Mal mich! von katzendrache (Aktzeichnen für Saiyajins) ================================================================================ Kapitel 26: 26 - [Die Feier] ---------------------------- So, endlich, eeeeeendlich hab ich mal wieder ein Kapitel fertig bekommen. Ich hoffe, es gefällt euch. Das nächste ist auch schon so gut wie fertig und kommt noch diese Woche. LG, katzendrache ------------------------------------ 26 Irgendwo in der Menge der Besucher konnte er Vegetas Aura spüren. Er selbst hatte seine unterdrückt, er wollte nicht riskieren, dass Vegeta ihn fand, solange er es nicht wollte. Quer durch die Halle, in der er sich gerade befand, beobachtete er den Prinzen und Nasuto, die sich gerade an einem freien Tisch in einem der Restaurants niederließen, um etwas zu essen. Ein Knoten bildete sich in seinem Magen, den er zuerst als Hungergefühl deutete. In Wirklichkeit war es jedoch das mulmige Gefühl, das ihn beim Gedanken an ihr Auseinandergehen am letzten Abend überkam. //Er liebt Meat noch...// Die Farbe wich ihm aus seinem Gesicht, als ihm bewusst wurde, was das für ihn bedeutete. Unerfüllte Liebe. Einsamkeit. All die schönen Erinnerungen, die er mit Vegeta teilte, seitdem dieser ihn zum ersten Mal gezeichnet hatte... Völlig wertlos. War er für den Prinzen nur ein Spielzeug gewesen? Aber es hatte sich so... liebevoll angefühlt... Er schluckte seinen Ärger runter und näherte sich dem Restaurant. Was genau er damit bezweckte, wusste er selbst nicht. Auf einmal traf ihn Vegetas Blick. Es war wie ein Moment der Stille in seinem Inneren, die Zeit schien für einen Augenblick anzuhalten, als er in die dunklen Augen des Mannes, den er liebte, blickte. Dessen Ausdruck war für eine Sekunde geschockt, irritiert, so als wüsste er nicht, was er jetzt tun sollte. Dann wand der Prinz sich für einen Moment ab und sagte etwas zu Nasuto. Son Goku sah, wie nun beide zu ihm rüberblickten, während Vegeta irgendetwas sagte, was er durch den Lärm der Masse hinweg nicht verstehen konnte. Nasuto schien nicht gerade erfreut zu sein, über das, was der Prinz sprach, denn sein rechter Mundwinkel zog sich zu einem schiefen, unzufriedenen Lächeln nach oben, als er nickte. Dann erhob er sich und ging auf Son Goku zu, während Vegeta seinen Blick ernst dreinschauend abwand. Wie automatisch spannten sich Son Gokus Muskeln in seinem gesamten Körper ein wenig an, wie bei einer Katze, die jeden Augenblick losspringen könnte. Seine Fäuste ballten sich, als Nasuto sich vor ihn stellte und ihn abschätzig ansah. Eine Gänsehaut begab sich auf die Reise über seinen Rücken. “Was ist?”, frage Son Goku mit tiefer Stimme. “Der Prinz hätte gerne, dass du mit uns speist.” Son Gokus Augenbrauen zogen sich drohend zusammen. “Gerne”, antwortete er und fixierte sein Gegenüber aufs Genaueste. Nasuto rümpfte gerinschätzig die Nase, drehte sich herum um ging zurück in Richtung des Restaurants. Son Goku schloss sich ihm an und ließ sich auf dem freien Stuhl gegenüber von Vegeta nieder. Seine Haut fühlte sich wie elektrisiert an, als er den Prinzen so unweit von sich sah und sich doch so ewig weit von ihm entfernt fühlte. Und tief in seinem Inneren fragte er sich, was er tun würde, wenn sich seine und Vegetas Wege hier im Weltall trennen würden... Würde er zurück zur Erde gehen? Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, irgendwo ohne Vegeta zu leben... Würde er Vegeta den Rest seines Lebens hinterher laufen? Er fühlte sich wie eingesperrt in seinem eigenen Geist, weil er diese Gedanken, die er dachte, nicht denken wollte. Vielleicht war es auch noch zu früh für solche Gedanken? Immerhin hatte er noch nie wirklich aufgegeben. Allein diese Gedanken kamen ihm wie ein Verrat an sich selbst vor und das flaue Gefühl in seinem Magen stieg an. “Was darfs sein?”, fragte eine schlanke Aliendame, die gerade an den Tisch getreten war und riss ihn somit aus diesem Gedankenstrudel. Sie bestellten alle eine Kleinigkeit, dann verließ die Dame den Tisch wieder. Vegeta blickte Kakarott aus ernsten Augen an und fragte sich, was in diesem wohl vorgehen mochte. Er sah so abwesend aus. Irgendwie wusste er nicht, wie er das Gespräch anfangen sollte. Eigentlich wollte er am liebsten gar nichts sagen. Was sollte er auch sagen? Es war ja alles gesagt... Andererseits wollte er nicht, dass alles gesagt war, denn dann würde Kakarott wohl keinen Grund haben, sich weiter mit ihm abzugeben. Er wusste auch nicht, warum ihm das so wichtig war... “Glückwunsch.” Damit druchbrach Son Goku endlich die mittlerweile peinliche Stille. Der Prinz blickte ihn fragend an. “Wegen der Auktion”, fuhr er fort. “Dann hast du ja jetzt endlich, was du wolltest.” “Euer Majestät”, mischte sich Nasuto ein. “Ich finde es immer noch seltsam, wenn er Euch dutzt.” “Dann hör weg”, antwortete Vegeta einsilbig und blickte in die Alienmenge, die sich am Restaurant vorbeiwuselte. Wieder entstand eine lange, schweigsame Pause, in der Nasuto Kakarott gereizt musterte. Son Goku jedoch beobachtete mit eisernem Blick Vegeta, der ihm scheinbar auswich. Ihn einfach abtat. Und dennoch hatte er ihn an den Tisch holen lassen. Das kam ihm irgendwie seltsam vor. Wenn sie nur zu zweit wären... “Habt ihr den Spiegel schon?”, fragte Son Goku schließlich erneut in das Schweigen hinein. Vegeta erhob seinen Blick, so als hätte er endlich einen guten Grund, seinem Gegenüber in die Augen zu sehen. “Nein, wir werden ihn nach dem Essen abholen. Und das Buch.” Son Goku nickte wissend, als Vegeta das Buch zur Sprache brachte. Und er meinte, einen kurzen Glanz in Vegetas Augen zu erkennen, als er es erwähnte. Der Rest seines Gesichtes wirkte weiterhin kalt und streng. So hatte er Vegeta lange nicht gesehen und er fragte sich, woran es lag. An dem Streit? Oder an Nasutos schlechtem Einfluss? Inständig hoffte er, dass Vegeta nicht wieder in sein altes Muster zurück fallen würde. Sich nicht wieder komplett verschließen würde. “Wir wollen heute Abend auf dem Schiff feiern, dass wir beide Sachen bekommen haben”, erklärte Vegeta schließlich. “Kommst du auch?” “Nein”, antwortete Son Goku entschlossen. Das schien Vegeta gar nicht zu passen. Er wirkte fast ein wenig beleidigt, wand seine Augen nach unten auf den Tisch und presste seine Kiefer aufeinander. “Ich denke, es ist besser, wenn ich eine Weile nicht mit euch verbringen werde.” Er schenkte Nasuto einen kurzen misstrauischen Blick. Dann wandte er sich wieder dem Prinzen zu, der immer noch auf die Tischplatte starrte. Son Goku wunderte sich. Scheinbar war ihm wirklich etwas daran gelegen, dass er nicht wieder über Nacht verschwand. Hatte er sich am Abend vielleicht für das Skizzenbuch bedanken wollen? Nein, das konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. Wahrscheinlich hatte er sich Hoffnungen gemacht, die Nacht mit ihm zu