Liebster, du nervst! von jyorie (Gemshipping) ================================================================================ Kapitel 2: Bronzeshipping - Werbungskomplott -------------------------------------------- Mit einer Mischung aus Trotz, Schuldbewusstsein und einer unterdrückten Wut auf seinen Yami stand Malik vor seiner älteren Schwester und musste sich rechtfertigen. Mit mäßiger Begeisterung hielt sie ihm den Erdbeer-Joghurt, ein weiteres Fundstück aus seiner Einkaufstasche unter die Nase. Dies und die anderen Sachen, die sie zu Tage förderte, standen definitiv nicht auf den Einkaufszettel, dem sie ihm gegeben hatte. „Malik was soll das bitte sein?“, sie schüttelte ihren Kopf. „Du weißt doch das ich gegen Erdbeeren allergisch bin und von euch beiden Männern mag keiner Joghurt essen. Soll das Zeug bei uns verrotten?“ „Aber Ishizu, ich… ich kann nichts dazu, dass war doch alles…“, versuchte er sich zu verteidigen. Als er im Wort inne hielt, sah man wie der junge Grabwächter erneut gegen die Übernahme seines Körpers an zu kämpfen suchte. An dem Grinsen und der spitzen Zunge die gleich darauf über seine Lippen glitt, war jedoch klar abzulesen, dass er bei dem mentalen Gefecht wieder der Unterlegene gewesen war. „Hey Schwesterchen, das ist aber nett, dass du mir und meinen minderbemittelten Wirt endlich den Status eines Mannes zuerkennst, wurde ja auch mal Zeit“, er grinste hämisch und verzog gleich darauf das Gesicht, als ihn die Ägypterin hart am Ohrläppchen packte und ihn anzischte. „Erstens, du bist hier nicht erwünscht Mariku und zweitens, hör auf so über meinen Bruder zu sprechen. Drittens, meinte ich nicht dich sonder Malik und Odion.“ Sie hielt einen von sechs weiteren Joghurt-Bechern vor seine Nase. „Und das hier habe ich dann auch dir zu verdanken, oder was?“ „Genau“, grinste der Schatten, „den musste ich haben, weil keiner macht mich mehr an.“ Am Augenflattern konnte man sehen, das Malik innere Attacken gegen seine dunkle Hälfte gestartet hatte und versuchte ihn wieder zurück zu drängen. „Das ist doch wieder mal unglaublich, wenn ich damit nicht Malik mit bestrafen würde, wärst du den ganzen Tag im Keller eingesperrt, du würdest nie wieder unter die wärmenden Strahlen Ra´s treten und ich würde den TV komplett streichen“, beschwerte sich die Frau und schaute den Yami grimmig an, mit diesem Monster in sich, war ihr Bruder ja schon genug gestrafft. Als der Junge jedoch leicht in die Knie ging und zu jammern begann, ließ sie augenblicklich das gerötete Ohr los, an das er sich sofort fasste. „Mensch Ishizu“, jammerte er, „musst du immer so grob sein, ich stecke schließlich auch noch in diesem Körper.“ Geflissentlich überging sie den Vorwurf, sondern öffnete die Tüte erneut. Als nächstes hatte sie einige Tafeln Schokolade in der Hand. „Und was bitte ist das hier? Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, das wir bei meiner Diät an einem Strang ziehen? Dass du und dein Bruder mit machen? Und du holst uns wieder Schokolade ins Haus.“ „Aber, aber, der arme Malik, wenn du ihn immer beschimpfst, braucht er das doch als Nervennahrung um sich von deinen Triaden trösten zu lassen.