Can You feel my Heart? von abgemeldet (The Longing for Love, not for Sympathy...) ================================================================================ Kapitel 13: I will tickle You. I will fuck You. I will kill You. ---------------------------------------------------------------- Arya hatte sich am nächsten Morgen bereits um ein Feuer gekümmert und sie frühstückten schweigend, bis der Hund sich auf einmal räusperte. „Das mit deiner Mutter...“, versuchte er sich bei Arya zu entschuldigen, die allerdings abwinkte. „Das ist jetzt egal. Ich habe sie im Traum gesehen. Sie ist tot.“, erklärte sie ihm und man merkte ihr an, dass sie die Nacht nicht wirklich besonders gut geschlafen hatte. Also beließen sie dieses Thema dabei und ritten weiter. Und kamen immer höher in die Berge. Es dauerte nicht lange, da erreichten sie ein kleines Dorf, dass sie sich zuerst misstrauisch ansahen. Es war idyllisch. Umgeben von blauen Fichten und Tannen. „Wir brauchen was zu essen und ein Dach über den Kopf. Wenn wir Glück haben, haben die hier nichts von dem, was an den Twins passiert ist, mitbekommen und wissen nicht, wer ich bin.“, richtete Clegane sich an seine Begleiterinnen und sie wagten sich ins Dorf hineinzureiten. Die Dorfbewohner, die eben noch ihrem alltäglichen Treiben nachgegangen waren, blickten von ihren Arbeiten auf und betrachteten die Fremden verdutzt. Schnell zeigte sich der Dorfälteste, um sie in Empfang zu nehmen. Und als der die breiten Schultern des Hundes sah, bot er ihm Arbeit an. Sie wollten hölzerne Palisaden um ihre Häuser bauen und konnten seine Hilfe gut gebrauchen. Im Gegenzug dazu sollten er und die Frauen Essen, eine Behausung und Geld bekommen. Doch damit allein wollte er sich nicht zufrieden geben. „Wenn ich auch Wein bekomme, dann mach ich es.“, stellte er eine letzte Bedingung. Der Alte lachte darüber. „Wir haben selbst keinen Wein. Aber dafür Ale. Ziemlich gutes sogar.“, handelte er mit ihm, womit sich Sandor schließlich auch zufrieden gab. Sie bezogen eine kleine Hütte am Rande des Dorfes und er ging jeden Morgen zur Arbeit, während Arya und Alysanne bei einem Milchbauern aushalfen. Jeden Abend, den sie länger im Dorf verbrachten, betrank er sich vor ihrer Hütte, um am darauffolgenden Tag wieder zur Arbeit anzutreten. Seine Träume davon Arya einzutauschen starben in dem Bergdorf. „Es wird harten Frost hier oben geben und wenn nicht Kälte und Hunger euch niederstrecken, dann werden Schattenkatzen oder Höhlenbären euch holen. Dann gibt es noch furchtlose Clans in den Wäldern. Sie würden dich töten und deine Frau und deine Tochter mit sich nehmen.“, hatte der Älteste ihnen eines Abends geraten, als sie vor dessen Hütte zusammengesessen hatten. Alysanne hatte ihm nur einen beunruhigten Blick zugeworfen und seine Hand hatte sich wie automatisch schützend auf ihren Bauch gelegt. Er würde sicher nicht riskieren, dass ihr etwas geschehen würde. Also blieben sie. Und Alysanne befand trotzdem, dass sie sich nicht wirklich wohlfühlte. Sie hatten zwar Betten mit strohgestopften Matratzen, und wenigen Läusen drin, und Essen, welches ihre Mägen füllte, trotz, dass es recht spärlich ausfiel, aber die Dorfbewohner waren alle Feiglinge. Sie gingen freundlich mit ihnen um. Arya spielte mit den anderen Kindern und sie unterhielt sich oft mit den anderen Frauen, die ihr Tipps gaben, die sie gebrauchen konnte, wenn das Kind erst mal auf der Welt war. Aber ihr fiel auf, dass die Meisten sich nicht trauten Sandor ins Gesicht zusehen und wenn, nicht für besonders lang. Und auch ihr gegenüber waren die Männer weiterhin distanziert aus Angst, dass Clegane sie in Stücke reißen würde, wenn sie sie ansahen oder mit ihr sprachen. Es vermittelte ihr das Gefühl, als ob sie nicht so willkommen waren, wie die Menschen im Dorf vorgaben. „Vielleicht sollten wir hier bleiben... Ich meine für immer.“, überlegte er laut, als sie zusammen vor ihrer kleinen Hütte saßen und etwas gemeinsame Zeit genossen. Er war mehr als betrunken und blickte zu ihr herüber, die gerade dabei war etwas zu nähen. Eine Decke für das Ungeborene. Aus gelbem Stoff und übersät mit schwarzen Hunden. Eigentlich war sie versunken in diese Arbeit und malte sich aus, wie ihr Baby aussehen würde, wenn sie es in die Decke wickeln würde. Doch bei seinen Worten horchte sie auf und blickte ihn verständnislos an. „Aber Ihr wolltet doch Arya eintauschen. Sagtet Ihr nicht, dass Lady Lysa eine Tante wäre?“, erinnerte sie sich an seinen Plan. Er nahm einen Schluck von seinem Bier. „Sie wird sie nicht wollen. Außerdem werden wir die Eyrie nie erreichen und die Freys jagen immer noch Überlebende in den Flusslanden. Hört sich so an, als bräuchten sie hier Schwerter... Mit diesen plündernden Bergclans.