verbringen, aber so leicht würde er jetzt nicht mehr zu haben sein. Wahrscheinlich gar nicht... Wut keimte in ihm auf und er hielt es für besser, zu gehen. Langsam erhob er sich. “Wo willst du hin?”, fragte Vegeta einen Hauch zu interessiert. Son Goku blickte ihn skeptisch an. “Ich gehe.” Seine Stimme hatte eine harte Ruhe angenommen. “Wohin?” “Das geht dich nichts an.” Aus dem Augenwinkel sah er, wie sich Vegetas Augen bei seiner dreisten Antwort weiteten. Aber nicht vor Wut, sondern scheinbar geschockt. Der Prinz war es wohl nicht mehr gewohnt, von ihm zurückgewiesen zu werden und kam nicht damit klar. Son Goku wand sich zu gehen, als er Vegetas Hand ihn an seinem Unterarm ergreifen spürte. Verwirrt drehte er sich um und blickte in Vegetas Augen, die einen seltsamen - ängstlichen? - Glanz angenommen hatten. “Wann sehen wir uns wieder?” Nach diesen Worten presste Vegeta seine Kiefer fest zusammen, so als befürchtete er das Schlimmste. Son Gokus Augen verengten sich nach dieser Frage, die er in solch einem - verzweifelten? - Tonfall nicht erwartet hatte. Vielleicht lag Vegeta ja doch etwas an ihm... “Das... weiß ich nicht”, log Son Goku, denn er wusste ganz genau, wann sie sich wieder sehen würden. Er spürte, wie Vegetas Griff um seinen Arm sich für einen Moment verstärkte, ehe er ihn losließ. Dann wand er sich erneut und ging nun endgültig, verließ den Tisch und verschwand mit ernstem Gesicht in der Menge. Vegeta blickte ihm lange nach. Die Gedanken in seinem Kopf drehten sich und er wusste sie nicht zu ordnen. Würde Kakarott ihn verlassen? Eine seltsame Leere breitete sich in ihm aus, eine grausame Einsamkeit, denn wen hatte er schon, wenn Kakarott weg war? “Was war das denn eben?”, fragte Nasuto ihn verwirrt von der Seite. Vegeta blickte ihn an. “Was meinst du?” “Ihr tut gerade so”, antwortete Nasuto leicht gereizt. “Als würdet ihr wirklich wert auf seine Anwesenheit legen. Dabei sollten wir froh sein, dass wir heute Abend ohne dieses niedere Gemüse feiern können.” Der Prinz zog bei dieser Formulierung belustigt die Augenbrauen nach oben. “Immerhin”, fügte Nasuto feierlich hinzu. “Feiern wir den Wiederaufstieg des saiyanischen Reiches! Jetzt, da wir den Spiegel haben, wird uns keiner mehr aufhalten können!” Ein angetanes Grinsen erschien in Vegetas Gesicht. Ja, mit etwas Glück hatte Nasuto recht. Sie hatten den Spiegel. Damit und mit seiner eigenen Kraft konnten sie quasi jeden besiegen. Son Goku suchte auf direktem Wege die Toiletten auf. Er brauchte Ruhe. Und kaltes Wasser in seinem Gesicht. Niedergeschlagen stand er vor einem der Spiegel im Herrenklo, stützte sich mit seinen Händen auf dem Waschbecken ab und blickte sich in seine eigenen leeren Augen. Er wusste nicht mehr, was er fühlen sollte und was nicht. Von Anfang an hatte er sich eingeredet, dass es eine schlechte Idee war, sich auf Vegeta einzulassen. Und trotzdem hatte er es getan. Er konnte es einfach nie lassen, sich einem Risiko zu stellen. Gedankenverloren, sich selbst anstarrend, öffnete er den Wasserhahn und ließ das kalte Wasser über seine erhitzten Hände rinnen. Es fühlte sich gut an und belebte ihn ein wenig. