Mal mich! von katzendrache (Aktzeichnen für Saiyajins) ================================================================================ Kapitel 24: 24 - [Der Seelenbund] --------------------------------- Guten Abend bzw Guten Morgen, meine Lieben! Es ist 06:10 und ich konnte einfach nicht aufhören, bevor das Kapitel fertig war. Wieder mal hat es sich mir entzogen und sich ganz anders entwickelt, als ursprünglich gedacht.^^ Viel Spaß damit! Mir gefällt es. :) ------------------------------ 24 Ziellos wanderte Son Goku durch die von Straßenlaternen erhellten Straßen von Oryx, vorbei an kleinen Cafes, aus denen immer noch fröhliche Musik drang. Ihm war zum Heulen zumute und sein Körper fühlte sich seltsam stumpf an. Wie in Trance lief er und betrachtete dabei durch das abgedunkelte Glas im Himmel die weit entfernt leuchtenden Raumschiffe, zwischen denen vereinzelt das Licht der Sterne hindurch schien. Und zum ersten Mal seit seinem Fortgehen überkam ihn eine Art Heimweh nach der Erde. Eine Sehnsucht nach dem sternenklaren Himmel in den Bergen, nach unberührter Natur und rauschendem Wasser. Nach Einsamkeit. Die er hier nicht finden konnte. Um ihn herum war es zwar nicht mehr so voll wie tagsüber, aber die Stadt war immer noch gut gefüllt mit partyfreudigen Leuten, Betrunkenen und schlaflosen Gestalten. Zu letzteren zählte er sich. Frustriert von all der guten Laune und dem grellen Neon-Licht, erhob er sich in die Lüfte und flog eine Weile, bis er sich schließlich dem Stadtrand näherte, darüber hinaus flog und in eine Art riesigen, aber scheinbar künstlich angelegten Wald kam. Dieser Ort schien ihm jedenfalls besser, als die belebte Stadt. An einem kleinen Fluss landete er und setzte sich in das Gras am Ufer. Die Nacht war warm. Auf Oryx war es ja laut Informationen auf der IPKA immer warm. So legte er sich nach hinten und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, den Blick nach oben in die Wipfel der fremdartigen Bäume gerichtet. Er genoss das leise Plätschern des Flusses, während er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. //Er liebt ihn also noch... Aber hat er wirklich nur mit mir gespielt? Was mach ich denn jetzt nur?// Frustriert setzte er sich wieder auf und starrte zum Fluss rüber. //Lohnt es sich denn überhaupt, wenn ich weiter um ihn kämpfe? Oder tu ich mir damit nur selbst noch mehr weh?...// Dann stand er auf, setzte sich direkt ans Ufer und zog seine Schuhe aus. //Dabei war ich mir so sicher, dass wir Seelenverwandte sind oder so was... Dass wir zusammen gehören...// Langsam ließ er seine nackten Füße in das kalte Nass gleiten. Die angenehme Kühle durchdrang sofort seinen gesamten Körper und er fühlte sich ein wenig lockerer. Ein Seufzen. Vorsichtig lehnte er sich nach vorne, stützte sich mit den Händen auf der feuchten Erde ab und blickte in das tiefschwarze Wasser unter sich, betrachtete sein Spiegelbild, oder zumindest das, was er bei der Dunkelheit davon erkennen konnte. Er bemerkte eine Sorgenfalte zwischen seinen Augenbrauen. Unbewusst fasste er sich an die Stirn und entspannte sein Gesicht. Er schloss seine Augen und lauschte der Umgebung. Eine ganze Weile saß er so da und dachte nach. Über sich und Vegeta und über die Situation. Morgen sollte die Versteigerung stattfinden. Hingehen würde er auf jeden Fall, aber er würde sich nicht vorher zu Vegeta begeben. Außerdem war er wahnsinnig neugierig auf Meat, Kyuri und den anderen. Irgendwie zog ihn eine undefinierbare Macht zu ihnen... So, als wäre gar nichts anderes möglich, als dass sie die Guten waren. Nur ein Gefühl? Ein Geistesblitz. Entschlossen blickte er auf. //Ja, wieso sollte ich es nicht einfach heraus finden...