Broken Heart von sadAngel666 ================================================================================ Kapitel 11: My power over you grows stronger yet ------------------------------------------------ "Meg ist tot?" Raoul nickte. Es gab da keine Möglichkeit, wie sie es hätte überleben können. Es sei denn sie wäre durch eine Falle unter ihr entkommen... nein! Das würde vorraussetzen, dass sie und ER eine Sache machten. Natürlich hatte er in dem Moment nicht nachgesehen, dass ihre Leiche unter dem Lüster lag. Der Anblick allein wäre nicht angenehm. Aber um sie alle die Sicherheit zu geben musste er wieder in das Gebäude hinein. Madame Giry war sichtlich verstört und kniete weinend auf dem Boden. Der Comte atmete noch einmal tief ein und gab sich den letzten Schubs ehe er wieder die Räumlichkeit betrat. Was für ein nur allzu bekanntes Chaos herrschte hier. Da war es beinahe verständlich wie sich die beiden Direktoren des Opernhauses fühlen mussten. Der Graf schüttelte nur den Kopf und begab sich sicheren und schnelleren Schritten in den großen Saal wo das Unglück eben stattgefunden hatte. Raoul konnte von großem Glück reden, dass ihm an dem Tag nichts geschehen war... zumindest war er auch diesmal dem Tod nur knapp entronnen. Was allerdings mehr auf Zufall zurückzuführen ist. Immer näher kam der dem Unfallort entgegen. Der imposante Kronleuchter war auf die Bühne gekracht und wie sein Vorgänger zerschmettert. Ein zartes Mädchen wie Meg oder sonst einer konnte wohl kaum dem Gewicht dieser Lichtquelle standhalten. Doch Roaul wurde eines Besseren gelehrt. Er fand den leblosen Körper der jungen Giry nicht...? Der Comte untersuchte genauer. Aber da lag niemand! Konnte es doch möglich sein...? Aber wie? Vielleicht aber wurde ihr Körper schon von jemand anderem geholt während er abwesend war. Nichts deutete auf ihren Tod hin, aber ebenso wenig ein Lebenszeichen. Eine Falle? Raoul musste diese Stelle genauer untersuchen und bat ein paar kräftige Männer mit anzupacken und die Bühne von dem kaputten Lüster zu befreien. Meg war also tot? Anette wusste nicht wie ihr geschah. Gerade dies wollte sie doch vermeiden! Verdammt nochmal!!! Wie konnte sie dies geschehen lassen? Die Tränen flossen ihr ohne jegliche Zurückhaltung aus den Augen. Schwach lag sie auf dem harten Boden in einer dunklen Ecke der Garderobe in der sie sich eingeschlossen hatte. Meg... Sie war anstelle ihrer Freundin gestorben? So sehr hatte sie sich für sie eingesetzt um ihre Liebste zu schützen? Bei diesem Gedanken schmerzte ihr Herz nur noch mehr. Verdammt!! Was hätte sie tun sollen? Sie hatte falsch gehandelt und das wurde ihr schmerzlich bewusst, als sie sah wie Meg unter dem Kronleuchter begraben wurde. "Anette, meine Liebe..." Erschrocken und verängstigt blickte sie durch den Raum. ER war hier? Und beobachtete sie? In dem elendlichen Zustand? Ihr wurde unwohl und Übel zugleich. Doch diese Stimme verschwand auch schon wieder so schnell wie sie gekommen war. Und schon erblickte sie einen Brief unter dem Fenster. Die Dunkelblonde weitete die Augen. Was sollte sie nun tun? Sich IHM weiter beugen, konnte sie nicht. Vor allem WOLLTE sie dies nicht. Dieser Kerl ekelte sie einfach nur an, schon seit dem ersten "Treffen". Nur sehr zögerlich streckte sie ihre Hand aus um an den Brief heranzukommen. Mit zittriger Hand hielt sie ihn vor sich und starrte unsicher auf den Umschlag. Tatenlos herumzusitzen kam ihr jedoch nicht infrage, schliesslich war sie nun auch in dieser unangenehme Lage involviert. Sie würde in ihrem Inneren noch immer gegen ihn sein, versuchte dies aber äußerlich nicht anmerken zu lassen. Allmählich musste auch sie in das Geschehen eingreifen, das war ihr klar. Sie hatte nun einmal nichts zu verlieren... nichts mehr. Meg war die Einzige in ihrem Leben, die ihr etwas bedeutet hatte und der Einzige Grund, warum sie überhaupt noch am Leben war... Ihr ganzes Leben hatte sie bei ihrem Vater verbracht, der sich liebevoll um sie gekümmert hatte. Er hatte bei der Polizei gearbeitet und doch war er so oft ihm die Zeit es erlaubte bei ihr gewesen, Sie war sein Liebling, sein Engel gewesen, son mingon poupée, aber vor allem son combattant wie er sie gerne nannte. Früh zeigte sich ihr Interesse an Bildung und unüblich für ein Mädchen den Waffenkampf. Ihr Vater schien erst überrascht aber war dennoch stolz auf sein einziges Kind. Er lehrte ihr vieles so gut es ging. Öffentlich konnte sie sich das alles nicht aneignen. Dabei fiel ihm auf wie talentiert sein Kind, son ange du combat gewesen war. Diese perfekte Beinarbeit. Nie hätte er stolzer auf sein Kind sein können. Und das hatte die kleine Anette ihm angesehen. Wenn sie ihm glücklich und stolz machen konnte, dann war sie es vor allem auch. Denn leider hatte sie nur noch ihn. Ihre Mutter, seine über alles geliebte Ehefrau weilte nicht mehr unter ihnen. Sie war nach der Geburt Anettes gestorben wie sie später erfahren sollte. Als Anette etwas älter wurde, bemerkte sie, dass etwas an ihr nicht in Ordnung gewesen war. Es wurde ih klar, dass sie Gefühle für ihr eigenes Geschlecht empfand anstatt so gegenüber Jungen zu empfinden. Das verwirrte das junge Mädchen sehr, aber sie behielt es sicherheitshalber für sich. Sie war so klug und konnte sich die Folgen ausmalen, wenn es andere ebenso wissen würden. Und enttäuschen wollte sie ihre liebsten am wenigsten. Mit der Zeit hatte sie gelernt damit umzugehen. Anette gestand sogar einmal ihrem Vater