Die Wärme von Schnee von Weichkeks (Reader x Captain America) ================================================================================ Kapitel 10: Teil der Familie ---------------------------- Kapitel 10: Teil der Familie Du hast keine Ahnung, wie spät es ist, als ihr zurück zum Stark-Tower fahrt. Während der Fahrt schläfst du einfach ein. [style type="italic"] Als du die Augen aufschlägst, stehst du auf einem verschneiten Feld. Die Sonne scheint gedämpft durch graue Wolken und der Wind wirbelt den Schnee auf. Es ist still. Nichts ist zu hören, weder der Wind noch sonst etwas. Es gibt keine Farbe, alles ist Grau und Weiß. Du stehst einfach nur da, dann drehst du dich um. Hinter dir steht ein grauer, toter Baum. Dann siehst du sie, zwei Gestalten, die mehrere hunderte Meter entfernt sind. Du willst ihnen etwas zurufen, doch kein Laut verlässt deine Lippen. Du willst zu ihnen rennen, doch deine Füße sind wie festgewachsen. Die Silhouetten winken dir zu, flüstern dir etwas zu. Dieses Flüstern ist das einzige was du hören kannst, aber du verstehst nicht was sie sagen. Dann wenden sie sich ab und gehen dem Horizont entgegen, entfernen sich von dir. Weitere Schreie treten lautlos über deine Lippen. Sie sollen dich nicht alleine lassen! Du willst nicht alleine sein. Eine Träne wandert über deine Wange, als du auf die Knie fällst. Eine Ewigkeit kniest du im Schnee unter dem toten Baum. Dann hörst du Schritte, jemand legt seine Hand auf deine Schulter. Sie ist angenehm warm, dann flüstert dir eine vertraute Männerstimme ins Ohr. „Du bist nicht alleine.“ Vorsichtig drehst du dich um und erblickst das passende Gesicht zur Stimme. Als einziger ist die Person in Farbe. Blonde Haare, blaue Augen. Als du aufwachst brauchst du einen Moment bis du weißt wo du bist. Du liegst auf deinem Bett, aber wie bist du in dein Zimmer gekommen? Dir will es einfach nicht einfallen. Wahrscheinlich bist du auf dem Rückweg eingeschlafen oder so was. Dann blickst du auf die Uhr. 8:49 Uhr. Endlich wachst du mal du einer normalen Uhrzeit auf. Nach dem du dich noch einmal genüsslich gestreckt hast, ziehst du dich um und machst dich auf den Weg um etwas Essbares zu suchen. „Morgen Jarvis.“ Begrüßt du den Computer als du den Aufzug betrittst. „Guten Morgen, Ms. _(N/N)_.“ Antwortet die körperlose Stimme. Mit einem leisen Klingeln zeigt der Fahrstuhl, dass er sein Ziel erreicht hat. Du verlässt den Aufzug und blickst durch den Wohnbereich. Nur Thor und Loki sind da, beide sitzen am Tisch, der blonde Mann essend, der schwarzhaarige in einem Buch blätternd. Nach dem du etwas zu essen gefunden hast, setzt du dich zu ihnen. „Morgen.“  Wirst du von Thor begrüßt. „Morgen.“ Erwiderst du lächelnd. Loki schweigt. Er hat noch kein einziges Mal gesprochen seid er hier ist. Zu mindestens nicht in deiner Gegenwart. „Kannst du eigentlich reden, Loki?“ Der Angesprochene hebt seinen Blick von dem Buch und sieht dich genervt an. „Natürlich kann ich sprechen, Weib.“ Antwortet er schlecht gelaunt. „Nur nicht jeder ist es wert, mit mir zu sprechen.“ Genervt ziehst du deine Augenbrauen zusammen. „Dafür dass du auf Bewährung draußen bist, hast du eine ziemlich große Klappe.“ „Du solltest etwas mehr Respekt zeige, ich bin ein Gott.“ „Es gibt keine Götter. Wir sind nicht mehr im fünften Jahrhundert.