Can You feel my Heart? von abgemeldet (The Longing for Love, not for Sympathy...) ================================================================================ Kapitel 3: Bloody sweet Kiss ---------------------------- Beinahe ein Monat verflog und sie hatte keine weitere Nachricht von Garth erhalten. Was trieb dieser Kerl eigentlich die ganze Zeit über? Wahrscheinlich lag er in irgendeinem Bordell der Stadt und verhurte das Geld, dass sie ihm gezahlt hatte. Männer waren so und würden sich wohl nie ändern. Man konnte sich einfach nicht auf sie verlassen. Auch der Hund ließ sich, wie er ihr prophezeit hatte, nicht weiter blicken und ihre Verletzungen waren abgeheilt. Ihre Haut war wieder eben und blass wie Milch. Ihre Lippen wieder geschmeidig und nicht mehr eingerissen. Doch trotzdem ließ sie keinen anderen Mann an sich heran. Er hatte es von ihr verlangt. Er würde sie abschlachten, wenn er erfahren würde, dass sie mit einem Anderen zusammen gewesen war. Wahrscheinlich wäre das, was er mit ihr machen würde, bevor er sie tötete, wohl schrecklicher. Und außerdem hatte er genug bezahlt, dass sie sich vorerst eine Art Urlaub gönnen konnte. Sie fröstelte etwas und zog die Decke, die sie über ihre Schultern gelegt hatte, vor ihrer Brust zusammen. Das Wetter änderte sich zusehends von Tag zu Tag. Es würde kühler, die Tage kürzer und die Nächte länger. Die Sonne war meist von dunklen Wolken bedeckt. Der Winter nahte und die klugen Maester der Citadelle befürchteten, dass dieser ein wirklich sehr harter werden würde. Der Längste seit vielen Jahren. Sie selbst war in einen kalten Winter hineingeboren worden und aufgewachsen. Er hatte beinahe zehn Jahre angehalten, bis dieser bisher neunjährige Sommer eingesetzt hatte. Ausatmend legte sie das Buch zur Seite, dass sie gerade beendet hatte. Die Liebesgeschichte von Jonquil und ihrem Florian. Sie liebte dieses Buch, auch wenn es sie jedes Mal traurig machte, wenn sie es las. Ihre Mutter hatte ihr immer gesagt, dass auch sie eines Tages jemanden wie Florian finden würde. Jeder würde das früher oder später. Aber ihre Mutter war vor langer Zeit gestorben und hatte sie allein zurückgelassen. Und sie würde nie ihren Florian finden. Sie war eine Hure geworden und liebte jeden Mann. Nein, sie liebte nicht jeden Mann, sie schlief mit jedem Mann. Jedem, der sie bezahlen konnte. Was war nur aus ihr geworden? In Gedanken versunken, bemerkte sie nicht einmal, wie der schnurrende schwarze Kater, der sie des öfteren besuchte, von ihrem Schoß sprang und sich mit geschmeidigen Bewegungen trollte. Alysanne erhob sich und trat ans Fenster, um hinauszusehen. Der Abend dämmerte bereits. Die Sonne versang langsam hinter dem Glockenturm von King’s Landing. Ein schöner Abend und sie musste daran denken, wie ihre Mutter ihr und ihrem Bruder immer ein Lied gesungen hatte, damit sie einschlafen konnten. Damals war sie noch nicht allein gewesen. Sie hatten in einem anderen Land gelebt. Ihre Mutter hatte ihnen oft erzählt, dass ihr Vater ein Lord aus dem Norden war. Der Norden mit seinen ewigen Schneelandschaften. Seufzend stützte sie sich auf ihre Ellbogen auf und summte die Melodie des Liedes, um schließlich zu singen. Ein Lied von einer besseren Welt, in der es keinen Hass gab, keine Gewalt, keine Verzweiflung und keine Einsamkeit. Sie störte sich nicht daran, dass sie anfing zu weinen, während sie sang und machte sich nicht die Mühe, die Tränen fortzuwischen als sie endete. Wie lange war es jetzt schon her, dass er das Letzte mal bei ihr gewesen war? Wo er wohl jetzt war? Es war schon so lange