“, entgegnete er und Alysanne erhob sich, um auf ihn herabblicken zu können. „Denkt Ihr, dass ich mein Leben hier verbringen möchte? Irgendwo da draußen ist mein Bruder und ich habe immer noch vor ihn zu finden.“, zischte sie ihm zu und wollte an ihm vorbei ins Haus gehen, doch er hielt sie am Handgelenk fest, wobei ihr ihre Näharbeit aus der Hand fiel. Er bückte sich und hob das Deckchen auf. „Du hast gesagt, dass wir deine Familie sind, Alysanne. Erinnerst du dich? Das Kind und ich...“, appellierte er an ihre Gefühle und erhob sich. Ihr Magen drehte sich um. Nutzte er das nun aus, um sie zu erpressen? „Das sagte ich und trotzdem ist es mir auch wichtig Dale zu finden.“, gab sie zurück und versuchte sich von ihm loszumachen, doch er zog sie nur noch näher an sich heran. „Kannst du das nicht immer noch, wenn der Krieg vorbei ist? Wenn das Kind geboren ist und in Sicherheit aufwachsen kann?“, murmelte er sanft und lehnte sich zu ihr herunter, um sie zu küssen. Stattdessen verpasste sie ihm eine Ohrfeige. „Ihr Mistkerl! Wollt Ihr mir Schuldgefühle einreden?!“, schimpfte sie, doch er packte sie erneut und griff etwas grob am Kinn. „Nein, ich will, dass du vernünftig bist und dich nicht in irgendetwas stürzt, dass für dich und das Kind den Tod bedeuten kann.“, raunte er ihr finster zu und sie sah ihn verdutzt an. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sich tatsächlich um sie sorgte. Ihre zierliche Hand strich über seine Wange. Über die Stelle, die sie eben noch geschlagen hatte und dann legte sie ihre Arme um seinen Nacken, um sich an ihn zu drücken und ihn liebevoll zu küssen. Es war ein langer und hingebungsvoller Kuss und seine Hände griffen um ihre Hüfte, um sie hochzuheben, sodass sich ihre Beine um seine Hüfte legen konnten. „Ich will, dass du bei mir bleibst, Alysanne.“, flüsterte er ihr zu, während er sie ins Haus trug und auf ihr gemeinsames Lager verfrachtete. Sie kniete sich vor ihm, der immer noch vor dem Bett stand und auf eine Antwort wartete. Ihre großen blauen Augen sahen ihn an und er hatte große Lust sich mit ihr zu vereinen. Er konnte schon spüren, wie es sich in ihr anfühlte und allein dieser Gedanke ließ das Testosteron in ihm überkochen. Ihre Finger spielten an seiner Hose und schnell hatte sie die geöffnet. „Ich werde bei Euch bleiben, Sandor. Solange Ihr mich an Eurer Seite haben wollt.“, teilte sie ihm mit, obwohl ihr etwas mulmig dabei war in dem Dorf bleiben zu müssen. Er zuckte, als sie ihn berührte und begann ihn zu verwöhnen. Ein unkontrolliertes Stöhnen entwich ihm und er dachte, er würde ohnmächtig werden. „Ich will, dass du für immer mir gehörst, Alysanne. Du darfst nie wieder einen anderen Mann haben.“, befahl er ihr herrisch und zog sie hoch an seine Lippen, um in ihre Unterlippe zu beißen und auffordernd daran zu zerren. „Ihr seid der Einzige, den ich je so lieben werde, Liebster.“, hörte er sie sagen und musste sich zurückhalten, um nicht gleich über sie herzufallen. Sie sollte ihn verführen, so lange sie wollte. Und das tat sie. Ihre Lippen bahnten sich einen Weg über sein Gesicht und seinen Hals hinunter, wobei ihre Nägel über seine Bauchmuskeln fuhren und seine Arme zerkratzten, dass es angenehm brannte. Es entstand ein Weg aus Küssen auf seinen Schultern und dann ärgerte sie ihn ein wenig, als sie mit seinen Brustwarzen spielte. Ihre feuchte Zunge kitzelte ihn und es kam ihm so vor, als wären ihre Hände überall, was sie auch waren. Schließlich hatte sie ihn dazu gebracht, dass er sich von ihr aufs Bett lenken ließ und ihr die Kleider vom Leib riss. Seine Hände pressten ihre straffen Brüste zusammen und sein Mund erkundete ihre schmalen Hals. Sein Atem stieß gegen ihre empfindliche Haut und es bildete sich kondensierte Feuchtigkeit, die sich wie ein Film über ihre Halsschlagader legte, die wie verrückt pulsierte. Ihre erhitzten Unterleibe rieben aneinander und er wurde immer leidenschaftlicher. Wieder saß sie auf seinem Schoß und ihre Bewegungen gingen in ihn über, sodass er fühlen konnte, was sie da tat. Es war so eng, dass er erregt und angestrengt schnaubte und aufpassen musste, dass er noch ab und an Luft holte. „Ich liebe Euch... Mehr als alles anderer auf dieser Welt... Mein Liebster...“, offenbarte sie sich ihm und ihre hübschen Augen waren wieder daran Schuld, dass er es nicht mehr schaffte, noch länger durchzuhalten. Doch wenige Minuten später konnte sie ihn dazu überreden, es erneut zu versuchen. Sie wachte mit dem Rücken an seine Brust geschmiegt auf. Eine seiner großen Hände lag wachend auf ihrem Bauch. Alysanne versuchte sich langsam aufzurichten, um ihn nicht zu wecken, was ihr nicht gelang. „Ich habe es gespürt... Das Kind.