Angst - reloaded von abgemeldet (NejixTen, ShikaxTema, ChouxIno) ================================================================================ Kapitel 1: Gläserrücken ----------------------- Kapitel 1: Gläserrücken Halloween – der wohl schaurigste Tag in der Geschichte. Und genau dieser Tag wurde heute in Konohagakure gefeiert. Kleine Kinder verkleideten sich als Graf Dracula, Scream, Freddy Krüger oder andere grusligen Gestalten und bettelten an jeder Tür nach Süßem oder Saurem. Die Jugendlichen waren sich zu alt für so etwas und gingen lieber verkleidet auf Partys, die bis tief in die Nacht gingen. Doch natürlich gab es auch wiederum Leute, die den Tag wie jeden anderen ansahen und es sich Zuhause auf dem Sofa gemütlich machten, um langweilige Horrorfilme im Fernsehen anzuschauen. Und genau in dieser Nacht hatte eine kleine Gruppe, die aus fünf jungen Frauen bestand, etwas ganz Besonderes vor. In einem kleinen Haus, das abgeschieden von den anderen Häusern stand, würde etwas stattfinden, was das Leben der Anwesenden erheblich verändern könnte. In dem Raum, in denen sie sich getroffen hatten, war es fast dunkel. Nur ein paar Kerzen, die um einen runden Tisch aufgestellt waren, spendeten etwas Licht. Das solle das Grusel-Feeling erhöhen, so war es zumindest geplant. Die jungen Frauen saßen auf bequemen Kissen auf dem Boden und hatten sich um den Tisch verteilt. Ihre Augen waren auf ein Glas gerichtet, welches in der Mitte des Tisches stand. Und um das Glas herum waren Buchstabenkreisen ausgelegt. Man spürte deutlich, wie angespannt die Mädchen waren. Zumindest sah man es der einen und der anderen deutlich im Gesicht an. Andere wiederum schienen vor Aufregung zu platzen und konnten es gar nicht mehr abwarten, dass sie mit dem Spiel endlich beginnen konnten. „B-bist… du dir si-sicher, dass das ei-eine gute Idee ist…?“, stotterte ein blauhaariges Mädchen und richtete ihre hellen, verängstigten Augen auf ihr Gegenüber. Die Angesprochene hob ihren Kopf und fing an zu grinsen. Nur leider sah es im Kerzenschein mehr als gruslig aus und die Blauhaarige zuckte erschrocken zusammen. „Das, Hinata, ist wohl die beste Idee, die ich je hatte!“, meinte sie und ihr Grinsen wurde breiter. „Du wirst doch wohl nicht kneifen wollen, oder?“ Während sie sprach, strich sie sich eine verirrte Haarsträhne ihres braunen Haares hinter das Ohr. Sie selbst war mehr als aufgeregt, wenn es nach ihr ginge, würde sie sofort loslegen. Außerdem war es uncool, wenn man kniff… Hinata schluckte und sah auf ihre Knie. Ihr behagte der Gedanke nicht, dass sie Kontakt zu einer Seele eines Verstorbenen aufnehmen würden. Aber diesen Gedanken würde sie nie laut aussprechen, da sie befürchtete, dass die Mädels sie daraufhin nur auslachen würden. Sie war nun mal abergläubisch! Wer wusste schon, ob es so etwas wie Geister und Dämonen wirklich gab? „Nun gut, wenn sonst niemand irgendwelche unnötigen Einwände hat, können wir ja starten, oder?“, fragte die Braunhaarige schon fast ungeduldig und sah in die Runde. Sie vernahm ein zustimmendes Gemurmel und sie rieb sich aufgeregt ihre Hände. Ihr Herz schlug augenblicklich schneller. Aber sie schob es auf die Vorfreude, schließlich hatte sie keine Angst. Im Gegensatz zu Hinata glaubte sie nämlich nicht an Geister. „Alles klar, dann legt einen Finger auf das Glas. Aber passt auf, dass ihr keinen Druck ausübt, nur drauflegen, mehr nicht!