Wie Blätter aus einem Tagbuch... von Sternenschwester ((OS/Drabbel-Sammlung für OC)) ================================================================================ Kapitel 9: Eisenhut ------------------- Eisenhut 1869 - Irgendwo in der Nähe des Erzberges Mit zögerlichen Schritten tapste das Mädchen zur Tür. Ihr war auf dem Weg durch die unheimlichen und dunkeln Gänge keine einzige Seele begegnet. Ihre Tanten schienen sich alle noch im Salon aufzuhalten und der große, unheimliche Mann, welcher mit der steirischen Schwester ihres Vaters hier zusammen lebte, hatte offenbar ebenfalls das Zimmer nicht verlassen. Selbst die Bediensteten waren sich der nächtlichen Bettflucht der Kleinen nicht bewusst geworden. Was aber nicht verwunderlich war, wenn man bedachte, dass Tante Hedwig erstens die Anzahl der Angestellten auf ein Minimum reduziert hatte und zweitens die meisten von denen schon ein beachtlich hohes Alter hatten. Wieder knarrte hinter ihr etwas und mit weniger Vorsicht als zuvor, versuchte sie so schnell wie möglich die besagte Türe zur gemütlichsten aller Stuben des Hauses zu erreichen. Sie wollte nicht hier sein. Die Gegend war zwar wunderschön idyllisch und während des Tages war sie die ganze Zeit draußen und kehrte nur ins Haus zurück, um zu essen oder eine ihrer Tanten zu überreden mit ihr vor Haus zu spielen. Aber die Nächte, mit dem Haus, welches jedes Mal wenn es dunkel wurde mehr und mehr zu knarren begann, behagte ihr mit jeder Nacht immer weniger. Ihr Vater, der Repräsentant des Kaiserreiches Österreich, war noch bis zum heutigen Tag hier geblieben, nur war er am Nachmittag wieder Richtung Wien gefahren, da ihre Mutter, welche Ungarn vertrat, seine Anwesenheit in der Hauptstadt verlangte aufgrund einiger politischer Fragen. Dafür war sie in der Obhut der bunten Schwesterschar ihres Vaters geblieben. Am Anfang war sie froh gewesen doch nicht die, von ihr so gehasste Reise anzutreten. Diese Meinung hatte sich jedoch geändert als Tante Salvatria sie zu Bett gebracht hatte und sie sich wieder mit der geheimen Welt des Hauses auseinander setzen musste, welche immer dann auftrat, wenn das Licht des Zimmers erlosch. In den vergangenen Nächten, war sie immer wieder dann, wenn es ihr mit den Monstern in der Dunkelheit zu viel wurde, im eiligen Tempo in das Bett ihres Vaters gekrochen, der sie nach einigem halbherzigen Gezeter gewähren ließ. Doch nun war dieser ein paar hundert Kilometer entfernt und erst nach langem Zögern hatte sie sich entschlossen, eine ihrer Tanten zu Hilfe gegen die Finsternis, welche sich unheimlich in ihrem Zimmer eingenistet hatte, zu holen. Auf Tante Katharina hoffte sie nicht. Diese hochgewachsene Frau, deren Gesichtszüge denen ihres Vaters ähnelten, mochte, soweit sie verstanden hatte, die Älteste sein, aber ihr war die distanzierte und kühle Art der Kärntnerin unheimlich. Tante Salvatria und Tante Anges waren mit ihr schon um einiges herzlicher, aber wirklich auf sie zugegangen und sofort ins Herz geschlossen hatte sie Tante Hedwig. Das Herzogtum Steiermark war in den letzten Tagen nie müde geworden mit ihr zu spielen und herum zu tollen. Auch nahm sich die stämmige blonde Frau die Zeit, auf die ihr gestellten Fragen zu antworten und sie auf kleine Wunder aufmerksam zu machen, welche ihrem kindlichen Blick entgangen waren. Außerdem mochte sie es in der hauseigenen Schmiede zu stehen und der Hausherrin dabei zuzuschauen, wie sie aus einem rohen Klumpen Eisen, nützliche oder einfach nur schöne Dinge zauberte. Unter dem typischen Knarren von altem Holz öffnete sie die Tür und stolperte in den Raum. Eine Petroleumlampe stand auf den massiven, runden Tisch, von dem aus ihr vier Frauen erstaunte Blicke zuwarfen (Tante Katharina hatte nicht einmal ein kleines Stück ihrer Mundwinkel verzogen ), während in einer anderer Ecke, im wuchtigen alten Fauteuil der Gatte der Hausherrin saß. Dieser sah nur kurz von seiner Lektüre auf, bevor er seine unheimlich dunklen Augen wieder zu den Zeilen zurückführte. Verlegen ging sie noch ein paar Schritte nach vorne und kreuzte die Hände hinter dem Rücken. Tante Hedwig war die erste, welche reagierte. „Sofia, Spätzchen, was ist den los?