“, begrüßte er sie und sie legte ihren Kopf wieder auf seinem Unterarm ab. Ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. „Das tut es häufiger in letzter Zeit. Glaubt Ihr, es wird ein Junge? Ein Krieger wie Ihr?“, erkundigte sie sich und er lehnte sich über sie, sodass er sie direkt ansehen konnte. „Vielleicht auch eine kleine Nachtigall wie du, Alysanne...“, nuschelte er in ihr dichtes Haar und seine Hand bahnte sich einen Weg unter ihr Laken, direkt zwischen ihre Beine. „Wie du mich gestern genannt hast, dass hat mir sehr gefallen.... Es hat mich geil gemacht...“, gestand er und seine Stimme trug wieder dieses gefährliche, aber auch zärtliche, in sich, dass ihr zeigte, dass er sich in Erregung befand. Sie drückte ihren Hintern in seinen Schritt und er schnappte kurz nach Luft. „Was meintet Ihr, Sandor? Was habe ich denn gesagt?“, versuchte sie ihn etwas aufzuwühlen, was ihr auch gelang. „Das weißt du ganz genau, du Miststück!“, schimpfte er mit ihr und biss in ihre Schulter, während er ihre Beine leicht spreizte und in sie eindrang. Er war hart und mächtig in ihr und sein heißer Atem benetzte ihre Wange, bevor sie sich ein wenig zu ihm wandte und ihn küsste. „Liebster...“, hauchte sie und er bebte stöhnend an ihren kleinen Körper gedrängt. Sie hatten gleich zweimal miteinander geschlafen, bevor er das Haus verließ, um wieder arbeiten zu gehen. Alysanne hatte ihn noch bis zur Tür begleitet, nackt wie an ihrem Namenstag, und ihn zum Abschied einen langen Kuss gegeben. Danach hatte sie sich wieder zurück ins Bett gelegt, da heute für sie die Arbeit später anfangen würde. Die Schwangerschaft brachte ihr schon einige Privilegien ein.. Dort lag sie immer noch, obwohl es weit über die Mittagsstunden hinaus sein musste. Sie kuschelte sich ins Laken und sog dessen Geruch ein. Es roch nach ihm und dem, was sie jede Nacht miteinander taten. Er war so ein heftiger Liebhaber und er machte es ihr leicht sich mit ihm zu vergnügen. Und vielleicht hatte er Recht. Sie sollten vielleicht besser hier bleiben. Sich auf den Rücken rollend, streichelte sie über ihren Bauch. Es wurde von Tag zu Tag schwerer für sie sich zu bewegen und das Kind wurde immer unruhiger in ihr. Selbst Sandor war es aufgefallen. Es würde wahrscheinlich nicht mehr lange dauern, bis es kommen würde. Sie würden Arya adoptieren, auch wenn sie von der Idee nicht wirklich angetan sein würde, und in dem Dorf bleiben. Eventuell konnten sie eigenes Vieh halten. Das würde das Beste für sie alle sein. Und sie konnten hier eine richtige Familie werden. Doch sie wurde enttäuscht. Das Dorf war nicht der Ort, an dem sie eine Familie sein konnten. Das war es von Anfang an nicht gewesen. Die Palisaden waren fertig gestellt und ihnen wurde sehr schnell und direkt klargemacht, dass sie nun nicht mehr erwünscht waren. „Wenn der Winter kommt, wird es für uns schwer sein uns selbst zu versorgen. Deine Frau ist schwanger und bekommt schon sehr bald ihr Kind. Ein weiteres Maul zu stopfen... Und du... Ein Mann wie du bringt Blut mit sich.“, verabschiedete der Älteste sie und sah den Hund wissen an, der nur nicken konnte. „Also weißt du, wer ich bin?“, harkte Clegane nach und wirkte sauer. Er hatte gehofft, dass dieses ständige umherirren endlich ein Ende gewunden hatte. Anscheinend hatte ihm seine Hoffnung nichts gebracht. „Ja, es kommen nicht viele Reisende, aber wir gehen zu Märkten und zu Handelsstellen. Wir wissen alle von King Joffreys Hund.“, offenbarte er ihm, dass es bereits gewusst hatten, als er seinen ersten Fuß ins Dorf gesetzt hatte. „Wenn diese Steinkrähen kommen, werdet ihr froh sein, einen Hund zu haben.“, machte er dem Alten das Angebot bei ihnen zu bleiben und für ihren Schutz zu sorgen. Der Alte sah ihn aus seinen halbblinden Augen an und man konnte erahnen, dass er dieses Angebot nicht annehmen würde. „Vielleicht... Aber sie sagen, du hast deine Kampfeslust am Blackwater verloren. Sie sagen...“, begann er zu berichten, was für Gerüchte in den sieben Königslanden umhergingen, doch es überzeugte Alysanne nicht, was geredet wurde. Jemand wie Sandor Clegane verlor seine Kampfeslust nicht einfach. Er liebte das Blutvergießen. Er liebte das Töten. Dementsprechend wütend reagierte Clegane auf diesen Vorwurf. „Ich weiß, was sie sagen.“, knurrte er gereizt und seine Stimme klang wie zwei aufeinanderreibende Sägeblätter. „Bezahl mich und wir sind fertig.