“, erklärte Tenten und sah warnend in die Runde. Daraufhin machte sie es vor, indem sie ihren Finger auf den Boden des umgedrehten Glases legte und blickte dabei jedem in die Augen. Plötzlich quietschte Hinata laut auf und sie kniff ihre Augen zusammen. Dabei zitterte ihr Körper wie Espenlaub. Man sah ihr im Gesicht deutlich an, wie verängstigt sie war. „T-Tenten, ich kann es nicht!“, jammerte sie und Tränen bildeten sich in ihren Augen. Hilfesuchend blickte sie zu den anderen Mädchen, als erhoffte sie sich, dass sie ihr Recht gaben und Tenten dazu zwangen, das Ganze abzubrechen. Doch sie schien auf einen Widerstand zu stoßen, da die gewünschte Reaktion ausblieb. Tenten seufzte daraufhin. Irgendwie war es ja abzusehen, dass Hinata die Sache nicht durchziehen würde. Doch ehe sie darauf etwas sagen konnte, meldete sich eine der Blondinen zu Wort. „Hinata! Jetzt reiß dich zusammen! Es gibt keine Geister!“ „A-aber Dämonen!“, widersprach sie verängstigt und erschauderte kurz. Ihr schien der Gedanke an die bösartigen Kreaturen nicht zu gefallen. „Ino, dann soll sie eben gehen!“, schnaubte die zweite Blondine, welche ihre Haare zu vier Zöpfen gebunden hatte. Sie hatte zwar ihre Augen geschlossen, doch an ihrer zuckenden Augenbraue konnte man feststellen, dass sie genervt war. „Denn ich würde gerne endlich mal anfangen!“ Hinata blickte kurz zwischen Temari und Tenten hin und her, aber als die Braunhaarige nichts sagte, sprang sie auf und flitzte zur Tür herüber. „T-tur mir leid, Tenten“, murmelte sie noch, ehe sie den Raum verließ und die Tür hinter sich wieder zumachte. „So ein Angsthase“, spöttelte die Rosahaarige und schüttelte ihren Kopf. „Also, wo waren wir stehen geblieben?“ „Ich glaube, du solltest mal deinen Finger auf das Glas legen, Sakura“, schlug Temari vor und die Angesprochene sah verwundert herunter zu dem Glas, auf dem schon drei Finger lagen. „Oh, ja. Entschuldigt!“ Kurz darauf lagen nun die Finger dort, wo sie liegen sollten und eine angespannte Stille machte sich zwischen ihnen breit. Doch diese wurde augenblicklich von Ino durchbrochen. „Ich fang an!“, rief sie und wollte schon zu einer Frage ansetzen, als Sakura dazwischenfunkte. „Hey, reiß dich zusammen! Tenten ist die Gastgeberin, also lass ihr doch den Vortritt!“ Ino zog daraufhin einen Schmollmund, widersprach ihr aber nicht. Sie wusste, dass Sakura Recht hatte, auch wenn es ihren Stolz leicht verletzte, dass sie nicht den Anfang machen durfte. Es gab nämlich eine ganz wichtige Frage, die sie unbedingt loswerden wollte. Und natürlich erhoffte sie sich, dass der Geist eine positive Antwort für sie hatte. Tenten grinste daraufhin in die Runde. „Okay, Mädels! Nun gibt es keinen Rückzug mehr!“, verkündete sie und sah daraufhin herunter zum Glas. Dann möge der Spaß beginnen. „Wir rufen dich, oh großer Geist!“, fing Tenten an, was sie daraufhin immer wieder wiederholte. Die anderen stiegen einen Moment später mit ein und sie murmelten die ganze Zeit den einen Spruch. Angespannt starrten sie dabei zum Glas herunter, hörten aber nicht mit ihrer Beschwörung auf. Tenten hatte ihnen ausdrücklich gesagt, dass sie erst aufhören sollten, wenn sich etwas tat. Ob das Ganze wirklich klappte? Gott, war das gruslig! Doch als sich nach zwei Minuten immer noch nichts tat, gaben sie es schon fast auf. Vielleicht war das wirklich nur Humbug... Geister und Dämonen gab es nicht! „Vielleicht ist das der falsche Spruch, Tenten?