“ Verlegen knetete Sofia den Stoff ihres Nachthemdchens in ihren Kinderfingern. Eine unangenehme Schweigepause trat ein und das Mädchen wurde sich bewusst, wie abermals die dunklen Augen des einzigen Mannes auf ihr ruhten. Hastig, um so schnell wie möglich aus dieser eingefahrenen Situation zu entfliehen, rang sie sich zu einer Antwort durch. „Ich kann nicht einschlafen. Es ist so düster in meinen Zimmer.“, nuschelte sie in ihren nicht vorhandenen Bart, unangenehm berührt durch die verschiedenen Reaktionen der Anwesenden. Kärnten verzog wie erwartet keine Minne und es war absolut nicht ersichtlich, was unter dem dichten, braunen Haarschopf vor sich ging. Tirol warf erst einen verächtlichen Blick zu Hedwig, wobei Sofia zu vernehmen meinte dass sie dieser etwas zu raunte, was verdächtig nach: „Ich hab dir doch gesagt, dass er sie zu sehr in Watte gepackt hat.“. Salvatria, welche gegenüber ihrem tirolerischen Pendant saß, gab dieser unter dem Tisch einen versteckten Tritt gegen das Schienbein und giftete der Schwarzhaarigen etwas entgegen, worüber das Mädchen nur froh war es nicht zu verstehen. Die Situation wäre eskaliert, wenn Katharina nicht augenblicklich eingegriffen hätte und mit einem eindeutigen Blick den Konflikt im Keim erstickte. Hedwig hingegen bedachte die jungen Monarchie besorgt und wandte sich dann ihren Schwestern zu. „Ich fürchte meine Damen, ich werde aus der Runde austeigen müssen, um…“ Sie wollte eben aufstehen, da meldete sich der einzige Mann im Raum, mit tiefer Stimme zu Wort. „Bleib sitzen, mein Dirndel. Ich kümmere mich schon um das Kind.“ Die Federn des Fauteuils ächzten hörbar, als sich der breit gebaute Mann erhob während Hedwig ihm einen zweifelnden Blick zu warf. „Passt schon, Schatz…“ Er winkte noch ab und ließ keine Zweifel übrig, dass er von diesem Entschluss nicht abweichen würde. Seufzend ergab sich die Steierin ihrem Schicksal und sah noch mal auf das kleine Mädchen. „Wenn du so darauf beharrst, mein Lieber…Das macht dir doch nichts aus, oder Sofia?“ Sofia blickte eingeschüchtert zu der großen Gestalt hoch, doch sie wollte nicht unhöflich sein, so schüttelte sie den Kopf. Augenblicklich spürte sie die Blicke Kärntens auf sich ruhen, so als würde sie bestens wissen, was in ihrem Inneren vorging. Doch Katharina schwieg, während der Hausherr auf sie zu ging und sie ohne Mühe auf seine muskulösen Arme hob, wobei er sich davor sein Buch unter die Arme geklemmt hatte. „Dann bringen wir dich mal ins Bett und lassen deine Tanten in Ruhe Tarock spielen.“ Das Mädchen nickte schüchtern. „Dann sag deinen Tanten mal gute Nacht.“ Er drehte sich so, dass sie nochmal allen Schwestern ihres Vaters ansehen konnte. „Gute Nacht, Tante Agnes, gute Nacht, Tante Katharina, gute Nacht, Tante Salvatira…“ Sie ließ den Blick von einem Gesicht zum anderen schweifen. „Gute Nacht Tante Hedwig!“, schloss sie ab, während sie noch einmal in die violetten Augen der Hausherrin versank, sich wieder bewusst werdend, wie sehr sie denen ihres Vaters glichen. Es schien so, als wollte Hedwig noch einmal was einwerfen, doch im letzten Moment schloss sie stumm den Mund und nickte. „Dir auch eine Gute Nacht, Sofia. Hoffentlich kannst du gut schlafen.“ Während der Gatte ihrer Tante, mit ihr auf den Armen, die Treppe in den zweiten Stock hinauf ging, versuchte Sofia so wenig Körperkontakt wie möglich entstehen zu lassen. Zum einen mochte sie es nicht, wie ein kleines Kind herum getragen zu werden, wollte aber auf der anderen Seite den Mann nicht brüskieren und schwieg lieber dazu. Zum anderen war da etwas an seiner Gestalt das ihr Unbehagen bereitete. Sie wusste nicht viel über ihn, da er bisher nie am Wiener Hof erscheinen war, wodurch sie seine Existenz gar nicht wahrgenommen hatte. Weder ihr Vater, noch Hedwig hatten ihn je erwähnt, doch als sie in dieses Haus gekommen war, hatten alle sich so verhalten, als wäre seine Präsenz im Hause selbstverständlich. Ihr gegenüber hatte man nur gesagt, dass es der Lebensgefährte ihrer Tante sei und das war’s. Als sie dann nachgefragt hatte, welche Nation sich einst mit Steiermark vermählt hatte, wurde sie nur soweit