“ Damit nahm ihr der Yami, der nun wieder übernommen hatte, die Schokolade aus der Hand und steckte sie schnell in seine hintere Hosentasche, dort hoffte er würde Ishizu nicht versuchen sie ihm wieder weg zu nehmen. Notfalls könnte er Malik vorholen, der würde sich sicher beschweren, wenn seine große Schwester versuchte ihn zu begrabschen. Grinsend legte er den Kopf schief und begann andeutend seine Hände auf Höhe von Ishizus Busen zu heben. „So ein paar Pfunde an der richtigen Stelle stehen dir durchaus Schwesterchen, ich weiß nicht was du immer hast? Außerdem setzt das nicht an, denn das ist nur quadratisch, praktisch, gut.“ „Ihhh… Lass deine dreckigen Griffel bei dir!“ Sie schlug die Hände von sich weg, der Schatten sollte ihr ja nicht zu nahe kommen, auf das Kompliment ging sie nicht ein. „Hört endlich auf ständig zu switchen, da wird man ja krank im Kopf. Ich hoffe ihr habt wenigst auch etwas praktisches mitgebracht.“ Zielsicher griff Mariku in die Einkaufstasche und wackelte mit seinen Augenbrauen. „Aber natürlich habe ich auch praktisches eingekauft, ich bin nicht so dumm, wie ihr mich immer darstellt.“ Er holte eine rote Schachtel heraus, bei der Ishizu große Augen bekam. Mariku schaute den Karton verträumt an. Und wiederholte fast andächtig: „Love, sex, dure…mpfh…“ Die Ägypterin lief rot an und presste Mariku ihre Hand auf den Mund und nahm ihm postwendend das Kästchen mit den Kondomen weg. „Für so was seid ihr beide noch etwas zu jung, wehe du verführst Malik zu irgendwelchem Unfug!“ Der Yami grinste sie wissend an. „Du kannst es wohl besser gebrauchen, so schnell wie du das einkassiert hast?“, meinte er herausfordernd und nahm die Einkaufstasche an sich. Kurz darauf hielt er der Frau eine lila Plastikflasche vor die Nase und grinste sein breitestes Lächeln. „Ich hab sogar an dich gedacht und dir ein Aphrodisiakum mitgebracht? Damit du endlich auch mal auf touren kommst.“ Ishizu zog ihrerseits die Augenbrauen hoch und Mariku beugte sich zu ihr hinunter. „The Power to Wow“, flüsterte er ihr ins Ohr, wobei er das Wow schon fast stöhnte. Die Ägypterin nahm ihm verärgert das Reinigungsmittel weg. „Man sollte dir wirklich den Fernseher wegnehmen, diese Werbesprüche scheinen dir nicht zu bekommen, du Konsum-Suchti.“ "Aber Schwesterchen, wer wird denn gleich in die Luft gehen?" Entwaffnet schaute sie die Hülle ihres Bruders an. „Sag jetzt nicht, ihr habt sogar Zigaretten mitgebracht?“ Mariku begann wie wild zu nicken und holte mit voller Begeisterung ein weiteres Stück seiner Beute aus der Tasche, um es Ishizu zu präsentieren. „Bist du verrückt?“ Sie nahm Mariku gleich die Zigaretten weg. „Malik darf die noch gar nicht kaufen“, sie raufte sich die Haare, „Du bringst meinen Bruder noch mal in Teufelsküche.“ Malik stand als geisterhafte Projektion mit verschränkten Armen neben seinem Yami. „Ja genau, böser Mariku… tz, tz, tz, was du nur wieder alles anstellst“, grinste er tadelnd, da diesmal sein Yami die Schelte abbekam und nicht gewechselt hatte. Der Ältere ignorierte seinen Wirt und legte dessen Schwester eine Hand auf die Schulter. „Nicht aufregen, schau mal“, er hielt ihr eine grüne Flasche mit goldenem Etikett hin. „Das passt irgendwie zu dir. Lieber trocken trinken als trocken feiern, du könntest mal etwas Stimmung gebrauchen.“ Er hielt sich vor Lachen über seinen eigenen Scherz den Bauch. „Alkohol?