“, forderte er den Alten auf und versuchte nicht weiter ihn zu überzeugen, dass es sicherer wäre, wenn er im Dorf bliebe. Als sie fortritten hatte er eine Börse voll Kupfer, einen Trinkschlauch voll saures Ale und ein neues Schwert. Eigentlich war es ein altes Schwert, aber für ihn war es neu. Das Ale trank er an einem Abend, aber das Schwert schärfte er jeden Abend an dem sie rasteten und verfluchte lauthals denjenigen von dem er es hatte, für jeden Fleck Rost auf der Klinge. Alysanne beobachtete ihn jedes Mal dabei. Warum tat er das? Warum tat er das, wenn er nicht mehr hungerte nach dem Nervenkitzel eines Kampfes? Weil Arya und sie dabei waren? Das konnte sie sich nicht vorstellen. Fragen jedoch wollte sie ihn auch nicht. Es war besser so, da er nicht sonderlich gut gelaunt war. Mühselig kehrten sie zu den Flusslanden zurück, um nach Riverrun zu reisen. Dort hielt momentan Aryas Onkel, Brynden Tully, auch der schwarze Fisch genannt, die Burg, die von feindlichen Truppen umstellt war. „Vielleicht will der schwarze Fisch sich eine Wölfin kaufen.“, dachte Sandor darüber nach, als sie Abends wieder am Feuer saßen. „Er kennt mich nicht mal. Er wird dir kein Geld geben. Er wir dich eher hängen.“, machte das Starkmädchen ihm klar und brachte ihm damit nur wieder zum Lachen. „Er darf es versuchen.“, entgegnete er und wollte sich Alysanne widmen, die neben ihm saß. „Ich weiß, wo wir hinkönnen. Zur Mauer.“, schlug die Kleine den Beiden dann vor und entlockte dem Hund ein erneutes Lachen. Was wollte sie denn an der Mauer? „Die kleine Wölfin will der Nachtwache beitreten?“, amüsierte er sich darüber und spuckte im hohen Bogen in ein Gebüsch. Aryas trotziger Blick durchbohrte ihn. „Ich habe noch einen Bruder dort. Jon wird mich wollen.“, murrte sie und Clegane sah sie ernst an. „Die Mauer ist tausend Meilen entfernt von hier. Wir müssen uns durch die Freys kämpfen und dort gibt es Eidechsen, die Wölfe zum Frühstück verspeisen. Und wenn wir intakt durchkommen, stehen wir Männern von den Eiseninseln gegenüber und Tausenden verfluchter Nordmänner.“, klärte er sie im harschen Ton auf. Er würde sich ganz bestimmt nicht den Arsch aufreißen, um dorthin zu gelangen, nur damit sie ihren Bastardbruder wiedersehen konnte. „Hast du Angst vor ihnen? Hast du deine Kampfeslust verloren?“, platzte es aufgebracht aus dem kleinen Mädchen hervor und Alysanne befürchtete zuerst, dass er aufstehen, sie packen und tot schlagen könnte. Doch nichts davon geschah. Stattdessen war das Kaninchen, das über ihrer Feuerstelle brotzelte fertig und er teilte es auf. „Mit meiner Kampfeslust ist alles in Ordnung, aber ich scheiß auf dich und deinen Bruder. Ich hab selbst einen...“, grummelte er und seine Stimme war nicht mehr als ein Donnergrollen, in der Ferne. Er sah auf Alysanne und griff nach ihrem Bauch, um darüber zu streicheln. „Und eine hochschwangere Frau.“, fügte er nun wesentlich sanfter hinzu und küsste zärtlich ihre Wange. Arya, sowie Alysanne waren überrascht, dass es ihm darum ging. Konnte es sein, dass der Hund langsam zahm wurde? Drei Tage später erreichten sie ein Inn. Es war überfallen worden, denn die Leiche einer Frau an dessen Giebel aufgeknüpft. Sie war halb zerfallen, so dass man wirklich Mühe hatte noch eine Frau identifizieren zu können, und ihre Knochen ratterten im Wind. „Wir sollten nicht dort hineingehen, Sandor.“, japste Alysanne, die das Alles etwas mehr als beunruhigend fand. Auch Arya stimmte ihr zu und die Pferde wieherten nervös und traten ab und an aus. „Das denke ich auch.“, murmelte das Mädchen scheu und versuchte krampfhaft Craven zu zügeln, der von allen das ängstlichste Ross war. Sandor hatte es schwer, sich ein Lachen zu verkneifen. Weiber! „Wisst ihr eigentlich wie lange es her ist, dass ich einen Becher Wein hatte?“, erinnerte er sie daran, dass er ein Mann war, der für Wein beinahe alles tat. „Außerdem muss ich herausfinden, wer das Ruby Ford hält. Wenn ihr wollt könnt ihr gerne bei den Pferden bleiben.“, schlug er ihnen vor, stieg von Stranger und warf Alysanne die Zügel zu. Sollten sie doch allein vor der Tür auf ihn warten. „Jemand da drinnen könnte dich kennen?“, rief Arya ihm nach, doch dem Hund war es mittlerweile egal, ob man ihn kannte oder nicht. Er versteckte sein Gesicht nicht mehr länger. Den beiden Frauen wurde mulmig zu Mute als sie sahen, dass er auf jeden Fall hineingehen würde. „Sie könnten dich gefangen nehmen.“, kam es wieder von Arya und er lachte bellend, als hätte sie einen Witz gemacht. „Lass sie es versuchen.