darüber aufgeklärt, das er keine Nation sei, und Hedwig nie zum Altar geführt hatte, aber diese es vorzog bei ihm von ihrem Gatten zu reden. Zudem waren sie schon sehr lange zusammen und sie sollte aufhören zu fragen, denn für weiteres sei sie noch zu jung, dabei hatten sie ihn ihr nicht einmal mit einem Namen vorgestellt. Bis auf das letzte Argument, welches sie bis heute ärgerte, beließ es die junge Monarchie dabei, froh keine tiefere Bekanntschaft mit diesem unheimlichen Kerl machen zu müssen und hatte sich mit Erfreulicherem beschäftigt. Er schien ebenfalls kein allzu großes Interesse an ihr zu haben und somit hatten sie sich in den letzten Tagen sehr gut ignoriert. Sein plötzlicher Einsatz sie ins Bett zu bringen, hatte sie nicht nur überrascht, auch verunsicherte es sie zu tiefst. Er war ihr einfach unheimlich, sodass sie überlegte, ob es ihr nicht lieber war, sich mit den Geistern im Haus mutterseelenalleine auseinander zu setzten anstatt nun mit ihm alleine zu sein. Scheu huschte ihr Blick über seine Gestalt, welche geheimnisvoll vom schwachen Schein der Kerze, die er in der freien Hand im dazu passenden Halter vor sich hielt, während er die Stufen hinauf stieg, beleuchtet wurde. Er war nicht besonders groß, und überragte auch keineswegs Tante Hedwig. Aber dafür hatte er breite Schultern und kräftige Arme. Bis auf die wettergegerbten Wangen, der knolligen Nase und den schwarzen, so dunklen Augen, war das restliche Gesicht, durch das lange, leicht wirre Haar, von Bart und Haupt versteckt, wobei die weißen und gräulichen Strähnen, immer wieder im Licht der Kerze kurz aufschimmerten. Die dicken Augenbrauen, meliert wie das restliche Haar, unterstrichen nur die Tiefe der Augen und es waren eben diese Augen, welche Sofia so viel Unbehagen bereiteten. Für sie glichen diese dunklen Seelenspiegel, einem tiefen, schwarzen Loch und mit einem Schauer im Nacken wurde ihr erst jetzt bewusst, dass sie immer an ein dunkles Wasserloch denken musste, wenn sie sich wiedermal in ihnen verlor. Solche Empfindungen hatten sie noch nie heimgesucht, wenn sie in die Augen eines anderen sah, doch bei ihm waren diese Bilder so präsent, das es ihr Angst machte. Zudem verströmte er eine Ausstrahlung, die ihr so fremd vorkam und gleichzeitig so vertraut, sie konnte es halt nicht richtig zuordnen, noch fielen ihr die richtigen Wörter ein, um dies zu beschreiben. Sie war so in ihren Gedanken versunken gewesen, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wie der Hausherr ihr Gästezimmer betreten hatte und auf das zerwühlte Bett zu ging. Als er jedoch die Kerze auf dem kleinen Schränkchen, neben ihrer Schlafstätte abstellte und sich runterbeugen wollte um sie auf ihre Decke zu setzen, glitt sie wie selbstverständlich von seinen Armen und berührte dabei unabsichtlich seinen nackten Unterarm. Ein Zucken durchfuhr sie, als sie merkte, wie kalt sich die bloße Haut anfühlte. Kühl wie ein blankpolierter Stein und ebenso so glatt. Ebenfalls war ihr nie aufgefallen, wie unbehaart er an den Armen war, dabei glich er sonst eher einem Holzfäller aus ihrem Märchenbuch. Ein wenig bedröppelt, sah sie ihm zu, wie er sein Buch neben der Kerze abstellte und sich dann dran machte, den schweren Lehnstuhl im Eck, in den Scheinradius der einzigen Lichtquelle zu ziehen, ohne auf ihren erstaunten Blick zu reagieren. Kurze Zeit später setzte er sich in den gemütlichen Fauteuil und wollte eben seine Lektüre wieder aufnehmen, da nahm er den Ausdruck auf ihrem Gesicht wahr. „Ich würde unter die Tuchern kriechen, Mädel. Sonst könnte dir kalt werden.“ Mechanisch hob sie die Beine an, und zog sich die Decke bis zu Brust hoch ohne den Mann aus den Augen zu lassen, welcher seine Aufmerksamkeit dem Inhalt des Buches gewidmet hatte. Aber schon nach kurzer Zeit wurde er sich gewahr, dass sie sich nicht hingelegt hatte und warf ihr einen nachdenklichen Blick zu. Wieder fingen sie die dunklen Augen ein und wieder musste sie an die Dunkelheit denken, die in so manchen Löchern lauerte. „Was ist denn, Mädi? Wolltest du nicht schlafen gehen?