beiläufig ihrer seltsamen Gefühle gegenüber Mädchen. Seine Reaktion würde sie so schnell nicht vergessen... Er war jedoch ziemlich gelassen, ihr liebenswerter Vater. Einziger verständnissvoller Freund und noch lebender Verwandter. Sie konnten über alles und jeden Reden. Geheimnise schienen sie nicht voreinander zu haben. Immer wenn er ihr von seiner Zeit erzählte oder ab und zu von seiner Arbeit hörte die Kleine immer sehr gespannt und neugierig zu. Hinterher fragte sie ihn aus. Es amüsierte ihn. Gerne scherzte er mit ihr, manchmal aber auch nur im halbernst. "Du musst wissen, das vor allem junge Mädchen gerne Komplimente hören." "Sieh an, da spricht einer aus Erfahrung." Beide kicherten. Nur sehr selten sprachen die beiden über ihre Mutter. Es hing nur ei einziges Bild im ganzen Wohnraum. Aber diese Frau empfand Anette für schön vollkommen, wo ihr Vater nur zustimmend zugenickt hatte: " Oh ja , Liebes. Eine anmutige schöne Frau. Recht klug war sie gewesen. So wie du hatte sie vieles schnell begriffen und war... wissbegierig." Bei diesen Worten hatte ihr Vater so traurig ausgesehen. Nach Mutters Tod hatte er sich keine Mühe gegeben eine neue Frau zu suchen. Anscheinend hatte er sie über alles geliebt und ihren Tod nur sehr schwer verkraftet, wenn überhaupt... "Père!", rief das Mädchen. Anette war inzwischen vierzehn Jahre alt geworden. Ihr war aufgefallen wie oft ihr Vater nur noch zu Hause geblieben war. Er saß am Esstisch auf dem drei geleerte Flaschen guten Alkohols standen. In seinem Gesicht war die Röte anzusehen, dass er betrunken war. Des Öfteren schien er seinen Kummer zu ertränken. Lag es noch immer an Mutter, die er nie hatte vergessen können? Mit deren Tod hatte er sich nie abgefunden hatte? "Mon...chère...?*hicks*" Anette ahnte, dass eine Veränderung mit ihm durchgehen würde, aber das sollte sie erst noch erfahren. "Père, komm spiel mit mir!" "Kind...duuu...duu.. bist doooh alld genugg..." Anette war kein dummes Kind und schlau genug zu wissen, dass sie ihn besser in Ruhe lassen sollte. Aber sein Anblick ängstigte sie doch ein wenig. So verstört hatte sie ihn noch nie erlebt. Also beliess sie es dabei und ging wieder auf ihr Zimmer. Aber noch ein letztes Mal blieb sie an der Tür angelehnt stehen und beobachtete ihn. "Mon chérie, bitte vergib mir!... Schee t'ääme... Wisooo bisssu von unss gejangen..? Isch ertrag deee einsameee stundeee nich mehr..." Sein Kopf knallte unsaft zu Tisch. Kurz darauf war nichts mehr von ihm zu hören. Er war eingeschlafen. Immer öfter verbrachte das junge Mädchen einsam auf ihrem Zimmer. Niemand an ihrer Seite mit dem sie reden oder zu Kämpfen herausfordern konnte. Sogar das ein oder andere Mal vergoss auch sie heimliche Tränen. Bis auf ihren Vater hatte sie doch niemanden... Keine Freunde... Ihr Vater war ihr ebenso ein sehr guter Freund gewesen, mit dem sie über alles reden konnte. Bei guter Laune scherzte er gerne mit ihr und gab Tipps so gut es ihm möglich war in Sachen Eroberung einer jungen Frau. Oft scherzhaft, oft auch etwas im halbernst. Zu einer erzwungenen Heirat wollte er sein Kind nicht zwingen, wenn sie nicht wollte. Solange es ihr gut ergangen war so war es ebenso bei ihm. Mehr brauchte er nicht in seinem Leben um glücklich zu sein, das hatte er ihr oft versichert... doch nun sah die Sache anders aus... Er hatte sie bisher immer gut behandelt wie ein liebender Vater es nur konnte und ihr alles gegeben was in seiner Macht stand ihr geben zu können. Nichts hatte er mehr verachtet als Gewalt an Frau und Familie. Selbst bei der Erziehung hatte er seine eigenen Methoden. In der Tat konnte er streng sein, aber selbst dann vermied er unnötige Züchtigung und sonstige Art von Gewalt. Doch eines späten Abends kam er, mittlerweile wusste sie von seiner längeren Arbeitslosigkeit bescheid und die nächtliche Umhergänge, betrunken wie er war und erkundigte sich nach seiner Frau. Doch zu seiner sichtlichen Enttäuschung fand er nur seine Tochter vor, die ihm sichtlich ähnelte und wie aus dem Gesicht geschnitten war: "Père?" "Madeleine, wooo bissuuu...mon angeee...?" "Ich bin es nur, Anette. Vater, beruhigt Euch! Ihr habt Euch nicht mehr ganz unter Kontrolle!" Zu ihrer Überraschung hatte er sie fest an den Oberarmen gepackt. "Ich willl meinne Fraaau sehhn...", lallte er lautstark. "Bitte, Vater, beruhigt Euch doch. Ihr wisst doch, sie kann nicht bei uns sein..." Doch auch diese Worte verhalfen nicht sein Gemüt zu beruhigen welches stark vom Alkohol beeinflusst worden war. Und das roch sie, so nah er ihr war. "Ssssie lebt nooch... SIE MUSSSS!" Der Tonfall war eine Mischung aus Verzweiflung und angetrunkener Aggresivität. Wie sollte sie ihn noch beruhigen können? Die Schulden, die sich in der Zeit stark vermehrt hatten, machten ihr nicht minder mehr Sorgen. "Unnn weeer... glaubssu isss schuld, dasss sie nich mehhhr iss?" Entsetzt und mit geweiteten Augen sah sie ihn an. Ekel überkam sie und wollte sich aus seinem Griff befreien. So gut wie sie durchtrainiert war, konnte sie nichts gegen jemanden im betrunken kritischen Zustand tun. Vor allem nicht wenn es ihr Vater war. Ihre einzige Vertrauensperson. "Hauu mir blosssss nich ab hörsssuu?" Seine Stimme und seine ganze Art machte ihr irgendwie Angst. Noch nie hatte sie für ihren geliebten Vater solche Gefühle gehegt. Aber dieser Zustand war... widerlich. Und gewissermassen erbärmlich. "Vater! Ihr tut mir weh, lass mich!" "Wie waaagst du ssss mit miiie su reden?" Sein