Das Gesetz bin ich - Wilder Westen von CheyennesDream (Inu no Taisho & OC , Sango & Miroku, Kago & Inu, Sess &??, Kagura & ??) ================================================================================ Kapitel 28: Wer schneller zieht ------------------------------- Anders als erwartet, nehme ich an. Hoffe es gefällt euch. Das Kapitel wollte mir nicht so recht gelingen. Aber mit einer selbst verpassten Dosis Wild West ging es dann leichter. Kapitel 28 - Wer schneller zieht Der Richter kümmerte sich um die Gesetzlosen, denn er konnte seine Gefährtin mit ruhigem Wissen allein lassen. Durch den Besuch ihrer Schwester war sie abgelenkt und vermisste ihn weniger. So widmete sich Taro den Banden in der Gegend und hatte etliche Erfolge zu verzeichnen. Aufgrund der, dabei gewonnen, Erkenntnisse, zog sich der Kreis um Fergus Armstrong immer enger. Mit einigen Vertrauten plante der hiesige Vertreter des Gesetzes voraus. Sie verabredeten sich in einem kleinen Ort, weitab von Denver, weil sie vorhatten, heimlich Maßnahmen zu ergreifen. Um die Bande für immer zu zerschlagen, wollten sie gleichzeitig an verschiedenen Orten Verhaftungen vornehmen. Bis dahin waren es noch ein paar Tage und deshalb kehrte der Hundedämon nach Westtown zu seiner Familie zurück. Hier fand er Zeit, zusammen mit Asha, ein neues, größeres Ranchhaus zu planen. Am Tag darauf gab er in der Stadt erste Materialbestellungen auf und ging anschließend in den Saloon. Es war fast Mittag und in bald wollte seine Gefährtin da sein, damit sie in der nahen Gaststätte zusammen ein Mahl einnehmen konnten. Inu no Taisho grüßte kurz seinen ältesten Sohn und setzte sich dann an einen Tisch, der unmittelbar neben dem Fenster stand, sodass er die Hauptstraße im Blickfeld hatte. Von dem gewählten Standort konnte er zahlreiche Gebäude überblicken. Das Sheriffbüro, den Miller Saloon, die Gemischtwarenhandlung, die Schmiede und das Telegrafenamt. Zwar würde er auf diese Weise die Ankunft der schwarzhaarigen Frau erst im letzten Augenblick mitbekommen aber das lag auch nicht in seinem Interesse. Wichtig für ihn war, zu sehen, wann sie ihren Einkauf beendete und Zeit für das Essen hatte. Sein eigenes Eintreffen in der Stadt ging nicht heimlich vonstatten, denn kurz nach ihm kam Inuyasha in den Saloon, berichtete ihm kurz, übergab etliche Steckbriefe und gesellte sich danach zu Kouga an den Tresen. Taro nutzte die verbliebene Zeit, sich mit den Gesichtern der Verbrecher auf den Papieren vertraut zu machen. Offenbar gehörte keiner der Gesuchten zu Fergus Bande oder hatte sich bisher noch nicht in der Stadt sehen lassen. Nachdenklich warf der Richter einen Blick zu dem Gebäude, das schräg gegenüberstand, wobei ein merkwürdiges Gefühl ihn beschlich. Etwa zur gleichen Zeit nahm der Angestellte im Telegrafenamt eine Nachricht entgegen. Ohne zu zögern, rief er einen Botenjungen herbei und ließ diese sofort zustellen. Da der Richter der Empfänger war, lenkte der Inhalt des Telegramms diesen, nach Erhalt, ab. Bevor er seinen Sohn davon berichten konnte, wurden von einer fremden Person Ereignisse in Gang gebracht, die beinahe für den Ort katastrophal geendet hätten. Der Besitzer des Saloons, Taros Sohn hatte vor, sich in seine Räume, im hinteren Bereich des Gebäudes, zurückzuziehen. Durch das Eintreffen seines Vaters änderte er seine Meinung, blieb im Schankraum sitzen und erledigte die Abrechnung vom Vortag dort. Ein Schatten fiel auf den silberweißhaarigen Youkai und ohne sich umzudrehen, fragte Sesshomaru: "Was gibt es Takeo?" Der blonde Hundedämon senkte seinen Blick zu Boden, schwieg einen Moment, obwohl es nicht zu seinem sonstigen Verhalten passte. Die Pause und die spürbare unterschwellige Anspannung fielen dem Saloonbesitzer auf, und so wandte er leicht seinen Kopf. Allein die winzige Geste darin sollte dem Leibwächter