Der Kampf ums Glück von Cavendish ((Pairs: Zorro x Robin, Nami x Ruffy, Ace x Bonney, Sabo x Koala)) ================================================================================ Kapitel 6: Der Weg in den goldenen Käfig Part I – Nami ------------------------------------------------------ Kapitel 6: Der Weg in den goldenen Käfig Part I – Nami ~ „Wann soll ich anfangen?“ gab sie unterwürfig von sich. Er schwieg. Kostete seinen Sieg aus. Sein diabolisches Grinsen für sie unsichtbar. „Morgen“ ~ Worauf hatte sie sich nur eingelassen? Wie konnte sie nur so naiv sein und glauben, dass sie alles alleine schaffen würde? Glauben, dass dieser Laden ihr nichts anhaben konnte? Sie nicht brechen konnte? Dass sie taff genug wäre? Sie hatte sich vollkommen geirrt! Ihre Schwester hatte recht, sie konnte das unmöglich alleine schaffen. 2 Jahre zuvor..... Sie schwieg. Konnte noch immer nicht realisieren, was geschehen war. Wollte es auch nicht wahr haben. Doch vor ihr stand der unumstößliche Beweis. Mit glasigen Augen sah sie auf den grauen Stein hinab. Hier war es, Bellemeres Grab, das Grab ihrer Mutter, welche vor rund einem Monat verstarb. Noch immer schwieg sie, die warmen Tränen rannten ihrem kalten und erstarrtem Gesicht hinab. Das Plätschern der Regentropfen, die auf dem Regenschirm aufprallten, war das Einzige, was sie noch hörte. 3 Tage später, Wohnung von Nami und Nojiko Seit Wochen hatte sie ihr Zimmer kaum verlassen. Kaum etwas getrunken oder gegessen. Nur leise vor sich hin geweint. Das Schlucken fiel ihr schwer, der Hals zu ausgetrocknet, die Augen schmerzten. Ein leises Klopfen war zu hören. „Nami?“ fragte die Stimme einer Frau vorsichtig an. „Was ist?“ plärrte die Angesprochene gereizt. Ohne Weiteres betrat die Frau das Zimmer der verheulten Orangehaarigen. Vorsichtig setzte sie sich neben sie auf das Bett und streichelte ihr liebevoll über ihr kurzes Haar. Nami fiel es schwer über den Tod ihrer gemeinsamen Mutter hinweg zu kommen und dies wusste Nojiko genau. Seitdem es um den Gesundheitszustand Bellmeres schlecht stand, hatte sie sich stark verändert. Sie ging nicht mehr zur Uni, musste voraussichtlich das Semester wiederholen und war total in sich hinein gekehrt. Allen war klar, dass Bellmere nicht mehr viel Zeit blieb und doch fiel es schwer zu verkraften, dass der Zeitpunkt nun gekommen war. Nojiko, die seitdem Tag und Nacht im Familiencafé arbeitete, wollte ihre Schwester etwas aufheitern. „Nami, weißt du was dir mal gut tun würde?“ begann sie ihr Anliegen vorzutragen. Ein mürrisches „Hmm?“ von Nami, die ihr Gesicht in ihrem Kopfkissen vergrub, war die einzige Reaktion, die Nojiko erhielt. „Ein Tapetenwechsel! Ändere deine Frisur, leg dir einen neuen Liebhaber zu.... so etwas, eben“ schlug sie ihr vor. Nojiko wollte ihre Schwester einfach auf andere Gedanken bringen. Auch sie ist nicht über den Tod hinweg, aber es zerbrach ihr noch mehr das Herz, wenn sie mit ansehen musste wie erst ihre Mutter und dann ihre Schwester jämmerlich dahin ging. Darum musste sie stark genug für sich und ihr kleine Schwester sein. Nami jedoch erwiderte nichts auf den Vorschlag ihrer Schwester, ganz im Gegenteil sie schwieg. Am nächsten Morgen, Wohnung von Nami und Nojiko Leisen Schrittes betrat Nami das Wohnzimmer. Der Esstisch übersät mit Heftern, Ordnern und Unterlagen. Nojiko blieb spät bis in die Nacht hinein auf und ging die Bücher durch. Nami