“, fragte Ishizu ungläubig und starte den Sekt an. „Mit was habt ihr bitte die Kassierer an der Kasse ausgetrickst? Wie seid ihr dazu gekommen Sekt einzukaufen?“ Sie schüttelte einfach nur noch den Kopf und konnte es nicht fassen, da hatte der Blonde auch schon wieder etwas neues aus seiner Wundertüte gezaubert und hatte Malik wieder den Körper überlassen. Der blinzelnde noch und betrachtete den Walkman in seiner Hand. Seine große Schwester hatte den Tausch nicht realisiert und beharrte auf ihre Antwort, wie sie die Kontrollen mit dem Alkohol umgehen konnten. „It´s not a Trick, it´s a Sony”, wiederholte Malik unter dem Einfluss seines Yamis die eingetrichterten Worte. Damit übergab er ihr das kleine Gerät und diesmal war es Mariku der Unsichtbar neben den beiden vor lachen auf dem Boden kugelte und nun seinen Wirt aus der Kontrolle frei gab. Die Ägypterin kam sich veralbert vor und holte zornig aus, um den Walkman nach ihrem Bruder zu werfen. Doch als er seine Arme schützend vors Gesicht hielt, ließ sie ab, und erkannte, das es dann nur den Falschen treffen würde. Sie entriss ihrem sprachlosen Schützling die Einkaufstasche und wühlte darin herum. „Noch mehr Reiniger?“, sieh streckte Malik fragend eine türkisfarbene Flasche hin. „Na ja, Mariku meinte, nur was richtig sauber ist, kann richtig glänzen.“ Ishizu schnaubte und wühlte weiter. „Und was soll ich hiermit?“ Ein kleine goldene Blechbox wurde Malik gereicht. „Er wollte dir sicher nur eine Freude machen?“, erkundigte er sich bei seiner großen Schwester vorsichtig. Sie stemmte die Hände in die Hüfte. „Ach ja und wie?“ Er fasste sich unter seinen Halsreif und zog etwas daran, als wenn er ihm die Luft abdrücken würde. "Ist die Katze gesund, freut sich der Mensch. Meinte Mariku und hat es einfach in den Wagen gesteckt - ich konnte nicht eingreifen, er macht doch eh immer was er will." Die schwarzhaarige verdrehte die Augen und warf das Katzenfutter auf den Tisch. „Wir haben nicht mal eine Katze. Ihr seid echt zu gar nichts zu gebrauchen.“ Der Schatten baute sich hinter Malik auf und grinste, als Ishizu einen Pack mit sechs kleinen Frucht-Milch-Speisen in der Hand hielt. „Wieso habt ihr noch mehr Joghurt eingekauft?“ Mariku hatte wieder übernommen, diese Antwort konnte er sich nicht entgehen lassen. „Die sind so wertvoll wie ein kleines Steak.“ „Erstens isst Malik immer noch keinen Jogurt und zweitens ist er Vegetarier, da zieht das Argument schlecht.  Du Idiot.“ „Oh…“, meinte der Yami ertappt, „ich wollte doch das mein Malikchen mal richtig groß, und Muskelbepackt und stark wird.“ „Nimm das sofort zurück, ich bin nicht klein“, kam postwendend die Beschwerde des Jüngeren. Mariku spürte den zornigen Tritt an seinem Schienbein nicht, da der Junge in seiner Geistergestalt keine Masse hatte um ihn zu verletzen. Er musste nur müde grinsen, wie sich sein Hikari vor ihm aufbaute und beschwerte. Als er bemerkte wohin seine Gedanken gingen, schottete er sie vor seinem Wirt ab, den irgendwie sah der Kleinere mit diesem roten Kopf und den aufgeplusterten Backen ziemlich süß aus. Mariku hätte gut Lust gehabt, ihm durch die Haare zu flauschen und ihn zu … … Aber leider störte ihn da wieder die große Schwester seines Hikaris und holte ihn zurück aus den rosa Gedanken. „Na wenn man den Werbeversprechen glauben kann, dann sollte ich das hier dem kleinen Malikchen mal eintrichtern, damit er mehr power hat, um dich besser zu unterdrücken“, giftete sie zurück. Malik drehte sich um und sah nun seine Schwester böse an. „Dir gebe ich gleich eintrichtern“, grummelte er beleidigt, „das kannst du selbst essen.