Griff wurde fester. "Père?!" Sie versuchte ihn von sich zu stossen, doch er liess dies nicht zu. Nein. Noch schlimmer! Nachdem sie mehrfach versucht hatte sich zu wehren hob er seine Hand gegen sie. "Ichhh hab dich gewaaahnt Lieebesss!" Das war ganz und gar nicht gut. Nicht lange und schon schallte es im ganzen Raum. Er hatte sie geschlagen?! Nein, noch weitere Male spürte sie seine Fäuste. Sie liess es über sich ergehen. Noch schlimmer wäre es wenn sie ihm weht tun würde. Das konnte und wollte sie nicht, das würde sie sich nie im Leben verzeihen. Aber in der Theorie wäre es ihr möglich gewesen sich gegen ihn zu wehren. Aber in seinem Zustand war dies alles andere als gutheißend. Die nächsten Wochen verliefen kaum mehr anders. Nein, sie erlitt nur nochmehr Qualen. Immer wieder hielt er ihr die Standpauke vor, dass sie schuld sei, dass ihre Mutter nicht mehr leben würde... Wie oft hatte er sie dabei verbal verletzt? Körperlich ertrug sie es noch irgendwie, aber ihre zartbesaitete Seele würde dem nicht lange standhalten können. Ihr Vater kam immer seltener nach Hause, was ihr selbst Sorgend bereitete. Was wäre, sie ihn verlieren würde? Wenn er nicht mehr nach Hause käme? Sie hasste sich so von ihm zu denken. Allerding verhalf ihr diese Ungewissheit auch nicht gerad dazu bei ruhig zu bleiben. Nun war er den dritten Tag in Folge außer Haus. Schliesslich hate sie von der guten alten Nachbarin, die übrigens eine gute Freundin ihres Vaters war und sich gut mit Anette verstand die schlechte Mär bekommen, dass er unglücklicherweise einen Unfall hatte. Es tat ihr so schrecklich leid meinte sie fürsorglich. Gerard, der Name ihres Vaters, war so ein guter Mann gewesen und sie könne es sich nicht erklären wie dies dazu kommen konnte. Anette hatte nur verstört wie sie war genickt. Vater starb also druch einen Unfall, oder? Zumindest wurde es ihr so erzählt. Daraufhin war sie zusammengebrochen und verliess das Haus die nächsten Wochen nicht. Die alte Nachbarin hatte sich gut um das Mädchen gekümmert wenn auch mit viel Geduld. Anette war so unsagbar traurig gewesen. Ihr einzige Stütze im Leben hatte sie nun auch verloren... "You were once my one companion . . . you were all that mattered . . . You were once a friend and father - then my world was shattered . . . Was sollte sie denn nun tun? Es gab niemanden mehr, denn sie Vetrauen schenken konnte. Die Liebsten Menschen lebten nun nicht mehr. Auch wenn Gerard sich in der letzten Zeit sich auffällig verändert hatte, liebte sie ihn doch noch immer. Er war schlisslich ihr Vater. Doch eines Nachts überkam die Verzweiflung wieder. Seelisch war si so geschwächt, dass sie sie nun in Betracht zog ihr eigenes elendes Leben zu beenden. Die Brücke kam ihr in den Sinn... "Vater, warum hast du mich verlassen?" Sie wollte sich schon schon beinahe von ihrem letzten Halt lösen und von der Brücke springen als ein junges blondes Mädchen in etwa ihrem Alter auftauchte und sie besorgt ansprach: "Was machst du? Ich möchte gerade nicht wissen was dich zu der Verzweiflungstat verleitet hat, aber bitte wirf doch nicht so leichtsinnig dein Leben weg!" Beinahe musste Anette bei diesen Worten auflachen. Aber ihr Blick richtete sich noch immer gegen den schönen Vollmond, der an diesem Abend schien und somit die Strassen mit erhellte. Was für ein passender Zeitpunkt hatte sie sich gedacht. So viel zum Thema, dass sie ein Kämpfer war... Die Mutter der kleinen zierlichen Giry kam: "Was ist in dich gefahren? Deine Eltern machen sich sicherlich schon Sorgen um dich! Musst du nicht bereits zu Hause sein?" "Ich... habe keines mehr... Madame. Ich möchte nur meinen Eltern folgen... Es gibt nichts mehr was mich noch an dieser Welt halten sollte!", erklang es spöttisch aus dem Mund der Dunkelblonden. "Nein, tu das nicht! Du kannst doch zu uns kommen, nicht, maman? Dann wirst du zu einer Ballerina ausgebildet." Überrascht wandte sich Anette um und wurde von zwei großen und wunderschönen ebenwie unschuldigen Augen des schönen Engels empfangen. Engel... ja das war sie in dem Moment auch. Ein blonder Engel mit unschuldig großen und braunen Augen. Als sie sie zum ersten Mal sah und hörte war Anette unwillig betört gewesen. Irgendwie fühlte sie sich erleichtert. Und wenn sie Meg ansah, son ange du sauveur, glaubte sie wieder einen Grund zu haben, das kostbare Leben noch nicht aufgeben zu wollen. Etwas in ihr versicherte ihr dies. Meg fasste ihre Hand wobei Anette sichtlich erötete, was in der Dunkelheit nicht sonderlich auffiel, und so gingen sie ihrer Wege, ein Lächeln überkam dann doch Anette... Meg... Du warst mein Engel... Wishing you were somehow here again . . . wishing you were somehow near . . . Sometimes it seemed if I just dreamed, somehow you would be here . . . Wishing I could hear your voice again . . . knowing that I never would . . . Dreaming of you won't help me to do all that you dreamed I could . . . Passing bells and sculpted angels, cold and monumental, seem, for you, the wrong companions - you were warm and gentle . . . Too many years fighting back tears . . . Why can't the past just die . . .? Wishing you were somehow here again . . . knowing we must say goodbye . . . Try to forgive . . . teach me to live . . . give me the strength to try . . . No more memories, no more silent tears . . . No more gazing across the wasted years . . . Help me say goodbye Anette huschte ein Grinsen über die Lippen, wenn sie an die Zeit zurück