als Warnung dienen. Der verstand das versteckte Zeichen, fing aber trotzdem nur zögerlich an mit sprechen: "Da ist ein junger Mann. Er fordert euch heraus Herr." "Jemand der seine Schnelligkeit an mir testen will? Lächerlich", spottete der Saloonbesitzer. "Schicke ihn fort!", befahl er anschließend. Da sich Takeo aber nicht rührte, sah sich der silberweißhaarige Dämon genötigt seinen Kopf vollständig zu wenden und den Leibwächter diesmal direkt anzublicken. "Er wird nicht gehen. Diesen Standpunkt hat er nicht nur mir, sondern bereits vor einer Stunde Kouga dargelegt", erklärte Takeo. Der Wolf hörte die Worte, bestätigte mit einem genervten Unterton und fragte: "Hat er es immer noch nicht begriffen?" Daraufhin verließ der Dämon mit den blauen Augen den Tresen und wollte sich der Tür zu wenden. Vorher bat er: "Lass mich ihm zeigen, was ..." "Nein Kouga!", unterbrach Sesshomaru den Wolf, der sofort verstummte und stehen blieb. Leise berichtete Takeo, welche Argumente der Revolverheld vor der Tür noch anführte, um seinen Willen zu bekommen: "Er nannte euch feige, Herr." Menschen hätten die Worte kaum vernommen, aber da außer Inuyasha und dem Barkeeper alle Dämonen waren, hörte sie jeder. Schlagartig verstummten die Gespräche, alle warteten ab, was der Saloonbesitzer unternehmen würde. Für einen kurzen Moment schmälerte Sesshomaru seine Augen, während sich seine Hand um den Griff  seiner Waffe legte. Er zog sie aus dem Halfter und drehte die Trommel. Im nächsten Moment steckte er sie zurück in die Gurttasche. Danach stand er auf: "Du hast ihm gesagt, ein Kampf mit mir führt unweigerlich zu seinem Tod." "Ja", bestätigte der Leibwächter leise und sein Herr ging darauf ein: "Wenn er unbedingt sterben will, tue ich ihm den Gefallen." Jedoch kam der Hundedämon keine drei Schritte weit. Inuyasha sprang, auf einen Wink des Richters hin, auf und stellte sich ihm in den Weg. Der Ältere musterte den Hanyou mit einem eisigen Blick: "Willst du dich etwa für diesen Menschen opfern. Ob er mein Gegner ist oder du, spielt für mich keine Rolle. Jemand wird heute sterben." "Keh", murmelte der Sheriff von Westtown und hatte das 'spinnst du?', schon auf den Lippen. Stattdessen sagte er: "Warte!" Obwohl der Jüngere manchmal nicht gleich begriff, schaltete er diesmal wesentlich schneller und reagierte nicht wie sonst spontan. Ein Streit zwischen den beiden Brüdern zog Taro vor. Besser die beiden kämpften miteinander, als das womöglich ein Unschuldiger starb. "Weißt du, ich wollte schon immer wissen, wer von uns beiden der bessere Schütze ist", ging der Hanyou darauf ein und stürmte zuerst hinaus ins Freie. Nach einem ernsten Blick zu dem Richter folgte Sesshomaru ihm. Auf der Straße trat er auf den jungen, sichtlich nervösen Mann zu. "Sobald ich dem Hanyou eine Lektion erteilt habe, kümmere ich mich um dein erbärmliches Leben." Kaum hatte er die Worte gesprochen, entfernte sich der Silberweißhaarige, dabei raunte er dem Revolvermann weiter zu: "Falls du dann nicht schon feige in das nächste Loch gekrochen bist."   Ashas Gefährte blieb im Inneren des Gebäudes und gab seinen dämonischen Untergebenen einige Anweisungen. Erst nachdem sie sich heimlich aus der Hintertür geschlichen hatten, um an den strategisch wichtigsten Punkten Stellung zu beziehen, folgte er seinen Söhnen. Die Angelegenheit war heikel, so vieles konnte schief dabei gehen. Trotzdem vertraute er ihnen beiden. Vor allem war er sich sicher, dass sie beide seine tonlose Warnung mitbekommen hatten. Kurz, nachdem er das Telegramm gelesen hatte, schaute er nämlich wieder zum Fenster hinaus, hörte dabei kaum auf Takeos Worte. Sein Instinkt warnte ihn plötzlich. War es erst nur ein unbestimmtes Gefühl, läuteten nun sämtliche Glocken. Es war nicht sehr auffällig, doch beim Miller Saloon regte sich etwas. Seiner Ansicht nach