nahm auf einem Stuhl Platz. Gebannt und mit großen Bedenken schweifte ihr Blick über die verschiedenen Unterlagen. Dass die Geschäfte im Café schlecht liefen, seitdem Bellmere erkrankt war, war ihr bewusst, doch dass die Kosten für die Beisetzung den Rahmen sprengten, hätte sie nie für möglich gehalten. Ihre Familie war noch nie sonderlich wohlhabend. Das Café war der Traum ihrer Mutter, welcher die finanzielle Situation der Familie verbessern sollte. Hart hatte sie für ihren Traum gekämpft und konnte ihn letztendlich auch erfüllen. Doch ihr Glück sollte nicht lange anhalten. Nojiko konnte ihren Augen nicht trauen, als sie ihre Schwester im Wohnzimmer erblickte. Ein Stein fiel von ihrem Herzen und ein sanftmütiges Lächeln zierte ihre Lippen. Hatte Nami endlich wieder den Willen gefasst ihr Leben wie gewohnt fortzuführen? „Morgen, Süße, sag bloß du gehst heute wieder in die Uni?“ fragte sie ruhig und doch konnte man die Hoffnung aus ihrer Stimme klar hören. Erschrocken horchte die Angesprochene auf, musste an den Rat ihrer Schwester denken. Sie nickte „Ja, du hattest vollkommen recht. Es macht keinen Sinn weiterhin Trübsal zu blassen......, dass hätte sie sicher nicht gewollt“ fügte sie leise hinzu. Trotz der traurigen Stimmung, die den Raum erfüllte, lächelte Nojiko innerlich, denn Nami hatte wiedergefunden, was sie in den letzten Monate verloren hatte: Ihren starken, kämpferischen Willen, den man nur bewundern konnte. 2 Monate später, Bellemeres Café, 21:07 Uhr „Sieh dir mal den Kerl an“ flüsterte Nami ihrer Schwester zu. Bei den Mengen, die er isst, habe ich keinen Lust heute abzuwaschen“ fügte sie leicht genervt hinzu. „Unglaublich, wie viel der schon gegessen hat“ schüttelte Nojiko unglaubwürdig den Kopf. Skeptisch musterten die beiden Schwester vom Türrahmen aus den schwarzhaarige Herren, der an einem Tisch direkt am Fenster saß. Als er erneut regungslos da saß, den Kopf auf die Tischplatte fallen lies und ein lautes Schnarchen von sich gab, wandten sich die entsetzten Blicke der Gäste auf den schlafenden Herren mit den Sommersprossen. „Dem darf man keine Suppe servieren“ äußerte Nojiko trocken. Ein Kichern konnte Nami sich nicht verkneifen, denn ihre Schwester hatte recht, der Kerl würde absaufen. Als wäre nie etwas gesehen, wachte er auf und machte sich weiter über den reichlich gedeckten Tisch her. Nami lies ihren Blick durch den Raum schweifen. All zu viele Gäste waren nicht mehr da. Dabei war die Karte des Cafés so ausgelegt, dass ein passendes Angebot abgepasst auf die jeweilige Tageszeit bestand. So wurde auch am Abend beispielsweise Alkohol ausgeschenkt. Der annähend leere Lokalbereich beunruhigte sie nur noch mehr. Wie sollten sie bei den Umsätzen jemals auf einen grünen Zweig kommen? Sie erkannte, was ein ausschlaggebender Faktor für diese Miesere war und zwar sie! Alleine würde Nojiko mit dem geringen Gewinn, der das Café abwarf locker über die Runden kommen und würde so langsam ihre Schulden abbauen können, doch waren es Namis Studiengebühren, die ein tiefes Loch in die Kasse rissen. Darum stand ihr Entschluss fest! Sie musste nun auf eigenen Beinen stehen, durfte nicht länger ihre Schwester mit ihrem Problemen belasten, sie musste da vollkommen alleine durch. Das war der einzige sinnvolle Weg um nicht alles zu verlieren, was ihnen noch geblieben war. Ungefähr eine halbe Stunde war vergangen und bis auf den Herren mit dem Cowboyhut und einem Pärchen, welches noch eine letzte Tasse Kaffee trank, war das Café völlig leer. Nun hob der Schwarzhaarige seine Hand und symbolisierte somit, dass er zahlen wollte. Da Nojiko sich in der Küche schon um den Abwasch kümmerte übernahm Nami das Abrechnen. Einen Vorteil brachte es, der Kerl hatte eine beachtliche Rechnung zusammen gefuttert. Brav und anständig zahlte er auch diese. Anscheinend, waren solche Summen für ihn nicht ungewöhnlich. „Würdest du mir noch einen Gefallen tun?