Das Gesetz bin ich - Wilder Westen von CheyennesDream (Inu no Taisho & OC , Sango & Miroku, Kago & Inu, Sess &??, Kagura & ??) ================================================================================ Kapitel 11: Ärger am Hals ------------------------- Weil mich die vielen neuen Favoeinträge erfreut haben, nicht zu vergessen meine treuen Kommischreiber, gibt es diesmal ein Kapitel in Extralänge Kapitel 11 - Ärger am Hals Noch nie zuvor hatte Asha das Gefühl empfunden, den Frühling so bewusst wahrgenommen zu haben. Die Düfte in der Luft oder das fröhliche Zwitschern der Vögel reichten bei ihr, um ohne Grund inne zu halten und ihren Blick durch die Gegend schweifen zu lassen. Jeden Tag hatte sie ein Lächeln auf den Lippen und steckte fast jeden mit ihrer frohen Art an. Sie summte oft und ihre Gedanken kreisten ständig um den Richter. Dieser hatte sich sehr schnell in seinem Distrikt zurechtgefunden, kannte nun jeden Ort, der dazugehörte. Viele der zuständigen Marshals oder die von den Einwohnern gewählten Sheriffs erwiesen sich als zuverlässige Gesetzeshüter, sorgten in ihren Ansiedlungen für Ordnung. Nur in den Goldwäschercamps oder entlang der fast fertiggestellten Eisenbahntrasse, zwischen Kansas und Denver, ging es etwas es rauer zu. Doch die Eisenbahn fiel nicht in Taros Aufgabenbereich. Obwohl er seiner Tätigkeit als Richter nachging, viel unterwegs war, verbrachte er dennoch Zeit mit seinen Söhnen. Außerdem behielt er Juan Martinez im Auge. Doch der Spieler schien sein Leben geändert zuhaben, investierte seine Einkünfte aus der Kutschenlinie in einen Saloon. Er nahm sich als Vorbild das noblere Etablissement von Sesshomaru und bot seinen Gästen ebenso nur anständiges. Tanz, Gesang und gelegentlich ein paar ehrliche Kartenspiele. Des Weiteren konnten die Gäste ihr Glück beim Roulette versuchen. Es gab zwar einige weibliche Angestellte, doch außer auf der Bühne mussten sie Juans Gäste nicht unterhalten. Was sie jedoch in ihrer Freizeit taten, war dem Mexikaner gleichgültig, solange es keinen Ärger gab. Den Spieltischen in seinem eigenen Saloon und auch in den Benachbarten blieb Juan fern. Sein ganzes Bestreben bestand darin seinem Vater zu beweisen, das er zu etwas taugte. Aus diesem Grund führte er auch ein längeres Gespräch mit Asha, entschuldigte sich bei ihr und versuchte ein freundschaftliches Verhältnis aufzubauen. Sein freundliches Benehmen behagte der schwarzhaarigen Frau anfangs überhaupt nicht, dessen Handlungen überzeugten sie jedoch später. Besonders was den Umgang mit Inez, seiner jüngeren Halbschwester und Cousine anging. Dieses Verhalten war für Asha ausschlaggebend an Juans Verwandlung zuglauben. Deshalb wurde sie auch von dem mexikanischen Mädchen oft nach Denver begleitet, damit sich die Halbgeschwister sehen konnten. Eine weitere Ursache, weshalb er plötzlich sein Leben änderte, konnte der Tod von seiner ungeliebten Ehefrau sein. Sie erkrankte im Winter schwer und starb Wochen später. Nach ihrem Dahinscheiden gab es keinen Grund mehr der elterlichen Plantage fernzubleiben und immerhin wollte Juan die Kinder, seine zwei Töchter und den fast dreijährigen Sohn sehen. Da er sich jedoch den Saloon gekauft hatte, dieser außerdem gut lief und er viel arbeitete, verzögerte sich seine Reise ständig. Seine Nachkommen nach Denver zu holen vermied der Mexikaner. Bei ihrem Großvater in Kalifornien lebten sie sicherer und erhielten eine gute Erziehung. Wenige Wochen nach der Schneeschmelze kam Don Martinez zu Besuch aus Kalifornien und suchte Paolos Witwe zum ersten Mal auf der Ranch auf. Dort traf der ältere Mensch auf den Richter und berichtete ihm, wie stolz er auf seinen Sohn jetzt war. Dennoch gab er auch seine Bedenken kund, vermutete das, dessen derzeitiges Verhalten nicht lange anhielt. Taro versprach, weiterhin auf Juan zu achten. Nachdem nun der Frühling Einzug gehalten hatte und Fergus per Telegramm seine Rückkehr ankündigte, wollte Kagura ihren vor langer Zeit gefassten Plan vorantreiben. Dazu musste sie jedoch mit Asha sprechen und deshalb sah man sie häufig in der Nähe des Taishosaloons spazieren gehen. Dass die Winddämonin dabei öfters einen Blick auf Sesshomaru werfen konnte, sollte ihr nur recht sein. Einmal, an