Wäsche von Sternenschwester (ein etwas sinnfreier AmiRus) ================================================================================ Kapitel 1: Wäsche ----------------- Wäsche „Alfred!!!“ Der Ruf ließ die Lesekonzentration des Betroffenen abreißen und verwirrt sah dieser von seiner Lektüre auf. Doch seine Phase der Orientierung dauerte nur kurz, da stapfte der Hausherr, welchen man nach der Natur ihrer Beziehung ruhig Geliebten nennen konnte, mit einem leicht genervten Gesichtsausdruck in das Wohnzimmer direkt auf seinen Lieblingsplatz auf der Fensterbank zu. In seinen Händen hielt der Russe einen Korb. Bei nähern Hinsehen erkannte Alfred diesen als Wäschekorb, wobei dessen Inhalt verdächtig nach dem Haufen von Kleidungstücken aussah. Eben die Wäsche, welche er noch vor eineinhalb Stunden in die Waschmaschine geschmissen hatte. Wohlgemerkt ohne wirklich nachzuschauen, was er denn bei welchem Programm wusch. Er hatte es nicht so mit dem Wäschewaschen. „Alfred, kannst du Dummpfeife mir mal sagen, was das sein soll?“ Um seine Verärgerung zu unterstreichen, schmiss Ivan ihm den Korb vor das Fenster. Leicht betölpelt sah der Blonde die Ansammlung nasser Textilien an. „Das ist Wäsche…“, begann er dann zögerlich, sich immer noch fragend auf was der andere hinaus wollte. „Und?“ In der rauen Stimme des anderen schwang ein gefährlicher Unterton mit. „Es ist nasse Wäsche?“ Bei Washington, was erwartete der Riese von ihm? Ivan griff sich an die Stirn und fuhr sich mit der Hand über das runde Gesicht. In einem Winkel seines Egos fühlte sich Alfred beleidigt. Wieso behandelte ihn Ivan in solchen Situationen, immer wie einen Deppen? „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du vorher auf das Etikett des Kanisters schauen sollst bevor du irgendetwas in die Maschine schmeißt!!“ Nun regte sich das amerikanische Ego schon ein wenig. „Verdammt noch mal Dude, was kann ich dafür das du im Bad all dein chemisches Krimsi-Kramsi aufbewahrst?“ Anklagend zog Ivan ein T-Shirt aus dem Korb, welches Alfred mit Schrecken als das Lieblingsstück des Russen erkannte. Der rote und blaue Streifen, welche mit dem weißen Abstand in der Mitte die Flagge der russischen Konföderation repräsentierte, war völlig verwaschen und ausgeblichen. „Shit!!“, war jedoch das Einzige, was er darauf zu sagen hatte. „Du Trottel hast das Anti-schimmelmittel als Waschmittel dazu getan!“ Ohne einen weiteren Blick auf sein Malheur zu riskieren, warf sich der Amerikaner über den Wäschekorb und durchwühlte ihn verzweifelt. Leider bestätigten sich seine Befürchtungen und er zog bekümmert ein weiteres Shirt aus dem feuchten Haufen. „Fuck!!!“ Verzweifelt hielt er sich sein eigenes T-Shirt in die Höhe und betrachtete fassungslos die ausgeblichenen weiß-rot Streifen seiner Flagge, welche einst in vollen Farben draufgeprangt hatte. „Fuck, fuck, fuck…“ „Das nenne ich gerechte Strafe, Jones.“ „Shut up, Bolschewik!“ „Nicht in einem solchen Ton unter meinen Dach, Kapitalist!“ „Ach glaubst, du ich würde mir von dir zusammen gestauchten Ex-Macht was sagen lassen, du verkappter Kommunist?“ „Ich warne dich, treibe es nicht zu weit…“ „Ach, willst du mir jetzt drohen. Mir, dem Hero…“ Weiter kam Alfred nicht, da Ivan im gleichen Moment versuchte ihm sein verwaschenes Shirt in den Rachen zu stopfen. Was dann folgte war in wenigen Worten ausgerückt, eine herzliche Prügelei, welche schon längst seine Schärfe seit dem Fall des Eisernen Vorhangs verloren hatte. Nach einigen herzhaften Knuffen und sanften Schlägen, begann Ivan den Amerikaner druchzukitzeln, wodurch der selbsternannte Weltenretter, nach kurzer Zeit, aufgrund Sauerstoffmangels W.O. gab. Völlig aus der Puste durch die unfreiwillige Kicherei, wehrte er sich auch gar nicht, als der Größere ihn in die Arme zog und an sich drückte. Eine Weile saßen sie so am Boden, auf dem sie sich während ihrer Rangelei in der Zwischenzeit befördert hatten und ließen die Zeit im regelmäßigen Rhythmus des Tickens der Uhr an sich vorbei ziehen. Alfred döste schon völlig selig an der Schulter des Hünen, da fischte dieser nach den verwaschenen Kleiderstücken und breitete sie so gut wie möglich vor sich aus. Durch die Bewegungen seines lebenden Kissens aus der Apathie geweckt, drehte sich der Amerikaner recht unwillig zum Grund der Störung um. Die Flaggen waren nur noch als Schatten auf dem Stoff zu erkennen und wieder wurde Alfred schmerzlich bewusst, dass er sich eines seiner Lieblingskleidungsstücke ruiniert hatte. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie sich Ivan, im wahrsten Sinne des Wortes, leise ins Fäustchen lachte. „Was ist denn so lustig, Bolschewik?“, nuschelte er dann ein wenig verärgert über die Tatsache, dass er die Pointe offenbar nicht mitbekam. Ivan fuhr ihm liebevoll durchs Haar. „Mir ist erst wieder bewusst worden, dass wir oft glauben durch zwei Sachen, die sich so sehr ähneln, im Inneren getrennt zu werden. Manchmal muss man nur die Grenzen verwischen, um den Grund zu erkennen.“ Der Jüngere vergrub wieder sein Gesicht in die Halsbeuge des anderen. „Verstehe ich nicht…“ Ein leises, raues Lachen begleitete ihn zurück in den Dämmerzustand. „Doch eines Tages wirst du es verstehen, mein kleines Amerika." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)