“, erwiderte er und fasste an sein Schwert, um es etwas aus der Scheide zu ziehen. So ging er ins Inn. Beide sahen sich an und seufzten, um dann zu entscheiden, dass sie ihm doch ins Innere folgen würden. Zwei Frauen allein waren leichte Beute. An seiner Seite würde man es nicht so einfach wagen ihnen etwas anzutun. Schnell brachten sie die drei Pferde in die Ställe und folgten Clegane. Als sie eintraten war bereits alles mucksmäuschenstill und sie wussten, dass die Anderen den Hund erkennt haben mussten. Wie konnte es auch anders sein? Sie setzten sich zaghaft zu ihm an den Tisch und beobachteten die Gäste aus den Augenwinkeln. Es war ein Mann, der sie ansprach. Auf seinem Schoß hatte er eine Hure und neben sich einen weiteren Mann in seinem Alter und einen Jüngeren, einen Knappen. „Suchst du nach deinem Bruder, Sandor?“, begrüßte er den Hund und grinste unerschrocken. Sandor warf ihm einen genervten Blick zu. „Ich suche nach einem Becher Wein. Ein Flakon Roten, Wirt.“, wandte er sich von dem Mann ab und warf dem Besitzer der Schanke ein paar Stücke Kupfer auf dem Boden. „Ich... Ich will keinen Ärger, Ser.“, stammelte er vor sich hin, aus Angst Clegane würde ihm jeden Moment den Kopf abschlagen. „Dann nenn mich nicht Ser.“, gab er ihn einen Rat, wobei seine Stimme so bedrohlich klang, dass der Wirt zu Stein erstarrte, wie es schien. Die Mundwinkel des Hünen zuckten wieder, wie immer, wenn ihn etwas aufregte. „Bist du taub, Idiot? Ich will einen Becher Wein!“, wiederholte er sich und man konnte hören, dass es das letzte Mal sein würde, dass er den verschreckten Mann aufforderte. Sofort nahm der Wirt die Beine in die Hand und lief los. „Drei! Die Frauen sind auch durstig!“, brüllte Clegane ihm nach und richtete seinen Blick auf Alysanne, die mehr als je zuvor wirkte, wie ein Hase in der sprichwörtlichen Grube. Auch Arya konnte ihren aufmerksamen Blick nicht von den drei Männern abwenden, was Alysanne nicht entging. „Wer sind die, Kleine?“, erkundigte sie sich bei der jungen Stark, da diese den Männern wohl schon einmal begegnet war. Die Jüngere lehnte sich zu ihr vor. „Zwei davon, die Älteren, heißen Polliver und der Kitzler. Ich kenne sie. Ich war mal ihre Gefangene.“, klärte sie die junge Frau auf Wer der Knappe war, wusste sie nicht. Aber er war ziemlich picklig. So picklig, dass zwei dicke, eitrige Beulen sein Gesicht zierten. „Ist das der Welpe, von dem Gregor gesprochen hat? Der, der weggelaufen ist?“, deutete er auf Sandor und sie konnten sehen, wie der Mann, den man Kitzler nannte, eine warnende Hand auf den Arm des Jungen legte. Doch dieser wollte nicht aufhören. Ob es am vielen Wein lag, den er trank, oder einfach nur an seiner Dummheit, konnte Alysanne nicht einschätzen. „Ser Gregor sagt, sein kleiner Bruder hat den Schwanz eingezogen, als es in King’s Landing zu warm wurde. Er sagt, dass er winselnd weggelaufen ist.“, ging er weiter provozierend auf Clegane ein und grinste ihn dabei noch verhohlen und so dümmlich an, dass es beinahe Alysanne gewesen wäre, die sich erhoben hätte, um ihn zu schlagen. Aber der Hund studierte den Jungen nur mit abschätzenden, finsteren Augen und sagte nichts weiter. Doch die Spannung, die sich in seinem Körper breit machte war unverkennbar. Ihre kleine Hand legte sich behutsam auf seinen Unterarm. Selbst dort waren die Muskeln zu hartem Stahl angespannt. Der Kitzler hatte dies wohl auch bemerkt, denn er schob die Frau von seinem Schoß und erhob sich. Er war annähernd so groß wie Sandor, aber bei Weitem nicht so imposant. Dafür fehlten ihn noch einige Muskeln. Entschuldigend war der Blick, den er ihnen schenkte. „Der Junge ist betrunken. Er verträgt den Wein nicht.“, brabbelte er und seine durchdringenden Augen folgten der Mimik Cleganes. Der zuckte nur mit den Mundwinkeln und wich dem Blick des anderen Mannes nicht aus. „Dann sollte er nicht trinken.“, riet er ihnen, was der Knappe wohl als sehr beleidigend empfand, denn nun erhob er sich ebenfalls, wankend vor Trunkenheit. „Der Welpe macht mir keine Ang...“, wollte er einwenden, doch sein Begleiter zog ihm am Ohr zu sich, um ihn zum Schweigen zu bringen. Endlich kam der Wirt um die Ecke und brachte den langersehnten Wein. Ein Flakon mit drei Bechern. Sandor nahm den Flakon und trank einen großen Schluck daraus. Man konnte seine Nackenmuskeln beim Arbeiten sehen bei jedem Schluck den er machte und als er das Gefäß absetzte, war es halb leer. Erst jetzt durfte der Wirt einschenken. „Schenk ihnen ein und heb lieber das Geld auf. Es wird das Einzige sein, dass du heute Abend siehst.“, forderte er den zittrigen Mann auf, der sich schleunigst daran machte, den Anweisungen zu folgen. Nun war es der, den sie Polliver nannten, der sich zu Wort meldete. „Wir bezahlen, wenn wir mit dem Trinken fertig sind.“, versicherte er dem Hund, der darüber amüsiert schmunzelte. „Wenn ihr mit dem Trinken fertig seid, dann kitzelt ihr den Wirt, bis er euch verrät, wo er sein Gold hat, so wie immer.