dachte. Meg, ihr blonder Engel hatte sie vor einem grauenhaften und leichtsinnigen Entschluss bewahrt. Dafür möchte sie sich nun dankbar erweisen und ihren Mörder endgültig Einhalt gebieten. Doch das musste sie alleine auf sich nehmen. Sich jemanden anzuvertrauen war schier unmöglich... Aber wenn er oder Erik davon noch Wind mitbekommen war es aus. Mit Erik konnte sie wohl kaum Kontakt aufnehmen. Der wäre alles andere als begeistert gewesen, vor allem wenn sie ihm dies alles berichten müsste. Sie öffnete langsam und unsicher den Brief: Meine liebe Anette, Ich bedauere den Zwischenfall eben zutiefst. Der Blonde Engel ist nun dort angekommen wo er hingehört, nicht wahr? Nichtsdestotrotz erbitte ich dich mir weiterhin zu Diensten bereit zu stehen. Ich bin mir sicher, dass du das irgendwie hinbekommst: -Nähere dich dem Phantom der Oper. -Mit einem Mittelchen wirst sein nächsten Liebsten nehmen. Aber dazu noch mehr im nächsten Brief. Ich verbleibe als dein treu ergebender Freund O.G. Anette wurde bei diesen Worten in der Tat speiübel. Was konnte der Kerl nur damit meinen? Musste sich sogar für ihn morden? Wer würde es sein? Nein...nein... NEIN!!! So etwas konnte sie nicht machen. Eine Mörderin war sie jedenfalls nicht. Ein Leben zu nehmen...! Die schlechten Erinnerungen übermannten sie wieder, sodass sie schon bald auf dem kalten Boden lag. Sie musste die nächste Schritte gegen ihn planen, aber wie? Ah! Zunächst musste sie sein Versteck ausfindig machen, ohne dass er etwas merkt! Genau. Bis dahin müsste sie unauffällig sein Spiel mitspielen. Hoffentlich ging alles gut bevor er ihr den Mordauftrag geben konnte, denn DAS konnte sie ehrlich nicht. Ein Leben zu beenden, dazu war sie nun wirklich nicht berechtigt... Erik hatte bereits seit mehreren Stunden in seinem Unterbau getobt und noch immer schien er verzweifelt und machte sich Vorwürfe. Sein Wohnbereich lag noch einmal in Trümmern. Vor nichts hatte er Halt gemacht. Alles in seiner Nähe war nicht verschont worden... Aber schliesslich gab er selber seinen Knien nach und saß nun auf dem kalten Untergrund. Wie sollte er nach alledem seiner Vertrauten gegenübertreten? Er hatte sie doch beschworen, dass ihrem einzigen Nachwuchs nicht geschehen würde. Wie sehr er sich dafür hasste und verachtete. Und sein Gegner stand noch immer auf freiem Fuss! "ICH. HATTE. IHN. DOCH. FAST!!!! BEINAHE WÄRE ALLES VORBEI GEWESEN!!!" Eine Faust schlug fest auf den Boden auf. Diese unkontrollierbare Wut schien kein Ende zu nehmen. Sie stieg noch weiterhin an. Wie erbärmlich er sich fühlte. "Warum...?" Erik beugte sich immer weiter vor und legte seinen Kopf verzweifelt in seine Arme. Sein Körper zitterte. Der ganze angestaute Hass wandelte sich in erbärmlicher Verzweiflung um. So gut wie er sich im Normalfall unter Kontrolle hatte umso weniger war er fähig seinen Gefühlen Einhalt zu gebieten. Denn nun drückte sich seine Zweifel, Selbstverachtung, Hass, Liebe, Trauer und all die anderen Emotionen sich durch heiße Tränen aus, die sich unhaltbar über seine Wangen rannten. Er konnte doch nicht so unfähig sein, einen "einfachen" Nachahmer den Garaus zu machen... Doch scheinbar wurde er hier eines Besseren gelehrt. Unverzeihlich und und unverantwortlich war es von ihm die kleine Giry so tief miteinzubeziehen. Noch mehr Unglück in seinem Leben konnte ihm wohl nicht mehr treffen, oder? Sollten wegen ihm auch noch die wenigen Personen, zu denen er so etwas wie eine Bindung hatte, verletzt werden? Legte es dieser Betrüger es darauf an, ihm alles zu nehmen, was ihm erstmals bewusst von Bedeutung gewesen war? Nein. NEIN!!!! Wie sehr er sich selber dafür hasste. Er war zwar in der Lage sich selber zu schützen, wenn notwendig. Aber andere in seinem Umfeld? Das war etwa zuviel für ihn? Natürlich war er nie richtig an andere Menschen gewohnt, aber gerade diese wenigen Vertrauten waren ihm von einer Bedeutung, die er selber nicht in Worte fassen konnte. Und über diese Erkenntnis war er selber überrascht. "Warum nur... mache ich alles falsch?" Er schluchzte weiterhin. Mittlerweile war er alleine in seinem zerstörten Reich. Zumindest glaubte er das. Doch er würde sich nie in kompletter Sicherheit wiegen, vor allem nicht zu so einem schlimmen Zeitpunkt. Immer wieder auf das Neue wurde er von dem Leben bestraft und litt unvorstellbare Qualen. Wie er erstmals merkte sind psychische Qualen weitaus schlimmer als Phsysische. Noch lange verharrte er in dieser erbärmlichen Position auf dem Boden und liess seine Tränen freien Lauf, seine Maske hatte dafür abgesetzt. Er konnte momentan keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen, solange er sich nicht beruhigt hatte. "Miau?" Ein zarter kleiner Körper schmiegte sich an den Körper ihres noch heftig zitternden Herrchen, als wolle sie ihm Trost spenden. "Ayesha..." Nur langsam und zögerlich richtete er sich wieder auf. Die Siamkatze setzte sich vor ihn und schaute ihn mit ihren klaren blauen Augen an. Sein nun auch von den überkommenden Emotionen entstelltes Gesicht schaute nur traurig auf sie hinab. Die Katze hatte ihren Kopf leicht zur Seite geneigt als würde sie ihn fragend anblicken, was ihm wiederum ein leichtes schmunzeln entlockte. "Wenigstens einer von uns braucht sich keine Sorgen zu machen... na komm, meine Süße..." Wie auf das Wort sprang sie auf ihn und kuschelte sich an ihn, während er vorsichtig und sanft über ihr Fell strich. Bevor sie sich auf seinen Schoss gemütlich machen konnte