Red bleeding news von VampirePsych ================================================================================ Kapitel 1: Red -------------- Okay ich wollte es nicht tun und habe es doch getan. Zu meiner Verteidigung sei gesagt das meine Finger von selbst tippen und ich nichts (oder nicht viel) dafür kann. Es wird noch ein zweiter Teil erscheinen (ursprünglich sollte es ein OS werden...), der hoffentlich alles klären wird.... Aber bis dahin wird es wohl noch dauern. Viel Spaß beim lesen! Eure Vampire ________________________________ Fasziniert hatte ich die rote Flüssigkeit verfolgt die an seinem Arm hinab lief. Vor lauter Freude über sein leises Wimmern hätte ich beinahe mit ihm gesprochen. Im letzten Moment konnte ich es verhindern, dass ein unbedachtes Wort meine Lippen verließ. Auch wenn er schrie würde ihn hier niemand hören. Dafür stand dieses Haus zu weit abseits, nahe einem kleinen Wald. Erneut fuhr ich mit der Klinge über seinen entblößten Oberkörper. Sein zitternder Körper hätte fast das nächste kostbare Rot verursacht. Doch diesmal schnitt ich ihn nicht. Er sollte leiden. Schließlich war er der Grund dafür, dass er mich nicht beachtete. Immer hatte er nur Augen für dich. Aber das ist jetzt vorbei! Ab diesem Tag wirst du nur noch mich ansehen. Mit der Klinge ritzte ich erneut die Haut des Mannes auf, der für mich mehr als nur ein Ärgernis bedeutete. Er würde keine Narben davon tragen…noch nicht. Ich sah dabei zu wie die kleinen, roten Tropfen erst einzeln und einen Moment später zusammen aus dem Schnitt quollen. Hauchzart strich ich mit dem Finger über die Stelle, zeichnete mit seinem Blut Muster. Spürte wie er vor Angst zitterte. Der Knebel verhinderte seine Schreie aber andererseits hatte ich seine Stimme immer gemocht. Schlussendlich musste er doch nur Leiden weil er mir deine Aufmerksamkeit entzogen hatte. Und du, ja du, hast nicht das gemacht was ich zu Dir gesagt habe. Immer wieder habe ich dich aufgefordert dich von diesem Mann fern zu halten. Hast du auf das gehört was ich dir sagte? Erneut ein kleiner Schnitt, diesmal direkt unter seinem Herzen. Eine einzelne Träne schlich sich unter dem Tuch, was seine Augen bedeckte, hervor. Sein Wimmen, gedämpft durch den Knebel, nahm an Beständigkeit zu. Nein du hast nie gehört auf das was ich dir gesagt habe. Stattdessen bist du immer öfter in seine Arme gerannt! Ich konnte es nicht länger ertragen! Aber nun wirst du auf mich hören nicht? Du wirst endlich das tun was ich will. Deine Augen nicht länger auf diese jämmerliche Gestalt gerichtet halten, die nichts kann außer dich mit ihrer Stimme zu verwirren. Noch ein winziger Schnitt. Er schrie, was mich zum lächeln brachte. Ein kurzer Blick auf die Uhr an der Wand verriet mir, dass es nun Zeit war dir erneut ein Geschenk zu hinterlassen. Ich ergriff mein iPhone und brauchte einen kleinen Moment bis ich die Fotoeinstellungen gefunden hatte. Nur weil du dieses Telefon so liebst habe ich mir auch eines gekauft. So viele Gemeinsamkeiten… Endlich fand ich was ich suchte, strich dem geknebelten Mann sanft über das Haar und flüsterte ihm sanft ein paar Worte ins Ohr. „Nun wollen wir ihm deine Wertlosigkeit zeigen. Sicherlich wird sich mein Geliebter über dieses Geschenk freuen.“ Geräusche des Protestes drangen aus seinem Mund. Erneut strich ich ihm über das Haar und lächelte. Ja mit Sicherheit wird er sich über dieses Geschenk freuen. Du bedeutest ihm schließlich sehr viel. Ein weiteres Mal zog ich die Klinge über seinen Körper und hielt das glitzernde rot seines Blutes auf einem Foto fest….   