Strichliste und Kopfgeld von JamieAndTheLord (Wie Kid und Law sich kennen gelernt haben) ================================================================================ Kapitel 3: Hier ist was gewaltig faul ------------------------------------- Kapitel 3 Hier ist was gewaltig faul „Gut. Ich komme mit dir.“ Killer war noch nie so erleichtert gewesen wie in diesem Moment. Noch nie hatte sich sein Herz so leicht gefühlt. Oder zumindest empfand er das in dem Augenblick so. Die Maske sprang regelrecht wieder an ihren Platz und der Massaker-Soldat senkte sein Gesicht in einer tiefen Verbeugung zur Erde hinunter: „Vielen Dank, Trafalgar Law.“ Vielleicht verbarg die Maske auch nur seine wahre Reaktion, denn seine Stimme klang seltsam belegt und erstickt. Doch das war dem blonden nun egal. Er sprang auf und wies Law den Weg zu ihrem Schiff. Inzwischen hatten die anderen es tatsächlich geschafft anzulegen und sogar an einer recht versteckten Stelle, wie er es ihnen befohlen hatte. Gott! Was würde Killer froh sein, wenn Kid wieder auf den Beinen war und diese Bande von lebenden Zombies – zumindest erinnerten sie oft an solche – wieder selbst herumscheuchen konnte. Auch war der erste Maat ganz erleichtert, dass jeder aus der Mannschaft auf Abstand zu Trafalgar Law blieb und dieser ungehindert bis vor Kids Kajüte kam. Nun jedoch musste Killer erneut tief durchatmen. Wie immer, wenn er diesen Raum in letzter Zeit betrat. Doch es half alles nichts. Die Tür zu Kids provisorischem Krankenzimmer öffnete sich und ihnen schlug sofort der leicht süßliche Gestank von faulem Fleisch entgegen. Killer musste schlucken, aber er zwang sich trotzdem weiter zu gehen. Kid bot einen schrecklichen Anblick. Sein rotes Haar hatte einen irgendwie rostbraunen Ton angenommen, da es immer noch nassgeschwitzt war. Die ohnehin schon bleiche Haut war fast durchscheinend und hatte einen leicht grauen Ton angenommen. Zusätzlich dazu war sie von kleinen roten Linien überzogen, die sich langsam aber sicher zum Herzen hin ausbreiteten und auf seiner Stirn stand der kalte Schweiß, denn Kid fieberte seit Tagen so vor sich her. Seine Freunde hatten es nicht geschafft das Fieber auch nur zu senken. Sein Arm hatte vollkommen an Farbe verloren, die OP-wunde war von dicken, eiternden Blasen bedeckt und das Fleisch um das Skalpell herum war inzwischen tiefschwarz. Von ihm ging auch dieser faulige Geruch aus. Des Weiteren war Kids Körper über und über mit entzündeten Schrammen und eiternden Platzwunden bedeckt. Das schlimmste, wenn man Killer fragte, waren jedoch seine Augen. Um seine Augen herum hatte sich eine gelbliche Kruste gebildet, unaufhörlich flossen Tränen aus ihnen heraus und die goldenen Iriden waren leblos und ohne das Feuer, das sie normalerweise erfüllte. Außerdem war ihr Captain schrecklich abgemagert in der einen Woche. Zwar schafften er und Heat es ihm jede 2 Stunden ein Glas Wasser einzuflößen, doch mit fester Nahrung hatten sie es nicht gewagt. Zu groß war ihnen die Gefahr gewesen, dass Kid ersticken könnte. Mit einem tiefen Durchatmen trat Killer beiseite und machte den Weg und die Sicht für Trafalgar frei. Der beste Freund des Rothaarigen sah gar nicht in das Gesicht des Arztes. Er wagte es nicht. Stattdessen begann er mit leiser Stimme zu erzählen: „Wir waren auf dieser Insel, haben was getrunken und ein wenig Ärger gestiftet. Dann ist die Marine aufgetaucht, was anfangs noch recht lustig war, doch als Garp auftauchte, war der Spaß schnell vorbei. Ich schaffte es, den Captain aufs Schiff zurück zu bekommen, doch die Kratzer und Platzwunden hatte er schon davon getragen.“ Erneut musste Killer inne halten und tief durchatmen: „Auch stand sein Arm in einem schrecklich unnatürlichen Winkel ab, weswegen ich ihn runter zu unserem Schiffs… arzt brachte…“, es schüttelte den Blonden sichtlich: „Der hat Kid dann … untersucht … und freudestrahlend verkündet, dass er den Arm operieren müsste. Daraufhin hat der Captain sich übergeben, aber der Kerl hat nicht reagiert, sondern ihm irgendein Betäubungsmittel gespritzt. Wenn ich Eustass nicht aufgefangen hätte, wäre er nicht auf dem OP-Tisch gelandet, sondern in seinem eigenen Erbrochenen. Danach hat der Dreckskerl ihm den Arm aufgeschnitten und auf einmal hat