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Er fühlte sich gerädert und als hätte er drei Nächte nicht geschlafen. Die Begegnung mit Vegeta hatte ihn wohl ganz schön mitgenommen. Vor allem der letzte Blick, mit dem Vegeta ihn bedacht hatte. Fast flehend, verzweifelt. Er fragte sich, ob er da nicht etwas missinterpretierte, weil er es sich so sehr wünschte, dass Vegeta sich nach ihm sehnte. Langsam schloss er seine Augen und ließ eine seiner nassen Hände über sein Gesicht gleiten. Als er die Augen wieder öffnete und sich ansah, war sein Ausdruck weich, angreifbar und er spürte einen Druck, der sich in seinem Kopf bildete. Irritiert schüttelte er den Kopf und befahl sich, jetzt nicht loszuheulen. Das war nicht seine Art. Das passte nicht zu ihm. Auch wenn er wusste, dass es ihn wohl ein wenig befreit hätte, dass es etwas Druck abgebaut hätte. Er atmete tief ein und aus. Warf sich etwas Wasser ins Gesicht. Trank einen Schluck. Fasste sich wieder. Dann verließ er die Toilette. Den Rest des Nachmittags verbrachte er auf der IPKA, immer darauf bedacht, seine Aura zu unterdrücken. Unter keinen Umständen wollte er, dass Vegeta wusste, wo er war und was er den ganzen Tag tat. Außerdem wäre es zu auffällig gewesen, wenn seine Aura urplötzlich am Abend verschwand. Die Gemäldeausstellung hatte es ihm angetan. Dort traf er zufällig den Dichter, der von der Erde stammte. Unterhielt sich mit ihm. Nebenher beobachtete er den Tag über immer wieder Vegetas Aura, die sich bald an Bord von Nasutos Raumschiff befand. Son Goku fand heraus, dass der Dichter vor ungefähr zwanzig Jahren seinen eigenen Tod vorgetäuscht hatte und die Erde mit einer Gruppe von Quadraiern verlassen hatte, Außerirdische, die wie Kleinwüchsige aussahen und orangefarbene Haut mit wilden roten Haarbüscheln hatten. Von da an bereiste er mit immer verschiedenen Wesen, Gruppen oder einzelnen das Universum, schrieb Gedichte und sehnte sich nach der Erde. Da diese Sehnsucht jedoch seine Inspiration war, hatte er sich entschlossen, nie wieder zu ihr zurück zu kehren. Der Saiyajin war fasziniert von der Geschichte des Menschen mit der hohen Stirn, der langen Nase und dem ergrauten Vollbart. Während des lebhaften Gespräches lud der Dichter, der sich selbst den Künstlernamen Duino gegeben hatte, Son Goku ein, mit ihm die Musiketage der Ausstellung zu besuchen. Dort erlebte Son Goku klangliche Erlebnisse, die seine Ohren sich nicht mal hatten vorstellen können. Bei mancher Musik bildete er sich sogar ein, sie nicht nur mit den Ohren zu hören, sondern auch zu riechen. Wieder andere Musiker waren nicht zu hören, jedoch war der Klang im Körper zu spüren, füllte angenehm aus und löste Emotionen aus. Eine Gruppe faszinierte Son Goku besonders, da man ihre Musik sehen konnte. Sie erzählten regelrecht Geschichten damit. Nach einem ausgiebigen Abendessen mit Duino und ein paar Bekannten von ihm, entschuldigte sich Son Goku und verließ die Runde, da er noch etwas zu tun hatte. Es war ein herzlicher Abschied und er wusste, dass er neue Freunde gefunden hatte. Als er sich von der Tafel entfernte verdüsterte sich sein Blick wieder, trotz der guten Laune, die er den ganzen Nachmittag und Abend über gehabt hatte. Er wusste, dass es jetzt um alles ging und dass er sich unter keinen Umständen auch nur einen einzigen Fehler leisten durfte. Angespannt betrat er die Straße und hob seinen Blick nach oben. In der Ferne schimmerte das gebräunte Glas, das den Planeten Oryx umgab und dahinter konnte man neben den leuchtenden Sternen die Raumschiffe erahnen, die dort im luftleeren Raum schwebten. Son Goku konzentrierte sich, konnte jedoch Vegetas Aura nicht ausmachen. Der