entsprach es nicht dem normalen Betrieb dort. Zwei Männer mit Gewehren bewaffnet verschwanden im nahen Gebüsch und auch sonst wirkte alles ruhiger. Die üblichen Gäste fehlten völlig. Fergus selbst stand vor seinem Besitz, den Blick zum Taishosaloon gerichtet, als ob er auf ein bestimmtes Ereignis wartete. Deswegen glaubte der Richter nicht, dass die Forderung des jungen Mannes zufällig geschah. Der Verbrecher hatte bestimmt seine Hand im Spiel, sorgte für Ablenkung, damit er seine ausgeheckte Teufelei ausführen konnte. Zum Glück hatte Inu no Taisho ihn noch rechtzeitig durchschaut und sorgte für Gegenmaßnahmen. Jetzt wo er ins Freie trat, beobachtete er Takeo. Der blonde Leibwächter zeigte sich offen, mischte sich dann unter die schnell größer werdende Zuschauermenge und verschwand in einer Seitengasse. Kouga war direkt zu dem jungen Burschen gegangen, da er dafür sorgen sollte, dass sich dieser nicht einmischte. Der Rest von Fergus Leuten war ein Unsicherheitsfaktor. Bis die ausgeschickten Dämonen alle lokalisiert und unschädlich gemacht hatten, konnte viel geschehen. Taro widmete sich nun seinen beiden Söhnen und beobachtete sie. Sie gingen vom Gebäude aus jeweils in eine andere Richtung und blieben nach wenigen Schritten stehen. Auf diese Weise standen sie sich gegenüber, konnten aber auch ihren Vater sehen. Inuyasha hatte den Saloon seines Bruders betreten, weil er seinen Vater berichten und danach ein wenig entspannen wollte. Als dann die Herausforderung gestellt wurde, sein Bruder darauf einging, blickte er zu seinem Erzeuger. Der formte mit seinen Lippen nur ein Wort: "Falle." Er hatte deswegen den Älteren aufhalten wollen, musste aber feststellen, das Sesshomaru den Hinweis ihres Vaters verstanden hatte. Er wurde kaum hörbar aufgefordert: "Spiel mit!" Das tat er jetzt. Um Zeit zu gewinnen, zog er seine Jacke aus und warf sie von seiner Position aus zur Seite, wo sie über einem Balken, an den sonst die Pferde angebunden wurden, liegen blieb. Er betrachtete seinen Bruder, behielt gleichzeitig die nähere Umgebung im Auge. Nicht viel weckte seine Besorgnis, einzig die zahlreich erscheinenden Bewohner. Die Kunde musste sich wie ein Lauffeuer verbreitet haben. Das behagte ihm nicht, dennoch blieb er stehen und wartete auf die Reaktion des Älteren. Sesshomaru fragte auch schon: "Bereit", und er antwortete: "Mach schon!" Regungslos blieben sie eine Zeit lang stehen, kaum ein Muskel zuckte in ihren Gesichtern. In diesen Sekunden, die sich wie die Ewigkeit anfühlte, herrschte vollkommene Stille auf dem Platz. Kein Wort fiel, kein Lüftchen regte sich, niemand bewegte sich in der Menge. Selbst die Vögel verstummten, als ob sie die Wichtigkeit des Moments spürten. Dann zogen beide Kontrahenten ihre Waffen. Sesshomaru war den Bruchteil eines Augenblickes schneller. Doch da seine Waffe absichtlich ungeladen war, löste sich kein Schuss, sondern es klickte nur. Daraufhin raunten viele Gaffer oder äußerten ihr Erstaunen auf andere Weise. Keine Munition im Lauf zu haben war leichtsinnig oder lebensmüde. Aufgrund dessen riss Inuyasha vor Überraschung seine Augen auf und senkte seinen Revolver. Sein Bruder höhnte: "Worauf wartest du, schieß endlich! Oder bist du zu feige Hanyou?" Deshalb hob der Sheriff den Revolver und zielte auf den älteren Bruder. Nur kurz wagte er es, einen Blick zu seinem Vater zu werfen. Sollte er wirklich feuern? Der Richter nickte unmerklich, gab somit sein Einverständnis den Schein eines Duells weiterhin zu wahren. Deshalb zögerte der Halbdämon nicht länger und drückte ab. Sesshomaru verharrte regungslos und beobachtete die Gesten des Jüngeren genau. Er wusste, das Inuyasha seine Waffe im letzten Augenblick bewegen würde, um einen Treffer zu verhindern. Mithilfe seiner dämonischen Fähigkeiten konnte er der Kugel ausweichen. Dazu musste er