis auf der Couch. Sie wollte das Thema zu dem weniger unangenehmen zurückwechseln: „Im Mondpalast gab es einst ein Bild dreier Frauen mit Schlangenhaaren. Doch abgesehen von ihrer Haarpracht wirkten sie nicht wie Monster.“ „Hat die Königin euch einmal erklärt, wer die Damen waren?“, fragte Minako. „Nein“, sagte Artemis. „Aber wir haben auch nie danach gefragt.“ Keiner konnte deuten, ob diese Information hilfreich war oder in eine Sackgasse führte. Mamorus Türklingel läutete. Nachdem geantwortet hatte, wandte er sich an Makoto: „Ein Kimiko Ishikawa holt dich ab.“ Makoto blickte beschämt auf den Boden: „Das ist meine Chefin. Ich muss gehen.“ „Warum!?“, rief Usagi sofort. „Ich habe heute eine unglaubliche Karrieremöglichkeit erhalten. Kimiko hat mich kaum für eine Stunde gehen lassen. Sie sagte, damit ich nicht vergesse, holt sie mich ab.“ Usagis Lippen bebten vor Wut. Da besprachen sie seit langem wieder etwas wirklich Wichtiges, und Makoto interessierte sich nur für ihre privaten Probleme. Wollte sie ihre Chance der Menschheit zu helfen nicht wahrnehmen? So egoistisch kannte sie Sailor Jupiter gar nicht. Doch Usagi hätte ihren Ärger nie in Worte gefasst. Makoto packte ihre Sachen zusammen. „Wir halten dich am Laufenden,“ sagte Ami. „Danke!“ Makoto öffnete die Wohnungstür, vor der schon Kimiko stand. Doch ihre Chefin war nicht allein. An ihren Haaren packte eine Frau mit grüner Haut und Schlangenhaaren sie. Makoto schrie und schlug im Affekt die Tür zu. Die Mädchen kamen zu ihr gerannt. „Was hast du?“ Die Frage kam wie aus einem Moment. „Da draußen ist etwas!“ In diesem Moment schlug etwas heftig gegen die Tür. „Ein Monster!“ Usagi konnte sich das grinsen nicht verkneifen. Die ganze Zeit hatte sie die Brosche in ihrer Rocktasche festgehalten. Nun war es an der Zeit sich wieder zu verwandeln. Sie hielt das zauberhafte Schmuckstück in die Höhe. „Seid ihr bereit? MACHT DES MONDLICHTS, MACH AUF!“ Usagi spürte das prickeln auf der Haut. Ihren Herzschlag spürte sie bis zum Hals. Ein schier unglaubliches Gefühl erfüllte ihren ganzen Körper, sie spürte die Kraft, welche sich ihren ganzen Leib ausdehnte. War das schon immer so gewesen? Sie glaubte sich zu erinnern, dass bei ihrer ersten Verwandlung ähnliches gespürt hatte. Und nach zahlreichen Verwandlungen hatte sie wohl vergessen, dieses Machtgefühl schätzen zu können und als einzigartig zu empfinden. Da stand nun Sailor Moon – zu gerne hätte sie sich im Spiegel gesehen, doch es befand sich keiner in ihrer Nähe. „Seid ihr bereit?“, fragte sie wieder und wandte sich zu den Mädchen um. Die Freude verschwand und Usagi riss entsetzt den Mund auf. „Warum seid ihr nicht verwandelt?“ Die einzige, die in ihrer Uniform dastand, war Rei. Ihr Gesichtsausdruck war ähnlich entsetzt wie der von Usagi. „Wir... wir haben unsere Stäbe nicht mit,“ stotterte Minako. „WAS?“ „Woher sollten wir wissen, dass wir uns heute schon verwandeln sollen?“, rechtfertigte sie sich. „Aber...