“, schlug Sakura vor und unterbrach somit die Beschwörung. „Oder der Geist merkt, dass Tenten Angst hat“, witzelte Ino, woraufhin Tenten ihr einen bösen Blick zuwarf. „Ich habe sicherlich keine Angst, Ino!“, zischte sie zurück. „Leute! Ich glaube da tut sich was!“, meldete Temari sich zu Wort und sofort hörten Ino und Tenten mit ihrem Gezanke auf. Erschrocken keuchten sie auf, als die Kerzen, die um sie herumstanden, anfingen zu flackern, wobei einige sogar ausgingen und den schon dunklen Raum noch etwas mehr verdunkelten. „Uuuuh, es scheint zu beginnen, Mädels!“, flüsterte Tenten total aufgeregt und ihre Augen fingen an zu leuchten. „Es scheint, dass wir nicht mehr alleine sind!“ Eine plötzliche Bewegung neben ihr ließ sie aufschrecken und sie starrte zu Sakura hoch, welche aufgestanden war. „Sakura?“, fragte diese verwundert, als sie sich auf die Tür zubewegte. „Tut mir leid, ich habe vergessen, dass ich noch etwas machen wollte!“, sagte sie mit schrecklich hoher Stimme und flüchtete daraufhin aus dem Zimmer. Die Tür knallte sie laut hinter sich zu und hinterließ drei verwunderte Mädchen. „Tse und sie sagt vorhin noch groß, dass Hinata ein Angsthase wäre!“, spöttelte Ino und schüttelte leicht ihren Kopf. Dabei bewegte sie unbewusst ihre Hand, da sie nicht mehr daran gedacht hatte, sie still zu halten und bekam prompt von Tenten einen Schlag auf ihren Arm. „Halte deine Hand ruhig! Ich stelle nun die erste Frage!“, zischte sie ihr zu und Ino presste ihre Lippen gegeneinander. „Schuldige“, piepste sie, schwieg dann aber, als Tenten anfing zu sprechen. „Kannst du uns hören, großer Geist?“ Angespannt hielten sie daraufhin die Luft an und versuchten wenige störende Geräusche von sich zu geben, um ja nichts zu verpassen. Auf einmal fingen die Kerzen wieder an zu flackern und gingen gleichzeitig aus. Nun saßen die Mädels im stockdunklen Zimmer und sie schrien verängstigt auf. „So tu doch was, Tenten!“, rief Ino und griff nach Tentens Hand. Doch kaum hatte Ino zu Ende gesprochen, gingen die Kerzen wieder an und beleuchteten wieder das kleine Zimmer. Mit wild pochendem Herzen sahen sie sich an und atmeten hektisch durch die Nase. Das Ganze war echt zu heavy. „Hey! Hat jemand von euch das Glas verrückt?“, wollte Temari wissen und unterbrach somit die angespannte Stille. „N-nein, wir haben nichts gemacht, Temari!“, schwor Tenten und blickte zum Glas herunter, welches sich eindeutig bewegt hatte. Hörbar schnappte sie nach Luft und ihr wurde kurz schwindlig. Eigentlich glaubte sie ja nicht an Geister, aber wie sollte man dieses Phänomen dann bitte erklären? Doch dann hatte sie Ino in Verdacht, dass sie etwas damit zu tun hatte und funkelte diese finster an. „Ino, das war nicht lustig! Du sollst das Glas nicht durch eigene Kraft bewegen!“ „Ich habe nichts getan, Mann!“, keifte Ino zurück und erwiderte den Blick genauso finster. „Dann heißt das wohl, dass es wirklich funktioniert hat“, schlussfolgerte Temari, welche sich die ganze Zeit zurückgehalten hatte und die anderen beiden nickten zögernd. Ihre Augen wanderten wieder zum Glas herunter, welches sich auf das „Ja“ zubewegt hatte und somit Tentens Frage beantwortet hatte. Der Geist konnte sie also hören... Tentens Hände fingen an zu schwitzen. „Es ist wirklich jemand hier bei uns. Und er hört uns zu!