Die Wärme von Schnee von Weichkeks (Reader x Captain America) ================================================================================ Kapitel 17: Pflaster -------------------- Kapitel 17: Pflaster Das Erste was sich in dein Bewusstsein drängt, sind Kopfschmerzen. Und Muskelkater. Widerwillig schlägst du die Augen auf. Verwirrt starrst du auf die Plastikplane die über dir hängt. Daran kannst du dich nicht erinnern. Du bist schon WIEDER bewusstlos geworden, das kann wirklich nicht mehr gesund sein. Du solltest dringend mal zum Arzt gehen, bevor du bleibende Schäden behältst. Ohne scheiß. Langsam setzt du dich auf und siehst dich um. Du brauchst einen Moment um zu erkennen was das ist; ein, recht kleines, Feldlazarett. Obwohl es mehr wie ein übergroßes Zelt wirkt. Neben dir stehen noch zehn weitere Feldbetten unter der Plane, alle belegt. Dein Bett steht direkt gegenüber von Eingang, sodass du nach draußen auf die Straße sehen kannst. Dort laufen einige Soldaten herum, einige räumen Trümmer beiseite, andere Leichen. Vorsichtig setzt du deine Füße auf den Boden und stehst auf. Zuerst bist du etwas wackelig auf den Beinen, aber schnell hast du wieder einen stabilen Stand, obwohl sowohl deine Bein- als auch deine Rückenmuskulatur mit Schmerzen widersprechen wollen.  Du verlässt das Lazarett, ohne deiner Muskulatur weitere Beachtung zu schenken, was von einem etwas seltsamen Gang quittiert wird, da sich gewisse Muskeln sich weigern korrekt zu funktionieren. Außerhalb des Zeltes siehst du einen Haufen Soldaten und ein Hafen toter Chitauri, aber keinerlei Lebenden. Sie haben es wohl tatsächlich geschafft das Portal zu schließen. Das gibt euch erst mal etwas Zeit. Doch zwischen den ganzen Soldaten kannst du kein vertrautes Gesicht ausmachen. Weder einer der Avengers. noch sonst jemanden. Etwas verloren bleibst du vor dem Lazarett stehen. In deinem Augenwinkel siehst du jemanden auf dich zu humpeln. „O´Conner!“ irgendwie freust du dich ihn zu sehen, obwohl du ihn kaum kennst. „Was macht das Bein?“ „Alles gut, nur ein Kratzer.“ Ein breites Lächeln steht auf seinem Gesicht. Steve ist also nicht der einzige mit dieser Einstellung zu Fleischwunden. Soldaten halt. Du musst den Zwang, verständnislos den Kopf zu schütteln, unterdrücken. Er reicht dir die Hand. „Dean.“ Du ergreifst seine Hand. „_(V)_“ Ihr Lächelt euch kurz an. Dann fällt dir plötzlich etwas ein. „Was ist mit dem Portal? Den Chitauri?“ „Kurz nach dem das Gebäude zusammen gebrochen ist, haben Dr. Banner und Dr. Selvik es geschlossen.“ Erklärt der junge Soldat. „Und du hast nicht zufällig Captain Rogers oder Stark, wahlweise auch irgendeinen anderen Avenger, gesehen?“ Fragen tut ja nicht weh, bevor du dich zwischen den ganzen Zelten noch verläufst. „Rogers sitzt einige Zelte weiter links, aber Vorsicht, er hat ziemlich schlechte Laune.“ Beantwortet er deine Frage. „Keine Angst, mit einem angefressenen Captain America komm ich klar, trotzdem danke.“ Ihr verabschiedet euch schnell, und du machst dich auf die Socken, bevor du die Wegbeschreibung wieder vergisst. Und tatsächlich taucht der Cap einige Zelte weiter auf. Er sitzt auf einer Kiste und schreibt etwas in ein kleines Buch. Als du näher kommst, erkennst du, dass das keine Wörter sonder Bilder sind. Steve kann zeichnen? Sieht sogar gar nicht schlecht aus. Kurz bleibst du stehen, dich ergreift das Gefühl, dass das kein angenehmes Gespräch wird. Für einen Moment denkst du ernsthaft darüber nach, dich einfach umzudrehen und jemand anderen zu suchen. Clint oder Bruce vielleicht, die gehören ja eher zu der ruhigeren, weniger vorwurfsvollen Sorte. Natasha wäre auch noch in Ordnung oder Thor, der hat