“ Er sprach leise, aber dennoch verstand Sofia jedes einzelne Wort. Unbehaglich blickte sie zu einem Punkt hinter ihrer Gesellschaft. Die Stille, welche nun vom Raum besitzt ergriff, war ihr noch unangenehmer als seine Beachtung und bevor sie wirklich nachgedacht hatte, sprach sie das erste aus, was ihr einfiel um das Schweigen zu brechen. „Was lesen Sie im Moment gerade?“ Die dunklen Augen wanderten von dem geschriebenen Worten zu ihr und sie glaubte etwas wie Amüsement in ihnen zu entdecken. „Mhm, es ist eine Liebesgeschichte.“, meinte er dann nur kurz, wobei Sofia zum ersten Mal etwas wie Wärme in der dunklen Stimme vernahm. Sie versuchte kurz einen Blick auf den Titel, welcher in abgegriffenen Lettern auf den Einband prangte, zu erhaschen, doch da hatte der Hausherr das Buch schon zu geklappt und legte es mit der Rückseite nach oben auf das Kästchen. „Aber ich fürchte es dient nicht wirklich als Gute-Nacht-Geschichte.“ Die Wangen hoben sich ein wenig und dem Mädchen wurde bewusst, dass er mit größter Wahrscheinlichkeit lächelte. Für einen Augenblick glitt sein Blick zum Fenster, wo der Vollmond eben die herrliche Berglandschaft erhellte und neben der Kerze das einzige war, welches die Geister dieses Hauses von ihr fernhielten. „Wenn du willst…“, sprach er weiter, ohne sie anzuschauen und in den dunklen Augen breitete sich ein Hauch von Melancholie aus. „… kann ich dir aber eine andere Geschichte erzählen.“ Höflich nickte Sofia, während sie sich jedoch fragte, was unter dem wirren und dichten Haarschopf wohl vorging. Sie konnte nicht sagen, ab welchen Zeitpunkt sich die Atmosphäre zwischen ihnen verändert hatte, aber nun wurde ihr bewusst, wie die unheimliche, kühle Aura, welche den Mann seit ihrer ersten Begegnung umgeben hatte, immer dünner wurde und abblätterte. Er lehnte sich zurück und schlug das eine Bein über das Knie des anderen, während Sofia sich vollends hinlegte. Von ihrem Kissen auf, sah sie gespannt in das nur vom Schein der Kerze erhellte Gesicht. „Nun unsere Geschichte beginnt vor langer Zeit…“, begann er, doch dann runzelte er die Stirn, als würde ihm eine Frage aufkommen und er beugte sich zu dem Mädchen vor. „War Hedwig mit dir schon mal am Leopoldsteiner See?“ Artig verneinte die junge Monarchie. Er schüttelte nur den Kopf und lehnte sich wieder zurück. „Ne Schade, das müssen wir dringend nachholen, Dirndel! Aber gut kehren wir zu unserer Geschichte zurück. Wenn man dem Lauf des Erzbaches, nicht weit weg von hier, talab folgt, gelangt man dorthin, wo der Abfluss in den Leopoldsteiner See herabrauscht. Von dort ist es nicht weit zu einer grottenartigen Vertiefung im Felsen. Wenn man diese hinabsteigt, kommt man zu einen dunklen Wasserspiegel. Der Grund ist nicht zu sehen und bis zum heutigen Tage kann kein sterblicher von sich behaupten, ihn jemals gesehen zu haben.“ Sich diese Grotte vorzustellen fiel Sofia nicht schwer, musste sie nur einmal in die dunklen Augen des Mannes ihr gegenüber schauen. „Nach den Überlieferungen zu folge, soll dort einst eine sonderbare Gestalt gelebt haben, welche Zeit zu Zeit auftauchte, um sich vor der Grotte im Schein der Sonne zu wärmen. Das seltsame Wesen hatte einen schuppigen Fischleib und einen mächtigen Bart, sodass die Leute ihn für einen Wassermann hielten…“ „Und war er das?“, unterbrach ihn Sofia, welche sich aber sofort ihres Fauxpas bewusst wurde und sogleich „Verzeiht mir, das ich euch unterbrochen habe.“ nuschelte. Wieder tauchten die leichten Falten an den Seiten der Augen auf. „Passt schon Dirndel, dies ist ja dein volles Recht. Aber nun zu deiner Frage, wer kann es heute schon sagen, wer er war. Aber unsere Geschichte beginnt, als einst ein junger Mann beschloss, seinen Mut zu beweisen und den Wassermann zu fangen.“ Sofia zog die Augenbrauen leicht zusammen. „Das ist aber gemein.“, murmelte sie dann schließlich, schon mutiger geworden ihre Meinung kund zu tun. „Warum wollte er so was überhaupt das tun?