Prinz schien sie unterdrückt zu halten. Nasutos Aura hingegen war deutlich erkennbar, nebst den Soldaten, die sich mit an Bord seines Schiffes befanden. Son Goku hob seinen Zeige- und Mittelfinger an seine Stirn, konzentrierte sich und gab notwendigerweise für eine winzige Sekunde seine Aura preis - hoffend, dass Vegeta dies nicht bemerkte - und teleportierte sich zu dem echsenartigen Kerl, der Nasutos EPB-Station betreut hatte und versetzte ihn mit einem gekonnten Handkantenschlag unmittelbar in eine langanhaltende Bewusstlosigkeit. Dann blickte er sich hastig um, konnte jedoch niemanden sonst feststellen, der sein Erscheinen bemerkt hatte. Blieb nur zu hoffen, dass es kein wirkliches Überwachungssystem gab... Lautlos schlich sich der Saiyajin nun durch die Gänge des Schiffes, die er ja zum Glück kannte, immer darauf bedacht, unbemerkt zu bleiben. Er spürte Nasutos Aura auf der Kommandobrücke und machte sich auf den Weg dorthin. Ihm war ein bisschen mulmig zumute, da er Vegetas Aura immer noch nicht ausmachen konnte. Das beudetete, er könnte quasi hinter jeder Ecke stehen und ihm über den Weg laufen, was sein Vorhaben sofort beenden würde... Glücklicherweise geschah nichts in der Art und ehe er sich versah, fand er sich vor der Tür zur Kommandobrücke. Vorsichtig verstecke er sich hinter einer Ecke und wartete darauf, was passieren würde. Er wusste im Grunde nicht, wie er weiter vorgehen sollte. Wenn die beiden da drin saßen, wie sollte er unbemerkt hinein kommen? In diesem Moment glitt die Türe mit einem leisen Surren auf und zwei Wachen kamen heraus gelaufen. Für eine Sekunde konnte Son Goku von seiner dunklen Niesche aus einen Blick in den Raum werfen. Der Prinz und sein Mitstreiter saßen an einer reichlich gedeckten Tafel direkt unterhalb des Frontfensters und blickten, während sie sich die Bäuche mit Wein und allerlei Köstlichkeiten vollschlugen, hinaus in die endlose Weite des Alls. Und schon glitt die Tür auch wieder zu. Ein leises Seufzen Son Gokus. Er musste da rein! Musste hören, was die beiden redeten! Dann hörte er Schritte. Viele Schritte. Wenn er sich nicht täuschte, kamen gerade ungefähr acht Leute auf die Kommandobrücke zu. Seine Chance? Da bogen auch schon acht von Nasutos Männern um die Ecke, allesamt in lange orange-farbene Gewänder gehüllt, eine Art festliche Kluft. In ihren Händen trugen sie Tabletts mit weiteren Speisen, einige trugen Weinflaschen und andere Getränke und zielstrebig gingen sie auf die Kommandobrücke zu. Die Tür surrte auf, die acht Echsen verschwanden darin und Son Goku schlüpfte im letzten Moment hinter ihnen mit hindurch. Die Männer schienen so mit dem Essen-Tragen beschäftigt, dass sie ihn tatsächlich nicht bemerkten. Sofort glitt er nach rechts hinab auf den Boden und rollte sich, an einem Stuhl vorbei, unter eines der Schaltpulte. Zum Glück waren sie zur Zeit unbesetzt, sonst hätte sich diese Gelegenheit, sich zu verstecken, nicht ergeben. Nachdem die Echsen wieder verschwunden waren, kehrte eine angenehme Ruhe in den Raum ein, die nur durchbrochen wurde durch eine leise, melodische Musik, die im Hintergrund lief und das festliche Dinner der beiden Saiyajin untermalte. Beim Lauschen dieser Klänge überfiel Son Goku eine Art warme Melancholie, die er sich nicht erklären konnte. Die Musik beruhigte ihn und unwillkürlich entspannte sich sein Geist ein wenig. Er atmete tief - unhörbar - durch und