“ In Lokis Blick liegt plötzlich etwas Nostalgisches. „Da wusstet ihr Narren noch, wie man mit Meinesgleichen umzugehen hat.“ „Du solltest dich hier nicht so aufspielen.“ Beginnst du. „Sonst kann ich dir gerne mal zeigen, was wir mit so gro-“ „Ruhe jetzt!“ unterbricht dich Thor mit lauter Stimme. „Es ist zu früh für solche kindischen Streitereien.“ Er sieht mit festem Blick zwischen Loki und dir hin und her. Sagt grade der Richtige. Loki wendet sich wieder seinem Buch zu und du isst weiter. Einige Zeit später kommt Tony zu euch mit einem Paket unterm Arm.  Sofort bemerkt er die dicke Luft, die im Raum steht. „Was ist denn mit euch los?“ „Nur kindische Streitereien.“ Antwortet  der Donnergott. Tony scheint mit der Antwort zwar nicht ganz zufrieden zu sein, fragt aber nicht weiter. Stattdessen stellt er dir das Paket vor die Nase. „Post für dich. Von S.H.I.E.L.D.“ Neugierig beäugst du das Paket. Im ersten Moment hast du keine Ahnung was darin sein könnte, doch dann klickert es. Du grinst vor Freude, nimmst das Paket und stürmst aus dem Raum. „Danke fürs vorbeibringen, Tony.“ Und damit verschwindest du im Aufzug. Sobald du in deinem Zimmer bist, öffnest du das Paket mit einem kleinen Eismesser. Zum Vorschein kommt, wie von dir erwartet, eine Uniform. Vorsichtig ziehst du sie aus dem Paket und bemerkst den Brief, der dabei liegt. Du legst die Uniform bei Seite und liest den Brief. [style type="italic"]_(V/N)_, hier ist die Uniform, die ich für dich angefertigt habe. Der Stoff wird bei Kälte nicht fest und ist ebenfalls durchlässig für Eis. Aber das Beste ist, dass er ebenfalls Wärme abhält. Nicht schlecht, oder? Ich hab mich beim Schnitt etwas zurückgehalten, du wolltest es ja nicht so freizügig. Schade eigentlich, es würde zu dir passen. Das passende Schuhwerk ist ebenfalls dabei. Wenn was ist, ruf einfach an. Liebe Grüße, Artie[/style] Der Brief ist etwas ungewohnt, normalerweise ist Artie eine ziemliche Quasselstrippe. Irgendwie vermisst du ihn etwas. Er hatte sich im H.Q. nie von deiner schlechten Laune vergraulen lassen, im Gegensatz zu manch anderem. Stattdessen hat Artie dir ein Ohr abgekaut und war sofort auf einer ziemlich vertrauten Ebene. Es ist durchaus angenehm so jemanden um sich zu haben. Wieder fällt dein Blick auf die Uniform. Auf den ersten Blick sieht es aus wie die Uniform von Natasha, nur dass sie keine Ärmel und eine andere Farbe hat. Schnell probierst du deine Uniform an, doch vorher ziehst du die mitgelieferte Unterkleidung an, ein einfaches Tank-Top und eine enge Hose die bis zu den Knien geht. Ein bisschen wie eine Leggins aus dickerem Stoff. Die eigentliche Uniform passt gut, sitzt zwar etwas eng, aber trotzdem kannst du dich gut darin bewegen. Und der Stoff, sowohl von der Unterkleidung, als auch der der Uniform, sind angenehm kühl. Zufrieden betrachtest du dich im Spiegel. Dann fällt dein Blick auf das S.H.I.E.L.D.- Emblem auf Brusthöhe. Es überrascht dich nicht wirklich, dass S.H.I.E.L.D. dir seinen Stempel aufdrückt. Deine nächste Aktivität besteht darin, die dazugehörigen Stiefel anzuziehen. Sie sitzen ebenfalls eng und gehen bis zur Mitte deines Schienbeines. Sogar mit Reißverschluss und tiefem Sohlenprofil, perfekt für Schnee und Eis.  