// Äußerlich völlig ruhig zog er seine Beine aus dem Wasser, trocknete sie kurz und streifte seine Schuhe wieder über. Dann hob er Zeige- und Mittelfinger an seine Stirn, suchte kurz innerlich nach der Aura, zu der er sich teleportieren wollte und verschwand mit einem Zischen aus dem Wäldern von Oryx. Zu Tode erschrocken kippte Meat mitsamt dem Stuhl, auf dem er gerade noch gesessen hatte, nach hinten um und landete auf dem Boden. Vor ihm stand hoch gewachsen, mit ernstem Blick, der Saiyajin, mit dem er Vegeta auf der IPKA gesehen hatte. Für einen Moment herrschte Totenstille in dem Raum, während Son Goku und Meat sich mit Blicken maßen, versuchten, den anderen einzuschätzen. Dann streckte Son Goku dem auf dem Boden hockenden seine offene Hand hin. Meat zögerte einen Moment, musterte noch einmal die tiefen, schwarzen Augen, die keinen Hauch von Boshaftigkeit vermuten ließen und griff schließlich nach der ihm angebotenen Hand, ließ sich aufhelfen. “Was willst du hier? Schickt dich Vegeta?” Son Goku antwortete nicht gleich, sondern blickte sich prüfend in dem Raum, in dem er gelandet war, um. Es handelte sich scheinbar um ein Raumschiff, größer, als das, was Bulma gebaut hatte, aber nicht so groß wie das von Nasuto. Augenscheinlich befanden sie sich in der Küche. Kyuri und der andere, den Son Goku noch nicht kannte, waren vom Tisch aufgesprungen und standen einige Meter von ihm entfernt in Abwehrhaltung. “Nein”, antwortete er schließlich ruhig. “Er hat keine Ahnung, dass ich hier bin.” Meats Augen verengten sich, aber er wartete, dass der fremde Saiyajin weiter sprach. “Mein Name ist Son Goku und ich bin ein Saiyajin, genau wie ihr.” “Son Goku ist kein Saiyajin-Name”, fügte Kyuri skeptisch an. Die Luft in dem Raum war so dick, dass man sie mit einem Buttermesser hätte zerschneiden können. Keiner der drei Fremden wagte es, sich zu bewegen. Nur Son Goku wirkte trotz seines strengen Blickes seltsam gelassen, was ihm eine Aura von Überlegenheit verlieh. “Ich bin nicht unter Saiyajin aufgewachsen und trage daher keinen ihrer Namen. Nur Vegeta nennt mich bei meinem Geburtsnamen.” “Kakarott, nich wahr?”, meldete sich Kyuri erneut zu Wort. Son Goku blickte sie verwirrt an. “Woher weißt du...?” “Vegeta hat dich heute so genannt”, erklärte sie, während sie ihre Abwehrhaltung kein bisschen aufgab. Son Goku nickte leicht. “Ja, Kakarott. Aber das ist egal. Ich bin nicht hier, um über mich zu reden. Viel lieber möchte ich etwas über euch erfahren.” “Wieso?”, fragte der dritte von ihnen, ein humanoider Mann, dessen fahle Gesichtshaut hellblau war, passend zu seinen kurzen, dunkelblauen Locken. Seine Figur ließ vermuten, dass er kein Kämpfer war. Er war groß und relativ schmal. Kein Saiyajin. Langsam drehte Son Goku seinen Kopf und musterte die drei eindringlich. “Weil ich das seltsame Gefühl habe, dass wir auf der gleichen Seite kämpfen und dass Vegeta das nicht sehen will.” “Du stellst dich gegen den Prinzen?”, fragte Meat mit prüfendem Blick. Son Goku verzog keine Miene. “Ich stell mich nicht gegen ‘den Prinzen’, sondern versuche, die Wahrheit herauszufinden. Ich bin niemandem Rechenschaft schuldig.” “Wie können