“, scherzte er und Alysanne tat gut daran weder hinzusehen, noch hinzuhören, sondern einfach ihr Gesicht hinter ihrem Becher zu verstecken. Mit einem Mal leerte sich das Inn immer mehr und der Wirt verschwand ebenfalls in der Küche und tat so, als ob dort wichtige Arbeit auf ihn wartete. „Wenn Ihr nach Ser Gregor sucht, kommt Ihr zu spät. Er war in Harrenhaal, aber jetzt nicht mehr. Die Königin rief nach ihm.“, verriet Polliver ihnen und grinste. Dann kam etwas, womit sie nicht gerechnet hatten. Womit wohl niemand in einer solchen Situation gerechnet hätte. „Joffrey ist tot, falls Ihr es noch nicht wisst. Vergiftet auf seinem eigenen Hochzeitsfest.“, berichtete der Soldat ihnen und Arya und Alysanne konnten nicht anders, als einander mehr als verwundert anzusehen. Der König? Tot? Und das, obwohl man ihn immer so bewacht hatte? „So viel zu meinen mutigen Brüdern der Königsgarde. Wer hat ihn getötet?“, harkte der Hund währenddessen nach und schien nicht im geringsten betroffen. Er fand das eher belustigend. „Der Gnom und seine kleine Frau.“, antwortete Polliver und stiftete damit nur noch mehr Verwirrung. „Welche Frau?“, kam eine weitere Frage des Hunds und sein Gegenüber schien nun selbst verwirrt, bis ihm ein Licht aufging. „Ach ja, ich vergaß, Ihr habt Euch unter einem Stein versteckt. Das Nordmädchen. Winterfells Tochter. Man sagt, sie hat ihn mit einem Zauber belegt und hat sich danach in einen Wolf verwandelt, mit ledernen Flügeln, wie eine Fledermaus. Dann ist sie aus einem Turmfenster geflohen und hat den Zwerg zurückgelassen. Cersei will seinen Kopf.“, erzählte Polliver ihnen alles, was er wusste. Arya konnte ihren Ohren kaum trauen. Sansa hatte Tyrion Lannister geheiratet? Den hässlichen Zwerg? Sandor, der am nächsten zur Tür saß, überlegte einfach zu gehen. Was erzählte dieser Dummkopf für Geschichten? Ein Wolf mit Fledermausflügeln? Schwachsinn! „Sie sollte ihn in Seefeuer kochen oder ihn kitzeln bis der Mond schwarz wird.“, meinte er stattdessen und nahm einen weiteren Schluck Wein, um sich dann einem anderen Thema zu widmen.. „Also hat Gregor Harrenhaal eingenommen?“, wollte er nun wissen und Polliver nickte, gesprächig, wie er war. „Man brauchte nicht viel einnehmen. Der Koch hat uns ein Tor geöffnet und die Söldner flohen bereits, als sie von unserem Kommen hörten. Den Koch, um uns zu bekochen und ein paar Weiber, um uns die Betten zu wärmen. Den Rest haben wir getötet.“, plapperte er, mit stolzgeschwollener Brust, munter weiter. „Und der schwarze Fisch ist immer noch in Riverrun?“, stellte Clegane dann eine weitere Frage. Er musste unbedingt wissen, wie es um die Flusslande stand, wenn sie ihre Reise unbeschadet fortführen wollten. Der andere Mann winkte ab. „Nicht mehr lange. Er ist umzingelt. Frey wird Edmure Tully hängen, wenn Ser Brynden nicht die Burg aufgibt. Der Einzige richtige Kampf ist momentan bei Raventree. Blackwoods und Brackens. Die Brackens gehören zu uns.“, plauderte er weiter und Sandor schenkte seinen beiden weiblichen Begleitern noch einmal ein, um selbst den Rest zu nehmen. Dann starrte er auf das Herdfeuer, als wäre es das Spannendste, was er je gesehen hatte- „Der kleine Vogel ist also geflohen. Sie hat dem Gnom auf den Kopf geschissen und ist davon.“, murmelte er und schmunzelte. Er hatte mitbekommen, wie sie gelitten hatte, umso mehr freute es ihn, dass sie endlich erwachsen geworden war und auf die ganzen Lieder und Geschichten von Ritterlichkeit pfiff. Polliver war mit diesem ständigen Themenwechsel wohl etwas überfordert, fand aber den Faden wieder. „Sie werden sie finden. Auch wenn es die Hälfte des Goldes in Casterly Rock braucht.“, schwor er dem Hund und nun mischte sich der Kitzler ein. „Ich hörte sie sei ein schönes Mädchen. Obwohl ich sagen muss, dass Eure Begleitung mehr nach meinem Geschmack ist. Reifer und weitaus fraulicher.“, gestand er ihnen und begutachtete Alysanne mit seinen widerlichen Augen. Sie warf ihm nicht mehr als einen genervten Blick zu. Das Lachen des Hunds hallte kurz durch das Inn. „Sie ist schön und mehr als talentiert, wenn es darum geht es einem Mann zu besorgen. Egal, welche Neigungen er hat. Aber ganz sicher nicht so höflich und wohlerzogen wie Sansa Stark. Genauso wie deren kleine Schwester.“, offenbarte er den drei Männern, die nun ebenfalls bespaßt darüber grinsten. „Die haben sie übrigens auch gefunden. Sie soll den Bastard von Lord Bolton heiraten.“, kam es wieder informativ von Polliver. Die Beiden, Alysanne und auch Sandor, fingen urplötzlich an zu prusten und loszulachen, während Arya konfus von einem zum anderen starrte. Sansa hatte doch gar keine andere kleine Schwester. Clegane und Alysanne hatten natürlich begriffen, dass es nicht die echte Arya Stark war, die Cersei Bolton für seinen Bastardspross geschickt hatte. „Was ist daran so lustig?