einem recht sonnigen Tag kam sie wieder herbei. Sobald sie in den Schatten trat, schloss sie ihren Sonnenschirm und setzte sich uneingeladen auf den freien Stuhl neben den silberweißhaarigen Youkai. Als Nächstes bat Kagura: "Kann ich etwas zu trinken haben?" Der Besitzer des Taishosaloons schenkte ihr scheinbar bis zu diesem Augenblick nicht die geringste Aufmerksamkeit. Bei der Frage drehte er seinen Kopf, musterte sie abschätzig und sagte dann: "Da ich dich nicht eingeladen habe, kannst du hoffentlich wie jeder Gast auch bezahlen." Die Winddämonin hob etwas ihren Kopf und mit einem leicht arroganten Ton reagierte sie darauf: "Natürlich habe ich Geld." Als Sesshomaru nach einer Weile sich immer noch nicht vom Fleck gerührt hatte, um ihr aus dem Inneren ein Getränk zu holen, reagierte Kagura trotzig: "Vergiss es. Trinken kann ich auch woanders. Deswegen bin ich nicht hier. Wann kommt Miss Asha?" Diesmal kam die Antwort nicht von Sesshomaru, denn dieser hatte bereits desinteressiert seine Augen geschlossen und lehnte sich zurück. Takeo sagte an seiner statt: "Wenn du meinen Herrn nicht ständig mit deinen Augen verschlingen würdest, sondern vielmehr dein Augenmerk auf den Fahrplan der Kutschenlinie geworfen hättest, wüsstest du, dass sie morgen früh hierher kommt. Jeder im Ort weiß, danach bekommt sie von deinem Boss Mister Miller die Bestellliste, bevor sie nach Denver aufbricht. Deshalb ist deine Anwesenheit hier unnötig." Kagura hatte sich dem Neuankömmling zugewandt. Im ersten Augenblick wusste sie nicht, wie sie reagieren sollte. Dann stand sie auf, zupfte ihre Kleidung zurecht und ging. Dabei murmelte sie etwas von höflich sein und Konversation betreiben. Der Leibwächter sah ihr nach und schüttelte den Kopf. Es war ihm nicht entgangen, das die Winddämonin Interesse an seinem Herrn hatte. Doch sie versuchte es, zu verschleiern. Ob Fergus etwas damit zutun hatte? Takeo grübelte noch über die andere Aussage von Kagura nach und er fragte sich, was sie von Asha wollte. Die schwarzhaarige Witwe verhielt sich der Dämonin gegenüber immer höflich. Selbst einige andere Frauen in der Stadt behandelten Fergus Geliebte des öfteren respektvoller als am Anfang. Dennoch hatte sich die Betreiberin der Kutschenlinie bestimmt nicht mit Kagura angefreundet. Es blieb deshalb nur ein Auftrag übrig. Entweder sollte Asha etwas aus Denver mitbringen oder die Tänzerin des Millers Saloon wollte selbst dorthin. Aufklärung brachte der nächste Tag noch nicht. Kagura war zu früh dran. Um die Wartezeit zu verkürzen, stolzierte sie auf der Straße vor dem Taishosaloon hin und her. Sicherlich trug sie absichtlich ihr vornehmstes Kleid, um einen anständigen Eindruck beim Betrachter zu hinterlassen. Die ganze Zeit versuchte sie erneut Sesshomarus Aufmerksamkeit zu wecken. Diesmal hielt nicht der blonde Youkai Wache, sondern Kouga. Dem Wolf ging das Getue der Windherrscherin auf die Nerven und so knurrte er mehrmals leise. Sein Herr riet deshalb: "Sie ist es nicht wert. Kouga." "Sie soll sich gefälligst in ihr Territorium scheren", gab er zurück. "Was will sie hier? Uns ausspionieren?" Sesshomaru glaubte nicht an die Möglichkeit, ging jedoch auch nicht auf den Verdacht seines Leibwächters ein, behielt sie jedoch weiterhin im Auge. Kagura hatte die Worte vernommen, zuckte zusammen und blieb etwas verunsichert stehen. Von der Feindschaft der beiden Saloons hatte sie gehört und auch das der Frieden brüchig war. Zwar waren ihre Absichten andere, doch sie wollte nicht die Ursache für einen Konflikt sein. Obwohl Fergus ihr gefiel, so hatte Sesshomaru ihr Interesse geweckt. Mehrmals spielte sie schon mit dem Gedanken dem Hundedämon etwas anzubieten, damit dieser sie aus dem Miller Saloon befreite. Doch bis jetzt konnte sie nur mit ihrem Wesen, ihrem Körper handeln. Da der Youkai offensichtlich keinen Gefallen an ihr fand, musste sie sich etwas Neues überlegen. Kougas Worte veranlassten sie, jetzt zu gehen. Unterwegs dachte sie darüber nach und fragte sich ob der Besitzer des Taishosaloon Informationen zu schätzen wusste. Damit ging Kagura ein Risiko ein, spielte womöglich mit ihrem Leben. Dennoch fand sie diese Option gut genug, um weiter darüber nachzudenken. Sollte ihr die Flucht nicht