“ Der Hausherr zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich um jugendlichen Übermut zu beweisen, wer kann das heute noch wissen. Aber er musste schnell feststellen, dass ihn diese selbstauferlegte Aufgabe Geduld von ihm erforderte, denn der Wassermann war überaus scheu und flink. Legte sich der Jungspund auf die Lauer und wollte den Wassermann packen, als dieser sich wieder in der Sonne wärmte, so glitt der Wassermann schnell zurück ins dunkle Wasser, ohne dass ihn der junge Mann zu fassen bekam. So dachte sich dieser eine List aus. Er legte regelmäßig Essen und Trinken aus, um den Wassermann aus seiner Grotte raus zu locken. In den ersten Tagen schien es, als würde der Wassermann, jegliche menschliche Speiße und Trank ablehnen, aber mit der Zeit fand er zum größten Wohlfallen des Burschen großen gefallen dran. Doch er schlug nicht gleich zu, sondern wartete lieber ab. An einem warmen Nachmittag, als der Wassermann träge und leicht betrunken im Gras vor der Grotte lag, sah der Junge seine Chancen gekommen.“ Sofia rückte ihr Kopfkissen zurecht und hatte ein ganz übles Gefühl bei der Sache. Auch wenn sie die Beweggründe des Protagonisten nicht guthieß, so wurde sie immer neugieriger, wie es wohl weitergehen würde. „Er nahm einen alten Mantel und schmierte ihn mit Teer ein. Dann schlich er auf den dösenden Wassermann zu und im Moment, wo sich dieser verzweifelt aufraffen wollte, warf er den Mantel über das Wassergeschöpf, welches dadurch hemmungslos verklebte und nun vom jungen Mann gefesselt werden konnte.“ Leicht verärgert knautschte das braunhaarige Mädchen sein Kissen unter sich zusammen. Wie gemein, doch sie sparte sich eine Bemerkung und sah erwartungsvoll zu ihrem Gastgeber, darauf bedacht durch ihre Ungeduld nicht etwas zu verpassen. „Zuerst fluchte der Wassermann unaufhörlich und verdammte den Blonden.“ Ihr wäre es beinahe entgangen, doch dann fragte sie sich warum auf einmal die Haarfarbe des jungen Mannes erwähnt wurde? Ihr Erzähler sprach indes einfach weiter und wirkte plötzlich so in sich gekehrt, als würde sich die Szene direkt vor seinen Augen abspielen, wobei er sie nur zu beschreiben bräuchte. „Als der Wassermann bemerkte, dass die Fesseln zu streng saßen, als das er sich von ihnen befreien konnte und der Bursche ihn Richtung Tal zerren wollte, hörte er augenblicklich auf zu fluchen. Wo böse Worte nicht geholfen hatten, versuchte er es nun mit Bitten und Betteln, denn er wollte unter keinen Umständen seine Höhle verlassen. Da sah ihn der junge Mann keck an, und fragte: „Was ist dir deine Freiheit denn wert?“ Der Wassermann überlegte nicht lange und sprach: „ Du kannst wählen zwischen einen Herz aus Gold für ein Jahr, einem Stab aus Silber für zehn Jahre oder einen Hut aus Eisen für immer“.“ Sofia runzelte die Stirn und dachte über diese Worte nach. Sollte sie dies wortwörtlich verstehen oder waren dies nur Wortspiele und der Wassermann trieb zu Rache nur ein Spiel mit seinem Peiniger. Während sie über dem Angebot des Sagenwesens brütete, blühte ihr Gegenüber in der Rolle des Erzählers erst richtig auf. „Erst überlegte der junge Mann lange, doch dann kam er zu einem folgenschweren Schluss. „Das Herz aus Gold, mag vielleicht wertvoll sein, aber sein Wert wird vermindert, wenn es nur ein Jahr währt. Vom silbernen Stab, werden meine Kinder nichts mehr haben. Darum wähle ich den Eisenhut für immer.“ Der Wassermann war erstaunt über den Glanz in den violetten Augen bei dem Aussprechen dieser Worte, aber er fragte nicht weiter, sondern hielt den Jungen seine gefesselten Hände hin. Der junge Mann hielt sein Wort und löste kurzerhand diese. „Du hast weise ausgesucht.“, sprach der Wassermann und streckte den Arm aus, wobei er auf einen Berg deutete. „Seht dort, das ist dein Eisenhut, den du gewählt hast. Verwende ihn weise und er wird dir wie auch deiner Kinder Glück und Segen bringen.“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, da hechtete er wieder zu seiner Grotte. Doch bevor er in den Tiefen des Wassers verschwand, drehte sich der Wassermann ein letztes Mal um.“ Gebannt verfolgte die Monarchie jede Regung im Gesicht des Mannes. Es war faszinierend, wie sehr er sich in der Rolle des Wassermannes einfand. Jede Geste, jede Tonlage, und jede Mimik fanden perfekt zueinander und ohne sich dessen wirklich bewusst zu werden, hatte sie verzaubert der Geschichte gelauscht, ohne sich weitere Gedanken zu machen. Da hielt er plötzlich inne und sah sie mit seinen tiefen Augen an. Langsam beugte er sich vor, so als wollte er ihr ein Geheimnis zuraunen. „Doch nach dem Besten hast du nicht gefragt..,“, flüsterte er dann leise aber verständlich, wobei eine Spur von Häme in der Stimme lag. „Um den Karfunkelstein und die Kreuze in der Nuss.