her, dass sie ihn gespürt hatte. Warum dachte sie nur so oft an ihn? An dieses Monster, dass sie behandelte, als sei sie nichts wert. Und doch vermisste sie seine Anwesenheit. Gerade wollte sie sich selbst dafür auslachen, dass sie so fühlte, da bewegte sich etwas hinter ihr. Es war zu ihrer Überraschung Clegane, der in einer dunklen Ecke des Zimmers an der Wand lehnte und sie wohl schon eine ganze Weile beobachtet haben musste. „Das tust du also den ganzen Tag, wenn ich nicht bei dir bin. Lesen und singen... Singen wie eine kleine Nachtigall. Warum singst du nicht ein Lied für mich?“, begrüßte er sie und machte einige Schritte auf sie zu, wobei er bedrohlich wirkte. Erst jetzt, wo er sich ihr im Licht, der untergehenden Sonne, zeigte, erkannte sie Blut auf seiner Rüstung. Eine Menge Blut. Nicht nur auf seiner Rüstung, sondern auch in seinem Gesicht. „Ser, was ist mit Euch passiert? Wo wart Ihr?“, erkundigte sie sich und ihre Augen flackerten verstört. Ein erbostes Knurren entwich ihm. „Nenn mich noch einmal Ser und ich schlag dich tot, Hure! Es geht dich einen Scheiß an, wo ich war!“, zischte er, blieb dann allerdings unschlüssig vor ihr stehen, als er sie erreicht hatte. Ihr Gesicht hatte sich von seinen Schlägen erholt und sie war so schön. Er glaubte, dass sie vielleicht die schrecklichen Dinge vergessen machen konnte, die er im Auftrag des Königs getan hatte. Allein sie anzusehen, beruhigte ihn eigenartigerweise. Sie merkte, dass er unentschlossen war und griff an den Riemen seines Brustharnischs, um ihn zu öffnen. Flink und mit Leichtigkeit nahm sie ihm die Rüstung ab und blickte ihn dann mit ihren großen Augen an, die auf eine Reaktion von ihm warteten. Und die blieb nicht aus. Er griff nach ihr, zog sie an seinen großen Körper und küsste sie überraschenderweise. Es war ein hungriger Kuss und sie fühlte seine Männlichkeit, die sich durch den Stoff seiner Hose in ihren Bauch drückte. Doch sie wich konfus zurück und schmeckte das Blut seiner Opfer und seinem Schweiß auf ihren Lippen. Sie wollte das so nicht. Aber Clegane kannte keine Widerrede. Mit wenig Aufwand packte er sie und hob sie auf den kleinen Beistelltisch, wobei die Vase mit frischen Magnolien zu Boden fiel und in Scherben zersprang. „Ser... Was...? Ihr seid so verändert.“, nuschelte sie an seine Brust, als er den Rock ihres Kleides hochschob und sich rasch mit ihr vereinte, sodass sie überrumpelt aufstöhnte. „Ruhe... Ich will nichts von dir hören, du Schlampe! Verstanden?!“, bedrohte er sie wie gewohnt und zog sie noch näher an sich, damit sie es nicht wagen konnte, ihn anzusehen. Alysannes Finger verkrampften sich im Stoff seines Hemdes. Es war das erste Mal, dass er sie von vorne nahm. Und er hatte sie geküsst. Was hatte das in ihm ausgelöst? Was hatte er erlebt, während er weggewesen war? Sie dachte nicht weiter darüber nach, als er in ihren Hals biss und so heftig an der Haut saugte, dass sie eng für ihn wurde, was ihm natürlich nicht entging. Und das war nicht das letzte Mal. Er nahm sie erneut auf dem Fußboden und zum dritten Mal in ihrem Bett. Nackt und immer noch erhitzt lag sie auf ihren Kissen und lächelte in sich hinein, während er auf dem Bettrand saß und angestrengt schnaufte. Sie konnte sehen wie sich sein Brustkorb bei jedem Atemzug hob und senkte. Seine Muskeln zitterten immer noch etwas. Vorsichtig erhob sie sich und kroch zu ihm hinüber, um sich neben ihn zu knien. „Werdet Ihr wieder weggehen oder warum gleich dreimal?