Mal mich! von katzendrache (Aktzeichnen für Saiyajins) ================================================================================ Kapitel 3: 3 [-Entdeckung-] --------------------------- 3 Vegeta hatte sich eine lockere blaue Trainingshose angezogen und war gerade dabei, sich ein schwarzes T-Shirt über den Kopf zu ziehen, als mit einem zischenden Geräusch ein großes Etwas neben ihm zum Stehen kam. Der Saiyajin wäre vor Schreck fast aus den nicht vorhandenen Latschen gekippt, so sehr erschrak er sich über das plötzliche Auftauchen Kakarotts. „Kannst du einen nicht vorwarnen, wenn du das tust?“, giftete er den Jüngeren zur Begrüßung an. Der Angesprochene legte seine rechte Hand an den Hinterkopf und begann zu lachen. „Entschuldige, Vegeta, ich werds mir merken.“ „Und überhaupt, was suchst du in meinem Zimmer?!“ „Öh... ich hab mich nur zu deiner Aura teleportiert, ich konnte ja nicht wissen, dass ich in deine Privatsphäre eindringen würde...“ „Hmpf“, gab der kleinere als Antwort und zog sich sein T-Shirt zu Ende an und machte sich schließlich daran, sich Handschuhe und Stiefel über zu streifen. Währenddessen glitt Kakarotts Blick durch das kleine Reich des Prinzen. Neugierig blickte Son Goku sich um. Er war noch nie in Vegetas Zimmer gewesen. Er hatte sich auch noch nie Gedanken darüber gemacht, wie der Prinz wohl leben würde. Aber wie auch immer er es sich vorgestellt hätte, wenn er es sich vorgestellt hätte, so hätte er es sich nicht vorgestellt. Er war geradezu überwältigt! In einer Nische auf der linken Seite stand ein breites Bett, das hellblau bezogen war, am Fußende ein Schrank mit Fernseher und an der Längsseite des Bettes ein Fenster. Auf der anderen Seite vom Bett ein kleiner Tisch mit Glasplatte, auf dem ein Wecker und ein Telefon standen. Auf der anderen Seite des Zimmers ein riesiger, in die Wand eingebauter Kleiderschrank mit vier Türen, die bist zur Decke reichten, daneben eine Kommode und zwischen Schrank und Bett an der Wand nochmal ein breites Fenster mit kleinem Balkon davor, an der Wand zwischen Türe und Bett ein kleiner Schreibtisch mit diversen Dingen darauf, hauptsächlich Papierkram. Alles nicht sehr imposant, wären da nicht die Wände gewesen. Sie waren allesamt bemalt mit den verschiedensten Dingen. Son Goku sah Pflanzen, die er noch nie zuvor gesehen hatte, dazwischen Insekten in allen Farben und Formen, auf der gegenüberliegenden Wand waren schemenhafte Umrisse von Gebäuden, die nicht der Architektur der Menschen entsprachen und auf wieder einem anderen Teil der Wand sah er Tiere und Figuren, die aussahen, wie aus Märchen. Auf der Wand oberhalb von Vegetas Bett war das Bild eines ihm fremden Sonnensystems, in welchem er den Planeten Vegeta-Sei vermutete. „Vegeta.... was ist das alles? Das ist ja... wow!“ „Mund zu, es stinkt“, entgegnete Vegeta teilnahmslos und schloss seinen Kleiderschrank. Son Goku konnte sich nicht von den Bildern abwenden und starrte erstaunt um sich. „Wer hat das alles gemalt?“ „Ich natürlich - wer sonst!“, entfuhr es dem Prinzen und im nächsten Moment bereute er seine Antwort schon, aber sein Stolz hatte das einfach Rausposaunen wollen. „Das ist... das ist wunderschön!" Vegeta grinste stolz in sich hinein. Noch nicht einmal Bulma hatte je sein Zimmer betreten, geschweige denn, diese Bilder gesehen. Aber irgendwie schien es ihm richtig, diese Eindrücke mit Kakarott zu teilen, schließlich waren sie vom gleichen Planeten und er wusste ja so gut wie nichts über Vegeta-Sei. Es klopfte an der Tür. „Vegeta? Kannst du mir kurz helfen?“, tönte Bulmas Stimme fordernd von draußen und störte die Ruhe, die sich zwischen den zwei Saiyajin entwickelt hatte. „Was ist denn, Weib?“ „Komm bitte kurz, ich brauch dich mal schnell.“ Der Prinz grunze widerwillig und ging Richtung Tür. „Warte kurz.“ Dann ließ er Son Goku alleine in seinem Zimmer zurück. Son Goku blickte sich nach einer Sitzgelegenheit um. Keine Couch. Klar. Vegeta empfing ja nie Besuch. Auf das Bett wollte er sich nicht setzen, das schien ihm dann doch zu intim, dafür dass er hier eingedrungen war. Aber er kam sich so verloren vor, mitten in dem großen Zimmer stehend und nichts tuend. Also ging er zum Schreibtisch, zog den Stuhl hervor und setzte sich darauf. Er stützte seinen Kopf auf die Hände und seufzte ungeduldig. Er wollte endlich trainieren! Da stach ihm etwas ins Auge. Vor ihm lag ein in schwarzes Leder gebundenes Buch, auf dem in goldenen Buchstaben das Wort „Skizzen“ eingeprägt war. Neugierig starrte er es an. Dann schaute er zur Tür, lauschte, und ortete dann Vegetas Aura, die wohl bei Bulma in der Werkstatt war. Ob er wohl kurz einen Blick... Als wäre es etwas verbotenes, strich er kurz mit dem rechten Zeigefinger