gelingen, konnte sie immer noch darauf zurückgreifen. Während sie so in Gedanken war, achtete sie nicht auf den Weg, gelangte dadurch in einen Teil der Stadt, der unbewohnt war. Viele dieser Häuser wurden von ihren Besitzern verlassen, als die Fehde zwischen den beiden Saloons tobte. Wer jetzt neu in die Stadt zog, baute oft auf der anderen Seite, sodass dadurch die Kirche nicht mehr am Rand des Ortes stand, sondern mit der Zeit zum Mittelpunkt von Westtown geworden war. Wie Fergus Armstrong in seinem Telegramm angekündigt hatte, kehrte er von seiner Reise alsbald aus Kalifornien zurück. Auf der ersten Etappe benutzte er den Zug, von Wyoming aus ritt er auf seinem Pferd, welches er auf die Fahrt an die Westküste mitgenommen hatte. Als er nun an diesem Morgen in Westtown ankam, begegnete er der jungen schwarzhaarigen Witwe wenige Meilen vor der Stadt an einer Wegkreuzung. Bereits mehrmals hatte er Miss Asha von Weitem gesehen. Doch als er nun ihre Kutsche unmittelbar passierte, höflich von der Lenkerin gegrüßt wurde, warf er einen längeren Blick auf sie. Die Betreiberin der Kutschenlinie besaß eine ganz eigene Schönheit, ihre Ausstrahlung hatte einen leichten Glanz. Da gab es eine gewisse Eleganz, ohne das Asha hochmütig auftrat. Dennoch konnte der Nachkomme von Pantherdämonen dies nicht in Worte fassen. Da er bisher nur mit Huren zutun hatte, entging es ihm, weshalb die Witwe Martinez so fröhlich auftrat und dadurch ihr Glück mit anderen teilte. Er bemerkte nicht, das Ashas Verliebtheit in einen Richter dies alles an ihr bewirkte und sie deshalb von innen heraus strahlte. Fergus bevorzugte schon immer schöne Frauen und jetzt faszinierte ihn die Betreiberin der Kutschenlinie. Mit den Gedanken sie zu umwerben hatte er bereits im letzten Jahr gespielt, doch erst jetzt fasste er den Entschluss, es wirklich zu versuchen. Ganz besonders attraktiv fand er als Beigabe ihr Geschäft. Als er die schwarzhaarige Frau an diesem Morgen traf, zügelte er sein Pferd und ritt eine Weile neben ihrer Kutsche her, um sich zu unterhalten. Wenn es auch belanglose Dinge waren, da Asha nicht zu den geschwätzigen Frauen zählte. Dennoch erfuhr er so einige Neuigkeiten, war somit auf den neusten Stand, was die Geschehnisse während seiner Abwesenheit anbelangten. Als nur wenig später ein Reiter ihnen entgegenkam, der mit der Witwe etwas zu besprechen hatte, verabschiedete sich der Pantherabkömmling und legte die Distanz bis zur Stadt in einem schnelleren Tempo zurück. Sein Pferd brachte er in den Mietstall und nachdem er seine Satteltasche und den kleinen Koffer, worin er das Geld aufbewahrte, an sich genommen hatte, begab er sich zum Millersaloon. Da der Stall am Ortseingang lag, weit genug von den Saloons entfernt, musste er ein ganzes Stück zu Fuß gehen. Kaum hatte er einen Schritt vor die Tür gesetzt, entdeckte Fergus Kagura in der Nähe der Hunde. Ihr Verhalten gefiel ihm gar nicht. Kaum lief die Winddämonin davon, folgte er ihr unauffällig, wobei er nicht die Hauptstraße benutzte, sondern sich am Rande der Gebäude in den Schatten fortbewegte. Offenbar war seine Geliebte in Gedanken, da sie die Richtung in den unbewohnten Teil der Stadt einschlug. Der Nachfahre der Panther überholte die schwarzhaarige Dämonin, legte sich in einer kleinen Gasse auf die Lauer und packte zu, sobald Kagura dort vorüber ging. Fergus zerrte seine Geliebte in die schmale Lücke zwischen den Häusern, warf sie gegen die Bretterwand eines Gebäudes und hinderte sie mit seiner kräftigen Statur an der Flucht. Unwillkürlich weiteten sich die Augen der Windherrscherin, als sie erkannte, wer da so brutal mit ihr umging. Zwar hatte sie sich durch die grobe Behandlung ihre Schulter gestoßen, dennoch kam sie recht glimpflich davon. Ihr Blick huschte umher, sie entdeckte das achtlos hingeworfene Gepäck ihres Liebhabers und verstand seine Absichten falsch. Deshalb fragte sie angetan: "Fergus, hast du mich so sehr vermisst?" Dieser reagierte nicht darauf, sondern fauchte sie abschätzig an und zeigte unverhohlen seine Abscheu: "Du verdammte Hure. Ich dachte, meine Regeln waren für dich glasklar. Kaum bin ich ein paar Monate fort biederst du dich diesem Hund an." Für einen kurzen Moment flackerte deutlich die