Noch fünfzehn Minuten bevor sie hier sein würden. Wie sehr werde ich diese Räume vermissen. Aber es scheint meine einzige Möglichkeit zu sein. Daran hat dieser Irre keinen Zweifel gelassen. Ich fror bei dem Gedanken an diese Person. Er bestimmte mein Leben vollkommen. Nicht einmal die Gesetzeshüter konnten etwas gegen diesen Verrückten ausrichten. Es war noch nicht ausreichend genug das er in meinem Haus ein- und ausgehen konnte wie er wollte. Die Schlösser auszutauschen hatte ebenfalls nichts gebracht. Nicht einmal in einem Hotel war ich vor ihm sicher. Ich hatte alles ausprobiert. Einzig bei meinen Freunden war ich sicher. Aber das ist kein Leben. Dieser Cut war der vernünftigste Ausweg. Ich spielte auf meiner Violine als Shinya den Raum betrat. Er war fröhlich wie immer und der kleine Fleck auf seinem Hemd verriet mir das er gerade aus einem Restaurant kam. „Hey Yu! Du musst mich unbedingt mal begleiten! Der Laden wird dir auch gefallen.“ Sagte er zu mir und achtete zum Glück nicht auf die Melodie meines Stücks. Mein Spiel verstummte als ich die Violine zur Seite legte. Er darf nichts merken. Das dürfen sie alle nicht. „Irgendwann wirst Du noch mal auf die Bühne gerollt werden Shinya.“ Ich lachte. Wir kannten uns schon so lange, hatten unsere Karrieren zusammen begonnen. Der Weg bis hier her war manchmal hart und steinig gewesen, aber zusammen hatten wir es geschafft. Shinya verdrehte die Augen. „Na besser als wie Du fast in der Mitte entzwei zu brechen!“ neckte der Drummer mich und setzte sich auf den Stuhl in meiner Nähe. „Sind die anderen noch nicht da?“ ich schüttelte den Kopf. „Sie müssten aber jeden Moment eintreffen. J hat mich vor einer halben Stunde angerufen. Da war er gerade auf dem Weg zu Inoran.“ Shinya nickte. Wir unterhielten uns noch einige Minuten über Shinyas Familie. Sein kleiner Sohn machte ihn Stolz, erzählte sein Freund. So klein wie er noch war er würde der nächste Drummer in der Familie werden oder aber ein Chefkoch. Da war sich Shinya noch nicht ganz sicher. Ich lächelte, konnte so für einen kurzen Augenblick meine Probleme vergessen. Als die Tür aufgerissen wurde fuhren wir zwei zusammen und mussten dann darüber lachen. Inoran sah ein wenig wütend aus. Der Grund dafür schien ihm auf dem Fuß zu folgen. J grinste uns schelmisch an, bevor er uns begrüßte. „Nie wieder fahre ich mit dir mit Jun!“ anscheinend hatte J ihn mit seinem Motorrad abgeholt. Beide legten ihre Helme zur Seite und setzten sich auf das Sofa in ihrer Nähe. „Komm schon Ino, dass sagst du jedes Mal. Und trotzdem fährst du dann wieder bei mir mit. Wo ist eigentlich Ryu? Der ist doch sonst immer pünktlich?“ wunderte sich J. Ich seufzte. Nun war es wohl soweit. „Ryu kommt nicht. Ich treffe mich später mit ihm.“ fing ich an zu erklären. Vorsichtig legte ich meine Violine in ihren Koffer. Die Schlösser klickten leise in ihre Scharniere. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und schluckte schwer bevor ich mich wieder umdrehte. „Ich will nachher allein mit ihm reden.“ Inorans wütende Miene wich einem besorgten Gesichtsausdruck. Es hatte schon mal eine ähnliche Situation gegeben, aber wie gesagt sie glich sich nur Oberflchlich. „Was hast Du?“ fragte der Gitarrist mich. „Die ganze Zeit schon. Irgendwas stimmt nicht mit dir Yuune.“ Inoran hatte recht und so wie J mich ansah ahnte auch er etwas. Nur Shinya wirkte leicht verwirrt. Wieder erklang ein leiser Seufzer von mir. Lange sah ich meine Freunde, die ein Stückweit eine Familie für mich waren, an. Natürlich hätte ich alles meinem Management überlassen können, doch sie hatten versucht es mir auszureden. „Entschuldigt.“ flüsterte ich als mein i-Phone mir ankündigte eine neue Nachricht empfangen zu haben. Ein kurzer Blick zu meinem Telefon sagte mir eine Nachricht erhalten zu haben. Doch ich öffnete sie nicht. Stattdessen richtete ich meinen Blick auf ein Photo an der Wand. Es zeigte uns in unserer Anfangszeit. Kurz lächelte ich, bevor mein Gesicht wieder jeden Ausdruck verlor. „Entschuldigt. Es…Ich …. Ich werde Luna Sea verlassen. Warte Inoran!