riskierte dann einen kleinen, vorsichtigen Blick auf das Geschehen am Frontfenster. Der Duft des Essens schlich sich in seine Nase und zu gern hätte er die ganzen Dinge probiert, die die beiden sich gerade zu Leibe führten. Innerlich war er erleichtert, dass er gut gegessen hatte, sonst hätte ihn sein Magenknurren jetzt wohl verraten. Er lenkte seine Aufmerksamkeit nun auf die beiden, die an der Tafel saßen, ihm mit dem Rücken zugewandt, was ein Lauschen ziemlich schwierig machte. Dennoch konnte er einige Gesprächsfetzten auffassen. Nasuto redete wohl irgendwas von Plänen, Eroberungsfeldzügen, Planetenverkauf und der Wiederbelebung der saiyajischen Kultur. Vegeta, der rechts von Nasuto saß, hingegen, wirkte eher gelangweilt von seinen Plänen, nickte hie und da, war aber eher damit beschäftigt, die Flüssigkeit in seinem Glas zu beobachten, während er dieses vor seinem Gesicht hin und her schwenkte. Son Gokus Abneigung gegen Vegetas Mitstreiter wuchs ins Unermessliche, als er dessen Vorhaben vernahm. Aber Vegeta war nicht mehr so. Das hoffte Son Goku zumindest. Vegeta war doch jetzt einer von... den Guten? War er sich da sicher? Oder würde der Prinz die Chance nutzen und wieder ein gefürchteter Krieger und Eroberer werden? Son Goku rümpfte die Nase und scholt sich dafür, dass er Vegeta mit dem Einfluss dieses Ungetüms allein gelassen hatte... Und immer wieder lenkte Nasuto das Gespräch auf den Spiegel, wie nützlich dieser sei und dass Vegeta damit unbesiegbar sei, dass ihnen das Universum offen stand. “Bitte, lasst ihn mich doch nur einmal ansehen!”, flehte er geradezu und scheinbar zum wiederholten Male, denn mit einem genervten Augenrollen und einem leisen Knurren, griff Vegeta an seinen Gürtel und holte das begehrte Objekt aus einem kleinen, dunkelblauen Beutelchen. Er legte den Spiegel vor Nasuto auf den Tisch, der ihn gierig anblickte und dann zögerlich seine Hände ausstreckte und ihn aufnahm. Behutsam klappte er ihn auf und betrachtete sein Spiegelbild. Selbst aus dieser Entfernung konnte Son Goku sehen, dass es sich nicht um normales Spiegelglas handelte, das einem sein eigenes Gesicht zeigte, sondern um etwas kostbareres. Die kleine Fläche glänzte silbern, aber viel klarer, als jeder andere Spiegel es vermochte. Nasuto entfuhr ein staunendes Hauchen, als er das filigran gearbeitete Utensil durch seine wuchtigen Hände gleiten ließ. Son Goku wünschte sich, den Spiegel selbst einmal anzufassen. Dieses von seinem Geliebten geschaffene Meisterwerk, das so viel über ihn verriet, auch ohne, dass man die magischen Eigenschaften dessen kannte. “Wie funktioniert er?”, fragte Nasuto mit einem fast ehrfürchtigen Ton und Vegeta horchte sofort auf, blickte ihn direkt an. “Das geht dich nichts an.” Nasutos Blick verdunkelte sich. “Verzeiht. Er ist so... wunderschön. Ich wüsste nur gerne, wie er benutzt wird.” “Aber das wirst du nicht erfahren. Niemand wird das erfahren.” Mit diesen Worten nahm er Nasuto den Spiegel aus der Hand und verstaute ihn wieder in seinem Beutel. Dann widmete er sich wieder seinem Wein. “Euer Hoheit...”, fragte Nasuto. “Was ist denn eigentlich los mit euch? Ihr seid schon den ganzen Abend so abwesend.” “Das geht dich ebenfalls nichts an.” Nasuto grummelte beleidigt und nahm einen Schluck aus seinem Glas. “Es ist dieser Kakarott, nicht wahr?” Son Goku zuckte zusammen, als sein Name fiel, wähnte sich schon ertappt, als ihm glücklicherweise bewusst wurde, dass sie nur über ihn redeten, ihn aber nicht bemerkt hatten. “Das”, entgegnete ihm Vegeta. “Geht dich am allerwenigsten etwas an.” Mit einem Knurren erhob sich Vegeta vom Tisch - Son Goku verkroch sich schnell wieder unter seinem Schlatpult - und verließ mit wütenden Schritten die Kommandobrücke. Hinter ihm schloss sich die Tür. Unschlüssig blickte Son Goku seinem Prinzen hinterher. //Wieso er wohl so wütend abgehauen ist? Weil Nasuto mich erwähnt hat? Hm...