wir sicher sein”, fragte Meat weiter. “Dass du uns nicht von einer Sekunde auf die nächste angreifst? “Das könnt ihr nicht”, erwiderte Son Goku. “Ihr könnt nur auf mein Wort vertrauen. Ein Ehrenmann bricht nicht Wort und Saiyajin sind ja - wie ich gehört habe - Ehrenmänner.” Damit hatte er genug gesagt, fand er, und wartete auf eine Reaktion der drei. Diese schienen sich mit Blicken zu verständigen und Son Goku versuchte anhand dieser Konversation herauszufinden, wie sie zueinander standen. Scheinbar überließen sie Meat die letzte Entscheidung. Dieser schritt auf den Tisch zu und bot schließlich Son Goku einen Stuhl an. “Dann willkommen auf unserem bescheidenen Schiff, Kakarott.” Innerlich rollte er die Augen, weil er mit seinem Saiyajin-Namen angesprochen wurde, aber er wusste, dass in dieser Hinsicht Widerstand zwecklos war. Also ging er zu dem Tisch und setzte sich auf den Stuhl. Mit einem Mal schien sich die Stimmung im gesamten Raum zu entspannen. Die anderen drei setzten sich ebenfalls an den Tisch und dem Gast wurde Essen und Getränke angeboten. Eine sachliche, und doch irgendwie warmherzige Unterhaltung kam ingange. Kyuri erzählte erneut die Geschichte von Nasutos Verrat und beantwortete Son Goku ein paar Fragen dazu. Fletscher, der blaue Unbekannte, gab schließlich die Geschichte preis, wie er zu den beiden gestoßen war. Er und Kyuri waren sich in einer Raumschiff-Werkstatt auf seinem Heimatplaneten begegnet und hatten sich auf Anhieb ineinander verliebt. Er hatte sein bisheriges Leben hinter sich gelassen, um seiner Angebeteten zu folgen, die sich nicht von Meat hatte trennen wollen, der in den Jahren zuvor wie ein Bruder für sie geworden war. Und sie bevorzugten beide nunmal das Leben als Nomaden im Weltraum, ein Leben ohne festen Wohnsitz, ein Leben voller Abenteuer und neuer Planeten. Bei dieser Geschichte drängte sich Vegeta wieder in Son Gokus Bewusstsein. Auch er war seinem Prinzen in den Weltraum gefolgt und hatte für ihn alles stehen und liegen gelassen. Ob er seine Jungs und seine Freunde wohl jemals wieder sehen würde? Irgendwie konnte Son Goku an den dreien absolut nichts bösartiges oder verdächtiges ausmachen und er entspannte sich in ihrer Anwesenheit immer mehr. Er erzählte, wie er von dem Spiegel erfahren und beschlossen hatte, diesen mit Vegeta zu suchen und wie sie sich bis zum Planeten Oryx durchgekämpft hatten. Pikante Details ließ er natürlich aus und schon nach einer Stunde hatte das Gespräch freundschaftliche Ausmaße angenommen. Aber ihm war es ja noch nie schwer gefallen, neue Leute kennen zu lernen und meist hatte ihn sein erster Eindruck auch nicht getrügt. Kyuri und Fletscher verabschiedeten sich nach einer weiteren halben Stunde ins Bett und schon sah sich Son Goku in der Situation, auf die er insgeheim gehofft hatte, als er sich hierher teleportiert hatte. Andererseits war ihm etwas mulmig zumute. Immerhin befand er sich nun alleine mit dem Mann in einem Raum, von dem Vegeta behauptete, dass er ihn liebte... Einige Minuten herrschte Stille, so als wüssten beide schon ganz genau, welches Thema jetzt aufkommen würde. Innerliches Vorbereiten. “...Wie ist er so?”, durchbrach Meat schließlich die Stille. Verwirrt blickte Son Goku ihn an. “Wie meinst du?” Meats Augen blickten weit in die Ferne und hatten wieder diesen seltsamen melancholischen Glanz, der Son Goku schon am Nachmittag aufgefallen war. Er hatte wirklich