Tango von Bakuras_Slave ================================================================================ Kapitel 2: Meeting ------------------ Eine dumme Idee. Doch wer hätte damit rechnen können? Ein Jahr war vergangen seitdem Law und seine kleine Bande aufgebrochen waren. Mittlerweile bestand die Heart Piraten Bande aus über 15 Mitgliedern. Allesamt hatten eine Geschichte hinter sich. Eine traurige Geschichte. Eine die es wert war abgeschlossen zu werden. Und so begann eine neue. Es war sonnig. Die Heart Piraten hatten auf Befehl des Kapitäns angelegt. Thailand…ein wunderschönes Land. Law waren einige Utensilien für seine Forschungen ausgegangen und so verlangte er ein auftauchen. Die gesamte Bande war beim U-Boot zurück geblieben. Es war einfach zu heiss für sie und ihr letzter Landgang war grad mal paar Stunden her. Es war noch verdammt früh am Morgen und der grösste Teil von ihnen war noch blau vom Vorabend. Nur halt nicht Law und Penguin, welcher letzte Nacht das U-Boot mit seinem Kapitän bewachen musste. Sie wechselten sich ab und obwohl Law der Kapitän war, schloss er sich von seiner Regelung nicht aus. Daher kam Penguin der Landgang mit Law gerade recht. Sie waren gerade erst ne Stunde unterwegs als das passierte womit keiner von ihnen jemals gerechnet hätte… Es kam überraschend. Leise. Vollkommen unerwartet für Law. Zuerst war bloss ein gefährliches Rauschen zu hören. Verwundert und suchend nach der Lärmquelle drehten sich Penguin und Law um. Und was sie sahen war das beunruhigendste was sie je gesehen hatten. Bäume knickten zur Seite als wären sie Strohhalme und dann kam die Welle. Eine Welle von riesigem Ausmass. Ungläubig blieben beide wie angewurzelt stehn als das Monstrum immer näher auf sie zukam und von einer Sekunde auf die nächste waren sie unter Wasser. Die Welle hatte sie mit solch einer unglaublichen Wucht erfasst. Law wusste nicht mehr wo oben und unten war. Schon längst hatte er den Nachteil seiner Teufelskräfte herausgefunden. Salzwasser. Er war unfähig sich in diesem zu bewegen. Konnte nicht mehr schwimmen. All seine Kräfte verliessen ihn. Es war wie wenn er ein Muskellähmendes Narkotikum gespritzt bekommen hätte. Das Wasser tat mit ihm was er wollte. Schleuderte ihn gegen Gegenstände. Liess seine Haut an einigen Stellen aufreissen. Liess sein Blut fliessen. Es tat weh. So sehr. Am liebsten hätte er geschrien um dem Schmerz etwas Luft zu machen. Doch selbst das war ihm nicht vergönnt. Und dennoch kämpfte er gegen den Tod. Kämpfte gegen das Wasser das ihn ab und an, an die Oberfläche schwemmte nur um ihn im nächsten Moment wieder all seiner Hoffnung zu berauben und ihn in die Tiefe zu ziehen. Doch Law nutzte die kurzen Momente um nach Luft zu schnappen und als das Wasser ihn erneut an die Oberfläche trieb, nutzte er in seiner Panik seine letzte Kraft um nach irgendwas zu greifen und er griff tatsächlich was! Ein treibendes Fahrzeug, doch es war ihm egal was es war. Er war verzweifelt und in der Verzweiflung war noch Hoffnung das Ganze zu Überleben. Hoffnung die nach gefühlten Stunden, obwohl es nur einige Minuten waren zerstört wurde als Law ein unglaublicher Schmerz am Bein traf. Ein solch starker Schmerz, welcher ihn das Bewusstsein verlieren liess. Kid hatte Blessuren, überall an seinem Körper, eine riesige Platzwunde zierte seinen Kopf und zog sich seine rechte Gesichtshälfte hinab, quer übers Auge. Doch all das war nicht weiter schlimm. Nein. Es war nahezu banal. Killer war weg. Killer wurde ebenso wie Kid von dem Tsunami erfasst. Und Killer war weg. Seit einer geschlagenen Stunde, bei kochender Hitze kämpfte Kid sich durch den Matsch durch, durch Geröll, durch die Verletzten die ihn um Hilfe anflehten, durch die Verschütteten, dessen bettelnden Stimmen er bloss hörte, durch die Leichen. Nix. Immer noch kein Killer. Es war Kids verfluchter Plan an Land zu gehen. Er wollte es. Und er