“ fragte er grinsend. Nami war zwar etwas verwirrt darüber, dass er sie gleich duzte, doch da er nicht gerade viel älter als sie erschien, empfand er wohl das Siezen für überflüssig oder es lag vielleicht auch an seiner lockeren, offenen Art. Sie beugte sich ein kleines Stück zu ihm hinunter und erwiderte mit einem „Klar“ seine Frage. Er drehte die Quittung um und schob sie zu Nami hinüber. „Kannst du mit die Nummer deiner hübschen Kollegin mit den Tattoos aufschreiben?“ kam es völlig sorglos von ihm. Nami sah ihn finster an und rundete den düsteren Anblick mit einem bedrohlichen „Denk noch nicht einmal daran!“ ab. Die Signale waren eindeutig. Mit einem Schulterzucken und einem „Dann nicht“ verließ er ganz und gar unbeirrt das Café. Namis und Nojikos Wohnung, 22:26 Uhr Da Café war für heute geschlossen und nach getaner Arbeit gingen die beiden Schwester hinauf in ihre Wohnung. Die Tür zum Badezimmer öffnete sich und mit einem Lächeln verließ Nojiko auch dieses. „Duschen nach so einen Tag wirkt echt Wunder“ stellte sie zufrieden fest und sah sich nach Nami um. „Nami“ rief sie durch den Flur, doch erhielt sie keine Antwort. Nami?“ wiederholte sie und wieder bekam sie keine Reaktion der Angesprochenen. Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer, allerdings war sie dort auch nicht, sowie im Wohnzimmer, noch in der Küche. Letztendlich hatte sie die Orangehaarige auf dem Balkon gefunden. Schweigend und mit trüben Blick sah sie gedankenverloren in das Treiben der Stadt. Nojiko setzte sich auf den Stuhl neben den ihrer Schwester. Es war so etwas wie ein familiäres Sommerritual. Im Sommer saßen sie oft bis spät in die Nacht hinein auf dem Balkon und unterhielten sich, gelacht wurde auch viel dabei. Doch heute Abend war es nicht so lustig und schön wie sonst auch. Heute saßen sie das erste mal seit Monaten wieder zusammen und diesmal ohne ihre Mutter. „Nojiko...“ begann Nami flüsternd. Ihre Hände umklammerten fest den Aschenbecher, den Bellemere immer benutzte. „...ich werde ausziehen“ fuhr sie fort. Schockiert blickte Nojiko ihre kleine Schwester an, fing sich jedoch wieder, wollte ihr die Entscheidung nicht noch mehr erschweren. Ihre Augen wanderten Namis Arme entlang zu ihren Händen und dem Aschenbecher. „Du erträgst diese Wohnung nicht mehr länger, stimmt´s?“ fragte sie ruhig. Tränen rannen Namis Wangen hinab. „Ja“ brachte sie heißer und hastig heraus, wollte nicht weiter in Tränen ausbrechen. Nojiko schwieg. So hatte sie ihren Vorschlag mit dem Tapetenwechsel nicht gemeint. Doch konnte sie ihre Schwester verstehen. In dem Haus waren sie groß geworden, steckte so voller Erinnerungen, jeder Winkel des Hauses erzählte eine andere Geschichte. Jedoch war auch dies der Grund, weshalb Nojiko dieses Haus nicht verlassen wollte. Eben weil diese Wohnung mit Erinnerungen gefüllt war. Sie respektierte den Entschluss ihrer Schwester. Wenn der Abstand zu all diesen glücklichen und traurigen Erinnerungen half, ihr gebrochenes Herz zu heilen, dann war es das einzig Richtige. 