“ Usagi konnte den Satz nicht einmal anfangen, als die Tür aufgesprungen wurde und einen beachtlichen Teil der Mauer wegriss. Da stand das Monsterweib nun... sie sah dem Schlangnhaarwesen, welches Usagi vor zwei Tagen angegriffen hatte, sehr ähnlich. Bloß ihre Haut war grün statt violett und ihr Gesicht war nicht das einer alten Vettel, sondern einer Frau um die vierzig. Sie grinste und zeigte gelbliche Reißzähne. Und sie sie hatte Augen, war also nicht blind. „Da erwisch ich eine Niete und hab jetzt die Mondprinzessin vor Augen. Und die Marskriegerin.“ Sie leckte sich die Lippen. „Haut ab!“, rief Usagi Makoto, Minako und Ami zu. Da keine andere Richtung möglich war, liefen sie in die Küche, der abgeschiedenste Raum der Wohnung. Luna und Artemis folgten. Mamoru war schon länger in irgendeinen anderen Raum verschwunden. „Macht des Mars, sieg!“, rief Sailor Mars die Beschwörungsformel. Ein Feuerpfeil raste auf die Monsterfrau zu, deren Grinsen nicht verschwinden wollte. Mit einer Geste, als ob sie eine Fliege vertreiben würde, erlosch der Pfeil. Sailor Mars riss die Augen auf. Die Schlangenhaarefrau kicherte: „Lächerlich...“ Das Monster streckte seine Hand aus und der Arm verlängerte sich. Ihre krallenhaften Finger umschlangen Mars’ Brustkorb. Sie schrie, ihre Haut verfärbte sich grau. „REI!“, rief Sailor Moon und wollte ihre Beschwörungsformel sprechen... doch sie hatte leider keine Ahnung mehr, wie diese lautete. In ihrer Panik rannte sie auf die Monsterfrau zu, stürzte sich auf sie und warf sie nieder. „Lass meine Freundin in Ruhe!“, fauchte Sailor Moon auf der Brust der Monsterfrau sitzend. Diese grinste noch immer und hatte Mars noch immer in ihrer Gewalt. „Schwach... wie Kaiser Hyperion euch nur so fürchten kann.“ Ein Name! Sie hatten einen Namen des Feindes! Doch Sailor Moon konnte sich nur wenig über die Information freuen, denn erneut wanden sich die Schlangenhaare um ihren Körper. Und wieder spürte sie den lähmenden Energieschwund und sackte zusammen, während sie von den Schlangen gehalten wurde. Auch kam eine Druckwelle wieder – ein Riss in der Luft schien entstand. Das Monster richtete sich auf, hielt die ebenfalls vollkommen erschöpfte Sailor Mars in ihrer Klaue in die Höhe und Sailor Moon vor ihr Gesicht. Minako, Makoto und Ami standen zitternd in der Küche. Bis in die Knochen spürten sie das Bereuen, ihre Stäbe vergessen zu haben. Sollten sie in zivil zu Hilfe eilen? „Ich werde...“ Das Monster sprach nicht weiter... eine Rose erschreckte es. Tuxedo Mask... , dachte Usagi. Ihr Retter war zwar das letzte Mal nicht gekommen, doch nun stand er da, strahlend wie immer und wahrscheinlich irgendwelche schönen Worte sprechend, die sie nicht hören konnte, lähmte der Energieentzug doch ihre Sinne. Das Monster fing an zu lachen. „Das meint ihr jetzt aba net ernst“, schien es zu sagen. „Ich mein, da schmeißt das Weib den Feuerpfeil von der Marstrulla weg und du glaubst echt, so ’ne Rose würd die umbringen? Hirn zu lang gebadet?“ Usagi glaubte es zwar, doch es war nicht das Monster, das gesprochen hatte. Tuxedo Mask starrte verwirrt auf eine hoch gewachsene Frau in einem schwarzen Lederrock und einem roten, eng anliegenden Shirt mit rotem Matrosenkragen und einer dünnen, gelben Schleife am Dekolleté. Sie trug schwarze Springerstiefen und schwarze Handschuhe. In ihrer Hand hielt sie eine Peitsche. Zu gerne hätte Tuxedo Mask ihr Gesicht gesehen, doch es wurde von einer Skimaske verdeckt. Die Frau hatte sich hinter das Monster gestellt, das sich langsam umdrehte. „Sailor Sun?