hat Killer mitgenommen! Die Welle kam aus südlicher Richtung. Ihr Schiff ankerte zum Glück nördlich, das heisst es wurde nicht erwischt. Hätte er Killer nur beim Schiff gelassen und ihn nicht mitgenommen! Verdammt! Kid war alles egal. Jeder war ihm egal. Er wollte…nein er musste nur Killer lebendig zurück holen. So ein Ende hatte sein Nakama nicht verdient! So durfte seine Geschichte nicht enden! Niemals. Kid würde ihn suchen bis er ihn gefunden hatte. Scheiss aufs Schicksal. Scheiss auf alle. Er würde Killer da raus holen. Er war alles was zähl- Dunkles kurzes Haar…diese Haut...er sass alleine auf der Motorhaube eines geschroteten alten Benziners. Das Gesicht in den Händen vergraben und ein Bein von seinem Körper weggestreckt. Die Hose blutgetränkt. Frisches Blut. Der Geruch wurd immer intensiver je näher er dem Kerl kam. Er lebte…er bettelte nicht, er flehte nicht…er würde ihm helfen Killer zu finden! Gefährlich baute Kid sich vor Law auf und sah auf diesen herab. Nahm ihm das Sonnenlicht und besudelte ihn mit dem Blut das aus dessen Platzwunde auf Laws Hände tropfte. „Verschwinde, ich kann dir nicht helfen…“ meinte Law unbeeindruckt von dessen auftreten und wie um dies zu verdeutlichen machte er eine leichte Handbewegung, welche Kids Position mit der eines Baumstammes tauschen liess. Es war unglaublich. Stand der Kerl nicht grad noch vor ihm?! Wie zur Hölle war er auf einmal hier hin gekommen?! Ein Teufelskräftenutzer. Mittlerweile hatte Kid begriffen, dass er nicht der einzige mit Teufelskräften sein konnte. Die Medien berichteten aus alles Welt von Leuten mit Superkräften…es schien als hätte Gott diese auf die Erde gesannt, damit die Menschheit sich selbst den Rest geben konnte. Natürlich schlug Gottes Plan nicht fehl. Sie leisteten ganze Arbeit und bis es so weit war, war es nur noch eine Frage der Zeit. Und es würde definitiv soweit kommen. Kid grinste. Er hob beide Hände in Laws Richtung. Na was der konnte, konnte Kid schon lange. Seine Muskeln spannten sich kurz an und schon kam das Fahrzeug, samt Fahrer vor ihm zum stehen. „Willst du mir immer noch nicht helfen?“ hinterfragte Kid grinsend, den verstört aufsehenden Kapitän. Beide hatten zwar schon von anderen Teufelskräftenutzern gehört, jedoch hatten weder Kid noch Law jemals mit einem Bekanntschaft machen dürfen. Laws graue Augen musterten den rothaarigen von oben bis unten. Er fühlte sich mit ihm verbunden, auf irgendeine unerklärliche Art und Weise. Er kam ihm bekannt vor. Doch Law verwarf den Gedanken schnell. Wahrscheinlich kam das Gefühl daher, dass beide Besitzer von Teufelskräften waren und beide von diesem Tsunami erwischt worden waren. „Selbst wenn ich wollte ich kann nicht.“ Meinte Law ernst und deutete zu seinem immer noch blutenden Bein. „Ich kann mich kaum rühren. Und ich kann auch nicht ihre Wunden verarzten, denn wie sie sehen fehlt es mir an Equipment und Medikamenten.“ Sprach Law einfach weiter. Kid musterte Law als müsse er seine Aussage noch überprüfen, als wäre es nicht offensichtlich. Doch Kid hatte gelernt, dass Kontrolle im Leben das wichtigste ist. „Aber sie könnten mir helfen…bringen sie mich in die nächste Stadt und ich verarzte ihre Wunden, mit solch einer Perfektion, dass sie kaum eine Narbe davon tragen werden.“ Versuchte er Kid zu überzeugen. Langsam…gefährlich…beugte sich Kid zu Law runter und blickte starr in seine Augen. „Sobald dein Bein verarztet ist, kommst du mit mir und wir durchkämmen wenn es sein muss das ganze Land nach meinem Nakama verstanden?! Und solltest du auch nur den Versuch starten dich nicht daran zu halten wirst du sterben. Flucht ist unmöglich!“ drohte er dem kleineren. Unbeeindruckt von Kids Drohung lächelte Law emotionslos und reichte Kid die Hand. „Ich bin ein Ehrenmann, Mister und sollte ich mein Wort nicht halten, dann bin ich froh…ja sogar dankbar dafür wenn ihr meinem Leben ein Ende bereiten würdet!