“, wisperte sie aufgeregt und schluckte hart. „Gut, dann bin ich ja jetzt an der Reihe!“, krähte Ino, als sie das Glas wieder in die Mitte abstellten und ein Grinsen schlich sich auf ihre Lippen. „Großer, allmächtiger Geist! Kannst du mir sagen, ob ich mit Shikamaru Nara zusammenkommen werde?“ Tenten sah sie erschrocken an. „Ino! Du darfst ihm keine Zukunftsfragen stellen! Das verstößt gegen die Regeln!“ Während Tenten mit Ino schimpfte, schwieg Temari. Sie beschränkte sich darauf, Ino böse anzustarren. Ihr passte es gar nicht in dem Kram, dass sie den Geist so etwas fragte. Sie wüsste nicht, wie sie damit umgehen sollte, wenn das Glas abermals auf das „Ja“ rutschen würde. Immerhin war sie ja auch in Shikamaru... Sie unterbrach ihre Gedanken, als das Glas sich erneut in Bewegung setzte und sie hielt automatisch ihre Luft an. „Bitte geh auf „nein“, bitte geh auf „nein“, flehte sie gedanklich und sie presste ihre Lippen aufeinander. Die Spannung war kaum auszuhalten. Dabei warf sie Ino immer wieder Blicke zu. Ob sie selbst das Glas nun verrutschte oder war wirklich eine hohe Macht am Werk? Nun, das würde sich vielleicht bald herausstellen... Nach einer Weile hatte das Glas sein Ziel erreicht und blieb stehen. Als Temari bemerkte, wo genau es gestoppt hatte, entwich ihrer Kehle ein Glucksen. Also schien wirklich ein Geist das Glas zu bewegen, da es sich auf „nein“ zubewegt hatte, was Ino wohl gar nicht passte. „Du Lügner! Du ahnungsloser Geist! Ich hab mir gleich gedacht, dass du blöd bist!“, polterte sie daraufhin los und zog ihren Finger von dem Glas. „Geister sind echt ätzend! Als wenn sie überhaupt wüssten, was Liebe ist!“ Eingeschnappt sprang sie auf und verließ kurz danach das Zimmer. Temari und Tenten sahen ihr sprachlos hinterher. „Das... war keine so gute Idee...“, murmelte Tenten, welche etwas blass um ihre Nasenspitze geworden war. „Was meinst du?“, wollte Temari wissen und stand mit ihrer Freundin gleichzeitig auf. „Ino hat den Geist beleidigt. Obwohl das ebenfalls eine wichtige Regel ist, die man einhalten sollte. Geister darf man nicht beleidigen, das könnte sonst böse enden...“ Temari sah sie mit großen Augen an. Wieso hatte sie auf einmal das Gefühl, dass etwas Schreckliches auf sie zukommen könnte? „Ich hoffe bloß, dass der ganze Mythos nicht wahr ist...“, murmelte Tenten vor sich hin, während sie die Sachen zusammen räumte. Temari währenddessen ging zum Lichtschalter herüber und knipste das Licht wieder an. „Ich glaube, das Ganze war eine ziemlich blöde Idee...“, sagte die Braunhaarige und räumte den Tisch ab. Temari half ihr schweigend, dachte aber über Tentens Worte nach. Ob sie wirklich Probleme mit dem Geist bekommen könnten, weil Ino zu unvorsichtig gewesen war? Sie hoffte es nicht... Nachdem sie das Zimmer aufgeräumt hatten, verabschiedete sich Temari bei Tenten und ging ebenfalls. Eine Stunde später hatte sich Tenten in ihr Bett gelegt und starrte nachdenklich zur Decke hoch. Dabei ging ihr immer wieder ein einzelner Gedanke durch den Kopf: Hoffentlich wollte der Geist sich nicht an ihnen rächen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)