unglaublich schöne Augen. “Vegeta hat sich sehr verändert, seit ich ihn zuletzt gesehen habe. Das habe ich heute Nachmittag gleich gespürt. Er ist nicht mehr der alte... Wie ist er so? “ “Nun ja, er ist...” Son Goku fiel der Streit ein, nachdem er abgehauen war und Wut überkam ihn. “Stur. Ja, er ist ein schrecklicher Sturkopf. Und er ist stolz. Ich kenne niemanden, der sich so sehr hinter seinem Stolz versteckt, wie er. Gefühle zeigt er selten.” Und plötzlich kam ihm ein anderes Bild in den Sinn. Heute Nachmittag auf der IPKA. In dem Zelt der Masseurinnen, als er sich fast verzweifelt an ihm festgehalten hat. Und noch ein Bild. Vegeta, der sich unter seinen Berührungen windet und seinen Namen stöhnt... Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen und er blickte richtung Tisch, um Meat nicht in die Augen sehen zu müssen. “Aber wenn er Gefühle zulässt, dann ist er so verletzlich und zerbrechlich, dass ich es nicht fassen kann.” Seine Stimme klang verträumt und fast gehaucht und als er das bemerkte, fasste er sich innerlich, dann hob er seinen Blick wiederund fuhr mit fester Stimme fort. “Er ist ein Kämpfer. Ein Krieger. Ich kenne niemanden, der so ehrgeizig ist, wie er. Wenn jemand stärker ist, als er, dann trainiert er Tag und Nacht und ist wie besessen.” Er lachte leise. “Er ist wahrlich ein Prinz.” Meat schloss seine Augen und lachte traurig. “Er hat sich wirklich verändert...” Das erweckte Son Gokus Neugierde und plötzlich wurde ihm bewusst, dass er gerade die Möglichkeit hatte, Vegetas Vergangenheit zu erkunden. “Wie war er früher?” Meat trank einen Schluck von dem Wein, der vor ihm stand. Dann schien er zu überlegen, wie er anfangen sollte. Schließlich begann er langsam, immer wieder nach Worten ringend, zu erzählen. “Ich kenne ihn seit Kindestagen. Ich sollte gewissermaßen von Anfang an sein Trainingspartner sein. Bei Saiyajin beginnt die Kampfausbildung normalerweise mit dem vierten Lebensjahr. Ich stamme aus einer Elite-Krieger-Familie und da ich so alt wie Vegeta war, wurde ich ausgewählt. Er war schon als kleines Kind sehr stark, aber war das Kämpfen anging, war er nicht sehr diszipliniert...” Son Goku hob ungläubig eine Augenbraue. Vegeta, nicht diszipliniert? “Er hatte andere Interessen und andere Pläne. Sein Vater wollte aus ihm einen Kämpfer machen, er sollte der legendäre Super-Saiyajin werden, von dem unsere Legenden berichten, aber Vegeta wollte lieber malen. Basteln, bauen, schreiben, was auch immer. Schon mit vier tendierte er eher zur Ästhetik und zur Kunst, verbrachte so viel Zeit wie möglich mit seiner Mutter, die eine Koriphäe auf diesem Gebiet war und trainierte nur, wenn er von seinem Vater gezwungen wurde.” Son Goku starrte Meat regelrecht schief an. Seine Gesicht war zu einer ungläubigen Maske verzerrt. Vegeta, kein Kämpfer? Ein Künstler? “Und dann?” “Nun ja, sein Vater, der König, zwang ihn natürlich zum Training, aber wenn wir zwei ungestört ohne Trainer trainieren sollten, übte er lieber malen und zeigte mir schließlich auch, wie es ging, malte mich unzählige Male.” Meat seufzte beid diesen Erinnerungen. “So vergingen die Jahre und wir wurden beste Freunde, wenn auch mit unterschiedlichen Blicken auf die Welt. Ich war immer der Kämpfer von uns beiden und immer habe ich Vegeta geschworen, ich würde ihn beschützen. Es lag nie in seinem Interesse, stärker zu sein, als irgendwer anderes. Er wollte sich nur mit schönen