“, maulte Polliver entrüstet und Sandor wandte sich ihm zu. „Wenn ich es dir sagen wollte, würde ich es tun. Gibt es Schiffe in Saltpans?“, fragte er dann wieder überraschend für den Gesprächspartner. Unwohl rutschte er auf seinem Platz hin und her. „Saltpans? Woher soll ich das wissen? Die Händler sind zurück in Maidenpool, hab ich gehört. Randyll Tarly hat die Burg eingenommen und Mooton in eine Turmzelle gesperrt. Ich hab einen Scheiß von Saltpans gehört.“, murrte er aufgebracht darüber, dass der kleine Bruder seines Herrn scheinbar Spielchen mit ihm spielte. „Würdet Ihr in See stechen, ohne Euch von Eurem Bruder zu verabschieden?“, kam es nun vom Kitzler. Alysanne lief es eiskalt den Rücken runter, als sie ihn das erste Mal eine Frage stellen hörte. Deshalb war er also so gefürchtet. Sie hatte das Gefühl, dass sich seine Worte durch ihre Brust bohrten und ihr Herz zum Erstarren brachten. „Gregor würde es sicher besser finden, Ihr würdet mit uns nach Harrenhaal kommen. Oder besser nach King’s Landing. Ihr könntet ihm Eure kleine süße Frau vorstellen. Vielleicht hätte er Lust ihr zu zeigen, wie ein richtiger Hund eine Hündin bespringt.“, kitzelte er buchstäblich Clegane, der versuchte ruhig zu bleiben, allerdings leise knurrte. „Scheiß drauf. Scheiß auf Gregor und scheiß auf euch.“, zischte er und plötzlich ging alles ganz schnell. Der Hund sprang auf und Polliver zog sein Langschwert. Der Kitzler warf etwas silbernes quer durch den Raum. Einen Dolch. Wenn Clegane sich nicht bewegt hätte, hätte das Messer seinen Adamsapfel getroffen. Stattdessen streifte es seine Rippen und landete in der Wand. Das Bellen des Hunde schallte über sie hinweg. Ein Lachen so kalt und hohl als käme es aus den Tiefen eines Brunnens. „Ich hatte gehofft, dass ihr etwas Dummes versucht.“, prahlte er und es zeigte sich ein erwartungsvolles Leuchten in seinen Augen. Von wegen er hatte seine Kampfeslust verloren. Er hatte sein Schwert rechtzeitig gezogen, um Polliver abzuwehren, der auf ihn zugesprungen kam. Die zwei Anderen waren auch bereits auf den Beinen. Der Kitzler stieg über den Tisch, ein Kurzschwert und einen Dolch in den Händen. Bereit für eine hinterhältige Attacke. Arya und Alysanne zogen sich in eine Ecke zurück und das Mädchen schnappte sich einen Becher, um nach den Knappen zu werfen, den sie traf und damit zu Fall brachte. Er landete mit dem Gesäß auf den Boden und fluchte laut auf. Die beiden Männer hingegen wirkten so, als wären sie dem Hund überlegen. Polliver kämpfte mit viel Präzision und drängte ihn zurück, während er selbst ziemlich tollpatschig daherkam. Alysanne bemerkte, dass er betrunken war und hätte ihn am liebsten dafür angeschrieen. Dass er auch immer so viel und so schnell trinken musste. Lernte er denn nicht? Ihr Augenmerk fiel auf den Weinflakon, den sie ohne zu zögern griff und nach dem Kitzler, der jedoch schneller war als der Knappe. „Warte ab, Weib. Wenn ich mit deinem Liebhaber fertig bin, werde ich jedes Loch an deinem Körper ficken, dass ich finden kann.“, versprach er ihr und zwinkerte dabei unverfroren. Es war das erste Mal, dass so etwas ihr Angst einjagte, denn diesmal könnte es Wirklichkeit werden. Auf einmal wurde sie aus ihrer Trance, von der Panik verursacht, gerissen. Es war Sandors Schmerzensschrei, der sie wachrüttelte. Seine verbrannte Gesichtshälfte blutete. Von seinen Schläfen an, bis zu seiner Wange hinunter. Sein, vorher schon nicht wirklich vorhandenes, Ohr war nun vollkommen verloren. Diese Tatsache schien ihn sauer und weitgehend nüchtern zu machen und er preschte vorwärts, Polliver durch den Raum treibend. Der Kitzler kam wieder heran und wollte ihn angreifen, da fiel Alysanne ein, dass sie selbst auch eine Waffe bei sich trug. Sie griff unter ihr Kleid und holte ihren Dolch hervor, um ihn zu werfen. Er drang in den Oberschenkel des Kitzlers ein, schien ihn jedoch nicht von seiner Attacke abzuhalten. Er traf Sandor mit seinem eigenen Dolch im Nacken. Arya wollte los, um einen zweiten Becher zu werfen, als der Knappe wieder vor ihr auftauchte. Er hatte sie am Arm, sein Schwert in der Hand. „Bist du der Welpe des Welpen?“, fragte er amüsiert und rechnete nicht damit, dass das junge Mädchen schnell reagierte. Sie nahm ihm seinen Dolch ab und stach zu. Die anderen Beiden bearbeiteten währenddessen Clegane weiter und hatten ihn in den Oberschenkel geschlagen, sodass er viel Blut verlor und sie ihn in eine Ecke drängen konnten. Alysanne war entschlossen, das sie ihn nicht seinem Schicksal überlassen würde, egal was mit ihr passieren könnte. Sie rannte zum Dolch des Kitzlers, der immer noch in der Wand steckte, was keiner der anderen zu bemerken schien. „Gebt auf und wir bringen Euch nach Harrenhaal.