“ Erstaunt sah der Geist zu wie sich sein Hikari aufregen konnte, richtig niedlich war er dabei. Es hatte wohl auch seinen Vorteil, wenn er herumtoben konnte, ohne das Ishizu es zuhören bekam, ob er ihn mal auflaufen lassen sollte und zurück tauschen? Wäre sicher Lustig, wenn sein Schwesterlein auch wüsste, was er den da so von sich gab. Fasziniert beobachtete er den kleineren Ägypter, den nur er momentan sehen konnte und der ihn schon wieder komplett abgelenkt hatte. „Hallo, ist da noch jemand zuhause?“ Ishizu fuchtelte ihm mit einer Packung Kaffeepads vor der Nase herum. „Was soll das bitte sein?“ „Nespresso! what else?", meinte er noch immer etwas abgelenkt von seinem attraktiven Hikari. „Ihr beide wisst aber schon, das wir nicht mal so einen Kaffee-Automaten besitzen?“, hakte sie rein rhetorisch nach und legte den Karton zu den anderen sinnlosen Einkäufen auf den Tisch. Als nächstes hielt sie ihm einen Nassrasierer hin. „Und was hattet ihr hiermit vor?“ "Das ist für das Beste im Mann“, freute sich Mariku als er wieder an Malik dachte, für den er das heimlich eingesteckt hatte. Er wurde abschätzend gemustert, dann kam die junge Ägypterin auf ihn zu, packte ihn am Kinn und drehte den Kopf nach links und rechts, nach oben und unten. Malik saß auf seinem Hintern und lachte sich kaputt über das verdatterte Gesicht, das sein Geist bei der Beschauung machte - geschah ihm recht. Mit gelupften Augenbrauen erklärte Ishizu: „Sehr männlich dieser Bartwuchs, alles was ich sehen kann ist ein bisschen Babypflaum an deinen Wangen.“ Zufrieden, das auch sie mal einen Punkt landen konnte legte sie den Rasierer weg und wühlte wieder in der Tüte. Malik wurmte es sehr, denn schließlich war es ja sein Körper über den seine Schwester da gerade gelästert hatte. Mariku rieb sich den Kopf, als er kurz darauf aus dem Körper geworfen wurde, denn die mentalen Angriffe, die die beiden gegeneinander starten konnten, um die Vorherrschaft zu erringen, waren schmerzhaft. Zudem hatte er schon in der Vergangenheit gemerkt, dass wenn Malik wirklich sauer war, das er ihm geistig nicht standhalten konnte, ärgerlich aber nichts desto trotz eine faszinierende Angelegenheit, die den Jüngeren noch anziehender machte. „Malik was sollte der Mist, wir waren über eingekommen, nicht mehr so grob zu sein“, ging er seinen Wirt an. „Ach ja, aber du darfst mich ungestraft Kleiner vor meiner Schwester nennen oder was?“, giftete er zurück. Ishizu schüttelte die Schokoladeneier, die sie gerade gefunden hatte. „Spiel, Spaß, Spannung und Schokolade“, sie grinste, „Genau das richtige für zwei Kindsköpfe wie euch, was?“ Mariku eroberte die Oberhand zurück und nahm ihr die Schokolade ab, um sie hinter seinem Rücken zu verstecken. „Nein, die sind nur für mich!“, grummelte er, „Sind schließlich 4 Überraschungen auf einmal und ich teile nicht?“ „Ach nein?