über den Einband. Dann redete er sich ein, dass es für Vegeta sicher in Ordnung wäre, wenn er kurz einen Blick auf die Skizzen in dem Buch warf, immerhin hatte er ja schon die Bilder an den Wänden gesehen. Irgendwie faszinierte ihn, dass der sonst so schroffe und harte Prinz auch eine weiche, eine künstlerische Seite hatte. Das hatte er ihm gar nicht zugetraut und warf ein völlig anderes Licht auf ihn. Auf einmal war er nicht mehr nur der ehemals grausame Feind, der blutrünstige Saiyajin, als den er ihn kennengelernt hatte. Sondern mehr. Son Goku lächelte bei diesem Gedanken. Er hatte schon immer geahnt, dass hinter Vegetas harter Fassade mehr schlummerte. Voller Respekt und wie in Zeitlupe, schlug er den schwarzen Ledereinband auf und erblickte auf der zweiten Seite eine Zeichnung von einem nackten, weiblichen Körper. Im ersten Moment fragte er sich, ob Vegeta vielleicht Bulma gezeichnet hatte und schnell wollte er das Buch wieder zuklappen, um die Blöße seiner Freundin zu verdecken, als er erkannte, dass das Gesicht einer anderen gehörte. Erleichtert atmete er aus und blätterte weiter. Insgeheim fragte er sich, wer die Frau wohl war und ob Vegeta eine Affäre mit ihr hatte. Doch nach sechs oder sieben weiteren Aktstudien wechselte das Motiv und es war eine dickere Frau mittleren Alters zu sehen. Son Goku blätterte weiter und in seinem Kopf formte sich ein Gedanke. „Die Frau kenn ich doch...“ Er hatte sie vor ein paar Monaten kennengelernt, an dem Tag, als er zum ersten Mal als Aktmodell für diesen Kurs gearbeitet hatte. Sie war die Ehefrau des Kursleiters und war, wenn sich nicht Modell stand, stets als Malerin dabei. Sie hatte ihm erklärt, auf was es ankam und wie der Ablauf war. Sie hatte ihn nett behandelt und immer wieder neckisch angegrinst und erwähnt, wie sehr sie sich freue, seinen Körper zu malen. Doch was machten Bilder von dieser Frau in Vegetas Skizzenbuch?! Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen! Noch langsam blätterte er weiter und fand schließlich genau das, was er vermutet hatte. Ein Zeichnung seines eigenen, nackten Körpers, mitten im Skizzenbuch seines Erzfeindes! Son Goku lief rot an und musste einen Schrei unterdrücken. Dann betrachtete er die Zeichnung neugierig. Vegetas Stil war wirklich atemberaubend. Er hatte es wirklich geschafft, seinen Körper realistisch proportioniert zu zeichnen und ihm eine Weichheit zu verleihen, die Son Goku selbst erstaunte. Wo hatte der Prinz nur so gut zeichnen gelernt? Auf der nächsten Seite sah er ein Bild von sich, sitzend auf einem Stuhl. Die Wölbung des Rückens ließ ihn nicht mehr los, er konnte nicht benennen, warum. Aber in dieser leichten Kurve, die kaum mehr als ein Strich war, steckte so viel Schönheit, dass Son Goku sich fast in sein eigenes Aussehen verliebt hätte. In Gedanken rief er sich in Erinnerung, welche Pose er als nächstes eingenommen hatte. „Ah ja, das auf dem Boden sitzende...“, erinnerte er sich und blätterte zur nächsten Seite. Doch wider Erwarten fand er kein Bild eines nackten Körpers, sondern eine schlichte Zeichnung seines Gesichtes. Überwältigt von dem Motiv und seinem Ausdruck, starrte er sich selbst entgegen. Auf der Zeichnung hatte er ein leichtes Lächeln im Gesicht, seine Augen schienen wach und aufmerksam. Son Goku war erstaunt. Er sah so glücklich aus. Eine Weile blickte er nur auf das Bild und hing seinen Gedanken nach. Es war das einzige Bild in diesem Buch, auf dem Vegeta ein Portrait gezeichnet hatte und keinen Akt. Was bedeutete das? Und wieso dieses Lächeln? Was hatte Vegeta so daran fasziniert? Wenn er sich genau zurück erinnerte, fiel ihm ein, dass jemand mitten im Kurs gegangen war. Im Augenwinkel hatte er es wahrgenommen, aber die Person nicht erkannt. Was das Vegeta gewesen? Wieso war er ausgerechnet nach dieser Zeichnung abgehauen? Son Gokus Blick verhärtete sich und wurde ernst. Was zum Teufel hatte das alles zu bedeuten? Mit einem Mal spürte er, wie sich Vegetas Aura wieder dem Zimmer näherte. Schamgerötet und vor Aufregung zitternd, schlug er das Buch zu, sprang vom Schreibtisch auf und lief zur anderen Seite des Zimmers, um aus dem Fenster zu sehen. Bloß nichts anmerken lassen! Die Türe öffnete sich und Vegeta stürmte herein. „Mein Gott, dieses Weib treibt mich noch in den Wahnsinn!“, rief er wütend heraus und strich sich mit den Händen durchs Gesicht. „Argh!“ Son Goku drehte sich langsam zu ihm um und lächelte ihn an. „Dann können wir ja jetzt trainieren gehen.“ Vegeta stutzte, verwirrt durch die gute Laune, die der jüngere Saiyajin ihm entgegen warf und augenblicklich verschränkte er die Arme vor der Brust und grinste ihn kampeslustig an. { TBC } Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)