“, fragte sie ihn zaghaft und er musste grinsen. Was war sie nur für eine Hure? Sie sollte doch froh sein, dass er sie gleich so oft hintereinander genommen hatte. Sie hatte sich damit soeben einen Beutel voll Silber verdient. Als sie keine Antwort von ihm bekam, lehnte sie sich vor, wobei ihre Brüste sich an seinen Oberarm drückten. Ihre Lippen suchten sich ihren Weg an seinen Nacken und komischerweise ließ er sie gewähren. Schloss sogar grummelnd die Augen, als sie ihn sanft liebkoste und mit den Händen unter sein Hemd schlüpfte, um seine Brust zu massieren. „Wisst Ihr... Ich habe Euch vermisst. Alles an mir, hat nach Euch verlangt.“, gestand sie ihm und er erschauderte kurz als sie dies in sein Ohr flüsterte. Ihr Gesicht war plötzlich genau vor seinem und sie wollte ihm einen Kuss auf die Lippen geben. Kleine Hände wanderten in seinen Schritt. Doch ehe sie sich versah, hatte er ihre Handgelenke gepackt und schleuderte sie zurück aufs Bett. Weg von sich. „Du lügst! Du widerliche Hure!“, brüllte er sie an. Panisch schüttelte sie mit dem Kopf, sodass ihre Locken durch die Luft schwangen. „Nein, Ser. Nein... Es ist die Wahrheit. Ich hab auf Euch gewartet.“, verteidigte sie sich. Er lachte höhnisch. „Nein. Du kannst gar nicht die Wahrheit sagen, weil du eine Hure bist. Eine dreckige, verlogene Hure.“, beschimpfte er sie weiter und zog sich die Rüstung wieder über. „Ich bezahle dich nicht, um mir deine ekelhaften Lügen anzuhören.“, fügte er noch hinzu und wollte zur Tür hinaus, da stand sie auf einmal vor ihm, nackt wie sie war. Ihr Blick sagte ihm, dass sie verletzt darüber war, dass er sie so beschuldigte. „Es war keine Lüge, Ser. Das schwöre ich! Jeden Tag habe ich...“, versuchte sie ihm zu erklären, dass sie oft an ihn gedacht hatte, da unterbrach er sie, indem er ausholte und zuschlug. Gleich viermal, sodass wieder ihre Lippen aufplatzten. „Ich sagte doch, du sollst mich nicht so nennen! Du scheinst wohl nicht lernen zu wollen. Nun gut... Denke nicht, dass ich noch einmal zu dir kommen werde. Such dir einen anderen Freier.“, kam es auf einmal von ihm und er blickte finster auf sie hinab, die auf dem Boden lag. „Aber... Bitte. Ich werde nicht mehr...“, bettelte sie förmlich, doch er ging einfach und ließ sie zurück. Er verließ sie. Bitterlich begann sie zu weinen und wurde wütend. Wütend darüber, dass er gegangen war und dass sie ihn nicht aufgehalten hatte. Sie erhob sich, legte sich einen Bademantel um und blickte auf dem Beutel Geld, den er ihr gelassen hatte. Zornig packte sie diesen und warf ihn gegen die Wand. Die Münzen verteilten sich klirrend im gesamten Raum. Sie packte alles andere, was sich auf dem Tisch befand und schmiss es auf dem Boden. Der Stuhl der neben ihr stand landete an der Zimmerwand. Die anderen Mädchen, die das Klirren und Poltern hörten, rannten zu ihr hinauf, um nach ihr zu sehen, während der Hund sich einen Weg aus dem Bordell herausbahnte. Auch er war wütend. Doch er wusste nicht, ob er wütend auf sie war. Eigentlich hatte sie nichts verkehrt gemacht. Sie hatte nur ihre Arbeit getan. Hektisch packte Alysanne ihre Sachen zusammen. Stannis Baratheon, der ältere Bruder des ehemaligen Königs, hatte Joffrey den Krieg erklärt und ein Kampf sollte auf dem Blackwater stattfinden. Die königlichen Flotten hatten sich bereits vorbereitet und auch die Infanterie war mehr als eingeschworen darauf Stannis und seine Flotte zu zerschlagen. Anscheinend gab es da nur einen Haken, denn auf der anderen Seite der Stadt, vor den Haupttor, versammelten sich Renly Baratheons Männer bereits, um ebenfalls anzugreifen. Aber den Mut und Willen der Männer schien das nicht zu brechen. Gestern Abend erst hatten sich die