in deiner Tat bestimmt etwas Heldenhaftes gesehen. Loki würdest du wahrscheinlich einfach nur ins Gesicht schlagen, wenn er was sagen würde, unter der Voraussetzung, dass er überhaupt mit dir spricht. Über Fury und Tony denkst du besser nicht näher nach, da kannst du gar nicht einschätzen kannst, was sie dir an den Kopf werfen würden. Leider ist keiner dieser Leute, ohne längere und/oder größere Suchaktion auffindbar, also Augen zu und durch. Vorsichtig trittst du näher und bevor du etwas sagen kannst sieht er zu dir hoch. Im ersten Moment zeigt sein Gesicht einen Ausdruck von Erleichterung, Freude; doch schlagartig schlägt es um in Vorwurf und Sorge. Du kannst hören wir er das Buch zuschlägt, dann steht er auf und du ziehst vorsichtshalber schon mal den Kopf ein. Er steht mit breitem, aber festem Stand vor dir. „Was sollte das eben werden?!“ fährt er dich an. Absolut kein angenehmes Gespräch. „Eine Rettungsaktion!“ antwortest du ihm im selben verärgerten Ton. Du stellst deine Füße ebenfalls weiter auseinander und stemmst die Hände an die Hüfte. „Das hättest du auch gut von weiter weg machen können!“ Ihr steigert euch mit jedem Wort in der Lautstärke. „Ach, hätte ich das?! Schön, dass du, Captain-Know-It-All, besser über meine Kräfte Bescheid weißt, als ich selbst.“ Seine Augenbrauen heben sich überrascht und seine Haltung verliert an Festigkeit. „Hättest du nicht?“ „Nein, hätte ich nicht!“ Jetzt wo du gepunktet hast, redest du dich richtig in Rage. „Von einer sichereren Entfernung wäre das Eis viel zu schwach gewesen!“  Genau genommen, hast du in dem Moment, als du zu den Soldaten gelaufen bist, nicht darüber nachgedacht. Es war einfach die Kombination von Helfen wollen und dem Reflex, dich selbst zu schützen. Aber das musste Steve ja nicht wissen. Obwohl er also klar im Unrecht ist, macht er keinen Rückzieher, selbstbewusst lehnt er sich dir entgegen. „Trotzdem war es leichtsinnig und unnötig gefährlich.“ „Gott, bist du stur!“ Das ist doch zum Haare raufen. „Was ist dein Problem, Steve? Kann ich es dir eigentlich in irgendeiner Art und Weise recht machen?“ Eine kleine Stimme fragt leise, ob du ihm hier grad eine Szene machst, als wärst du die alte Ehefrau, aber sie wird schnell von deiner Wut nieder geschlagen. Gnadenlos und voll in die Fresse. „Darum geht es doch überhaupt nicht…“ er wendet den Blick ab und dreht sich etwas zur Seite. „Um was dann?!“ Den Raum den er freigibt, nimmst du direkt ein. Mittlerweile hat sich schon eine kleine Menge Schaulustiger um euch versammelt.  Und Steve nimmt sie, im Gegensatz zu dir, wahr. Jedoch fasst  du die darauf folgende Zurückhaltung (ihr müsst das ja nicht vor allen Leuten ausdiskutieren) falsch auf. „Weist du was? Vergiss es.“ Wütend wirfst du die Arme in die Luft. Du machst auf dem Absatz kehrt und gehst. Die Schaulustigen fauchst du böse an, wenn sie dir im Weg stehen. Kurz darauf bist du in der Menge verschwunden. Immer noch gereizt lässt du dich hinter einem Zelt nieder. Was fällt ihm eigentlich ein? Erst will er dich zur Schnecke machen und dann ist er zu feige dir die Gründe auf den Tisch zu knallen. Mit einigen, mehr oder weniger, jugendfreien Begriffen machst du deiner Wut Luft. Und dass eine ganze Zeit lang. Nachdem  also deine Wut, nach einer guten viertel Stunde voller Fluchen und anderer unschöner Dinger, verraucht ist, meldet sich die kleine Stimme wieder. Hast du ihm da gerade eine Szene gemacht? Wie so eine hysterische Freundin? So richtig peinlich und unnötig? Hast du? Ratter, ratter, ratter, PLING! Du schlägst dir die Hände vors Gesicht und würdest am liebsten im Erdboden verschwinden. Das war ja mal eine total dumme Aktion. Was ist nur los