“ sagte ich als dieser aufsprang und auf mich zu kam. „Glaube mir, ich habe lange überlegt. Mein Entschluss steht fest. Ich liebe Luna Sea und werde nie die Entscheidung bereuen euch beigetreten zu sein. Es war wirklich eine der schönsten Zeiten die ich hatte.“ Inoran hatte innegehalten. Shinya schüttelte ungläubig den Kopf. Er wollte nicht glauben was er hörte. Und er würde auch nie alles verstehen können. Jun sah mich nur aus zusammen gekniffen Augen an, als hätte er eine Ahnung. „Es tut mir leid. Ich kann einfach nicht mehr. Mein Körper macht mir einen Strich durch die Rechnung.“ Das klang vielleicht auch für Jun normal genug um es zu glauben. Ich deute auf meinen erst seit kurzen vom Gips befreiten Fuß. Niemand ahnte wie der Unfall wirklich ausgesehen hatte. Und so würde es auch bleiben. „Die Knochen sind zu brüchig meint mein Arzt. Er sagte, dass es nur schlimmer werden wird. Deshalb werde ich mich komplett zurück ziehen aus der Branche.“ Nun schien es Inoran zu reichen und er packte mich am Kragen. „Das ist nicht dein ernst Yuune! Verarsch mich doch nicht!“ schrie er mich an. Ihn so aus der Fassung gebracht zu sehen erschütterte mich. Ich hätte gedacht dass er es am besten aufnehmen würde. „Du lebst für deine verdammte Musik und willst mir nun sagen das du aufhörst weil deine Knochen nicht mehr mitspielen?!!“ J war aufgestanden und hatte Inorans Hände ergriffen, versuchte sie von mir zu lösen. Ich erwiderte seinen Blick. „Es ist wie ich gesagt habe. Mein Management und das von Lunacy wissen bereits Bescheid. In drei Tagen wird es eine offizielle Verkündung geben. Und nun…“ sagte ich mit schneidender Kälte in der Stimme, „…lass mich los. Ich habe nicht mehr zu sagen. Und ihr werdet mich auch nicht umstimmen.“ Es sah so aus als würde aller Mut aus Inoran weichen. Er schüttelte Juns Hände ab und drehte mir den Rücken zu. Ich versuchte weiter mein Gesicht starr wirken zu lassen. Niemand sollte den Schmerz sehen der in mir tobte und mich förmlich von innen heraus zerfraß. „Wenn das so ist….“ sagte er mit wutverzerrter Stimme, „…dann verschwinde auf der Stelle aus diesem Studio!“ Shinya sprang auf. „Inoran nun mach mal langsam! Yuune bitte überleg es dir noch mal. Wir können doch auch kürzer treten. Du musst doch nicht gleich die Band verlassen.“ Ich wandte den Blick ab, ergriff meine Sachen und ging zur Tür. „Shin glaub mir ich wäre nur eine Last für Euch. So wie es momentan ist geht es nicht. Lebt für unseren Traum.“ Ich flüsterte die letzten Worte bevor die Tür hinter mir ins Schloss fiel. Insgeheim hatte ich wohl gehofft das Shinya sie noch gehört hat. Ich hoffte das Ryu es besser verkraften würde als Ino es tat. Der Irre, der offenbar jeden meiner Schritte kannte, hatte schlussendlich das bekommen was er wollte. Ich hatte Luna Sea verlassen, gab mein Leben völlig auf. Yoshiki konnte ich nicht auch noch unter die Augen treten und ihnen sagen, dass ich X verlassen würde. Er würde es am wenigsten verstehen. Deshalb hatte ich eine E-Mail an ihn geschickt. So beschäftigt wie er war, würde er diese frühestens in ein paar Tagen lesen und bis dahin hätte ich alle Verbindungen bereits gekappt. Ich nutzte den Hinterausgang, da am vorderen meistens doch ein paar Paparazzi warteten. Für einen Moment lehnte ich mich an die Wand und schloss die Augen. Von nun an würde alles gut werden. Das Klingeln meines Telefons ließ mich zusammenschrecken. Wer rief mich jetzt an? „Moshi Moshi.“ meldete ich mich. Es war nur ein lautes knirschen zu hören. Mein Herzschlag beschleunigte sich. Der Panik nahe blickte ich mich um. Das konnte doch nicht sein. Ich habe doch nun alles getan was dieser Verrückte wollte! „Wer ist da?