Meisten noch einmal in Chataya’s ausgetobt. Doch für Alysanne gab es keinen Grund mehr zu bleiben. Sie hatte zu viel Zeit in dieser verdreckten Stadt verbracht und sie wollte nicht länger hier verweilen. Was sollte sie auch hier? Ihre Mutter war tot. Ihr Vater kämpfte irgendwo im Norden an Robb Starks Seite. Und ihr Bruder, Dale, schien ebenfalls dort zu sein. Das Einzige, was sie sich gewünscht hätte, war es gewesen, dass er noch einmal zu ihr gekommen wäre. Es war eine Woche vergangen, seit er ihr gesagt hatte, er würde sie nicht mehr haben wollen. Und gestern hatte sie ihn noch bei den anderen Rittern gesehen. Er hatte ihr nicht mal einen kurzen Blick geschenkt. Seufzend packte sie weiter ihre Tasche. Sie wollte nur das Nötigste mit sich nehmen. Schnell sammelte sie das Geld, das sie die vergangene Woche verdient hatte, ein und griff dann nach einem Dolch in einer Lederscheide. Sie zog ihn heraus. Er war verziert mit einer weißen Sonne auf dem Griff aus Ebenholz. Die Klinge schimmerte weiß und am Knauf war ein Smaragd eingelassen. Ihre Mutter hatte ihn ihr gegeben. Ursprünglich hatte er mal ihrem Vater gehört und sie sollte ihm ihrem Bruder geben, wenn sie ihn irgendwann finden würde. Und genau das würde sie jetzt tun. Sie konnte besser bei der Suche nach Dale sterben, als hier in dieser verdorbenen Stadt. Wer weiß, vielleicht würde sie einen Bauern heiraten und sich irgendwo ein neues Leben aufbauen oder sogar einen kleinen Lord irgendwo im kalten Norden. So verließ sie das Bordell, welches all die Jahre ihr Zuhause gewesen war und lief zügig durch die hektisch schreiende Menge. Ein halbes Dutzend Ritter galoppierte an ihr vorbei, doch er war nicht unter ihnen. Wahrscheinlich war er beim König, um diesen zu beschützen. Alysanne war gedanklich schon weit weg, als sie auf einmal in eine Gasse gezerrt wurde. „Gut, dass ich dich noch einmal erwischt habe, bevor hier alles im Chaos versinkt. Willst du etwa die Stadt verlassen?“, erkannte sie Garths Stimme und blickte ihn verdutzt an. Mit ihm hatte sie nun gar nicht mehr gerechnet. Eben hatte sie noch geglaubt jemand wollte sie vergewaltigen und hatte nach dem Dolch, denn sie in ihr Strumpfband geschoben hatte, gegriffen. Seufzend steckte sie die Klinge wieder weg. „Hier gibt es nichts mehr, dass mich hält. Was willst du also noch von mir?“, antwortete sie ihm mit einer Gegenfrage. Das typische Grinsen, dass er scheinbar nie verlor, legte sich auf seine Lippen. „Ich habe gute Nachrichten. Dein Bruder ist im Dienste des Herrn von Karhold gesehen worden und kämpft darum Moat Cailin zurückzuerobern.“, informierte er sie. Überrascht zog sie die Augenbrauen hoch. „Er ist ein Ritter Rickard Karstarks? Also ist er wirklich im Norden...“, brabbelte sie vor sich hin. Garth sah sie forschend an. „Also wird das dein neues Ziel?“, fragte er sie und sie nickte bloß zaghaft. Wenn sie bis nach Moat Cailin kommen würde, dann sicherlich. „Gut... Den Rest schaffe ich auch ohne deine Hilfe. Ich denke nicht, dass wir uns noch einmal wiedersehen. Zumindest nicht in diesem Leben. Deshalb wünsche ich dir alles Gute.“, verabschiedete sie sich von ihm, kramte eine Silbermünze hervor und warf sie ihm zu. Scherzhaft verneigte er sich vor ihr. „Das wünsche ich dir auch, Alysanne. Ich hoffe, dass du ihn bald findest. Deinen geliebten Bruder.“, gab er zurück und sie lächelte. „Das hoffe ich auch.