5 Tage später, eine Wohnung, 15:02 Uhr „Das muss es wohl sein“. Noch einmal verglich sie die Adresse auf dem Zettel mit der auf dem A4 großen Schild über der Klingelanlage der Mietshauses. Mit ihrem Zeigefinger lief sie die einzelnen Klingelschilder ab bis sie das Schildchen mit der Aufschrift „Chopper & Sogensons“ fand. Nun ließ sie ihren Finger nach rechts gleiten und drückte den Knopf. //Sogensons? Hat er etwa schon einen neuen Mietbewohner gefunden? Wehe das Zimmer ist schon vergeben und er hat mir nicht bescheid gesagt!// dachte sich Nami während sie darauf wartete, dass sich die Tür zum Treppenhaus öffnen würde. Und da war auch schon der schrille Klang des Türöffners. Nach dem mühseligen Treppenaufstieg stand sie nun endlich vor der Haustür von Tony Chopper, dem jungen Medizinstudenten. Erneut drückte sie die Klingel neben der Tür und ein junger, braunhaariger Student mit Rehaugen öffnete ihr die Tür. „Hallo! Sie müssen wohl Nami sein. Ich bin Tony, freut mich Sie kennenzulernen“ sagte er lächelnd und hielt ihr anstandsgemäß die Hand zur Begrüßung entgegen. „ freut mich ebenso“ erwiderte sie lächelnd und schüttelte ihm die Hand. Er öffnete die Tür vollkommen und trat zur Seite, mit der flachen ausgestreckten Hand, die aufs Innere der Wohnung deutete, bat er sie darum einzutreten. Dann war der Name auf dem Schild, der des vorigen Mitbewohners. „Dann führe ich Sie mal herum“ verkündete der Braunhaarige und begann mit seiner kleinen Führung. Erst durch den Flur, welcher nur mit dem Nötigsten wie Kleiderhaken und einem Schuhschränkchen ausgestattet war, dann durch das Wohnzimmer, die große Schale, welche randvoll mit Süßigkeiten gefüllt war, fiel sofort auf, dann durch die Küche, auch sie war nur dürftig bestückt, die Badezimmer und zu guter Letzt, das Zimmer seines früheren Mitbewohners, dass nun leer stand. Während der Führung informierte Chopper Nami über alles Wissenswerte zu der Wohnung. Wie die Pflichten, die jeder einzelne Mieter zu erfüllen hatte und seine eigenen kleinen Regeln wie absolute Ruhe beim Lernen. Anschließend nahmen die beiden auf der Couch im Wohnzimmer platz und unterhielten sich um einen besseren Eindruck von einander gewinnen zu können. „Was ist eigentlich mit diesem Sogensons, der hier vorher wohnte? Warum ist er ausgezogen?“ wollte Nami in Erfahrung bringen. Man könnte ja nie wissen, vielleicht wirkte Chopper recht lieb und freundlich, war jedoch ein vollkommener Freak mit dem keine 5 Minuten zusammen leben konnte. „Lysop? Der ist zu seiner Freundin gezogen“ war seine knappe aber bündige Antwort. Sein Blick wanderte zu Namis Schoß um genauer zu sein, zu der kleinen rosa Pappschachtel, welche sie ihn ihren Händen hielt. Die ganze Führung über hatte sie sie in den Händen gehalten und keine Sekunde abgestellt, wie auch jetzt. Ihn reizte die Neugier zu wissen, was sich in der Schachtel befand. „Entschuldige, wenn ich frage....“ begann er zögerlich und unsicher. „...aber was ist in der Schachtel?“ fügte er hinzu. Erst jetzt kam Nami in den Sinn, dass sie schon die ganze Zeit, die kleine Schachtel in den Händen hielt. Mit ihrem typischen verschlagenen, scheinheiligen Lächeln, welches ihre Lippen zierte, hielt sie Chopper die Schachtel entgegen. „Eine kleine Aufmerksamkeit“ erklärte sie. Er nahm die Schachtel entgegen und öffnete diese vorsichtig. „Ein Stück Torte!!!!