“ Sofia runzelte die Stirn über eine solche Aussage. Der Hausherr ließ sich wieder zurück in die Polsterung sinken und betrachtete versonnen das Lichtspiel an der Decke. Das Mädchen merkte indes, wie die Unruhe in ihr wuchs. „Und dann?“, traute sie sich zu fragen, als die Künstlerpause ihrem Geschmack nach zu lang gedauert hatte, begierig das Ende zu erfahren. Sein Blick wanderte wieder zurück zu ihr, und sie hatte den Eindruck, ihn aus seinen Gedanken gerissen zu haben. „Ach ja, verzeih mir, Mädel. Ich war kurz wo anders. Nun ja, damit verschwand der Wassermann aus dem Bewusstsein der Menschen.“ Sofia legte den Kopf leicht schief. Was war das bitte schön für ein übereiltes Ende, fragte sie sich schweigsam. „Und was ist mit dem jungen Mann? Wurde er glücklich mit seinem Berg?“ Die dunklen Augen bekamen etwas Schelmisches und auch der Backenbart hob sich ein wenig. „Oh ja, er wurde glücklich und über Jahrhunderte brachte der Berg Segen über seine Kinder.“ Da fiel bei Sofia der Groschen, welcher Berg mit dem Eisenhut gemeint war. „Es ist der Erzberg, den der Wassermann dem jungen Mann geschenkt hatte, oder?“ Anerkennend nickte er ihr zu. „Du hast es verstanden, Mädchen. Ja, einst hatte er den Erzberg gemeint.“ Mit ihren dünnen Armen stützte sich Sofia leicht auf und suchte den Blick des anderen. „Und der Wassermann hat ihm nie nachgetragen, dass er ihn erpresst hat?“ Wieder hatte sie das Gefühl, als wäre der Mann über ihre Frage amüsiert. „Nun dann sage ich dir was, was die wenigsten wissen.“ Verschwörerisch beugte er sich abermals zu ihr. „Eine verlässliche Quelle hat mir zugetragen, dass der Wassermann von der Ferne aus das Glück des Burschen beobachtet hatte und sich schlussendlich mit ihm versöhnte, sodass sie immer eine gute Beziehung zu einander hatten.“ Erstaunt blickte Sofia ihn an, doch dann ließ sie sich wieder zurück in die Kissen sinken. Es kam ihr so vor als hätte sie irgendwas Wichtiges übersehen und auch nicht zur Ansprache gebracht. Noch mal ging sie im Geiste die erst kürzlich gehörte Erzählung durch und dann fiel es ihr auf. „Sie sagten doch der blonde Mann hatte violette Augen?“ Irrte sie sich oder fühlte sich der Mann ertappt, denn überrascht musterten sie die dunklen Augen. Bestätigt formten sich sogleich weitere Vermutungen in ihrem Geiste, die sie nur schwerlich für sich behalten konnte. „Heißt das, der Mann war einer der unseren?“ Wieder blitzte etwas unter den dicken Augenbrauen auf, ohne das es Sofia richtig deuten konnte. „Wie kommst du darauf, Mädi?“ Unbehagen schwang in der Stimme mit und die junge Nation hatte irgendwie das Gefühl, dass sie auf der richtigen Fährte war. „Nun ja, ich habe bei normalen Menschen noch nie violette Augen gesehen, aber bei den unseren gibt es sehr viele die diese Augenfarbe haben.“ Nur für eine Sekunde behielt sie die Idee für sich, die ihr durch den Kopf geisterte. „Kann es sein das ich noch einen Onkel habe den ich nicht kenne?“ „Du kennst doch schon alle Anverwandte deines Vaters…“, murmelte er leise, ließ aber keine Zweifel, dass für ihn das Thema damit abgeschlossen war, was Sofia als Ungerechtigkeit empfand, wurde sie mit ihren Vermutungen allein gelassen. Doch als er wieder sein Buch in die Hand nahm, verstand sie, dass es Zeit wurde, wieder zurück ins Bett zu gleiten. Die Kerze, welche immer noch auf dem Nachtkästchen stand, warf unablässig Schatten an die Wand und langsam übermannte sie immer mehr die Müdigkeit, ohne dass der Schlaf ihr einen weiteren Gedanken zuließen. „Styria, Liebes, schenke uns noch ein Stamperl von deinen herrlichen Wahlnussschnaps ein.“ „Agnes meinst du nicht dass es genug ist für heute.“, fragte die Steierin leicht misstrauisch nach, während sie ihre Karten von Salvatria annahm. „Für ein Stamperl ist es nie zu spät.