“, bot Polliver dem, immer schwächer werdenden, Hund an, der nur verächtlich brummte. „Damit Gregor mich selbst umbringen kann?“, erkundigte er sich blaffend. Nun war es das Lachen des Kitzlers, dass die Szenerie erfüllte. „Vielleicht überlässt er dich mir und deine kleine Frau werde ich mir danach auch nehmen. Oh, du kannst dir gar nicht vorstellen, was ich mit der süßen Fotze anstellen werde. Soll ich es dir sagen?“, neckte er seinem Gegner, der den anderen Mann am liebsten die Kehle durchgebissen hätte. „Ich werde sie kitzeln. Ich werde sie ficken und dann werde ich sie töten.“, wisperte er dann teuflisch grinsend. Sandor bemerkte, dass Alysanne sich von hinten an die Männer heranschlich. „Dann komm und hol dir, was du willst.“, spornte er den Kitzler und konnte sich kurz von ihnen befreien, bevor sie erneut auf ihn eingingen. „Glaubst du, wir werden das nicht?“, konterte Polliver und brachte Sandor damit zum Lachen. „Vielleicht... Aber ihr seid so gut wie tot.“, prophezeite er ihnen und trat die Bank zwischen ihnen in Pollivers Richtung. Er schaffte es irgendwie auf den Beinen zu bleiben, als er der heranfliegenden Bank auswich, doch es war Sandors Schwert, auf das er sich hätte konzentrieren sollen. Clegane traf ihn mitten im Gesicht und er zog durch. Der Streich war so heftig, dass die Hälfte seines Kopfes der Klinge folgte, als sie ihn durchschlagen hatte. Alysanne sah, dass den Kitzler, beim Anblick seines Kameraden, nun Angst überkam. Angst vor Clegane und seinem schweren Langschwert. Seine Augen wichen nicht mehr von dem großen Mann, als er sich geschmeidig von ihm fort bewegte. Das war ihre Chance. Hinter ihm auftauchend, rammte sie den Dolch mit beiden Händen in seinen Rücken. Er schnappte geschockt nach Luft und sie lehnte sich über seine Schulter, als er etwas zusammensackte. Ihre Lippen waren ganz nah an seinem Ohr. „Ich werde dich kitzeln.“, versicherte sie ihm, zog die Klinge heraus und stieß noch einmal zu. „Ich werde dich ficken.“, fauchte sie wütend und wiederholte das Ganze noch einmal. Blut lief aus den Mundwinkeln des großen Mannes und er versuchte etwas zu sagen, doch alles was er herausbrachte, war ein Blubbern. Doch Alysanne war noch nicht fertig mit ihm. „Ich werde dich töten.“, flüsterte sie süßer als der Ruf des Todesgottes selbst und wollte noch einmal zustechen, als Sandor ihre Handgelenke griff und sie von dem Mann wegzog. Der Dolch fiel mit einem Scheppern zu Boden. „Genug.“, befahl er ihr. Der Kitzler war tot und sie würde sich keinen Gefallen tun, wenn sie seine Leiche weiter mit Stichen traktierte. Ihre Hände waren mit dem Blut des Kitzlers getränkt und sie blickte auf den roten Nektar, der sich warm und etwas klebrig anfühlte. Jetzt erst wurde ihr klar, was sie getan hatte. War sie denn vollkommen wahnsinnig geworden? Ein Schluchzen entwich ihr. Aus Verzweiflung oder Erleichterung, wusste sie nicht. Dann betrachtete sie Sandor, der selbst blutete wie ein abgeschlachtetes Schwein. Sein Bein war blutüberströmt, genauso wie sein Gesicht und sein Nacken und er schnaubte erschöpft. Sie hatte ihn umarmen und küssen wollen, doch war das wohl nicht gerade der beste Zeitpunkt dafür. Sie gingen zu Arya, die vor dem Knappen stand, der immer noch nicht tot war, sondern seine Wunde versuchte abzudrücken. „Bitte, habt Gnade. Bitte, tötet mich nicht. Mutter, hab erbarmen!“, flehte er, als er den Hund über sich erblickte. „Seh ich aus, wie deine verfluchte Mutter?“, entgegnete dieser bloß, doch der Junge schien in nicht mehr wirklich zu hören. Er war bereits abgedriftet und würde nicht mehr lange machen. „Du hast ihn gehört. Es dauert nicht mehr lange, dann ist er hinüber.“, wandte sich Clegane an das Starkmädchen. „Bitte, bringt mich zu einer Burg. Mein Vater hat Gold. Gott, es war doch nur wegen der Frauen... Bitte, Ser.“, bettelte er um sein Leben, wofür Sandor ihn nur schlug, dass er aufschrie. „Nenn mich nicht Ser.“, maulte er erbost und richtete sich dann erneut an Arya. „Der gehört dir. Tu es, kleine Wölfin.“, verlangte er von ihr, dem ein Ende zu bereiten. Arya nickte und hob eine dünne Klinge vom Boden auf, die der Kitzler mit sich geführt hatte. Sie war zu lang für einen Dolch und doch zu kurz und zu fein für ein Schwert. „Weißt du noch, wo das Herz ist?“, fragte Sandor sie ein letztes Mal und sie nickte wieder nur. „Gnade...“, winselte der Junge, wie ein getretener Straßenköter. Und die erteilte sie ihm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)