“ fragte ich und wunderte mich über den ruhigen Klang meiner Stimme. Erneutes knirschen und dann ein für meine Ohren grausames Lachen. „Hast Du mein Geschenk erhalten Liebster?“ fragte eine verzerrte Stimme. „Wer sind sie? Warum verfolgen sie mich?“ doch darauf bekam ich keine Antwort. „Du hast selbst Schuld mein Engel. Er leidet nun nur wegen Dir. Und dabei habe ich seine Stimme immer gemocht.“ Erneutes Schweigen. Ich rutschte an der Wand hinab, während mein Herz noch an Geschwindigkeit zuzunehmen schien. Was redete er? Er leidet nur wegen mir? Dabei mochte er seine Stimme? Ein Bild des Grauens erschien vor meinem inneren Auge. Ich hatte Ryuichi seit unserem letzten Telefonat nicht mehr erreichen können, hatte mir dabei aber nicht viel gedacht. Es geschah häufiger, dass wenn wir uns verabredet hatten, der andere erst am Tag der Verabredung wieder etwas von sich hören ließ. „Aber weißt Du, ich fange an seine gedämpften Schreie zu lieben. … Der Knebel stört ein wenig beim Klang aber man kann nicht alles haben. Und nun sag endlich wie dir mein Geschenk gefällt? Wo ich es doch extra an der Rezeption des Studios abgegeben habe.“ Ich legte auf. Mein Herz raste noch immer, als ich mit zitternden Beinen versuchte zurück ins Studio zu gelangen. „Sugizo-sama. Ist irgendetwas passiert? Shinya-sama kam völlig aufgeregt hier entlang und suchte Sie.“ Fragte mich die Dame am Empfang. Ich schüttelte den Kopf und fragte ob etwas für mich abgegeben wurde und ob sie gesehen hatte wer es abgegeben hatte. „Es war eine Kurierfirma. Mögen sie schwarze Rosen? Der Strauß ist riesig.“ Fragte sie als sie in einem Nebenraum hinter dem Empfang verschwand und einen Moment später mit ein wirklich großen Strauß und einem Paket zurück kehrte. Mein Gesicht verlor den letzten Rest an Farbe. In der Mitte des Straußes befand sich eine weiße Rose. Sie war einmal weiß gewesen. Man sah es am unteren Ende. Der Rest der Rose war in blutiges rot gefärbt. Ich nahm beides entgegen, einzig die Rose in der Mitte anstarrend. Hoffentlich war es nicht das wonach es aussah. „Welcher Meeting-Raum ist frei?“ fragte ich mit belegter Stimme. „Einen Moment. Ah, der direkt vor ihrem Studio.“ Antwortete sie mir. Schwankend betrat ich den Raum, lies Paket und Strauß auf den Tisch fallen. Mein Atem entwich stoßweise meinem Körper, während meine Hände versuchten an der Tischkante Halt zu finden. Ich sah wie sehr sie zitterten. „Verdammt!“ mein Blick verweilte erneut auf der Rose und es gab keinen Zweifel das sie mit Blut getränkt wurden war. Ich wollte nicht wissen was in dem Paket steckte. Mit zitternder Hand öffnete ich es. Meine Beine gaben unter mir nach, mein Magen rebellierte. Auch mein letzter Widerstand brach, als ich mich in den nahestehenden Mülleimer erbrach. Ich schlug die Hände vor mein Gesicht, wiegte mich hin und her. Tränen rannen unkontrolliert über meine Wangen und die leisen Schluchzer dröhnten in meinen Ohren. Ich bekam nicht mit das jemand den Raum betrat. Auch nicht das die Person versuchte mit mir zu reden. Erst als ich an eine starke Brust gezogen wurde und spürte wie die Person immer und immer wieder meinen Namen rief beruhigte ich mich soweit das ich meine Umwelt wieder wahrnahm. „Schsch. Yuune was verdammt noch mal ist mit dir los?“ „Er hat ihn…Oh Gott…..“ meine Stimme war nicht mehr als ein heißeres krächzen. „…es ist alles meine Schuld.“ Ich krallte mich in sein Hemd, bekam das zittern nicht unter Kontrolle. Erneute Übelkeit ergriff mich. Ich schaffte es gerade so mich loszureißen, um auch noch den letzten Rest meines Mageninhaltes los zu werden bis ich nur noch bittere Galle schmeckte. Raue Hände hielten mir die Haare aus dem Gesicht. Ich hörte wie die Tür erneut geöffnet wurde und ein erst wütender, dann besorgter Ausruf erfolgte. „Was ist hier los Jun?