Angst in ihren rotbraunen Augen auf. Dann hatte sich Kagura wieder gefangen und sie versuchte die Wogen zu glätten, indem sie sagte: "Das verstehst du falsch ..." Fergus unterbrach sie und forderte: "Lüge mich nicht an!", da die Dämonin zögerte, gab er einen ungeduldigen Laut von sich und drängte: "Erkläre dich endlich!" Das tat sie dann und versteckte ihre Lüge in einen Mantel aus Wahrheit: "Damit wollte ich dich eigentlich überraschen. Ich dachte an ein Picknick, nur wir beide draußen an einem schönen Ort." Ungläubig starrte der große Mann mit dem dämonischen Blut in seinen Adern seine Geliebte an. Ihre Worte waren in der Tat unerwartet. Ein Picknick? Eine gute Ausrede, das musste er zugeben. Dass er ihr nicht glaubte, bewiesen Fergus nächste Worte: "Ich kenne die Gepflogenheiten der verwöhnten und reichen Ostküsten Gesellschaft. Ich bin jedoch nicht wie dein früherer Liebhaber. Mit dem romantischen Zeug kannst du mich nicht ködern. Beantworte meine Frage. Was wolltest du bei dem Taishosaloon oder dachtest du einer von denen spielt den Anstandswauwau." "Um eine Anstandsdame ...", begann die Schwarzhaarige, wurde aber mit einem unbeherrschten Fauchen unterbrochen: "Kagura." "Schon gut", versuchte sie ihren Geliebten zu beschwichtigen und erklärte gleich im Anschluss, da sie deutlich merkte, der Zorn ihres Gegenüber wuchs weiter: "Meine Idee für das Picknick hat auch selbstsüchtige Gründe. Ich will aus dieser staubigen Stadt raus, etwas anderes sehen und riechen als diese dreckigen stinkenden Goldsucher. Doch ich kann weder reiten noch mit einer Kutsche umgehen. Asha besitzt eine Kutsche, einen Einspänner, den du führen kannst." Diesmal wurde sie lange angesehen. Obwohl Fergus immer noch seine Zweifel hatte, verstand er Kaguras Argumente durchaus. Auch er konnte nicht auf die Dauer in einer Stadt bleiben, das lag an seiner Herkunft. Als Winddämonin mochte sie sicherlich ebenso die Weite der Landschaft. Dennoch verbarg seine Geliebte etwas vor ihm. Immer noch grob drückte er sie jetzt gegen die Wand, küsste sie dominierend und ließ seine Hände über ihre Körper gleiten. Ja er hatte Kagura vermisst und ihr, von ihm beobachtetes Gehabe vor dem Taishosaloon weckte etwas in ihm. Besitzgier und Eifersucht. Am liebsten hätte er sie hier auf der Stelle genommen, um der Dämonin zu demonstrieren, wessen Eigentum sie war. Doch er beherrschte sich, ließ gleich darauf von ihr ab und sagte in einem leicht versöhnlichen Ton: "Du bekommst dein Picknick. Doch die Verhandlung mit Miss Asha wegen der Kutsche übernehme ich", hier legte er eine kurze Pause ein, änderte seinen Gesichtsausdruck und fügte hinzu: "Dafür hältst dich in Zukunft vom Taishosaloon fern. Sollte ich dich noch einmal dort erblicken, kommst du nicht so glimpflich davon. Du magst mich zwar im Bett erfreuen, doch wie man eine ungehorsame Frau züchtig habe ich nicht vergessen." Kagura erbleichte bei der Drohung. Dann wurde sie mit Nachdruck gefragt: "Haben wir uns verstanden?" Als Antwort erfolgte ein Nicken von der Windherrscherin. Etwas unsicher kam noch: "Ich wollte deinen Unmut nicht wecken. Ich dachte, du freust dich." Die dunklen Augen des Panthernachfahrens musterten sie eine Weile. Dann trat Fergus vor, hob seine Hand und streifte Kagura zärtlich über die Wange: "Das tue ich. Im Moment muss ich noch etwas erledigen, doch danach kannst du mir zeigen, wie sehr du mich vermisst hast. Ich kann es kaum erwarten, deine Hingabe zu spüren. Warte in unserem Zimmer auf mich!" Kagura gehorchte. Doch in ihrem Innern herrschte keine Freude. Zum ersten Mal nach so langer Zeit hatte sie Angst vor ihrem Geliebten. Seine Drohung, ihr Gewalt anzutun, würde er sicherlich nachkommen, sobald er einen Anlass sah. Deshalb musste sie erst recht fliehen. Es gab noch einen weiteren Grund, der sich später von Tag zu Tag verstärkte. Es war, als ob der Schleier vor ihren Augen verschwunden war und sie Fergus in einem anderen Licht sah. Sie entwickelte mit der Zeit immer mehr Abscheu vor ihm. Es kam anfangs schleichend, doch ein Ereignis war der letzte Tropfen. Da halfen nicht einmal mehr Katos Kräuter. Nachdem der dunkelhaarige Mann allein war, dachte er noch eine Weile über seine Geliebte nach. Seine lange Abwesenheit