“, Ishizu zog eine Augenbraue nach oben, „Sieht man ja, daran, das du nicht mal einen eigenen Körper hast…“ Der Schatten schaute sie böse an, sagte aber nichts dazu. „He, he, da hat sie es dir aber wieder gegeben“, lachte Malik. „Ach halt doch die Klappe“, murmelte der Geist und schaute ihn sauer an. Was auch Ishizu zum grinsen brachte, da hatten sich die beiden also mal wieder lieb. Diesen Streit konnte sie doch sicher noch etwas weiter schüren. Da auch Malik eine Naschkatze war, worin kein Geheimnis bestand, würde sie die zwei sicher noch etwas gegeneinander ausspielen können. „Und was ist hiermit? Auch alles für dich allein?“ Sie winkte dem Schatten mit einer Schachtel Schokoladenriegel. „Nein, die sind für Malik, damit er eine Extra-Portion Milch abbekommt“, erklärte er großzügig und ergänzte noch schnell, „genauso, wie die Milchdesserts im Handyformat auch für Malik sind, die müssen übrigens schnell in den Kühlschrank.“ „Noch mehr Naschwerk also?“ Ishizu suchte das genannte in der Tüte und legte es auf den Tisch, dabei fand sie noch weitere Leckereien. „Und wer von euch ist dann der Schokoknacker und der Milchschaumschlürfer?“ „Wow, Schwesterchen, du kennst dich ja aus“, schnurrte Mariku und gab sich beeindruckt. Was ihm aber nur eine neue Attacke von seinem Wirt einbrachte, der damit wieder seinen Körper übernahm. „Hör auf meine Schwester anzumachen!“, fauchte er. „Eifersüchtig oder was?“, Mariku warf ihm einen Luftkuss zu. „Quatsch keinen Unfug, das ist immerhin mein Körper in dem du sie angräbst und wir sind Blutsverwandt, also Finger weg.“ Die Ägypterin hatte zwar nicht alles verstanden, aber das Malik sie verteidigte war ja irgendwie süß, außerdem war es lustig anzusehen wenn die beiden sich stritten, solange sie das nicht öffentlich taten und man Malik für einen Bekloppten hielt. Sie seufzte, schade das man immer nur die Hälfte mitbekam, von dem was sich die beiden an den Kopf warfen. Die Einkaufs-Wundertüte war aber immer noch nicht leer und so sehr Ishizu das Geplänkel der beiden Interessierte, hoffte sie immer noch, auch auf etwas zu stoßen, was auf ihrer Einkaufsliste stand, also räumte sie weiter aus. „Was hattet ihr den mit dem streichfähigen Knoblauch-Kräuterkäse vor?“ Malik grinste gemein und schaute seinem Yami überlegen in die Lavendelaugen. „Vielleicht steht Mariku ja auf frische Franzosen.“ Das konnte er nicht so auf sich sitzen lassen und warf Malik wieder aus seinem Körper, die ständigen Tauschs waren anstrengend und der Schatten keuchte. Inzwischen war Odion von seinem Mittagsschlaf aufgewacht und kam in die Küche zu dem Streitenden Duo - Trio? -; er war sich da nie so ganz sicher. „Malik du warst aber schnell zurück, hast du mir das mitgebracht für heute Abend, worum ich dich gebeten habe?“ Der Schatten grinste. „Natürlich. Welcome to the Experience ist sogar schon im Kühlschrank, hab ich schon daran gedacht, es dir kalt zu stellen.“ Odion nickte es ab und ging unter dem Strafenden Blick Ishizus schnell wieder das Weite suchen, er hatte da so ein unbestimmtes Gefühl, gerade in einem Bienennest gestochert zu haben. Sprachlos schaute die Ägypterin ihrem Stiefbruder hinterher, ihre Mine verfinsterte sich als sie wieder zurück zu ihrem leiblichen Bruder sah. „So ist das? Odion bekommt sein Zeug und was ich wollte bringt ihr mir nicht mit?