“ es war Inoran der den Raum betreten hatte. Jun blickte mich einen Moment besorgt an, aber es würde nichts mehr aus meinem Magen rauskommen. Ich lehnte mich an einen Stuhl und vergrub erneut mein Gesicht in den Händen. „Wenn ich das mal wüsste.“ Gab der gefragte nur zurück und schaute skeptisch auf den Strauß und das geöffnete Paket. Gerade als Inoran in das Paket hineinschauen wollte klingelte mein Telefon. „Oh bitte nicht….“ Durch meine zitternden Hände fiel es mir schwer das Telefon aufzuheben. Inoran der scheinbar noch immer wütend war schaute mich fragend an. Doch es gelang mir nicht das iPhone zu bedienen. Eine Augenbraue hebend half Jun mir. Ich schloss meine Augen bevor ich etwas sagte. „Moshi moshi.“ Es waren die gleichen Geräusche wie erst zu hören. Dann ein Schrei. „Oh bitte… „ flüsterte ich, kurz bevor die Stimme von vorhin wieder zu hören war. „Es ist wie Musik. Mein Engel freust du dich über meine Geschenke?“ ich ließ das Telefon fallen. Der Schrei… ich habe die Stimme eindeutig erkannt. Dieser kranke Irre hat Ryuichi in seiner Gewalt. Jun hob das Telefon auf ohne etwas zu sagen und lauschte. Ein erneuter Schrei. „Er singt nur für dich. Vielleicht siehst du mich ja jetzt mit anderen Augen. Jetzt da ich im Besitz dessen bin was du am meisten begehrst.“ J zog scharf die Luft ein als ein erneuter Schrei zu vernehmen war. Tränen rannen unkontrolliert über mein Gesicht. Inoran sah Juns entsetztes Gesicht, bevor er in die Kiste schaute. Ich sah wie sich sein Gesicht verzog und er sich im nächsten Moment einfach übergab. „Fuck!“ fluchte Jun und beendete den Anruf. Er stand auf und näherte sich nun ebenfalls der Kiste. „Jun nicht…“ sagte ich unter Tränen, doch da hatte er bereits gesehen was in dem Paket war. Er schluckte schwer und wandte den Blick ab. Er wollte seinen Augen nicht trauen, wollte nicht glauben was er da sah. Auf schwarzen Rosenblättern gebettet lag ein Herz. Daneben mit einer roten Flüssigkeit gefüllte Phiolen und die Ränder der Kiste zeigten einen menschlichen Torso, aufgenommen aus verschiedenen Perspektiven. Und auf jedem Bild waren deutlich die Schnitte zu erkennen. Inorans Magen hatte sich nun ein wenig beruhigt und angeekelt ging er auf die andere Seite des Raumes. Das Klingeln meines Telefons ließ uns zusammenschrecken. „Moshi moshi…“ es waren stetige Schreie zu hören. „Du bist böse mein Engel. Wer ist bei dir? Weißt du, dass du alles nur noch schlimmer machst? Bald werden die Spuren für immer sichtbar bleiben. Befolge meine Anweisungen und ich lasse diese kleine Ratte hier vielleicht gehen.“ Das Telefon in meiner Hand zitterte. Jun hatte mir das Telefon aus der Hand genommen und den Lautsprecher eingeschalten, sodass die Schreie die Stille die im Raum herrschte unangenehm laut durchbrach. „Verlasse diese kleine Gruppe Maden!“ schrie die Stimme zwischen den einzelnen Schreien. „Du bist etwas Besseres! Du brauchst sie nicht um zu Strahlen!“ ich schluchzte auf und konnte nicht fassen dass dies alles wirklich geschah. „Bei mir ist niemand.“ Meine Stimme wurde durch die Tränen getrübt. „Ich habe Luna Sea verlassen! Ich habe es doch getan! Was willst du von mir!?!“ schrie ich ins Telefon. Es machte klick und das Gespräch war beendet. Warum musste Jun und Inoran gerade jetzt bei mir sein? Oh bitte lass es Ryuichi gut gehen. Jun schüttelte den Kopf und ergriff sein eigenes Telefon. „Ich habe keine Ahnung was hier gespielt wird. Aber ich rufe jetzt die Polizei! Yuune der Typ ist Irre!“ Ich konnte nichts sagen. Es war zu spät.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)