genau die Flugbahn verfolgen. Sobald sein Bruder abdrückte, reagierte er, stieß aber auf Widerstand, gleichzeitig rief jemand verzweifelt seinen Namen. Nachdem Etsu in Denver den Zug verließ, musste sie erfahren, dass in den nächsten Tagen keine Kutsche nach Westtown fuhr. Kurzerhand kaufte sie sich ein Pferd und ritt mit ihrer Tochter dorthin, obwohl sie es hasste, sich im Damensattel längere Strecken fortzubewegen. Ausgerechnet gegen Mittag erreichte sie ihr Ziel und traf auf Asha, die sich ebenso auf dem Weg in die Stadt befand. Die weiblichen Wesen begrüßten sich höflich und setzten die Fahrt gemeinsam fort, während das Pferd an den Wagen gebunden wurde. Kaum passierten sie die Stadtgrenze, sahen sie den Auflauf und Taros Gefährtin erkundigte sich bei einem Bekannten nach dem Grund. Etsu hörte die Geschichte und näherte sich dann dem Geschehen. Ein Blitzen weckte dabei ihre Aufmerksamkeit und sie sah den Lauf eines Gewehres, was in die Richtung ihres Gemahls zeigte. Dieser konnte den Fremden auf dem Dach des Mietstalles nicht ausmachen, da er mit dem Rücken zu ihm stand und der Schütze hinter einem Schild verborgen war. Lange unterdrückte Emotionen, Sehnsucht und Angst packten sie und sie handelte. Schnell bat sie ihre Tochter bei Asha zu bleiben, dann rannte sie los. Wenige Sprünge genügten, um ihr Ziel zu erreichen. Kaum dort angekommen sah sie, wie der Fremde oben auf dem Dach den Finger krümmte. Etsu warf sich gegen den Körper des silberweißhaarigen Dämons, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Tatsächlich ließ sich Sesshomaru fallen, während er gleichzeitig, das vermeintlich fremde Wesen was gegen ihn prallte, identifizierte. Aufgrund der Schüsse reagierte er schnell, umklammerte seine Gefährtin, drehte sich mit ihr, sodass sie nun unter ihm lag. Beinahe im selben Augenblick wurde er fast von zwei Kugeln getroffen. Eine passierte sein Fell und landete dann harmlos im Dreck. Die andere streifte den Youkai am Kopf. Eine dritte, danach abgefeuerte Kugel wehrte er unbewusst mit seiner dämonischen Energie ab. Weil er aber mit seiner Gefährtin zusammen hinter eine Pferdetränke fiel, befand er sich nicht länger im Schussfeld irgendeines gedungenen Killers und somit in Sicherheit. Der erste Schütze konnte schnell ausgeschaltet werden, doch es gab noch einen Zweiten. Dieser zielte direkt auf den Richter, nachdem Sesshomaru aus seiner Blickrichtung verschwand. Allerdings wurde er gestört, den Takeo entdeckte ihn, nahm ihn ins Visier und daher ging die Kugel fehl. Zum Glück schlug sie weit über den Köpfen der Schaulustigen in den Balken zum ersten Stock ein. Holz splitterte und jemand rief: "Knallt sie ab!" Dies war der Auslöser für eine Panik unter den Umstehenden. Weitere Schüsse fielen und viele Menschen rannten schreiend in Deckung. Obwohl Taro das Ganze vorhersah, hatte er wenig Einfluss auf die Entwicklung. Plötzlich wimmelte die Stadt von Fergus Handlangern. Sie tauchten aus allen Richtungen auf und nahmen Dämonen ins Visier, ohne dabei auf die Menschen Rücksicht zu nehmen. Kugel um Kugel wurde abgefeuert und die Luft roch nach Schießpulver. Der Richter wusste, es gab nur einen Weg die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Er wollte die Aufgabe niemand übertragen, sondern selbst handeln. Taros Zielobjekt stand vor seinem unrecht erworbenen Besitz und freute sich über die Entwicklung. Er hatte jedes Detail genau geplant und gehofft das Sesshomaru auf die Forderung des jungen Heißsporns einging. Die neue Entwicklung schadete seiner Idee nicht, im Gegenteil, ein Streit zwischen den beiden Brüdern war sogar noch interessanter. Nach und nach schickte er seine Männer auf die Positionen. Währenddessen suchte der Revolvermann den dunkelhaarigen Leibwächter des Dämons auf, blitzte aber beim ersten Mal ab. Deswegen riet ihm Fergus, es