“, feixte die Tirolerin gut gelaunt zurück und nahm ihrer Seits die ihr angebotenen Karten an. Kaum hatte sie jedoch einen Blick in ihre Karten geworfen, fror ihr Lachen augenblicklich ein. „Verdammt noch mal, Salzprinzessin, was gibst du mir für einen Sch…“ „Zügle deine Zunge, Riesenbalg.“, fauchte sie Salzburg sogleich an, doch bevor der Konflikt weiter eskalierte, mischte sich Kärnten ein. Mit einem mehr als eindeutigen Blick brachte sie beide zum Schweigen und ordnete angespannt ihre Karten. „Zwanzig, weiter.“ Styria, welche die nächste war, überflog kurz ihr Deck. „Weiter.“ Die beiden anderen taten es ihr gleich und verzichteten auf weitere Ansagen, wobei beide hofften, in dieser Runde nicht mit dem anderen ein Team bilden zu müssen. „Sie ist ein niedliches Mädchen, oder?“, versuchte Hedwig ein wenig mehr Gespräch aufkommen zu lassen, um die angespannten Stimmung ein wenig zu dämpfen. Katharina jedoch stieg nicht in das Gespräch ein und legte stattdessen eine Dame auf Steiermarks König. Ihre nördliche Nachbarin hingegen sortierte erst nochmal ihre Karten bevor sie sich entschied, die wertloseste Karte in diesem Spiel zu legen, die farblich passende Glatze, auf die vorhergegangenen zu legen. „Ja, schon, aber ich würde erst mal warten, wie sich die Situation entwickelt. Ihr wisst doch wie unbeständig das politische Wetter ist.“, erwiderte sie mit einem Schulterzucken und nahm unberührt zur Kenntnis, dass ihre tirolerische Tischnachbarin eben dabei war, die haarlose, halbe Monarchie mit einer niedrigen Tarock abzustechen. „Außerdem schirmt Richi sie einfach zu sehr ab.“, meldete sich dann diese auch noch zu Wort, als sie den Stich an sich nahm. „Sie wird zu sehr vor der Welt da draußen geschützt. Ich mein, wenn ich sie mit uns einst vergleiche…“ „Du kannst sie schwer mit uns vergleichen, Agnes.“, fiel ihr Hedwig ins Wort. „Wir sind zu anderen Zeiten aufgewachsen und unter völlig anderen Umständen. Außerdem gibst du aus.“ „Dennoch… ich mein, selbst unsere Salzprinzessin war in dem körperlichen Alter bei weitem nicht mehr so naiv.“ „Soll ich das als Kompliment verstehen?“ „Nimm es als Wink wahr, dass du dich schon sehr früh zu einem hinterhältigen Biest entwickelt hast.“ „Salva, setze dich wieder hin.“, unterband Kärnten sogleich die wieder aufkommende Unruhe an dem Spieltisch. „Es steht uns nicht zu, Roderichs Erziehungsmethoden zu kritisieren. Alles was uns zu tun bleibt, ist, ihn und Sofia in jegliche Belange zu unterstützen.“ „Trotzdem, ich sage euch, wenn er das Mädchen weiterhin so sehr von der Realität fern hält, wird das Erwachen grausig sein. Ich habe kein gutes Gefühl bei der ganzen Geschichte, es gab einfach zu viele Verlierer mit diesem politischen Schachzug.“ Ein Schweigen breitete sich nach dem Abklingen der Worte der Salzburgerin am Tisch aus und leicht betreten fertigten sie diese Runde, ohne weiterhin das Gespräch zu vertiefen, ab. Hedwig räumte, nachdem ihre Schwestern ins Bett gegangen waren, die Karten, wie auch die leeren Schnapsgläser weg. Agnes war mehr gewankt als schlaftrunken nach vorne gestolpert und Katharina hatte sie stützen müssen. Versonnen lächelte die Steierin, auch wenn sie sicher war, dass die erste leidenschaftliche Liebe zwischen den beiden erloschen war, so sprachen die zärtlichen Gesten, die beide noch immer austauschten, eine eindeutige Sprache. Genüsslich streckte sie sich und ließ kurz ihre Gelenke knacken. Selbst wenn sie ihre Geschwister sehr liebte, so freute sie sich auf die Zeit, in der wieder Ruhe in ihrem Haus einkehren würde und sie ihr sehr beschauliches Leben mit dem Mann, der inzwischen ihren Alltag teilte, weiterführen konnte. Wenn sie so rückblickend drüber nachdachte, wunderte sie sich selbst, wie lange ihre Beziehung nun hielt. Dabei hatte sie einst ziemlich temperamentvoll begonnen und war alles andre als harmonisch gewesen. Doch sie hatten sich mit der Zeit eingespielt und so, wie sie einst seine Bekanntschaft höchst ruppig gemacht hatte, so hatte er die Geduld bewiesen, sehr sanft und einfühlsam um sie zu werben. Da sie weiterhin in ihren Gedanken völlig der Vergangenheit nachhing, kam es für sie erschreckend plötzlich, als sich zwei Arme von hinten um sie schlangen. Doch der Schreck war schnell verklungen, als sie sich gewahr wurde, wer da hinter ihr stand. „Heute sind wir ja völlig anschmiegsam.