richtete Ayesha sich auf ihre Hinterbeine und sezte ihre sanften Vorderpfoten auf seine Brust, während sie ihn noch einmal eindringlich anblickte. Ihr Köpchen war nun dem seinen nah. Nun sah er sie etwas ungläubig an. Seine süße Katze berührte seine freie rechte Seite sanft mit ihrer Schnauze. Erik war sichtlich überrascht liess es aber geschehen. Seine Kleine spendete ihm Trost. Sanft berührte sie seine deformierte Gesichtshälfte. "Miau..." Sie schien neugierig. Ayesha wollte anscheinend ihr geliebtes Herrchen trösten. Tiere hatten ein Gespür für ihre Umgebung, natürlich. Der gerührte Operngeist nahm sein Tier und erhob sich schlussendlich selbst von dem kalten Boden: "Ist ja gut, mein Liebes..." "Miau..." Er lächelte. Den Rest des Abend würde er mit seiner geliebten Katze verbringen. Der nächste Brief kam mit dem angekündigten Mittel. Als sie ihn las weiteten sich ihr unweigerlich die Augen. Das konnte wohl nicht wahr sein, was er verlangte? Wollte er, dass Erik endgültig die guten Geister verlassen und ihn wieder in jenen Wahnsinn treiben, die beinahe das Opernhaus zerstört hätte? In der Tat war das Opfer einer seiner Liebsten und Meistgeschätzten. Anettes Herz setzte für einen Moment aus ehe sie realisierte was er von ihr verlangte: Mit diesem Mittel wirst du seine Katze über den Totenfluss verhelfen. Obwohl verzeih, ein Tier hat womöglich keine Seele! O.G Was musste er für ein Mensch, der nicht einmal davor zurückschreckt, Tiere so kaltblütig miteinzubeziehen und umzubringen? Einen moment... Diese Katze, soviel sie wusste, war diese doch Eriks Liebling. Natürlich sie ihm ja auch am Nächsten, abgesehen davon, dass Christine nun auch mindestens denselben Rang hatte. Verdammt! Noch immer hatte sie sein Versteck nicht ausfindig machen können. Anette versteckte den Brief und lief wie nichtsahnend durch die Oper. "He, du da, Mädchen!" Anette blieb geschockt stehen und drehte sich langsam um. Die Stimme, das war doch... der Comte! Was machte der so plötzlich wieder hier? "Monsieur?", erfragte sie verschüchtert. "Mademoiselle, verzeiht Sie so erschrocken zu haben. Wissen Sie denn nicht, dass die Oper momentan nicht betreten werden sollte?" Stimmt... da war etwas. Aber Anette musste so oder so wieder hierher zurück. Aber was sollte sie ihrem hochrangingen Gegenüber erklären? "Ich habe etwas verloren, Monsieur. Ich gehe erst wenn ich es wiedergefunden habe, seiein Sie unbesorgt." Er runzelte die Stirn: "Ach ja? Scheint wohl etwas von großer Bedeutung zu sein, wenn Sie so alleine und unbedacht das Gebäude wieder betreten. Soll ich Sie begleiten, Mademoiselle?" Das war nicht gut, ganz und gar nicht. Wenn sie ablehnte fiel sie sowieso auf. "Was? Meg liegt nicht unter dem Lüster?" Sie war erstaunt welche Informationen sie bekam. "Zu meiner großen Überraschung nein. Ob sie durch eine Falle unter ihr noch in Sicherheit gebracht wurde kann ich Ihnen nicht sagen, denn die Bühne hatte ebenso Schaden erlitten." Bestand vielleicht noch Hoffung? Aber warum sollte ER sie retten wollen? Außerdem war der doch kurzerhand geflohen und Erik ihm hinterher... also das war unmöglich. "Die anderen Involvierten wissen noch nichts von Ihrer Vermutung?" "Nein, das hatte ich nicht vor. Das würde sie nur noch mehr verwirren. Außerdem warum Hoffnung machen, wenn am Ende doch alles so ist wie schon vermutet?" Anette konnta da nicht widersprechen. Natürlich. Der Graf hatte in dieser Hinsicht Recht. "Aber warum vertrauen Sie sich ausgerechnet mir an, Monsieur?" Beide liefen noch immer weiter. Doch bevor er zu einer Antwort setzten konnte hörten beide ein Wimmern aus einer dunklen Ecke. Waren etwa doch nicht alle Personen evakuiert worden? Es klang nach dem Klagen eines Kindes. "Maman?" Es weinte. Schnell eilte Anette zu ihm. Das kleine Kind schien nicht älter als zehn zu sein und hatte dem Anschein nach bei dem Trubel seine Eltern verloren. "Sch... meine Kleine. Was ist passiert?" "Maman? Wo ist sie?" Anette nahm die Kleine in ihre Arme und tröstete diese. Wie hatte sich die Kleine verstecken können, die ganze Zeit über ohne das jemand sie bemerkt hatte. Als sie vorsichtig danach fragte deutete es ihr in die Richtung der dunklen Ecke aus dere sie gekrochen war. Anette folgte dem Blick doch erkannte sie nichts sonderlich auffälliges oder? Sie wollte die Ecke untersuchen, aber sie war sich bewusst, dass Raoul noch an ihrer Seite war. "Monsieur Comte de Chagny, wären Sie so freundlich und bringen die Kleine zu ihren Eltern?" Er nickte zögerlich und nahm die Kleine bei Hand. Die Balletratte zündete sich eine Kerze an und schlich sich in den dunklen Gang ein. Wo er wohl hinführen mochte? Immerhin war er sehr unscheinbar angelegt und existierte seit nicht langem. "Hm..." Kannte Erik den Weg? Oder konnte es wahr sein? Vielleicht führte dieser Gang zum Versteck des Betrügers! Aber so viel Hoffnung wollte sie sich nicht machen. So plötzlich? Durch einen dummen Zufall? Aber ausschließen konnte sie diese Möglichkeit wiederum auch nicht. Und so kroch sie weiter auf den Vieren... Der Gang schien kaum mehr ein Ende zu nehmen, als führe er sie außerhalb die Oper. Doch auch dieser Gang fand sein Ende und sie stoß auf etwas türartigem. Also schien es doch das Versteck zu sein! Anette wusste nicht wie sie sich fühlen sollte. Die ganze Zeit hatte sie verzweifelt nach einem Anhaltspunkt gesucht und nun fand sie ihn durch einen unglücklichen Zufall. Nur zu ihrem Pech war diese Tür abgeschlossen. So versuchte