bei Takeo zu versuchen. Diesmal wurde der Versuch vom Erfolg gekrönt. Der Pantherabkömmling blieb vor seinem Saloon stehen, zündete sich eine Zigarre an und zog genüsslich den Rauch ein. Einer seiner Handlanger störte ihn mit schlechten Nachrichten: "Richter Taisho ist in der Stadt." Der Anführer der Verbrecher runzelte seine Stirn und kniff seinen Mund zusammen. In diesem Moment trat der Richter ins Freie und die Blicke der beiden Feinde begegneten sich. Was der Pantherabkömmling in den eisigen Augen las, gefiel ihm überhaupt nicht. Da war keine Warnung mehr drin, wie früher, sondern ein tödliches Versprechen, falls er nicht abhaute. Furcht packte ihn und er zauderte. Gleich darauf holte er tief Luft und die Zweifel fielen von ihm ab. Sein waghalsiges Unterfangen durfte nicht an diesem Umstand scheitern. Er wollte aufs Ganze gehen. Immerhin hatte er noch einen Trumpf im Ärmel, den er ausspielen konnte. Deswegen befahl er: "Erledige ihn und seine Brut!" Der Mann lächelte, wobei ein Goldzahn blitzte und holte dann sein Gewehr. Im Krieg diente der Bandit als Scharfschütze und er liebte es, auf größere Distanz seine Opfer auszuschalten. Daher pflegte er seine Waffe, die mit einem speziellen Visier und einem Fernrohr ausgestattet war, sehr. Fergus hatte keine Zweifel, sein Untergebener, ein eiskalter Killer ohne Skrupel, würde nicht versagen. Erst danach musste der Mensch mit den Panthergenen feststellen sein Gegner war nicht so überrumpelt, wie er dachte. Von da an lief leider nichts mehr nach Plan. Sein Gegner reagierte entweder schnell oder jemand musste sein Vorhaben aufgedeckt haben. Die Erkenntnis verloren zu haben, ereilte den Gangster und er sah nur einen Ausweg. Er verdrückte sich, rannte in das Innere seines Etablissement, raffte sein ganzes hier gelagertes Geld zusammen und floh durch den Hinterausgang. Als Nächstes brauchte er ein Pferd. Dabei war er wählerisch. Es musste Ausdauer haben und ausgeruht sein. Die Gäule seiner Mitarbeiter taugten nur wenig, daher schlug er sich durch die Büsche und schlich bis zum Mietstall, wo er seine eigenen Pferde stehen hatte. Unter anderem besaß er einen Schimmel, den er speziell für diesen Zweck trainierte. Dummerweise befand sich am Ziel von Fergus Asha mit Sesshomarus Tochter. Nachdem Etsu ihr Kind in ihre Obhut gab, hatte sich die junge Frau bis zum Stall zurückgezogen, damit nicht eine verirrte Kugel zufällig Emi traf. Die Kleine hatte Angst und weinte, während die Kutschenlinienbetreiberin sie im Arm hielt und Worte der Beruhigung flüsterte. Als sich die Seitentür zum Stall öffnete, fuhr Asha herum und hob ihr Gewehr, doch der Neuankömmling reagierte schneller und schlug ihr die Waffe aus der Hand. Mit einem breiten Grinsen bedrohte der Bandit Taros Gefährtin und wollte wissen: "Hast du deinen Wagen da?" Zuerst dachte die Schwarzhaarige daran, die Auskunft zu verweigern. Allerdings packte der Saloonbesitzer den Arm des Kindes, riss es gegen seinen Körper und drückte ihr den Lauf des Revolvers in die Seite, sodass Emi aufschrie. Schnell antwortete Asha: "Draußen vor dem Tor." Er fuchtelte mit seiner Waffe in Richtung einer Box und befahl: "Sattel den Schimmel und führe ihn dann hinaus, währenddessen leiste ich der Kleinen Gesellschaft." Emi rief ängstlich: "Mami", doch niemand hörte sie. Asha versuchte sie zu beruhigen: "Er wird dir nichts tun. Das wagt er nicht!" "Versuche mich nicht", spotte der Pantherabkömmling und zielte in die Richtung der Kutschenlinienbetreiberin. "Los!", forderte er sie erneut auf. Die Besitzerin der Martinezlinie zögerte nicht länger und kam der Aufforderung nach. Während sie die Stalltür öffnete, hoffte sie gesehen zu werden. Denn sie glaubte fest daran, jemand würde zu ihrer Rettung eilen.   Kapitel 29 - In letzter Sekunde Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)