hatte bei Kagura zu einer Veränderung geführt. Tief im Inneren der Dämonin schlummerte eine Entschlossenheit, die er bisher noch nicht an ihr bemerkte. Sollte sie sich ihm gegenüber widerspenstig zeigen, musste er doch zu andern Mitteln greifen. Sie aus dem Millersaloon freizukaufen war vermutlich keine gute Idee. Wenn Fergus mit seiner Einschätzung richtig lag, gab er seiner Geliebten Selbstständigkeit, indem er für sie ein Haus kaufte, stieg es ihr zu Kopf. Nein, er musste sie weiterhin an der kurzen Leine halten. Vorerst jedoch fügte er sich ihrem Wunsch, lieh sich bei Asha die Viktoria Kutsche und sie verbrachten zwei Tage im nahen Wald miteinander. Weil der Pantherabkömmling in der Woche darauf noch einmal nach Denver wollte, entschloss er sich sogar Kagura mitzunehmen. Damit bekam die Windherrscherin Gelegenheit sich ein paar schöne Kleider zu kaufen und andere Dinge, die Frauen benötigten. Fergus sollte es jedoch bereuen, denn seine Geliebte tat etwas, das erneut seinen Unmut weckte. Die Dämonin beendete ihre Einkäufe und strebte dem Hotel zu, wo sie die Nacht verbringen wollten. Auf dem Weg dorthin fiel ihr bei einem Saloon ein Aushang ins Auge. So blieb sie stehen, las ihn und begann zu lächeln. Kagura zögerte nicht und trat in das Innere. Ein kurzer Blick durch den Raum genügte ihr, um festzustellen, alles sah sauber und gepflegt aus. Ein Ort, an dem sie sich wohlfühlen könnte, falls sie hier Arbeit fand. Nur wenig später kam ihr ein schwarzhaariger adretter Mexikaner entgegen, begrüßte sie und fragte, was er für den Gast tun konnte. Kagura erkannte einen Casanova, wenn sie ihm gegenüberstand. Zwar hielt sich Juan zurück, flirtete nicht, dennoch lag es an seinem charmanten Auftreten. Die Windherrscherin lächelte unwillkürlich zurück und sagte: "Wie ich draußen an dem Plakat gelesen habe, sind sie auf der Suche nach einer Tänzerin, deshalb wollte ich fragen, ob sie Interesse haben. Außerdem kann ich singen und Klavier spielen." Eine Antwort wurde Juan Martinez erspart. Kaum hatte Kagura ausgesprochen, erschien neben ihr ein großer dunkelhaariger Mann. Dessen dunkle Augen verstärkten noch den düsteren Gesichtsausdruck, den er gerade zeigte. Fergus packte Kagura grob am Arm, zog sie etwas von dem Mexikaner fort und ließ in einem Ton verlauten, der deutlich seine Stimmung widerspiegelte: "Mister Martinez, sie müssen meine Kurtisane entschuldigen. Offenbar hat sie vergessen, dass sie bereits eine Anstellung in Westtown hat und ihr Vertrag ist weiterhin gültig. Sie steht deshalb leider nicht zur Verfügung." Juan lächelte freundlich und erklärte: "Keine Sorge Mister Armstrong, es lag nicht in meiner Absicht, das Eigentum des Miller Saloons anzuheuern. Ich suche eine Tänzerin, keine Hure." Damit nickte er Kagura zu, drehte sich um und verschwand im hinteren Teil des Raumes. Erst dort blieb Juan noch einmal stehen und sah zurück. Glücklicherweise besaß er durch seine jüngere Schwester Inez genug Informationen Westtown betreffend. Wenn sich sein Vater hier in seinem Saloon mit dem Richter traf und sie sich über die Stadt und einige der Einwohner dort unterhielten, hörte er aufmerksam zu. Bei einem seiner Besuche in dem Ort hatte er auch die Winddämonin gesehen und wusste deshalb, wem sie gehörte. Außerdem machte Fergus durch sein Auftreten deutlich, das es ratsam war, ihm nicht in die Quere zukommen. Dennoch bedauerte der Mexikaner ein wenig dessen Geliebte. Sicherlich hatte ihre Eigenmächtigkeit noch ein Nachspiel. Als Juan sie Hure nannte, zuckte Kagura zusammen, dabei schmerzte etwas in ihrem Inneren. Darüber nachdenken konnte sie nicht, weil sie erst einmal mit ihrem Geliebten fertig werden musste. Sie befürchtete das Schlimmste. So begann sie: "Ich will frei sein. Frei von diesem Bastard Sly. Es schadet meinem Ruf, wenn jeder denkt, ich bin sein Eigentum. Soviel wie du ihm bereits in den Rachen geschoben hast, müssten meine Schulden doch längst abbezahlt sein. Wenn ich selbst Geld verdiene, kann ich zusätzlich etwas drauflegen." "Du willst also frei sein?", murmelte Fergus leise. Sein Blick bohrte sich in die Augen der Winddämonin. Dann lachte er laut los. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich beruhigt hatte. Immer noch mit einem arroganten Lächeln erklärte er: "Du bist die größte Närrin, die ich kenne. Du selbst hast deine Freiheit verkauft, als du den Vertrag mit deinem ersten Liebhaber geschlossen hast. Wenn ich dich erinnern darf. Du hast dich ihm völlig ausgeliefert, wolltest lebenslang sein Mätresse sein. Die einzige Bedingung, die er gestellt hatte, dass er jederzeit das Verhältnis beenden kann. Im Gegenzug wollte er dafür sorgen, dass du dir niemals Gedanken um deinen Unterhalt machen musst. Jetzt wo Sly dich gekauft hat, ist er für dich verantwortlich. Sollte ich mich dazu entschließen, dich freizukaufen, ändert sich nur der Name deines Besitzers." Während er diese Dinge zu seiner Geliebten sagte, begaben sie sich auf den Weg ins Hotel. Immer noch wurde Kagura am Arm festgehalten und mitgezogen. Sie musste die Worte erst einmal verdauen. Das was sie vor vielen Jahren für ihre eigene Absicherung tat um nicht mittellos dazustehen, richtete sich nun gegen sie. Wie hatte sie nur den Umstand vergessen können und darauf vertrauen, das Fergus anders war. "Fergus ...", fing sie an. Doch der Pantherabkömmling reagierte nicht. Einige Schritte ging er noch, bevor er stehen blieb und sie ansah: "Im übrigen, Sly bekommt schon seit Monaten keinen Cent mehr von mir. Ich habe eine andere Vereinbarung mit ihm getroffen. Deshalb hast du dir dein Essen auch selbst verdienen müssen, während meiner Abwesenheit. Demnächst wird sich so wieso einiges ändern, doch das hat dich nicht zu interessieren." Er wollte nach diesen Worten weitergehen, doch etwas lag der Youkai noch auf dem Herzen. Sie fragte: "Was bin ich für dich? Ein Flittchen oder bedeute ich dir mehr?" "Ich lasse mir nie in die Karten gucken", bekam sie ungeduldig zur Antwort. Darauf folgte eine grimmige Aufforderung: "Komm." Gleichzeitig wurde sie weitergezerrt. Die ganze Nacht lag Slys Geschäftspartner wach und grübelte nach. Da sein geplanter Kauf der Goldmine nicht funktionierte, musste er sich neue Optionen überlegen. Er besaß zwar etwas Geld, doch um sich eine größere Anzahl an zuverlässigen Revolvermännern anheuern zu können und gleichzeitig in einen Saloon zu investieren war es nicht genug. Er hatte da schon ein paar Ideen. Dann gab es noch seine Geliebte. Zwar hatte Kagura in guter Absicht gehandelt, weil sie ein eigenes Einkommen haben wollte, doch es ging dem Pantherabkömmling gegen den Strich. Wenigstens war sie ehrlich zu ihm und hatte ein wenig über ihre Wünsche geplaudert. Dennoch durfte er sich nicht von ihr einlullen lassen. Er stellte die Regeln auf, nicht sie. Auf dem Heimweg bekam Kagura es deutlich zu spüren. Fergus hielt die Kutsche an, zerrte sie aus dem Inneren und warf seine Geliebte auf den Boden. Obwohl die Dämonin sich heftig wehrte, schnitt er ihr mit dem Messer die Kleider vom Leib. Um so heftiger ihre Abwehr um so mehr erfreute es Fergus. Dies teilte er ihr auch mit: "Ich mag es, wenn du dich sträubst, Kagura. Das törnt mich noch mehr an." Danach packte er ihre Arme in einem eisernen Griff, legte sich auf den Boden neben sie und sah sie einfach nur an. Sobald ihr Widerstand brach, sie regungslos da lag, fing er an sie zu berühren. Er nahm sie nicht mit Gewalt, sondern verführte sie mit Zärtlichkeiten. Danach, als sie beide ihre Befriedigung gefunden hatten, Kagura wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, kam sie sich schmutzig vor. Sie hatte sich Fergus völlig nackt hingegeben im Nirgendwo wie eine Hure. Jeder der zufällig auf dem Weg entlang kam hätte sie sehen können. Sie konnte vom Glück sagen, das zu diesem Zeitpunkt niemand den Ort passierte. Nach einer Weile stand der Schwarzhaarige zuerst auf, ging zur Kutsche und holte andere Kleidung für die Dämonin. Es war pure Absicht von ihm gewesen, ihr zu demonstrieren, dass sie nichts wert war. Vielleicht verstand sie seine kleine Warnung und benahm sich in Zukunft wieder als die gehorsame Geliebte. Denn eines ist ihm klar geworden. Dadurch wurde es schwerer seine Absicht durchzusetzen, beides zu haben. Eine Frau und eine Geliebte. Kaguras Gefügigkeit hatte ihm gefallen, bisher passte sie in seine Pläne. Inzwischen keimte bei ihm der Gedanke auf sich von der Windherrscherin zu trennen, sobald er mit Asha verlobt war. Immerhin