“, sprach es und ließ sofort Mars und Moon fallen. Tuxedo Mask lief zu seiner Verlobten. Minako, Makoto und Ami hatten sich näher an das Szenario gewagt und wollten Mars zu Hilfe eilen, doch die mysteriöse Frau mit der Skimaske rief: „Bleibt, wo ihr seid!“ Tatsächlich blieben die Mädchen stehen. Die Monsterfrau hatte das Interesse an den restlichen Personen verloren und stürzte auf die mysteriöse Frau zu, die den Angriff mit der Peitsche abwehrte. Als die Geißel gegen sein Gesicht schlug, schrie das Unheuer auf. Sie konnte dennoch der zweiten Attacke ausweichen. Sie lief zu dem Riss in der Luft. Die mysteriöse Frau holte wieder mit der Peitsche aus, doch die Attacke ging ins Leere. Die Monsterfrau verschwand. Und stattdessen erschien wie aus dem Nichts, sobald sich der Riss geschlossen hatte, eine noch ekelhaftere Kreatur, eine Art Mischung aus Vogel und Kröte mit Schwingen, Hängebauch, Froschaugen und Schnabel. Es hatte sowohl Federn als auch Schuppen. „Dreck“, murmelte die Frau mit der Skimaske. Die Kreatur schien verwirrt... es waren ihm wohl zu viele Personen im Raum, um zu wissen, wen sie am besten attackieren sollte. Es entschied sich für Sailor Moon und Tuxedo Mask. „NEIN!“, schrien Makoto, Minako und Ami wie aus einem Mund. Tuxedo Mask warf eine Rose gegen das Ungetüm, die jedoch abpralle. Die Berührung schien es nicht einmal zu irritieren. „Lichtpeitsche!“, rief die mysteriöse Frau. Die Geißel traf das Monster am Rücken. Mit einem Gebrüll löste es sich in schwarzen Nebel auf. Usagi öffnete langsam die Augen. Sie sah die Konturen der mysteriösen Frau und erkannte sie wieder. Erneut war sie von dieser Unbekannten gerettet worden. „Wer bist du?“, riefen die Mädchen, die sich nun endlich um Sailor Mars kümmern konnten. Diese war noch immer bewusstlos. „Sailor Sun... ist das dein Name?“, setzte Tuxedo Mask fort. „Täusch ich mich, oder bist du auf unserer Seite?“ Die mysteriöse Frau gab einen Ton von sich, das sich wie ein Lachen anhörte. „Ich würd an eurer Stelle die Marsdame in ein Krankenhaus bringen.“ Sie deutete zum Loch, wo einmal eine Tür gewesen war. „Und die Trulla da draußen auch.“ „Kimiko...“, murmelte Makoto. Und dann an die Unbekannte: „Warte!“ Das Wort hinterließ keinen Eindruck. Die mysteriöse Frau drehte sich um und ging, noch Abschiedsworte sprechend: „Ansonsten, haltet euch da raus...“ Sailor Moon versuchte sich aufzurichten. Sie legte den Arm um Tuxedo Masks Hals, der stützend ihren Rücken hielt. Sie starrte der mysteriösen Frau im Gehen nach, obwohl ihr Blickfeld noch immer vor Schwäche getrübt war. Sailor Sun..., dachte sie. Eine neue. Sie lächelte, was keiner bemerkte – Tuxedo Mask überprüfte, ob ihr Körper sichtbare Wunden hatten, während die anderen versuchten Rei aufzuwecken.. Sorry. Aber niemals werde ich mich da raushalten... Ich bin Sailor Moon und ein Versagen lässt mich nicht aufgeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)