sie zu horchen ob auch niemand im Raum war...! Sie hörte Schritte allerdings leichte... MEG!? Das kleine Mädchen mit kurzen pechschwarzem Haar hatte sich mittlerweile gefasst und wurde von Raoul nach draussen getragen. Er lächelte seinem kleinen Gegenüber an, welche es erwiderte: "Was macht das Mädchen da?" Sie meinte anscheinend Anette. "Sie sucht etwas bestimmtes, meine Liebe. Etwas was sie verloren hatte." Die Kleine legte den Kopf schief: "Doch nicht in dem dunklen Gang, oder?" Das Lächeln Raoul nahm erzwungere Züge an. Anette wollte dar gar nicht ernsthaft...? "Monsieur?" Sie riss ihn aus seinen Gedanken: "Bestimmt nicht. Selbst wenn. Sie ist schon ein groß und stark. Ihr wird nichts passieren. Aber sag mal wo sind deine Eltern?" "Ich weiß nicht, Monsieur... Ich hab keine Mutter mehr, aber mein Vater scheint keine Zeit mehr für mich zu haben..." Raouls Augen verengten sich leicht. "Wie heißt du?" "Lucienne." "Nun gut Lucienne, weißt du wo dein Vater ist und wie er heißt? Vielleicht finden wir ihn?" Die Kleine zuckte die Achseln: "Ich weiß nicht. Er sagte ich soll keine Auskunft geben." Was hatte das Mädchen in der Oper zu suchen, wenn der Vater auch nicht in der Nähe war? Oder lag da viel mehr dahinter? "Sag wie bist du überhaupt in die Oper gekommen, wenn dein Vater zu beschäftigt gewesen war?" Irgendetwas gefiel Raoul nicht an der Sache. "Eine Freundin meines Vaters hat mich eingeladen..." Was sollte Raoul nur mit der Kleinen machen? Er seufzte. Sie alleine lassen konnte er wohl kaum. Sie musste auf ihren Vater warten. "Raoul?" Christine schien wieder etwas gefasst, aber noch immer bleich. "Was ist passiert?" Er berichtete ihr vom eben geschehenen. Das Mädchen blickte die junge Frau an: "Geht es dir nicht gut, Madame...?" Christine konnte nicht anders als zu lächeln. "Doch Kleines, mach dir keine Sorgen." "Das glaube ich dir nicht. Wenn mir Papa etwas beigebracht hat, dann sich um jemanden sorgen und helfen wenn we ihm nicht gut geht!", sagte Lucienne voller Stolz. "Onkel? Kann ich heute Nach bei dir bleiben?" "Seit wann bist du den Onkel geworden, Raoul?" Das Grinsen auf Christines Gesicht breitete sich immer mehr. Noch bevor Raoul, der etwas verstutzt drenblickte zu einer Antwort ansetzten konnte, platzte es freudig aus dem Mädchen heraus: "Weil ich eben beschlossen hab!" Nun konnte die junge Frau nicht anders als zu lachen. Wie herrlich Kinder doch sein konnten. Selbst Raoul schmunzelte: "Das kann man doch nicht so einfach beschliessen, mein Liebes." "Doch kann ich wohl!" Was für ein herzhaftes Bild gab ihr Kindheitsfreund mit dem Kind ab. Irgendwie rührend. Für einen kurzen Moment strich sie sich über den Bauch und dachte wie es wäre, wenn sie selber Mutter werden würde. "Oder willst du mich nicht?" Die Kleine schmollte. Ach herrje, dachte der Graf sich. Nicht nur Christine brachte ihn um den Verstand... Er kniete sich unweigerlich zur Kleinen hin: "Wenn Mademoiselle mir verzeihen würde? Natürlich darfst du bei mir übernachten bis dein Vater wieder auftaucht." Freudig umschlang sie ihn. Er erwiderte. "Aber ich bin doch keine Mademoiselle! Ich bin doch noch ein Kind! Siehst du?" Er lächelte sie an. Ein herrliches Bild und das so in aller Öffentlichkeit. Das erfreute Christine ein wenig und verhalf nur etwas Linderung über die Tatsache, dass Meg nicht mehr bei ihr sein konnte... Der letzte Satz verwirrte sie ein wenig. "... weil ich dich liebe mein brünetter Engel..." Bei dem Gedanken errötete sie leicht. Ihre beste Freundin war also tot? Dabei war sie für sie so etwas wie eine kleine Schwester gewesen... Und genau so schmerzte es wenn sie daran dachte. Dabei waren sie in der letzten Zeit immer seltener zusammen gewesen... Verdammt! Warum musste sie auch in den Moment so schwach sein, sodass sie gerettet werden musste? Meg und Erik, irgenwie schien ihr, dass sie eine Bindung hatten. Konnte Erik ihr mehr Auskunft geben? Christine wollte den Gedanken los werden und doch konnte sie nicht. "Madame?" Das Mädchen namens Lucienne hatte sie wieder aus den Gedanken geholt. Anette nahm das Fläschen Gift mit, wollte es jedoch nicht einsetzen, aber sonst schöpfte er verdacht, wenn sie ohne das Mittel in den Unterbau ging, denn immerhin schien er Meisterbeobachter zu sein. Hoffentlich fand sich wieder den sicheren Weg nach unten... Eine ganze Weile verstrich und glücklicherweise hatte sie den Weg noch in Erinnerung gehabt als sie Meg hierunter gefoglt war. Höchste Vorsicht war nun geboten! Was wäre, wenn Erik plötzlich auftauchte? Das konnte er scheinbar gut. Anettes Herz raste wie wild. Das Gift noch immer in der Hand versteckte sie sich vorsichtshalber hinter den Säulen. "Miau?" Die Dunkelblonde schrak auf. Seine Katze hatte sie gefunden? Was mache sie ausgerechnet jetzt hier? Die Siamkatze schaute sie nur skeptisch an und nahm eine lauernde Position an. Sobald sich das Ballettmädchen ihr auch nur einen Schritt näherte fauchte das Tier sie an und nahm Angriffsposition an! "Bist du sein Wachhund oder was?", flüsterte sie im Halbscherz. Sie selber liebte Tiere und brachte es einfach nicht über das Herz ein Leben von so einem wunderbaren Wesen zu nehmen. Das konnte und wollte sie nicht. Lange dasitzen konnte sie auch nicht, denn ein Schatten erschien hinter ihr und packte er sie grob mit einer Hand am Hals als er sich zu ihr umgedreht hatte. Vor Schreck liess sie die kleine Flasche aus ihrer Hand fallen. Verächtlich schaute er dieses an und dann wieder ihr ins Gesicht. Sie würgte, doch er liess nicht locker. Die Wut in ihm kochte über. "Monsieur...?" Ihre hellblauen Augen trafen seine Grünen. Hass und Verachtung lag darinnen. "Mademoiselle, es ist nicht sonderlich höflich und bedacht einfach in mein Reich einzudringen!", fauchte er. Sie sass nun endgültig in der Falle! Was sollte sie nun tun? "Bi...ttee, Monsieur!... Ich ... komme nicht in bö....