Dingen beschäftigen.” Meats Augen glänzten vor Trauer bei diesen Erinnerungen und sein Schmerz war deutlich zu spüren. “Ihr... ward ein Paar, nicht wahr?”, presste Son Goku schließlich hervor. Diese Frage lag ihm die ganze Zeit auf den Lippen und doch fiel es ihm unendlich schwer, sie seinem Gegenüber zu stellen. “Ja”, antwortete Meat und sein Blick verdüsterte sich ein wenig. “Später. Offiziell machten wir es, als wir 14 waren. Keiner schien sich darüber zu wundern, Vegeta und ich waren einfach wie gemacht füreinander. Wir kannten uns in- und auswendig und wir liebten uns abgöttisch. Wir konnten nicht ohne einander.” Krampfhaft zogen sich Son Gokus gesamte Eingeweide zusammen, bei der Vorstellung, Vegeta könnte jemanden lieben und es diesem jemanden auch noch offen und ungeniert zeigen. Wieso konnte er selbst nicht dieser jemand sein? Fast schmerzhaft hämmerte sein Herz gegen seinen Brustkorb und schien zerplatzen zu wollen. Erneut verdunkelte sich Meats Blick. “Dann begann Freezers Herrschaft. Wir alle litten darunter, Befehle von jemanden ausführen zu müssen, der kein Saiyajin war und doch taten wir es, weil wir wussten, er könnte uns zerstören. Vegeta wurde von seinem Vater immer mehr dazu gedrängt, stärker zu werden und zu trainieren, was er schließlich auch tat, denn es war seine Pflicht als Prinz, sein Volk zu schützen. Ich trainierte mit ihm, so oft es ging und innerhalb kürzester Zeit hatte er mich überholt. Tja, das war das erste Mal, dass ich ihn richtig ehrgeizig erlebt habe. Es gefiel mir, ihn als Krieger und Künstler zu sehen, seine weiche und seine harte Seite zu erleben und ich liebte ihn von Tag zu Tag mehr.” Son Goku musste sich regelrecht zwingen, sich diese Folter anzutun, zu hören, wie weich und offen Vegeta früher gewesen war und er stellte sich vor, wie es sich wohl anfühlen würde, bedingungslos von ihm geliebt zu werden... Seine Haut kribbelte vor Hitze, als er sich das vorstellte. Meat erzählte nach einer kurzen Pause weiter. Es schien ihm gut zu tun, die Geschichte von Vegeta jemanden zu erzählen, scheinbar hatte er sie jahrelang mit sich herumgetragen, ohne sie in irgendeiner Form loszuwerden. “Dann kam der Auftrag, den Spiegel in Sicherheit zu bringen. Ich wusste, was es Vegeta bedeutete und meldete mich deswegen freiwillig, um an der Mission teilzunehmen. Uns war beiden bewusst, dass es das erste Mal sein würde, dass wir uns länger als ein paar Tage nicht sehen würden und während wir uns voneinander verabschiedeten, beschlossen wir, den Seelenbund miteinander einzugehen, wenn wir uns wiedersehen würden. Doch dazu kam es nie, wie du weißt...” Interessiert blickte Son Goku auf. “Der Seelenbund? Was ist das?” Er erntete einen ungläubigen Blick. “Hast du davon noch nie etwas gehört?” “Nein.” “Hm... naja, du bist ja auch nicht auf Vegeta-Sei aufgewachsen... Na gut, ich erklär es dir. In meiner Zeit im Weltraum habe ich viele Völker gesehen und bei jedem Volk gab es unterschiedliche Bräuche, wie zwei Wesen, die sich lieben, sich aneinander binden.” “Meinst du so etwas, wie eine Hochzeit?” “Wenn das so heißt, da wo du aufgewachsen bist, dann ja. Bei den meisten Völkern ist dieser Bund etwas symbolisches oder etwas spirituelles. Bei den Saiyajin und auch bei wenigen anderen Völkern ist dieser Bund tatsächlich ein Seelenbund. Es ist eine Tradition, die uns eigentlich im Blut liegt, eine Art Instinkt, der erwacht, wenn man so weit