“ obwohl Laws Lächeln während der gesamten Aussage konstant blieb, sprach er mit solch einer Glaubwürdigkeit und fester Stimme dass Kids Hand fast automatisch nach Laws Griff und den Deal besiegelte. Ja der Kerl kam Law gerade Recht. Es war Glück im Unglück. Law war auf der Suche nach Penguin, ebenso wie dieser Kerl vor ihm auf der Suche nach seinem Freund war und auch Law würde die Suche nach diesem nicht eher aufgeben ehe er ihn gefunden hatte. Die anderen würden das verstehen. Trotz des Tsunamis war Law sich sicher, dass es ihnen gut ging, denn sie waren in der „Death“ Laws U-Boot, welches wohl robuster war als ein Hochhaus. Also kein Grund zur Sorge. Bloss Penguin…Penguin war ein Mensch, der von einer Tsunami Flutwelle erwischt wurde…das war besorgniserregend. Noch während Law seinen Gedanken hinterher hing hob Kid ihn hoch. Ohne sich auch nur vorzustellen, ohne ein weiteres Wort mit Law zu wechseln, trug er ihn durch die zerstörte Gegend. Penguin war entsetzt über das Ausmass der Naturkatastrophe. Langsam schritt er durch die zerstörte Gegend. Er war auf der Suche nach seinem Kapitän. Die Sorge um diesen war beinah unerträglich. Penguin wusste, dass Law nicht mehr schwimmen konnte, doch Penguin selbst, als begnadeter Schwimmer hatte es nichts genützt. Er war einfach Untergegangen. Zum Glück war die Welle so hoch, dass er sich in einem Baum festhalten konnte. Nur langsam kletterte er diesen hoch und rettete sich so vor der Flut und übleren Verletzungen, wenn nicht sogar vor dem Tod. Also musste auch Law überlebt haben. Doch auf der Suche nach seinem Kapitän fiel ihm jemand anderer auf. Jemand von damals. Er hatte ihn nur einmal gesehen. Doch diese blau-weisse Maske konnte er nicht vergessen. Sie war schon damals so markant und Penguin fragte sich was diese wohl verbergen sollte. Killer lag einfach so dar. Zu keiner Bewegung im Stande. Die Welle hatte ihn voll erwischt. Es war unmöglich sich dagegen zu wehren. Dagegen anzukommen. Doch er hatte überlebt…noch…er spürte wie er von Minute zu Minute schwächer wurde, doch er konnte absolut nichts dagegen tun und so genoss er noch die letzten Sonnenstrahlen, welche auf ihn hinab schienen. Bemerkte Penguin dabei gar nicht. Bemerkte ihn nicht bis dieser näher kam. Bis er vor ihm stand. Mit Mühe hob Penguin Killers Körper welcher größer und kräftiger als sein eigener war hoch. Die Schmerzensschreie die dabei aus Killers Kehle wichen versuchte er so gut es geht zu ignorieren. „Ich bring dich ins Dorf. Keine Sorge…es sind nur Schmerzen und solange du welche fühlst bist du am Leben!“ sagte Penguin fest entschlossen und setzte sich langsam in Bewegung. „Komm schon…du musst mir helfen!“ versuchte er Killer zu motivieren und keine zwei Schritte weiter funktionierte es. Killer setzte schwach einen Fuss vor den anderen, während er sich von Penguin stützen liess. Er biss die Zähne zusammen. Versuchte nicht mehr zu schreien, versuchte selbst den Schmerz zu ignorieren. Versuchte sich nicht länger auszumalen, wie die Wunde auf seinem Oberkörper auszusehen vermochte. Weder Penguin noch Killer wechselten Worte unterwegs ins Dorf. Sie blieben stumm. Penguin, der einfach nicht wusste was er sagen sollte und Killer der vor lauter Schmerz zu keiner Unterhaltung im Stande war. Als Penguin jedoch das Dorf mit Killer erreichte und diesen verzweifelt versuchte in einem Krankenhaus unterzubringen, bemerkte er wie gross das Chaos war. Überall waren verletzte, überall weinten Menschen, schrien ihren Schmerz, ihre Trauer aus sich heraus. Überall suchten Männer ihre Frauen, Frauen ihre Kinder, Kinder ihre Väter… es war schrecklich. Es war der Horror. Doch das schlimmste war, dass die Krankenhäuser vollkommen überfüllt waren und man Killer einfach irgendwo auf einem Krankenbett im Flur abstellte. Als nach einer halben Stunde immer noch niemand kam reichte es Penguin und er selbst übernahm die Initiative. „Hör mir zu. Die Ärzte brauchen zu lange. Wenn wir jedoch nicht sofort handeln wirst du sterben. Ich bin kein Arzt, ich hab nur meinem Kapitän assistiert. Ich werde jetzt versuchen dir zu helfen, okay?