“ Zumindest hatte Mariku schon gelernt das man es nicht mit Ishizu aufnehmen konnte, was Hausarbeitsvergabe und Essen betraf, saß sie am längeren Hebel. Ärgern war okay, aber ganz und gar verscherzen sollte man es sich mit ihr auch nicht, so lenkte er etwas ein. „Ich hab natürlich auch an dich gedacht, Schwesterchen“, säuselte der Schatten und Malik schaute ihn böse an. Herrje, konnte man es hier den keinem der beiden Recht machen? „Malik meinte die Marke würde zu dir passen“. Er griff kurz in die Tüte und hielt ihr ein Shampoo hin. „Professional haicare for you.“ Ishizu hatte zwar schwarze Haare, aber das auf die Marke zu beziehen war nichts womit man sie wirklich besänftigen konnte. „Öhm… und hier ist noch etwas, das soll die Haut ganz zart machen und Pflegen. Man kann darin die Hände baden“, versuchte Mariku seinen Hikari, der genau wie er jetzt im Fettnäpfchen saß, etwas herauszuholen und zeigte der Ägypterin die Flasche mit dem gelben Inhalt. „Spülmittel?“, wenig begeistert stellte sie die Flasche auf den Tisch. Malik war schon wieder am Gackern, irgendwie war es unglaublich ulkig wie sich Mariku da mit jedem seiner Wiedergutmachungsversuche bei seiner Schwester weiter hinein ritt. „Na wenigst ist die Tüte bald leer“, dachte Ishizu, „da können ja keine großartigen Überraschungen mehr lauern.“ Sie raschelte als nächstes mit einer Frühstücksflockenpackung. „Die sollen in Malik den Tiger wecken“, meinte Mariku eine Spur zu verträumt, was ihm einen seltsamen Seitenblick der Ägypterin einbrachte und sie es mit einem Schulterzucken ebenfalls zur Seite stellte. „Fruchtsaft?“ Sie stellte sechs verschiedene Sorten auf den Tisch und war auf die Erklärung gespannt. "Nur das beste aus der Frucht." „War ja irgendwie klar gewesen, das da jetzt so was kommt.“ Als nächstes fand sie eine Tüte mit Bonbons. „Und was ist hiermit?“ Mariku zuckte mit den Schultern. „Gesunde Vitamine und naschen. Nach dem ganzen Süßkram soll mein Hikari-Pretty auch was Gutes haben.“ „Dir ist aber schon klar, das das auch Süßkram ist, oder?“, hakte sie sicherheitshalber noch mal nach. „Na klar, und damit er auch morgen noch kraftvoll zubeißen kann, hab ich ihm die eingepackt.“ Stolz grinste der Schatten und deutete auf die Zahncreme, die er als Vorratspack gleich im dutzend eingekauft hatte. Malik eroberte seinen Körper zurück, um sich das genauer anzusehen. Er hatte gar nicht bemerkt, wie ihm seine dunkle Seite das untergeschoben hatte. Fragend hielt ihm Ishizu dann noch eine dreizehnte Tube einer anderen Firma hin. „Und was ist hier mit?“ Das brachte Malik zu grinsen. „Da hat wohl jemand Angst vorm Zahnarzt?“ Er schaute hinüber zu seinem Schatten, der sich grummelnd an die Wand gelehnt hatte und die Arme vor der Brust verschränkt. „Du hast doch gehört, was sie in der Zauberkiste sagen. Er hat überhaupt nicht gebohrt.“ Malik kicherte, er hatte es zwar als Scherz gedacht - aber niemals damit gerechnet, dass er damit tatsächlich ins Schwarze treffen würde. Ishizu schaute ihn zweifelnd an, der Yami tat dem Gemütszustand ihres Bruders nicht wirklich gut und über das letzte Fundstück in der Einkaufstasche konnte bei ihr auch keine große Freude aufkommen. „Wollt ihr mich zur Putzfrau degradieren? Ich frage mich ja schon, wie ihr das alles in eine Tüte bekommen habt. Aber jetzt noch Waschmittel?“ Malik hatte wieder getauscht und bejahte es lediglich: „Da weiß man, was man hat.