“ stellte er erfreut fest. „Dankeschön“ fügte er hinzu, huschte schnell in die Küche um eine Gabel zu holen und kam wieder zurück. Der Plan der Orangehaarigen ging auf. Mit der kleinen „Aufmerksamkeit“ hoffte sie einen positiven Eindruck zu hinterlassen und sie somit die Zusage für die Wohnung sichern zu können. Genüsslich ließ sich Tony den ersten Bissen auf der Zunge zergehen. Diese Schokoladentorte,einfach himmlisch♥ „Hmmmm!“ schwärmte er. „Die ist klasse, woher kommt die?“ fragte er. Oh es lief wie am Schnürrchen! Wer hätte gedacht, dass der kleine Medizinstudent, der einen an einen Elch erinnerte, nichts mehr liebte als Zucker? Wieder zeigte sich ihr scheinheilig verschlagenes Lächeln. „Darf ich hier einziehen, wenn ich es dir sage?“ entgegnete sie lächelnd. Chopper schüttelte wild mit dem Kopf. „Ja, ja“ bestätigte er, ohne zu wissen, dass er sich die wohl stressigste und chaotischste Mitbewohnerin ins Haus geholt hatte. Nachdem alle Angelegenheiten durchgegangen und besprochen waren, machte sich Nami breit grinsend auf den Heimweg. Erfreut über die positiven Nachrichten schrieb sie ihrer Schwester eine SMS: „Der Plan mit der Torte ging voll auf! Ich kann einziehen!“ Kurz und bündig, mehr brauchte sie ihrer Schwester im Moment auch nicht zu schreiben. Sie würde ihr alles ausführlich erzählen, sobald sie Zuhause wäre. Aich die Antwort ihrer Schwester war nicht sonderlich lang: „Herzlichen Glückwunsch, dann wollen wir mal hoffen, dass du alleine zu recht kommst ;)“ Diese kleine, aber dennoch liebevoll gemeinte, Stichelei konnte Nojiko sich nicht verkneifen. Sie glaubte an ihre Schwester. Sie wusste, dass sie stark war und jede Hürde meisterte, die ihr das Leben in den Weg warf. Doch in jedem Witz steckt ein Körnchen Wahrheit und dies wusste Nami. Ihr war die Denkweise ihrer Schwester, bewusst, doch konnte sie sich erahnen, dass Nojiko sich Sorgen um sie machen würde, sobald sie auszog. Denn immerhin war sie nun dann ganz auf sich allein gestellte und hatte nicht mehr ihre große Schwester bei sich, die auf sie achtgab. Tony jedoch erhielt von Lysop in diesem Moment keine freudige Nachricht: „Hey, komm dich gleich abholen. Luffy liegt im Krankenhaus. Es gab wohl einen großen Brand“ ca. 1 ½ Jahre später, Bellemeres Café, 18:48 Uhr Die Geschäfte im Café hatten sich einigermaßen erholt und Nojikos Schuldenberg nahm ab, jedoch reichte es nicht weiter aus um Nami wieder mit finanzieren zu können. Von dem Plan ihrer Schwester wusste Nojiko nichts. Wenn dies so gewesen wäre, hätte sie es nie sowie kommen lassen. Sie hätte nicht zugelassen, dass ihre Schwester sie verließ, sich neben der Uni mit einem Aushilfsjob herumschlug und dann noch in der wenigen freien Zeit ihr im Café half, nicht zugelassen, dass sich ihr eigener Schuldenberg vermehrte um den der Familie abnehmen zu lassen und sie hätte erst recht nicht zugelassen, dass sie das Angebot annehmen würde, welches man ihr an diesem Abend unterbreitete.... „Und du bist dir sicher, dass du das heute alleine schaffst?“ wollte Nojiko sich vergewissern. „Ja ich schaff das schon!