// Er wand sich wieder um und lugte vorsichtig über das Pult hinweg zu Nasuto, der scheinbar abwesend, überlegend ins All hinausstarrte. Irgendetwas passte Son Goku nicht an Nasutos Ausstrahlung. Und das ganz abgesehen davon, dass er ihn nicht leiden konnte. Eine komische Ahnung... Nasuto erhob sich langsam von seinem Platz und lief um die Tafel herum zu einer noch geschlossenen Flasche roten Weines. Son Goku sah ihn nun im Profil am Tisch stehen und Nasutos Miene gefiel ihm nicht. So kalt. So berechnend... Nastuo entkorkte die Flasche und griff zu Vegetas Glas. Er füllt es voll. Dann tat er etwas, womit Son Goku nicht gerechnet hatte und es trieb ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Er zwang sich, sich zu beherrschen und abzuwarten. Nasuto striff sich einen breiten Armreif ab, den er am linken Handgelenk trug und machte sich an dessen Innenseite zu schaffen. Zu Tage trat eine kleine, eiserne Phiole, die er nun öffnete. Ein gelbliches Pulver rieselte in Vegetas Weinglas... Die Flüssigkeit verfärbte sich einen Moment lang grün, Nasuto rührte mit dem Griff eines Messers kurz darin - ein hohes, klimpernder Geräusch entstand, als der kalte Stahl auf das Glas traf - und das Getränk wurde wieder bordeaux-rot, wie zuvor. Ein teuflisches Grinsen stahl sich in sein Gesicht. “Wir werden schon noch sehen, was mich etwas angeht und was nicht.” Dann ergriff er das Glas, packte sein eigenes mit der anderen Hand und verließ den Raum. Son Goku hatte die Luft angehalten und er fühlte sich, als hätte sein Herz ausgesetzt. Wollte dieser Kerl Vegeta vergiften?! Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. //Das ist die Lösung! Deswegen hat er Vegeta kontaktiert! Ohne ihn findet er nicht heraus, wie der Spiegel funktioniert!// Sofort sprang er auf und verließ leise ebenfalls den Raum. Sich im Schatten haltend, folgte er Nasutos Aura, aber er wusste sowieso, wo dieser hingehen würde. An der Ecke zu Vegetas Zimmer hielt Son Goku inne und beobachtete das Geschehen. Nasuto klopfte sachte. Sein teuflisches Grinsen war verschwunden und einer reumütigen Maske gewichen. Vegeta öffnete die Tür einen Spalt breit. “Was willst du?” “Euer Majestät!”, sprach Nasuto sachte. “Es tut mir leid, falls ich Euch zu nahe getreten bin. Ich bin hier, um mich zu entschuldigen. Lasst uns noch ein Glas Wein trinken und auf unseren Erfolg anstoßen, bevor ihr Euch schlafen legt.” Vegeta grummelte und schien zu überlegen. Dann öffnete er die Türe ganz und ließ Nasuto eintreten. Die Tür schloss sich. Son Gokus Blick verdunkelte sich. Was sollte er tun? Jetzt eingreifen? Nein... Dann würde Vegeta ihm nie glauben. Abwarten? Vegeta dieses Gesöff trinken lassen? Was hatte er schon für eine Wahl. Er zog sich in die Dunkelheit des Ganges zurück und öffnete die nächstbeste Türe. Eine kleine Abstellkammer. Hier würde er bleiben. Vorerst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)