“, erwiderte sie und schon sah er nur noch ihren wehenden Umhang, bevor sie entgültig in der Menschenmenge verschwand. Der Krawall des Kampfes am Blackwater drang an ihre Ohren, während sie durch einen geheimen Gang, der unter King’s Landing hindurchführte, die Stadt verließ. Er war nicht vielen bekannt. Hauptsächlich dem Gesindel. Aber es war eine gute Möglichkeit ungesehen an den Soldaten und der Stadtwache vorbeizukommen. Nachdem sie das Tageslicht erblickte, bemerkte sie, dass die Stadt brannte. Zum Ende des Kampfes würde es wohl nicht allzu viele Überlebende geben. Ob Chataya und die Mädchen in Sicherheit waren? Sie waren immer so gut zu ihr gewesen. Chataya war wie eine Mutter gewesen und die anderen wie Schwestern. Ihre Freundinnen. Ros, Alayaya, Marei, Dacey und all die Anderen. Doch sie musste sie einfach zurücklassen. Schluckend ging sie einfach geradeaus weiter. Auch als hinter ihr eine Explosion zu hören war und grünes Feuer auf dem Blackwater den Himmel in genau dieselbe Farbe tränkte, blickte sie nicht zurück. Sie würde nie wieder hierhin zurückkehren. Während Alysanne die Stadt verließ, stand Sandor Clegane auf den Mauern zum Blackwater. Neben sich den Zwerg, Tyrion Lannister, Onkel des Königs und momentane Hand. Auch Joffrey selbst war da, um den Männern Mut zu geben, während diese in den sicheren Tod zogen. Tyrion gab das Signal einen Pfeil zu entzünden und eine brennende Fackel tauchte neben dem Gesicht des Hunds auf, was ihn mit aufkommender Angst in den Augen zurückschrecken ließ. Der Pfeil wurde entzündet und auf den See vor ihnen abgefeuert. In dem Moment als die Flammen des Pfeils die Wasseroberfläche berührten, explodierte das darauf verteilte Öl. Grünes Feuer entfachte den Blackwater. Seefeuer. Es war überwältigend und effektiv, denn die Flotten von Stannis drehten ab oder wurden zerstört. Jetzt war es nur noch an der Infanterie, die restlichen Gegner in die Flucht zu schlagen. Clegane ging hinunter und führte die Männer vor das Mud Gate, um die Hauptstadt zu verteidigen. „Wer mit einem sauberen Schwert stirbt, dessen Leichnam werde ich schänden!“, drohte er den Männern und sie kämpften furios. Doch mit einem Mal kam ein brennender Feind auf ihn zugerannt. Der Mann schrie fürchterlich, während die Flammen sich in seine Haut fraßen. Sandor blieb wie paralysiert stehen und starrte nur auf den Soldaten, der letztendlich vor seinen Füßen hinfiel und liegen blieb. Das reichte ihm. Er würde nicht mehr mitmachen. Die Angst vor dem Feuer war größer als sein Stolz oder seine Lust zu töten. Wie ein getretener Hund kuschte er zurück hinter die Tore, die verriegelt wurden, als er sich wieder innerhalb der Mauern befand. Tyrion und Joffrey sahen ihn verdutzt an, während er seinen Schlauch, in dem sich Wein befand, komplett leerte, um sich zu betrinken. Das war das Einzige, was ihm seine Furcht erträglicher machen konnte. Vielleicht noch etwas anderes, aber dafür war es zu spät. Seine kleine Hure war entweder tot oder geflohen. Was würde er nicht tun, um noch einmal in ihr zu sein. „Geht wieder hinaus und kämpft, dass ist ein Befehl, Hund!“, zischte Joffrey ihn aufgebracht zu, was er getrost ignorierte. Nicht mal die Götter würden ihn wieder da raus bekommen. Tyrion kam seinem Neffen zur Unterstützung, als dessen Hund nicht mehr auf ihn hören wollte. „Ihr habt Eurem König Treue geschworen, Clegane! Also geht da raus und verteidigt die Stadt! Verteidigt euren König. Ihr gehört zur Königsgarde.“, brüllte der Kleinwüchsige gegen die Schreie der Sterbenden und Kämpfenden an. Sandor hatte dafür nur ein schnaufendes Lachen übrig. „Scheiß auf die Königsgarde. Scheiß auf diese Stadt und scheiß auf den König!“, entgegnete er ihnen und schon war er fort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)