“ entgegnete Nami genervt. „Geh du ruhig“ fügte sie hinzu. „Vielen Dank“ kam es erleichtert von der großen Schwester und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Schnell die Handtasche und eine Jacke geschnappt, ein „Tschüss“ durchs Café gerufen und weg war sie dann auch. Am selben Abend, Bellemeres Café, 21:48 Uhr Gegen Feierabend war das Café wieder so gut wie ausgestorben. Nur noch ein Gast war im Lokal und dieser würde vermutlich auch bald gehen, wenn er nicht schon zu blau dafür war. Während Nami darauf wartete, dass der Gast zum Ende kommen würde, wollte sie ihre Unterlagen durchgehen. Die Studiengebühren wurden schon wieder erhöht und Tony hatte diesen Monat auch schon ihren Teil der Miete vorgestreckt. Allmählich wusste die Orangehaarige nicht, wie sie alles unter einen Hut bekommen sollte. Wild hämmerte sie auf den Tasten des Taschenrechners, blätterte in den einzelnen Schriftstücken und machte sich etliche Notizen. Irgendwie musste sie doch irgendwo etwas einsparen können? Der Grünhaarige am Tresen goss den letzten Rest Sake aus der weißen Keramikkaraffe in das kleine Schälchen. Mit einem dumpfen Klang stellte er die Karaffe wieder auf den Tresen. Er setzte die Schale an seine Lippen an und trank einen kleinen Schluck, während er Nami, welche an einem Tisch in der Ecke saß, aus dem Winkel seines einzigen noch gesunden Auges beobachte. Der doch sonst etwas schwerfällige Hobby-Schwertkämpfer verstand die Zeichen auf Anhieb: Die kleine hatte Geldprobleme. Vielleicht hatte der Head Hunter des Baratiés heute Glück und würde eine neue Mitarbeiterin anwerben können. „Verdammte Studiengebühren!“ fluchte Nami und hatte den Herren am Tresen schon vollkommen vergessen. Dies war der Startschuss, die Jagt konnte beginnen. „So ist das mit dem Studieren. Da will man was besseres aus seinem Leben machen und bekommt durch die Gebühren eins rein gewürgt. Unseren Mädchen aus dem Baratié geht es nicht anders“ erklärte er ruhig und nahm den nächsten Schluck. Erst jetzt wurde Nami bewusst, dass sie den Grünhaarigen vergessen hatte. „Baratié? Das Luxusrestaurant? Dachte die Kellnerinnen verdienen in dem Edelschuppen ordentlich“ fragte Nami verwundert. Er winkte ab. „Nicht, das Restaurant, der Club. Die Läden gehören aber zusammen. Der kleine Schnösel von Sohn betreibt nämlich den Club, deshalb auch die Namen“ stellte er klar. „Da fällt mir ein, der Club sucht noch Kellnerinnen“ fügte er hinzu. Es gab einen Club mit dem Namen Baratié? Von dem hatte sie ja noch nie gehört. „Danke für das Angebot, aber ich bleibe hier“ lehnte sie sein Angebot ab. „Dann nicht“ meinte er völlig unberührt. „Ich bezahl dann auch“ gab er bescheid. Nami sprang auf, erstellte schnell die Rechnung uns hielt sie dem Grünhaarigen entgegen. Dieser kramte im Geldbeutel nach den Scheinen und steckte sie ihr zusammengefaltet zwischen Zeige- und Mittelfinger hin. „Stimmt so“ meinte er lässig. „Ich würde es mir nochmal überlegen“ riet er ihr. „Wir haben nicht grundlos so viele Studentinnen bei uns arbeiten. Das Baratié übernimmt die Studiengebühren und die Miete und sie bekommen ein Gehalt und einen Anteil am Trinkgeld. Für ein bisschen Cocktail servieren, kann man den Deppen Löffelschwinger gut ausnutzen“ fügte er hinzu. Er stand auf und ging. Im Türrahmen blieb er kurz stehen, den Rücken zu ihr gewandt. „Wenn du es dir überlegst, sag Hunter hat dich geschickt“ mit den Worten verließ Zorro dann das Café. Nami faltete die Scheine auseinander und in Mitten dieser verbarg sich die Visitenkarte von Sanji Noirpied alias Mr. Prince, das Monster des Baratiés. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)