Zufrieden lächelst du vor dich hin, wenn du Artie das nächste Mal sieht, wirst du dich bei ihm bedanken. Dann fällt dein Blick auf die Akte, die auf deinem Beistelltisch liegt. Gestern hast du es nicht mehr geschafft sie zu lesen, vielleicht solltest du das jetzt nachholen. Du setzt dich an den Schreibtisch und beginnst zu lesen. Nachdem du dich gestreckt hast, lehnst du dich zurück. Langsam bekommst du eine Vorstellung von der Kraft der Chitauri und der Zerstörung die sie in New York angerichtet haben. Und im Übrigen lässt sich auch sagen, dass die Avengers doch nicht so verrückt sind, wie du zu Beginn dachtest. Tja Überraschungen lauern überall. Etwas anderes streift plötzlich deine Gedanken. Thor und Loki sind Gestalten aus der nordischen Mythologie, da wären wohl ein paar zusätzliche Hintergrundinformationen gar nicht schlecht. Und mal sehen, wie viel wirklich der Wahrheit entspricht. Schnell hast du dich hinter den PC geklemmt, der den Schreibtisch schmückt, und genauso schnell bist du in den Tiefen des Internets verschwunden. Das Meiste, was du über die nordische Mythologie rausfindest, sind Geschichten, wobei Loki immer seine Finger mit im Spiel hat. Wundern tut dich das nicht, nicht wirklich. Und Thor ist meistens auch mit von der Partie. Auch nicht verwunderlich. Plötzlich erblickst du einen Stammbaum und dein Blick bleibt an einem bestimmten Punkt hängen. Loki hat Kinder? Jetzt im ernst? Diese Vorstellung ist für dich irgendwie nicht nachvollziehbar. Du hast Loki nie für einen Kindertypen gehalten. Bei Gelegenheit musst du dringend Thor mal ausquetschen. Schonalleine die Tatsache, dass zu diesen Kindern eine Schlange, ein Wolf und ein Pferd zählen, ist äußerst seltsam und bedarf dringender Nachforschung. Du entscheidest dich, deine Uniform auszuziehen und in etwas Bequemeres zu schlüpfen. Ein Top und eine lockere Jeans fallen dir zum Opfer. Und dann öffnest du die Tür, nur um in jemanden reinzulaufen. Mit bösem Blick siehst du die Person an. „Clint? Was machst du hier? Sag nicht, du wolltest an die Tür klopfen.“ „Doch, das wollte ich.“ „Warum?“ „Wir sitzen oben alle zusammen, reden und trinken etwas. Willst du dich zu uns setzen?“ „Klar. Dir ist verziehen, dass du an die Tür klopfen wolltest.“ „Wieso stört dich das?“ „Weil andauernd jemand an meine Tür klopft oder einfach reinkommt. Ich dachte, das ist mein Zimmer.“ Schnaufst du verärgert, als ihr in den Fahrstuhl steigt. „Mein wie in MEINE Ruhe.“ Clint nickt wissend. „Das ist normal.“ „Nicht dein Ernst, oder?“ dir entgleisen ein wenig die Gesichtszüge. „Doch.“ Antwortet Clint belustigt. „Und wenn dich die anderen nicht aus dem Bett werfen, dann tut es Jarvis.“ „Wo bin ich nur gelandet…“ seufzend fährst du mit der Hand über dein Gesicht. Aufmunternd klopft dir Clint auf die Schulter. „Wenigstens hört man nichts aus den Nachbarzimmern.“ Du willst gar nicht wissen, was du da hören könntest. Die Aufzugtür öffnet sich und ihr betretet den Wohnbereich. Auf dem großen Tisch stehen bereits einige Flaschen, Dosen und Schüsseln. Die anderen Mitglieder der Avengers wuseln im Raum herum. „Da seid ihr ja!“ ruft  Natasha zu euch rüber. „Setzt euch, los!“ Die Sache mit den Sitzplätzen artet zu einem handfesten Chaos aus. Du willst eigentlich neben Steve sitzen, landest aber zwischen Natasha und Tony. Thor sitzt dir direkt gegenüber. Während Clint und Bruce sich überhaupt nicht entscheiden können, wo sie sitzen wollen. Als dann alle sitzen, werden die Getränke verteilt, du willst dir eine Flasche Bier nehmen, als Stark dir auf die Finger schlägt. „Aua!