wollte er bei der jungen Witwe als anständiger Mann in Erscheinung treten. Noch traf er deswegen keine Entscheidung. Eines war jedoch klar, er würde Kagura vermissen. Den restlichen Weg ließ Fergus kein Wort verlauten. Später sobald sie in Westtown angekommen waren, sie sich allein in ihrem Zimmer befanden, erweiterte der Panther Nachfahre seine Regeln um einen weiteren Punkt. "Halte dich von allen Saloons fern!" Selbst ihre Tanzauftritte mit dem Fächer verbot er ihr. Die Sache klärte er noch am selben Tag mit seinem Geschäftspartner. Obwohl Kaguras Angst immer größer wurde, änderte es nichts an ihrem Entschluss. Eines ärgerte sie, das Geld blieb verschwunden. Erst später sollte sie herausfinden, dass die Scheine Fergus Zimmer nie verlassen hatten. Zufällig bemerkte sie, jemand hatte offenbar das Bett verrückt. Als sie neugierig darunter nachsah, fiel ihr an der Kante einer Holzdiele eine leichte Abschabung auf. Ein wenig Dreck daneben brachte sie zur richtigen Erkenntnis. Ihr Liebhaber hatte seinen Reichtum unter den Dielen versteckt. Zuversichtlich atmete sie aus. Von da an fasste Kagura wieder neuen Mut, ertrug Fergus Aufmerksamkeit leichter. Zumal er erneut den zärtlichen, zuvorkommenden Geliebten spielte. Doch dann beobachtete sie etwas, das sie nur darin bestärkte ihr Vorhaben nicht mehr lange aufzuschieben. Kagura stand am Fenster und schaute auf die Straße. Ihr war langweilig, weil Fergus gegangen war und so beobachtete sie die Einwohner. Asha verließ die Bank, zufrieden über die Geschäfte und weil sie Juan eine beachtliche Summe zukommen lassen konnte. Dies würde dem Mexikaner sicherlich helfen, die Investition in seinen eigenen Saloon voranzutreiben. Niemals würde Juan es erfahren, das dieses Etablissement sich Fergus auserkoren hatte. Doch der Geschäftspartner von Sly steckte so eine Niederlage lässig ein. In einer aufstrebenden Stadt wie Denver war der Bedarf an Saloons groß. Da er bald über genügend Geld verfügte, konnte er sich ein größeres und vornehmeren Gebäude komplett neu bauen lassen, am besten gleich mit einem noblen Hotel. Mit diesen neuen Plänen im Hinterkopf begann der schwarzhaarige Nachfahre eines Panthers sein Augenmerk jetzt speziell auf die Witwe zurichten. Gerade lief besagtes Wesen auf der Straße genau auf ihn zu. So grüßte er höflich, nahm seinen Hut ab. Wie erwartet blieb Asha stehen und unterhielt sich mit ihm über ganz alltägliche Dinge, also ganz belanglos. Doch dann verstummte die junge Frau, sah ihn abschätzend an. Unverblümt fragte sie: "Was wollen sie wirklich Mister Armstrong. Ihre süßen Worte verschleiern nur ihre wahre Absicht." Unwillkürlich musste Fergus schmunzeln. "Ich hätte nicht erwartet, dass sie so klug sind", gab der Geschäftsmann ein Kompliment von sich. Er nahm die Hand der jungen Frau. Bevor sie diese Fergus entziehen konnte, hatte der Panthernachfahre ihr bereits einen Kuss auf den Handrücken gehaucht: "Wenn sie es erlauben Miss Martinez, würde ich sie gern umwerben." Diesmal trat Asha einen Schritt zurück und riss damit ihre Hand los. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich sofort. Doch eine Antwort wurde der Betreiberin der Kutschenlinie erspart. Wie aus dem Nichts tauchte Sesshomaru auf und ließ verlauten: "Sie hat kein Interesse. Verschwinde Fergus! Miss Martinez gehört bereits mir." Der Pantherabkömmling spürte deutlich die leicht gestiegene dämonische Energie des neu dazugekommenen. Sofort vermutete er mehr hinter der Angelegenheit. Deshalb fragte er den Hundedämon: "Miss Asha oder ihre Kutschenlinie. An was hast du wirklich Interesse Dämon?" So leicht ließ sich der Besitzer des Taishosaloon nicht aus der Reserve locken. Für einen winzigen Augenblick zierte ein kaltes Lächeln sein Gesicht. "Such es dir aus!" Darauf reagierte Fergus nicht gleich. Er blickte die Witwe an. Sie stand etwas verunsichert neben ihnen und man konnte deutlich erkennen, dass ihr ein Einwurf auf der Zunge lag. Außerdem war der Revolvermann niemand, der so einfach aufgab. Schon immer schaffte es Fergus, seinen Willen durchzusetzen. Da es auch nie Anzeichen gab, das Asha eine Vorliebe für den Hund entwickelt hatte, versuchte er es auf einem anderen Weg: "Soviel wie mir bekannt ist, Miss Martinez