ist. Wenn sich zwei Seelen gefunden haben und beschließen, für immer beieinander zu bleiben, dann gibt es ein Ritual, bei dem sich die Partner in ihrer Halsbeuge beißen und das Blut des jeweils anderen trinken.” Mit einem Mal fiel Son Goku ein, wie interessiert er manchmal an Vegetas Hals war, dass er gar nicht mehr hatte aufhören können, ihn zu liebkosen, zu küssen und daran herum zu saugen... Aber er erinnerte sich auch daran, dass Vegeta ihn einmal fast gebissen hätte, als sie Sex hatten... //Was das wohl bedeuten mag?// “Man ist dann quasi markiert”m erklärte Meat weiter. “Und wird nie wieder Sex mit jemand anderem haben. Wenn man von seinem Partner länger getrennt ist oder nicht weiß, wo sich dieser befindet, macht sich dies in Schmerzen bemerkbar. Außerdem spürt man bis zu einem gewissen Grad die Empfindungen des anderen, teilt seine Vergangenheit, seine Ängste, Hoffnungen, einfach alles.” “Und ihr wolltet das miteinander machen?”, fragte Son Goku skeptisch und eifersüchtig. Wollte Vegeta das immer noch? Wollte Meat das immer noch? Meat blickte Son Goku lange an, als überlege er, ob er antworten sollte. Stattdessen entschied er sich zum Frontalangriff. “Du bist eifersüchtig, nicht?” Son Gokus Augen weiteten sich. “Nein, ich... wie... wie kommst du darauf?” “Du riechst nach ihm und außerdem war mir das schon heute Mittag klar, als du deine Hand auf seine Schulter gelegt hast. Selbst ein Blinder hätte erkannt, was du für ihn empfindest.” Wie auf Kommando lief Son Goku rot an. “Also...” “Das ist in Ordnung”, sprach Meat mit einem traurigen Lächeln im Gesicht. “Das ist nicht mehr ‘mein’ Vegeta. Ich denke nicht, dass wir noch zusammen gehören.” Son Goku fiel ein mächtiger Stein vom Herzen und er beschloss in diesem Moment, weiter um Vegeta zu kämpfen, auch wenn Meat es sich vielleicht irgendwann doch noch anders überlegen würde. Vegeta war ihm einfach zu kostbar, als dass er ihn aufgeben könnte, wegen Gefühlen, die so weit in der Vergangenheit lagen und vielleicht einfach nur verarbeitet werden mussten. Er blickte auf und meinte, Tränen in Meats Augen glänzen zu sehen, aber dieser überspielte gekonnt seine Gefühle, in dem er aufstand, um sich noch einen Schluck Wein zu holen. “Hattest du in all den Jahren niemanden, den du geliebt hast?”, fragte Son Goku ehrlich interessiert, aber vorsichtig. Meat lächelte. “Nein. Ich bin nie darüber hinweg gekommen, dass Vegeta tot war - wie ich bis heute dachte. Natürlich hatte ich hie und da eine Liebelei, aber Liebe war nie wirklich im Spiel.” Er seufzte. Dann lachte er leise. “Heute Mittag wäre mir fast das Herz stehen geblieben, als ich dich und Vegeta kämpfen gesehen habe. Ich konnte meinen Augen nicht glauben.” Er setzte ich wieder hin und lehnte sich an die Stuhllehne. Dann nahm er einen Schluck Wein. “Da denkt man Jahre lang, dass die Liebe des Lebens tot ist und dann begegnet man ihr mir nichts dir nichts auf einer Kunstausstellung. Das ist grotesk.” Meat begann zu Lachen und Son Goku fragte sich, ob dieser verrückt geworden sei. Doch als ihm die Absurdität der gesamten Situation langsam klar wurde, stieg er in das Lachen ein. “Und dann”, lachte Meat immer herzhafter und lauter. “Dann siehst du die Liebe deines Lebens seit Jahren wieder und stellst fest, dass er nicht mehr der ist, den du geliebt hast und dass er dich die ganze Zeit über gehasst hat, weil er dachte, dass du ihn verraten hast.” Das schallende