“ Mariku nickte bestätigend und war einmal mehr Stolz darauf, das Malik die coolen Sprüche auch gelernt hatte, die die kleinen Figuren aus dem schwarzen Kasten immer wieder wiederholten, wenn sie die Produkte in den kurzen Filmen so begeistert präsentierten. Die Frau schüttelte den Kopf. „Und ich weiß genau, was ich an euch hab, die zwei größten Schwachköpfe die man nur finden konnte.“ Sie ließ sich geschafft, wie von einer Dauerwerbeschlaufe, auf einem der Stühle nieder die neben dem Tisch standen und besah sich seufzend  den Haufen der Fehlkäufe. Nur mit Mühe konnte der jüngere Ägypter seinen Yami davon zurück halten, sich wieder seines Körpers zu bemächtigen und für diese Beleidigung Ishizu an die Gurgel zu gehen. Niemand beleidigte ungefragt seinen Wirt – nicht mal dessen große Schwester.   „Malik, wo sind jetzt die Sachen, die ich haben wollte?“ „Na ja, dafür hast du uns halt nicht genug Geld mitgegeben“, meinte er Achselzuckend. „Dich kann man ja nicht mal zum Einkaufen gebrauchen“, sie ließ ihren Kopf resignierend auf die Arme sinken. „Schwesterchen“, beteuerte er, „dazu kann ich doch nichts, das ist alles Marikus Schuld und die der Werbung, er macht doch immer einfach nur was er will und ich werde nicht gefragt.“ Sie winkte ab und murmelte niedergeschlagen: „Es ist eine Schande, dass du deinen Yami nicht unter Kontrolle hast!“ Mit hängenden Schultern stand sie auf. „Alles muss man hier alleine machen.“ Im gehen rief sie noch ins Wohnzimmer. „Odion, fährst du mich? Ich muss noch mal weg zum Einkaufen.“   Als Ishizu ihnen den Rücken zugewandt hatte, klatschen sich die beiden ab. Beziehungsweise das hätten sie getan, wenn Maliks Hand nicht einfach durch die von Mariku hindurch geglitten wäre. „Siehst du ich hab´s dir doch gesagt“, meinte der Schatten mit dem stolzen Brustton der Überzeugung, „damit hat sich das Einkaufen schicken für dich auch erledigt.“ Malik nickte zufrieden und kramte sich die Süßigkeiten aus dem Berg ihrer Einkäufe heraus. „Wollen wir die Beute teilen?“ Er schaute seinen Yami an und wusste im Grunde schon die Antwort. Mariku trottete seinem Hikari zufrieden hinter her in sein Zimmer. „Wäre ja noch schöner wenn Ishizu meinen süßen kleinen Malik zu ihrem Lakaien und Laufburschen degradieren könnte.“ Leise seufzend dachte er daran, das er ihn am liebsten für sich allein hätte, aber das würde er ihm noch zeigen, irgendwann würde Malik es verstehen lernen, aber heute war er schon mal glücklich über diesen kleinen Erfolg. Denn Malik hatte mit ihm gemeinsame Sache gemacht und das freiwillig. Wenn man schon nicht mehr die Welt erobern konnte, wegen diesem blöden Pharao, dann doch wenigst den eigenen Hikari. So viel Spaß wie Malik heute dabei hatte, mit ihm zusammen zuarbeiten, brachte der Junge ihm scheinbar immer weniger Abneigung entgegen. Sogar etwas wie Anerkennung über den gelungenen Plan hatte er sehen können. Malik drehte sich um und schenkte ihm ein seltsames Lächeln. „Grübel nicht so viel, und komm endlich.“ Verheißungsvoll wedelte er mit der Schokolade. Der Schatten zuckte zusammen, erst jetzt hatte er bemerkt, dass er total vergessen hatte seine letzten Gedankengänge vor Malik abzuschotten.       (Wie sicher jeder gemerkt hat, sind die kursiven Texte nicht aus meiner Feder, sonder allgemein bekannte Werbesprüche – habt ihr alle erkannt?)         Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)