ist eine freie Frau und kann selbst entscheiden was sie tut und wem sie ihr Wohlwollen schenkt." Darauf antwortete Sesshomaru nicht, sondern bedachte die Betreiberin der Kutschenlinie mit einem Blick. Er kannte die Antwort, welche die junge Frau geben würde, im voraus. Immerhin hatten sie ihre Abmachung nie aufgelöst. Die Witwe seufzte unhörbar. Obwohl Asha sich höflich verhalten hatte, gab es da, eine kleine Stimme in ihr, die zur Vorsicht riet. Außerdem traute sie Fergus Freundlichkeit nicht. Obwohl sie nichts auf Gerüchte gab, hegte sie einen Verdacht. Sicherlich war er in kriminelle Machenschaften verstrickt. Schon allein dessen dunkle Augen genügten ihr um sie etwas frösteln zulassen. Sie sah in Fergus einen Mann, der kaltblütig töten konnte. Mit dem Erscheinen des Saloonbesitzers bekam sie eine Chance dem dubiosen Geschäftsmann zu entkommen, vor allem da Sesshomaru ihr freie Hand gab. Deshalb sagte sie jetzt mit fester Stimme: "Das ist leider nicht ganz korrekt. Mister Taisho hat vor einiger Zeit um meine Hand angehalten und ich habe eingewilligt. Aufgrund meiner guten Erziehung fühle ich mich deshalb an mein Versprechen gebunden, und weil ich mit ihm verlobt bin, bedeutet es für mich, nicht mehr frei zu sein. Sesshomaru respektiert meine Trauer und gibt mir die Zeit, welche ich dafür brauche. Deshalb halten wir das Ganze noch geheim." Daraufhin betrachtete Fergus die beiden, Dämon und Mensch eindringlich. Er sah bei beiden keine Lüge, weil sie sich erstaunlich gut im Griff hatten. Es war auch ein gutes Argument, was Asha da anbrachte und es gab ein halbes Jahr zuvor tatsächlich ein Gerücht über die Beiden. Für den Moment war es vermutlich besser sich zurückzuziehen. Das hieß jedoch nicht, das er einfach aufgab. Dennoch rang er sich nun ein Lächeln ab und sagte: "Siehst so aus, als ob ich aus dem Rennen bin." Im nächsten Moment bat die Witwe: "Wenn sie mich jetzt entschuldigen Mister Armstrong, mein Verlobter und ich haben noch einige Dinge zu besprechen." Damit reichte der Youkai ihr den Arm, worauf Asha sich bei Sesshomaru einhakte und zusammen mit ihm fortging. Fergus blieb am gleichen Fleck stehen und sah ihnen nach. Drüben am Saloon beugte sich der Hundedämon zu Asha, streifte ihr zärtlich über das Gesicht und flüsterte: "Damit setzten wir unsere außergewöhnliche Geschäftsbeziehung wohl noch eine Weile fort." "Danke", flüsterte die junge Frau ebenso leise zurück. Für den Beobachter sah es nach einem Kuss aus, was Sesshomaru auch beabsichtige. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte der älteste Sohn des Richters wie Fergus, seine rechte Hand zu einer Faust ballte, dann zuckte sie verdächtig nahe zum Griff des Revolvers hin. Doch der Panther beherrschte sich, drehte sich um und ging fort. Eines wusste der Besitzer des Taishosaloons, es war noch nicht vorbei. Wenn er Fergus richtig einschätzte, war dieser sehr nachtragend. Die Frage war nur, wer es büßen musste. Asha oder er selbst. Während dieser Zeit bekam es Juan in Denver mit einer Versuchung, der ganz anderen Art zutun. Oft beobachtete er die Spieler beim Kartenspiel. Bisher handelte es sich um Ansässige, die sich meistens aus Spaß an den Tisch setzten und den Einsatz niedrig hielten. Nichts was sich lohnen würde. Doch dann kam ein Gast, einer von denen die Glücksspiel als ihren Beruf ansahen. Der Mexikaner studierte ihn mehrere Abende lang, analysierte dessen Stärken und fand schnell seine Schwachstellen. Als er genug beobachtet hatte, forderte er den Anderen heraus. Obwohl Juan das Spiel vorsichtig anging, nie sehr hohe Beträge setzte, gelang es ihm trotzdem nach und nach den Mann auszunehmen. Bald verließ der Berufsspieler die Stadt, wesentlich ärmer als er sie betreten hatte. Mit dem Geld schaffte es Juan, seinen Saloon vollständig abzubezahlen. Was dem Mexikaner dabei entging, es gab längst einen weiteren Glückritter. Dieser ging genauso vor wie Juan, nur dass diesmal der Saloonbesitzer das Studienobjekt darstellte. Kapitel 12 - Gebrochene Regeln Juan sitzt des öfteren wieder am Spieltisch, während Kagura ihr Glück auf andere Art strapaziert. Der Richter hört ein Gespräch, was nicht für seine Ohren bestimmt war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)