Gelächter der beiden Saiyajins durchdrang nun die gesamte Küche. Lachtränen rannen ihnen über ihre Gesichter und Meat begann unkontrolliert mit seiner Faust auf die Tischplatte zu hämmern. Son Goku hingegen wusste gar nicht genau, weswegen er eigentlich lachte, aber er ließ sich mitreißen von der Situation, denn eigentlich war ihm zum Heulen zumute, weil er sich fühlte, als hätte nicht nur Meat die Liebe seines Lebens verloren, sondern er ebenfalls. Dass beides die gleiche Person war, war zudem einfach zu grotesk und lächerlich. Nach einigen Minuten des Gelächters kamen sie unter ungleichmäßigem Atmen entdlich wieder zur Ruhe und schwiegen sich einen Moment lang an. Dann ergriff Meat wieder das Wort. “Und? Was ist das, was ihr da habt?” Son Goku zog die Stirn kraus. Meat hatte ihm alles erzählt, wieso also sollte er das nicht auch tun? “Als wir uns kennengelernt haben, wollten wir uns gegenseitig umbringen.” Meat prustete lachend los und wieder flossen Lachtränen aus seinen Augen. Son Goku blickte ihn vorwurfsvoll an. “Entschuldige, das klingt einfach zu lustig.” Son Goku dachte nach und grinste. “Ja, das stimmt. Wir waren jahrelang Erzrivalen, weil er einfach nicht schaffen konnte, mich zu besiegen. Das hat ihn in seinem Stolz verletzt. Nachdem ich Freezer getötet hatte-” “DU hast Freezer getötet?!” Meat riss die Augen auf. “Wiiiie?!” Son Goku blickte ihn stolz an. “Die olle Echse konnte mir einfach nicht das Wasser reichen.” Meats Blich strotzte vor Unglauben. Aber Son Goku war gedanklich schon wieder ganz woanders. “Nachdem ich Freezer getötet hatte, lebte Vegeta bei uns und gewöhnte sich widerwillig ein. Von da an kämpfte er auf unserer Seite, wann immer eine Bedrohung auf uns zukam. Ohne ihn wäre unserem Planeten längst das gleiche Schicksal widerfahren, wie Vegeta-Sei und irgendwie wurde unser Planet zu Vegetas Heimat. Aber die Rivalität zwischen uns blieb weiter bestehen. Eigentlich besteht sie immer noch. Nur dass Vegeta irgendwann aufgehört hat, mich zu hassen und ich irgendwann angefangen habe, ihn zu lieben.” “Und was ist es nun, was ihr miteinander habt?”, fragte Meat ungeduldig und neugierig, während er sein Kinn auf eine seiner Hände stützte. “Gute Frage...”, antwortete Son Goku mit einem unehrlichen Lächeln. “Ich will ihn, aber er will mich nicht so recht...” “Also schlaft ihr nur miteinander?” Son Goku seufzte und sein Gesicht verdüsterte sich. “Bis vorhin dachte ich, dass es mehr ist, als das. Aber scheinbar war ich nur ein Zeitvertreib.” “Was hat sich geändert?” Son Goku wollte Meat nicht erzählen, was Vegeta zu ihm gesagt hatte. Dass er Meat immer noch liebte. Er hatte Angst, dass das den langhaarigen Saiyajin dazu bringen könnte, seine Meinung ebenfalls wieder zu ändern und zu Vegeta zurückzukehren. Also log er. “Ich weiß nicht. Aber er hat ausdrücklich gesagt, dass er mich nicht liebt.” “Hm”, ließ Meat nachdenklich verlauten und blickte auf die Tischplatte. “Dann sind wir wohl zwei einsame Seelen...” Son Goku stützte nun ebenfalls seinen Kopf auf seine Hand und begann, mit dem Zeigefinger seiner freien Hand, kleine Kreise auf den Tisch zu malen. “Hmmm...” So saßen sie still da, beide in ihre Gedanken vertieft, beide traurig und innerlich einsam. Dann erhob sich Meat langsam von seinem Platz. “Lass uns schlafen gehen, morgen ist die Versteigerung. Wir haben ein freies Zimmer für dich.” Son Goku blickte ihn forschend an. “Ich soll