ööser Absicht... glauben Sie mir... das eine Mal!" Sie rang nach Luft. "WARUM sollte ich dir trauen?" fragte Erik bedrohlich und gereizt während die eine Hand sich nicht scheute noch weiter zuzudrücken. "Ich kenne sein Versteck!... Meg lebt noch" Entgeistert sah er ihr in die Augen: "Willst du mich hinters Licht führen? Dir ist bewusst, dass dein Leben momentan in meinen Händen liegt, meine Liebe?" Anette krächzte, doch sein Griff lockerte sich keineswegs. " Du wolltest, ob freiwillig oder nicht, meine Ayesha vergifen, Mädchen!!! Damit verstehe ich keine Scherze!" Mit der anderen Hand hielt er ihren Brief vor ihre Nase. Hatte sie ihn etwa auf dem Weg verloren? "Ach noch eines, lass dir gesagt sein: Gift ist keineswegs ein stilvoller Abgang von dieser Welt!!!", zischte er verächtlich. Noch bevor ihr schwarz vor den Augen wurde warf der Maskierte sie in eine dunkle Ecke seines Raumes: "Nur nicht so schnell, meine Liebe. Erkläre mir meinetwegen deinen Standpunkt bevor dich das gleiche Schicksal ereilt wie Bouquet damals! Ich schicke dich persönlich zu deinem Engel!" "ERIK!!! Ich weiß, sie lebt noch! Nein... ich könnte keinem das Liebste in seinem Leben nehmen, dazu stünde mir kein Recht dazu..." "Wie Recht du hast, meine Liebe, hier auf dem Untergrund auf dem du stehst bestimme ich dein Schicksal!" Er klang noch immer sehr bedrohlich, doch musste sie sich ernsthaft zusammenreissen. Furcht zu zeigen, wäre ihr Todesurteil... Wie konnte sie ihn nur überzeugen? Meg kam erst gerade wieder zu Bewusstsein und befand sich in einem dunklen engen Raum wieder... Als sie sich genauer umblickte erkannte sie einige Stimmigkeiten mit Christines Berichten. Also war sie folglich...? Sie war nicht tot? Noch nicht? Oder...? Aber wie sollte sie an diesen Ort gekommen sein? Ach ER... "Hat Mademoiselle gut geschlafen?" Diese Stimme war ein Grauen für jedermanns Ohren. Nur leicht zuckte sie vor Schreck zusammen. "Ich... lebe... noch?" Er lachte: "Sei mir dankbar, dass du genau an der Stelle standst wo meine Falle dich gerade so noch einmal gerettet hat, meine Liebe." Er machte ihr Angst, aber das wollte sie ihm keineswegs so deutlich zeigen. Mit Sicherheit hatte er sie nicht ohne Hintergedanken vor der Gefahr befreit. Aber seine Nähe ekelte sie gewaltig an. Nach jenen Stunden war dies auch kein Wunder. In sleep he sang to me,In dreams he came, That voice which calls to me,And speaks my name. And do I dream again? For now I find. The Phantom of the Opera is there-Inside my mind. Sie hatte eben den Brief von ihm erhalten, was Meg mehr als schockierte. Diese so offensichtliche Drohung wurde ihr zuviel. Dass das zweite Phantom dazu in der Lage war wusste sie nun alle leider zu gut. Doch sie wollte Erik nicht in Unwissen lassen. Er musste davon erfahren. Das hatte sie ihm immerhin versprochen. Und ein Versprechen brach man nicht einfach ohne Grund, oder? Genau, ein Versprechen war wiederum auch eine Vertrauenssache. Mit der Zeit, in der sie mit und für Erik gearbeitet hatte, war ihr klar, dass sie ihm vertrauen schenken konnte. Sie wollte eilig aus der Garderobe huschen, doch bemerkte sie, dass die Tür von außen verschlossen worden war. Zu ihrem Entsetzten. ER war hier in diesem Moment in diesem Raum. "Wo bist du? Ich weiß, dass du hier bist! Zeig dich!", rief das verämgstigte Mädchen. Look at your face in the mirror - I am there inside! Erschrocken fuhr sie um und besah sich in den Spiegel, woher diese Stimme klang. Nähertretend schaute sie skeptisch hinein. Erst einmal konnte sie nur sich als Spiegelbild erkennen, doch dann erkannte sie eine Maskierte Gestalt. Mit weit geöffneten Augen wollte sprang die junge Giry nach hinten. Natürlich war ER das, da hatte sie sich nicht geirrt. Große Güte, was sollte sie machen, wenn er und sie in einem Raum standen? Er trat auch schon heraus. "Na, hast du Angst vor mir, meine Liebe?" Starr vor Schreck sah sie ihn an. In der Tat, diese Figur traf den Beschreibungen Christines überein. Ohne Zweifel. "Wolltest du mich wieder hintergehen? Ich weiß mittlerweile, dass du mit ihm unter einer Decke steckst! Das wiederum missfällt mir, meine Liebe." Dieser ruhige Ton jagte Meg Angst ein. Was würde er ihr nun antun wollen? Sie sprach noch immer nicht. Also redete er weiter: "Aber das scheint mir ein wenig willkommen andererseits. So ist es ein leichtes ihn zu kontrollieren, meinst du nicht auch, Liebes? Er scheint ein gewisses Vertrauen auf dich zu setzen. Das ist gut." Er lief langsamen Schrittes durch den ganzen Raum. Im Inneren wurde sie immer unruhiger. Sie konnte ihn unmöglich durchschauen, so wie er sich verhielt. Mit Sicherheit wollte er sie persönlich bedrohen um si unter seine Kontrolle zu behalten.Sie musste ihm die Stirn bieten: "Ich möchte nicht mehr. Mir ist es egal, ob du mein Geheimnis verrätst oder nicht! Aber ich ertrage das nicht mehr! Und weiterhin zuzuschauen wie du deine Pläne in die Tat umsetzt noch viel weniger!" Er schien etwas erstaunt über ihr Verhalten ihm gegenüber, doch blieb er noch ruhig: "Wie ich sehe hast du dich