“ fragte Penguin ruhig nach. „Mach.“ War das einzige Wort zu dem Killer in der Lage war. Penguin kannte sich gut in Krankenhäusern aus und so plünderte er dieses. Besorgte sich alles was er für die OP für Killer brauchte. Ja er war ein Laie, aber Killer hatte keine andere Wahl. Es musste ihm gelingen, den Maskenmann zu retten! Er rannte, ignorierte dabei alles und jeden und stolperte beinah auf Killer zu als er zurückkam. Checkte sofort ob dieser noch lebte. Zum Glück. Mitten auf dem Flur spritzte er ihm das Schmerzmittel, schloss ihn an nem Tropf an und ans EKG. Sogleich nahm er die Schere zur Hand und schnitt den Stoff auf, welcher Killers Oberkörper bedeckt hielt. Der Anblick der sich darunter befand, machte ihm den Ernst der Lage noch mal deutlich. Killers Oberkörper war zerfetzt und es blutete stark. Die Maske…Penguin versuchte auch diese zu lösen, doch konnte er den Mechanismus dieser einfach nicht lösen. Keine Chance. Verdammt. „Wir schaffen das“ redete er sich selbst nochmal Mut zu und machte sich dann dran Killer zu operieren. Er hatte es ganz alleine geschafft. Die Wunde war verarztet. Killer lebte. Es gab keine Komplikationen soweit Penguin es einschätzen konnte. Fürs erste war der Maskenmann gerettet, das war die Hauptsache. Danach könnte Law…Law…Penguin stutzte bei seinem Gedankengang. Ja Law hätte ihm helfen können…wenn dieser noch lebte. Erst jetzt spürte Penguin die Müdigkeit. Erst jetzt spürte er den Verlust. Law war nicht da. Würde er seinen Kapitän je wiedersehn? Langsam glitt sein Körper zu Boden. Er zitterte furchtbar und versuchte doch stark zu bleiben. Doch was hätte er jetzt davon? Law war nicht da um zu sehen, dass er Schwäche zeigte. Ohne es weiter aufhalten zu können, fingen Penguins Tränen an zu laufen. Law war nicht da…Law war tot…die Vermutung war so verdammt naheliegend, dass er sein Herz beinah zerbrechen hörte. Und so liess er seine Tränen einfach laufen. Mitten in der Masse. Jeder zweite schien zu weinen und so achtete wohl keiner auf den am Boden sitzenden Mann mit der Mütze. Keiner… Killer vernahm das leise schluchzen neben sich. Die gesamte OP hatte er mitgekriegt. Jeden Schnitt mit dem Skalpell in seiner Haut hatte er gespürt. Zwar etwas abgestumpft, dank des Schmerzmittels, doch dennoch schmerzhaft. Killer hatte nichts gesagt. Kein Laut verliess seine Lippen. Er nahm es als verdiente Strafe auf. Als Strafe, dass er seinen Kapitän nicht hatte schützen können, als die Welle über sie zusammen brach. Langsam glitt seine Hand von der provisorischen Trage auf der ihn Penguin verfrachtete hatte, auf dessen Kopf. Er spürte wie der Kerl kurz, vermutlich erschrocken zusammenzuckte und streichelte dann einfach über dessen Mütze. Beide schienen sie jemanden verloren zu haben, der ihnen wichtig war. Beide nahmen den Schmerz des Verlustes auf sich. Jeder von ihnen auf eine andere Art und Weise. Doch beide ertrugen ihn. Penguin war entsetzt. Er hatte vergessen den Maskenmann unter Narkose zu setzen. Ein Gedanke der ihm kam, als Killer so lurz nach der OP seine Hand auf dessen Kopf legte. Er musste alles miterlebt haben. Welch Horror und trotzdem, strich er grad so verdammt beruhigend über seinem Kopf. Gab ihm das Gefühl nicht allein zu sein. Warum? Am liebsten hätte er ihn gefragt. Doch nicht jetzt, nicht in dieser Situation. Später…ja Penguin hoffte auf ein später. Später würden sie zusammen losziehen. Zusammen, den Menschen finden, den sie so unerträglich vermissten. Penguins Tränen. Killers Schmerz. Es würde sie nicht aufgeben lassen. Wenn sie später aufbrechen würden, würde sie der jeweils andere genau an das erinnern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)