mit dir? Du bist nicht mal einen Tag wieder da und bist schon öfters mit Steve aneinander geraten, das ist in diesem relativ kurzen Zeitraum schon rekordverdächtig! Naja gut, vielleicht mit Tony, aber der zählt nicht, Mr. Ich-bin-so-scharf-und-kann-alles-besser möchte man allein für seine Präsenz vermöbeln. So war das eigentlich nicht geplant gewesen. Eigentlich hast du eher erwartet, dass du Steve heulend um den Hals fällst, wenn du ihn siehst. Stattdessen faucht ihr euch an wie Katzen. Bei deinen Stimmungsextremen könnte man meinen du bist schwanger, was zu 100 % ausgeschlossen ist. Du hast nicht deine Tage, nimmst keine hormonverändernde Medikamente. Und jetzt ist dir auch noch irgendwie nach heulen. Toller Tag. Von Achterbahnen wird dir immer schlecht. Du schlingst deine Arme um deine Beine und legst dein Kinn auf die Knie. Vielleicht vergessen die dich ja hier. Langsam beschleicht dich das Gefühl, dass nichts was du anfasst wirklich funktioniert. Wahrscheinlich bist du einfach kein Gruppenmensch. Das eben war ja nicht so eine Streiterei, wie sie Tony immer anfängt, denen konnte man immerhin was Witziges abgewinnen. Als du langsam aus den Tiefen deiner Gedanken auftauchst, ist es bereits dunkel und für normale Menschen schon recht kalt. Sogar die ein oder andere Schneeflocke fällt vom Himmel. Einige tapfere Kandidaten haben sich sogar auf deine Oberarme fallen lassen. Wahrscheinlich bleibt dir jetzt nichts anderes übrig als reumütig zurück zu kommen und dich zu entschuldigen. Natürlich könntest du das noch etwas vor dich herschieben, aber das macht es nicht besser. Obwohl da ist noch die Option mit dem Alkohol  ist, doch das hatte letztes Mal eher mittelmäßigen Erfolg und einen bösen Kater zur Folge von dem du schon genug in deinen Muskeln hast. Keine gute Idee also. Und jetzt, wo du das Heldentum für dich entdeckt hast…Schlussendlich entscheidest du dich aufzustehen, wo gegen dein  Körper mal wieder protestiert. Wird das jetzt wirklich immer so enden? Mit wachsamem Blick kommst du hinter dem Zelt hervor, kaum noch ein Soldat ist auf der Straße. Einige stehen Wache oder unterhalten sich mit jemandem. Niemand schenkt dir große Beachtung.  Jetzt kommt die 1 Millionen Dollar- Frage: In welchem Zelt ist Steve? Während du nun das richtige Zelt suchst, fallen immer mehr Flocken vom Himmel, nicht mehr in kleinen, sondern nun eher in watteartigen Klumpen. Das meiste bleibt sogar liegen. Aber wahrscheinlich wird morgen, sobald die Sonne aufgeht, alles verschwunden sein. Den Überblick über die Zelte hast du schon lange verloren, als dir ein dunkles ins Auge fällt und das Wappen darauf verspricht Hoffnung. Im S.H.I.E.L.D.-Zelt mit der Suche zu beginnen ist doch mal ein guter Anfang. Das Gespräch aus dem Inneren kannst du schon aus einigen Metern Entfernung hören. „Also entweder sie kommt zurück, oder du musst gehen, Steve.“ Hörst du Tony sagen. „Und wann weiß ich, welche Möglichkeit zutrifft?“ „Du hast keine Ahnung von Frauen, oder?“ Die Antwort darauf kannst du nicht verstehen. „Ich greif dir unter die Arme, Cap.“ „Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist, vielleicht sollte ich lieber Natasha oder Pepper fragen.“ Ja, Tonys Tipps sind mit Vorsicht zu genießen. „Frauen verstehen Frauen, aber sie hassen sich auch, also lass es lieber.“ „Also ich glaube ja nicht-“ „Du hast doch selbst gesagt, dass du keine Ahnung von Frauen hast, du kannst das nicht verstehen.“ „Und du bist jetzt also der große Experte für Frauen, ja?“ meint Steve skeptisch. „Ja.“ Und da kommt wieder Tonys Ego. „Mit Blumen kommt man heute nicht weit.“ „Und deiner Meinung nach hilft was genau?“ Mensch, der Captain kann ja richtig sarkastisch werden. „Fondue.