“ „Kein Alkohol für dich.“ „Warum nicht?“ „Du  hast morgen eine Mission, da muss man nüchtern bleiben.“ Mit bösen Blicken strafst du den Milliardär. Während Stark und Natasha also darauf achten, dass du keinen Alkohol in die Finger bekommst, trinkt Thor einen über den Durst. Zu  Beginn meckerte er darüber, dass das Bier nicht so gut schmeckt, wie der Met in Asgard.  Er trinkt es trotzdem. Den anderen alkoholischen Getränken auf dem Tisch kann er aber nichts abgewinnen. Natasha ist ein wenig beleidigt, dass er ihren Wodka nicht zu schätzen weiß. Bevor ihr aber richtig anfangt mit reden, zwingt Tony euch noch ein Gruppenfoto auf. „Also ich weiß nicht.“ Beginnt Bruce „Ach komm schon Brucie,“ meint Stark. „Tut ja nicht weh. Außerdem muss verewigt werden, dass wir ein neues Familienmitglied haben!“ „Seit wann sind wir eine Familie?“ wirft Clint ein. „Halt einfach die Klappe und setz dich, Legolas.“ Antwortet der dunkelhaarige Mann angesäuert. Irgendwie quetschen sich alle aufs Sofa, Tony positioniert die Kamera und drückt den Selbstauslöser. Nachdem ihr das hinter euch habt, obwohl das Foto gar nicht so schlecht aussieht, setzt ihr euch wieder zusammen und beginnt zu reden. Eure Gesprächsthemen sind recht banal, Tony erzählt von einigen Projekten, Bruce erzählt von den Orten die er schon gesehen hatte (Du musst zugeben, da sind einige interessante Orte bei), Steve erzählt von Früher (und dass da alles besser war. Wieso sagen das immer alle?) und die beiden S.H.I.E.L.D.-Agenten erzählten von Missionen. Natürlich  sollst du auch was erzählen, aber dir fällt da grad was anderes ein. Jetzt scheint die perfekte Gelegenheit zu sein, Thor mit Fragen zu Löchern. Und die Erste brennt dir schon unter den Fingern. „Sag mal Thor, hat Loki wirklich Kinder?“ „Ja.“ Lallt der Ase leicht. „Aber er redet nicht gerne darüber.“ „Wer lässt sich denn von jemanden wie Loki Kinder machen?“ wirft Clint als bekennender Loki-Hasser in die Runde. „Er ist Gestaltwandler.“ Erklärt Thor. Als würde das alles rechtfertigen. „Und du bist betrunken. Kein Bier mehr für dich.“ Mischst du dich ein. „Aber…“ er sieht ein wenig so aus, wie ein Kind dem man den Lutscher wegnimmt. „Kein aber, Punkt.“ „Wie viele Kinder hat Loki eigentlich?“ fragt Bruce. „Sleipnir, Vaters achtbeiniges Schlachtross; den Fenris-Wolf und die Midgardschlange, die bei Ragnarök frei kommen und Hel, die Herrin der Unterwelt.“ Du verziehst leicht das Gesicht. „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich mein, ein Wolf und eine Schlange. Ach ja, und ein Pferd, das auch noch acht Beine hat. Irgendwie ist es noch seltsamer es aus deinem Mund zu hören, als es im Internet zu lesen.“ „Das ist mal eine  ziemlich bunte Mischung. Loki muss ja sehr interessante Frauen kennen.“ Lacht Tony. „Eigentlich waren es nur zwei. Wolf, Schlange und Hel sind Geschwister, Kinder einer Riesin, wenn ich mich recht erinnere. Und bei Sleipnir war es-“ Bevor Thor weiter erzählen kann, hältst du ihm den Mund zu. „So genau wollen wir das dann doch nicht wissen. Meine Frage ist beantwortet, weitere Ausführungen nicht nötig.“ Ein zustimmendes Brummen geht durch die Runde. Der Donnergott zuckt nur mit den Schultern. Du weißt zwar nicht viel mehr als vorher, aber wirklich mehr willst du dann auch wieder nicht wissen. Ist wahrscheinlich besser so. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)