“, witzelte sie sanft, in einem Ton, aus dem eindeutig hervor ging, dass die Spötterei nicht ernst gemeint war. Der Druck um ihre Hüfte wurde stärker. „Ich wünschte, es wäre schon der Tag, wo deine Schwestern abgereist sind. Wir haben da einiges nachzuholen.“, gurrte es an ihrem Ohr und mit Wohlwollen spürte sie die kühle Haut an der ihrigen. Dennoch schob sie bestimmt ihre Finger zwischen die glatten Händen und ihren Körper. „Was ist mit dem Kind?“ „Schläft wie ein Sack Hufnägel. Mach dir um die keine Sorgen, mein Dirndl.“ Mit der Situation schon versöhnlicher gestimmt, ließ sie sich gegen die massigen Schultern fallen. Starke Arme fingen sie auf und noch einmal überkamen sie Erinnerung an längst vergangene Zeiten. Leise lachte sie amüsiert und war sich des fragenden Blickes der pechschwarzen Augen nur allzu bewusst. Sie wusste, dass er von ihr eine Antwort erwartete. „Weißt du, ich habe mich nur daran zurückerinnert, wie das mit uns beiden begonnen hat.“ Amüsiert drehte sie sich zu ihm um und selbst durch den dichten Bart hindurch vermeinte sie ihn lächeln zu sehen, während sie aber auch gleichzeitig bemerkte, das etwas gespielt vorwurfsvolles in seinen Augen lag. „Also wirklich, Mädi. Mich einst zuerst besoffen zu machen und dann mit einem Teermantel einzufangen ist nicht eben die feine Art, die man sich von einer Dame oder selbst von einer Bauerngöre erwarten darf.“, tadelte er sie in einem vorwurfsvollen Ton, wobei er zärtlich seine bärtige Wange an die ihrige schmiegte. „Dass du mir das noch immer vorhältst, mein Lieber. Ich war halt ein neugieriges Ding und forderte außerdem gewissermaßen das Erbe meiner Mutter ein. Vergiss das nicht.“ Belustigt schob er sie weg von sich, um ihr besser ins Gesicht sehen zu können. Kurz überrascht warf sie ihm dann aber einen enttäuschten Blick zu. „Das Erbe deiner Mutter also…“ Behutsam tastete er mit seiner großen Hand nach den grünen Haarschleifen, welche die Enden der beiden blonden Zöpfe hinter dem Ohr festhielten. Sanft fielen diese der Steierin auf die Schulter. Neugierig verfolgte diese seine nächsten Handgriffe, mit denen er die Zöpfe auflöste und das dichte, helle Haar auf den nicht eben schmalen Schultern drapierte. Für eine kurze Weile betrachtete er das Bild, welches sich ihm bot, während etwas Tiefes und schlecht Ergründbares in den violetten Augen seiner Liebsten funkelte. „Selbst mit offenen Haaren ähnelst du Noreia wenig, wenn man mal von deinen bezauberten Augen absieht.“ Sie wollte eben was einwenden, da legte er ihr seinen Zeigefinger an die Lippen und sprach einfach weiter. „Aber wer dich jemals am Amboss erlebt hat, kann nicht verneinen, dass du Noricums Kind bist. Im Wesen bist du ihr näher als irgendeiner deiner Geschwister.“ „Du hast sie gut gekannt, nicht wahr?“, flüsterte sie dann leise, als er begonnen hatte, liebevoll mit dem Daumen über ihre Wangen zu streichen. „Nun drücken wir es so aus, wir sind uns öfters begegnet. Erinnere dich, dass sie einst aus dem alten Volke gekommen ist, dem auch ich angehöre.“ Mit einem Schritt überbrückte sie die vorhin entstandene Distanz und schmiegte sich in seine Arme, welcher er nur allzu bereitwillig um sie schlang. Später konnte sie nicht sagen, wie lange das Schweigen angehalten hatte, aber sie war sich sicher, dass eine gefühlte Ewigkeit vergangen war, bis sie wieder zu sprechen begann. „Sag hast du es jemals bereut, dass du dich auf mich eingelassen hast, nachdem was ich dir angetan habe?“ Erstaunt hob er eine seiner buschigen Augenbraue und sah auf den blonden Haarschopf herab. „Nein… an so was darfst du nicht denken, mein Mädi. Ich war mir sehr wohl bewusst, was ich von mir gab, als ich dich vor die Wahl gestellt habe.“ „Einen Eisenhut für die Ewigkeit…“, nuschelte Hedwig in seine Schulter, wobei ein sanftes Lächeln ihre Lippen zierte. „Und so soll es auch zwischen uns sein…“ flüsterte die Personifizierung des Erzberges noch, bevor er sie langsam aber sicher zu ihrem gemeinsamen Schlafzimmer dirigiert. ------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)