“ „Ich soll sie zum Essen einladen?“ Einen Moment ist es still. Tony ergreift als erster wieder das Wort. „Zweideutigkeit ist nicht so deine Stärke, was? Das andere Fondue.“ Wieder ist es still. Die röte brennt dir auf den Wangen, Tony, dieser Dreckskerl. Obwohl ein kleiner Teil von dir ja zugeben muss, dass du Steve nicht von der Bettkannte schubsen würdest… Moment, was!? „Ach komm schon, Stevie, trau dich mal was.“ „Ich werde trotzdem Natasha fragen.“ Antwortet Steve betont ruhig. „Dann tu, was du nicht lassen kannst.“ Meint Tony beleidigt. „Aber komm bloß nicht zu mir, wenn das dann nicht klappt.“ Jetzt oder nie, bevor das hier endgültig in eine Richtung geht, die dir mehr als peinlich wäre. Vorsichtig ziehst du die Plane vor dem Eingang beiseite. „Hey.“ Grüßt du leise. Stark wackelt anzüglich mit den Augenbrauen und der Captain wird etwas rot. Wahrscheinlich hofft er, dass du nichts gehört hast. „Kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen, Steve?“ Er nickt und steht auf, während Tony weiter vor sich hin grinst. Manchmal möchtest du ihn einfach nur treten, so richtig feste, am besten in…. Egal. Ihr entfernt euch vom Zelt um vor Tonys neugierigen Ohren sicher zu sein.  Zögernd ergreifst du das Wort. „Also das mit eben, das tut mir echt leid. Ich weiß nicht was mit mir los war und das ist alles echt peinlich.“ Wieder kriecht das Rot in dein Gesicht, beschämt schlägst du die Augen nieder und senkst den Kopf. „Naja, ich hab auch meinen Teil dazu beigetragen, also…“ er zuckt etwas unbeholfen mit den Schultern. „Du hattest Recht, es war ziemlich gefährlich die beiden zu retten.“ Gibst du zu, während dein Blick über den Boden huscht. „Aber… ich wollte einfach helfen, ich mein, ich gehör doch jetzt zu den Avengern, ich bin doch ein Held und Helden retten Menschen, vor … Trümmern und… Aliens.“ „Schon gut, ich hätte das nicht so eng sehen sollen. Im Krieg habe ich auch einige wirklich  dämliche und gefährliche Dinger abgezogen.... Ich hab mir einfach Sorgen gemacht und dann höre ich meistens auf, vernünftig zu denken und mach irgendwas, naja eben Gefährliches.“  Ihr lacht kurz, doch es ist etwas zu hoch und zu schrill. „Danke, ich weiß das zu schätzen. Aber davor, da warst du auch sauer, warum?“ Vorsichtig siehst du zu ihm hoch, ohne den Kopf zu heben.  Schnell wendet Steve den Blick ab. „Also dass… das war so… als du gegangen bist, fand ich das viel zu riskant, ich mein immerhin will irgendwo ein verrückter Wissenschaftler was von dir. Mit der Zeit hatte ich mich damit abgefunden, aber eben ist es wieder hochgekocht.“ Er legt seine Hand in den Nacken. „Ich habe viele wichtige Menschen verloren, ich hatte einfach Angst, dass du nicht zurückkommst und hab wohl einfach versucht das zu überspielen.“ Etwas verlegen treffen sich eure Blicke. „Ist jetzt alles wieder gut?“  fragst du, während du vorsichtig einen Schritt vor gehst. „Ich denke schon.“ Antwortet er mit einem schiefen Lächeln. Erleichtert atmest du auf. Direkt fühlst du dich besser, als hätte dir jemand etwas schweres abgenommen. „Und am besten, versuchen wir es nicht mehr so weit kommen zu lassen.“ Der Captain stimmt dir nickend zu. „Gut, also dann.. gute Nacht. Morgen machen wir die Chitauri endgültig platt.“ Mit einer zuversichtlichen Geste drehst du dich um. Hinter dir hörst du ein leises Lachen. „Gute Nacht.“ Weit kommst du jedoch nicht, da du dich nach einigen Metern bereits umdrehst, als dich die Erkenntnis trifft, und du verloren, fast schon verzweifelt,  zu dem Blonden herüber blickst: „Steve, du weißt nicht zufällig welches Zelt meins ist, oder?“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)