entschieden, meine Liebe. Dann lässt du mir wohl keine andere Wahl." Die junge Giry kniff ihre Augen enger zusammen. Worauf wollte er hinaus? "Damit habe ich wohl keine Verwendung mehr für dich, meine Liebe, viel zu schade aber auch... so ein hübsches Ding wie du. Das bricht mir wiederum das Herz dies tun zu müssen..." Wollte er sie umbringen. Er kam näher auf sie zu und packte sie gewaltsam an den Armen: "Wenn du mir nicht gehorchst, werde ich dafür sorgen, dass all deine Liebsten einschliesslich Christine und ihr Mann, heute noch die Bühne verlassen, wenn du verstehst..." "DU SCHWEIN...!!!" Sie wehrte sich. "Oh ja, lass mich den süßen Klang deiner Stimme hören. Der süße Klang der Verzweiflung!" Sing once again with me, our strange duet, My power over you, grows stronger yet. And though you turn from me, to glance behind. The Phantom of the Opera is there -inside your mind. Verdammt! Er war wahnsinnig! Doch sie versuchte weiterhin sich zu wehren und versuchte sogar nahc ihn zu treten, da ihr die momentan keine Hilfe waren. Unglücklicherweise schien er es voraus zu ahnen und wich ihr geschickt aus ohne dabei sein Griff zu lockern. Mit einem Mal gelang es ihm jedoch sie umzudrehen und sie gegen den Schminktisch zu zwingen. "Merde!", rief sie empört aus. "Wie gewarnt lernst du mich nun erst richtig kennen, meine Liebe! Wer nicht hören will, der muss fühlen!" Sollte er wirklich sein wahres Gesicht zeigen, war dies ganz und gar nicht gut. Nun schien er die Kontrolle über sie zu haben, zumindest körperlich. "Alle, die sich mir widersetzten bekommen dies zu spüren!" " Damit verschaffst du dir keinen Respekt, du Tyrann!!! Nur Furcht und Angst!" Eine Hand fasste ihr Haar und schlug diese gegen den Tisch: "Tut mir außerordentlich Leid, aber du zwingst mich nun einmal zu solchen unhöflichen Mittlen zu greifen..." Unhöflich? Das war noch kein Ausdruck. "Du , meine Liebe wirst die erste Richtige Demonstration sein- damit er sieht wie wie weit ich gehen kann und zu was ich fähig bin!" "Sie kranker Kerl! Sie Wahnsinniger!" Doch er schlug ihren schönen Kopf weiterhin zu Tisch. Those who have seen your face, Draw back in fear. I am the mask you wear. It's me they hear. Mittlerweile hatte er ihre Hände verbunden, sodass sie sich nicht mehr wehren konnte. Auch als sie mit ihren Beinen nach ihm austrat. "Warum unterwirfst du dich mir nicht, meine Liebe? Dann wäre alles so einfach gewesen." "Damit ich IHN verrate und dir zum Frass vorwerfe? Nein. Da irrst du dich gewaltig! Mach mit mir was du willst, aber lass die anderen in Ruhe!" Er hatte sie gewaltsam von der Hose befreit. "Oh! Tapferes Mädchen, spielst dich hier zum Helden auf? Dabei warst du doch bisher immer so schüchtern und unschuldig... Na wenn ER dir das eine genommen hat, kann ICH dir sowohl das andere ANDERE nehmen!" Megs Augen weiteten sich unweigerlich. Ihr war klar, worauf dies hier hinauslaufen sollte. "Glaube mir, ich nehme hierbei keine Rücksicht auf dich, meine Liebe. Schliesslich soll es ja weh tun." Nun entblösste er auch sich selber von seiner Hose und darunterliegenden Stoffen. In diesem Fall hatte er Recht! Ohne auf sie zu achten drang er in sie ein! Meg schrie wie am Spiess, doch hatte er dafür gesorgt, dass niemand sie hören konnte. In diesem Moment gab es nur die beide. Sein Geschlecht stiess fest zu. Anhand des Blutes wusste er, dass sie nun wirklich kein unschuldiger Engel mehr gewesen ist. Er grinste sichtlich vergnügt. Ihre Stimme berauschte ihn. Er gravierte sich auf ihr, als würde er sie als das seine Makieren, das sonst niemanden gehörte. My spirit and your voice in one combined. The Phantom of the Opera is there inside my/your mind. He's there,the Phantom of the Opera . . . Beware the Phantom of the Opera . . . Die Tränen bahnten sich unweigerlich über ihre Wangen. Ein höllischer Schmerz durchzuckte ihren Körper. Dieser Kerl widerte sie endgültig an! Ein Ekel höchsten Grades! Doch Erik verraten? Er, der ihr geholfen hatte und ihr sogar ein wenig Vertraue entgegenbrachte? Nein, soweit sollte es ja noch kommen! Das wollte dieser Widerling ja erreichen. Der erniedrigende Akt dauerte eine gefühlte Ewigkeit. "Ich hoffe du hast deine Lektion gelernt, Liebes..." Meg war verheult und innerlich verzweifelt, aber niemand sollte es ihr ansehen, zumindest nicht, wenn es um das Leben der anderen ging. Doch nun war sie nicht mehr ganz klar im Kopf. Was sollte sie machen? "Du kennst deinen Auftrag... ich schaue zu und erwarte dich mit IHM!" Mit diesen Worten war er verschwunden und liess sie geschunden und verstört zurück. Was sollte sie machen? Welchen Weg würde sie nun einschlagen, ohne in einen Hinterhalt, oder einer Sackgasse zu geraten...? Schliesslich beobachtete er sie nun bei ihrem Tun. In all your fantasies,you always knew that man and mystery . . . ...Were both in you. And in this labyrinth, where night is blind, the Phantom of the Opera is there/here inside your/my mind . . . He's there, the Phantom of the Opera... "Wenn ich mich wieder daran erinnere, wäre ich lieber gestorben!" "Noch immer eine große Klappe meine Liebe? Achte auf deine Worte, es kann sein, dass der Wunsch sich schon bald erfüllt! " Verächtlich sah sie ihn an. Was hatte er bloss mit ihr vor? Sie öffentlich hinrichten, oder was? "Meine Liebe... ich schlage ein einmaliges Angebot vor, also überlege es dir gut..." Er erntete einen finsteren Blick, doch sie sagte nichts. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)