Eustass begonnen Farbe zu kriegen. Kurz darauf hat er angefangen zu krampfen und um sich zu schlagen. Der Arzt wurde weggeschlagen, aber das Skalpell hat sich dabei in den Arm des Captains gebohrt und es hat wie verrückt geblutet. Daraufhin habe ich Heat und Wire gerufen, damit einer mir hilft den Captain festzuhalten und der andere die Wunde zu brennt. Ich wusste mir nicht anders zu helfen, wenn ich damit noch mehr Schaden angerichtet habe, dann tut es mir Leid. Kurz bevor er angefangen hat zu krampfen, hat Eustass auch die Augen geöffnet und seither ist er in diesem Zustand. Die Entzündungen haben einen Tag später angefangen. Das ist jetzt eine Woche her.“ Killer fiel es schwer ruhig zu bleiben, während er das ganze erzählte. Immer noch brodelte die Wut auf ihren Schiffsarzt in ihm und immer noch zerfraß ihn die Sorge um seinen besten Freund: „Was auch immer du tun musst, um ihn zu retten, tu es. Ich werde später die volle Verantwortung dafür tragen. Wenn er nur überlebt. Und was auch immer du brauchst, wir besorgen es dir. Nur erlaube mir bitte, im Raum zu bleiben.“ Erneut verneigte sich der blonde vor Trafalgar und sah diesen durch seine Maske hindurch flehend an. Er wusste, dass Trafalgar das so nicht sehen konnte, doch hatte Killer das unbestimmte Gefühl, dass der Arzt ganz genau wusste, was in ihm vorging. Was Eustass Captain Kid anbelangte, so war dieser gar nicht so weit weggetreten, wie alle vielleicht glaubten. Seit er die Augen wieder geöffnet hatte, bekam er alles um sich herum mit. Sein Körper war nur vollkommen gelähmt. Er konnte sich auf keinster Weise bemerkbar machen und wahrscheinlich konnte er sich glücklich schätzen, dass er überhaupt noch atmete. Allerdings machten ihn die Schmerzen und die Scham fast wahnsinnig. Dass man ihm Wasser einflössen musste, war schon schrecklich genug, aber dass er dann auch noch jedes Mal sich selbst einpisste. Jedes Mal mussten Killer, Heat oder Wire ihn waschen und sein Bett neu beziehen. Es war schrecklich. Des Weiteren war ihm auch noch ständig übel und wenn er gekonnt hätte, hätte er sich wahrscheinlich schon längst übergeben. Aber davon mal abgesehen, dass sein Magen ohnehin nichts beinhaltete, sondern sich nur ständig in sich selbst zusammen zog, wäre das wahrscheinlich sein Todesurteil gewesen, denn er wäre gnadenlos an seinem eigenen Erbrochenen erstickt, bevor es überhaupt seinen Mund erreicht hätte. Aber noch schlimmer waren die Schmerzen. Sein Arm brannte als stünde er ständig in Flammen und seine ganze Haut fühlte sich an, als wäre sie in Eis gelegt. Sein eigener Atem schmerzte ihn in der Brust und sein eigener Herzschlag verpasste ihm grausame Kopfschmerzen. Außerdem brannten seine Augen und er wollte sie so gerne einmal schließen, er wollte so gerne einfach schlafen… Das schlimmste jedoch war die Angst. Die Angst für immer in diesem Zustand fest zu hängen. Die Angst nie wieder der Alte sein zu können. Kid kannte vorher keine Angst, aber nun. Es war schon schlimm genug gewesen, dass er mitten in einer Operation aufgewacht war, aber nun machte ihn die Angst fast fertig. Wenn er gekonnt hätte, würde er wahrscheinlich am ganzen Leib zittern und aus Leibeskräften schreien. Aber er konnte nicht. Er war ein Gefangener in seinem eigenen Körper. Jedes Mal wenn ihn so ein Angstschub einholte, beschleunigte sich sein Herzschlag drastisch und Kid spürte, wie etwas durch seine Venen kroch, immer und immer näher auf sein Herz zu. Jedes Mal, wenn jemand den Raum betrat, beschleunigte sich sein Herzschlag auch und genau so war es auch jetzt, als Killer mit niemand geringerem als Trafalgar Law in sein Schlafzimmer trat. Kid wusste, dass Killer ihn niemals hintergehen würde, aber das minderte seine Angst nicht. Ganz im Gegenteil. Wenn er Killer nicht so vertrauen würde, hätte er gewusst, dass man ihn dem anderen Captain ausgeliefert hatte, doch so war Kid vollkommen verloren. Er wusste nicht was ihn erwartete, er wusste nicht was auf ihn zukam. Er wusste noch nicht einmal, was sein bester Freund da redete. Er hörte die Worte, aber er verstand sie nicht. Es war, als würde Killer, den er seit er denken konnte, kannte, auf einmal eine vollkommen andere Sprache reden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)