hier bleiben?” “Sicher”, antwortete Meat. “Oder hast du schon einen anderen Schlafplatz?” “Öh, nein...Gut, ich bleibe. Vielen Dank.” Meat öffnete die Küchentüre und gemeinsam traten sie schweigsam in ein kleines Treppenhaus. Meat führte ihn ein Stockwerk tiefer und dann einen langen, dunklen Gang entlang. Schließlich, nach ein paar Wegwindungen, standen sie vor einer Türe. “Hier kannst du schlafen, es ist ein einfaches, kleines Zimmer mit Bad. Wenn du morgen wach bist, komm in die Küche, wir treffen uns immer dort. Fühl dich wie zu Hause.” “Vielen Dank, Meat. Ich weiß das sehr zu schätzen.” Son Goku drehte sich gerade zu seiner Zimmertüre um, als er Meats Hand auf seiner Schulter spürte. Irritiert durch diese sanfte Berührung drehte er sich zu ihm um und blickte ihn fragend an. Doch schon im nächsten Moment überfiel ihn eine seltsame Verwirrung, als er in diese grünen Augen blickte, die ihn nun unendlich warm und zärtlich ansahen. Son Goku wusste nicht, was er davon halten sollte, außerdem schien die Tiefe und Trauer in Meats Blick ihn auf seltsame Weise zu faszinieren und zu hypnotierisen. Automatisch lächelte er ihn an, während ihm ein warmer Schauer über den ganzen Körper lief. Dann hob Meat die Hand von Son Gokus Schulter und legte sie sachte auf dessen Wange. Son Gokus Pupillen weiteten sich und für einen kurzen Moment erschrak er, als ihm klar wurde, dass Meat sich ihm näherte. Doch dann ließ er es einfach zu - ein wenig Wärme und Nähe konnten nicht schadhaft sein - und im nächsten Augenblick spürte er Meats weiche Lippen auf den seinen. Es war ein trostspendender, fast flüchtiger Kuss und Son Goku erkannte ein leises Leuchten in Meats Augen, bevor dieser sich nun mit einem Lächeln wortlos abwand und zu seinem Zimmer weiterging. Wie in Trance hob Son Goku seine Hand und strich vorsichtig mit seinen Fingern über seine Lippen, auf denen er meinte, Meat schmecken zu können. Bis ins Mark irritiert blickte er dem anderen Saiyajin hinterher, bis dieser außer Sichtweite war. Dann ging er in das kleine Zimmer und ließ sich auf das Bett sinken. Erst jetzt bemerkte er, wie totmüde er eigentlich war. Ein langer, ereignisreicher Tag lag hinter ihm und noch mit dem Gedanken an den liebevollen Kuss von Meat, schlief er tief ein. Meats Herz kopfte ihm bis in den Hals hinauf und sein Atem ging flach. Er hatte Kakarott nur geküsst, weil dieser nach Vegeta gerochen hatte und er wollte wenigstens ein klitzekleines Stück davon abhaben, wollte auch mal wieder etwas spüren. Die Versuchung war einfach zu groß gewesen. Leise verschloss er die Türe seines Zimmers hinter sich und trat an den Spiegel, der rechts neben ihm an der Wand hing. Seine Müdigkeit war verflogen, zwei wache Augen blickten ihm entgegen und er erkannte ein leichtes Lächeln um seinen Mund herum, das ihm irgendwie Sorgen bereitete. Seine Zunge glitt sachte über seine Unterlippe, auf der er Kakarott schmeckte. Dann strich er mit seinen Fingern leicht über seinen Mund und ein Kribbeln lief über seine Haut. Der Kuss war schön gewesen. Kakarotts Lippen hatten sich voller und weicher angefühlt, als er für möglich gehalten hatte. Gedankenverloren entkleidete er sich und legte sich in sein Bett. Langsam beruhigte sich sein Puls und die Müdigkeit kehrte zurück. Er löschte das Licht und schloss seine Augen, um zu schlafen. Seine Gedanken galten nicht Vegeta. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)