君と僕 - Kimi to Boku von MonkeyDLayla (Meine Gefühle für Dich) ================================================================================ Kapitel 6: Schulerinnerungen ---------------------------- Lia: Mit einem Finger strich er über meine Lippen und wollte die Lücke zwischen uns schließen. Doch als ich anfing zu lachen, ging er ein paar Zentimeter nach hinten und sah in mein Gesicht. „Waru-..“ – „Ich begeistere dich? Wunderschön? Stark? Früher hörte sich das noch anders an, Sting-kun.“ Rückblick: „Lia-san, wirst du heute wieder abgeholt?“ Es war wie jeden Nachmittag – die anderen Magierinnen in meiner Klasse riefen mir hinterher, als ich eigentlich schon längst aus der Schule raus sein wollte. Und das nur, weil sie Gray-nii und Natsu-nii sehen wollten. Fairy Tail – die beliebteste und stärkste Gilde von Magnolia, und ich gehörte dazu. Auch wenn… „Ich frage mich ja, was Lia-san bei Fairy Tail macht. So schwach wie sie ist, ist sie doch zu nichts zu gebrauchen!“ Ja, dieselben Mädchen, die mich rufen um meine besten Freunde zu sehen, lästern hinter meinem Rücken. Ich saß im Eingang der Schule und wartete, bis meine Klassenkameraden endlich nach Hause gingen. Heute war es wieder richtig schlimm gewesen. Im Unterricht wollte der Lehrer von jedem, dass er mit seiner Magie ein bestimmtes Ziel trifft. Alle haben es irgendwie geschafft. Alle. Nur ich wieder nicht. „Du bist noch sehr jung, dafür dass du in diese Schule gehst. Bestimmt wird das bei dir auch noch, Lia-chan.“, versuchte mich der Lehrer zwar aufzumuntern. Doch meine Mitschüler sahen das nicht so. Nach der Mittagspause war mein Tisch vollgezeichnet und beschrieben mit verschiedenen Beleidigungen. Noch niemanden hatte ich davon erzählt, nicht einmal jemanden aus der Gilde. Die Lehrer schoben die Probleme auf mein Alter, aber Master Makarov und alle anderen wollte ich nicht beunruhigen, da sie mir die Schule bezahlten. „Ach – hier ist ja unsere kleine Nicht-Magierin!“ Ich erschrak und sah nach oben. Nun hatten sie mich doch gefunden, obwohl diese kleine Ecke in der Eingangshalle normalerweise ignoriert wird.  Sting-kun, Rouge-kun und ihre Anhängsel umkreisten mich und versuchten mich ein weiteres Mal einzuschüchtern. Mit größtem Erfolg. „Lasst mich nun endlich in Ruhe! Ich hab euch doch nichts getan!“ Schallendes Gelächter. „Nichts getan? Ja das stimmt schon irgendwie. Außer dass du nutzloses Mädchen in unserer Klasse bist und unseren Klassenschnitt senkst! Und dazu hast du dich auch noch irgendwie bei Fairy Tail eingeschlichen. Das hast du getan!“ Von überall kam Zustimmung. Ich zog meine Beine näher an meinen Körper um mich so vor ihnen zu schützen. „Lasst mich doch einfach in Ruhe, bitte… Hilfe, Natsu-nii, Gray-nii…“ Ich presste meine Augen zusammen, da Sting-kun nun sich zu mir hinunter beugte, um mir wieder an den Haaren zu ziehen, was er meist tat. Doch dazu kam er nicht. „Ich hab dir doch gesagt, dass sie hier ist, Gray!“ Als ich langsam meine Augen öffnete stand Gray-nii vor mir und beäugte die Situation kritisch. Bevor er nur irgendetwas zu ihnen sagen konnte, rief Rouge-kun die Gruppe zum Rückzug. Sie verschwanden und Gray-nii kniete sich vor mich hin. „Was ist los, Kleine? Haben die dir irgendwas angetan?“ – „Wenn dem so ist, ich hab mir ihren Geruch gemerkt, ich werde die immer wieder finden!“ Natsu kam auch zu meiner Ecke und beide halfen mir hoch. Ich schüttelte nur den Kopf und flüsterte den beiden zu: „Es ist alles in Ordnung. Ich will einfach nach Hause.“ Mindestens jeder zweite Tag endete so. Anfangs holte mich keiner aus der Gilde ab, da ich ihnen sagte, dass ich schon groß war. Naja, ich war ja nun mal 11 Jahre alt schon. Doch als sie merkten, dass ich später als alle anderen Kinder nach Hause kam und auch nicht viel von der Schule erzählte, wurden sie kritischer. Und nachdem Gray-nii mich ein paar Mal weinend auffand, wollten sie handeln. „Lia-chan, willst du wirklich nicht noch ein wenig warten? Nächstes Jahr ist auch noch ein Jahr! Die Magie zu erzwingen, bring auch nichts.“, sprach Makao auf mich ein. Da er mich in seine Familie aufgenommen hatte und mich wie seine eigene Tochter behandelte, wollte er, dass das Mobbing aufhört. Naja, alle wollten das. Erza-nee wollte schon mit zur Schule gehen und mit den Lehrern und Mitschülern reden – auf ihre Art natürlich. Doch das wollte ich nicht. Sie hatten so viel für mich getan – da konnte ich doch nicht einfach wegrennen! „Ich bleibe an der Schule. Bitte! Das-.. legt sich alles wieder. Vertraut mir!“ Den Blick von Master Makarov spürte ich am meisten, als Makao mir wieder einmal wiedersprach. Doch sie gaben mir doch noch eine Frist: wenn ich innerhalb eines Monats meine Magie verwenden konnte, würde ich weiter an die Schule gehen können, sonst müsste ich die Schule abbrechen und warten, bis die Magie erwacht. Die erste Woche verging, die zweite Woche genauso. Jeden Tag übte ich zusammen mit jedem Magier der Gilde, der mir helfen wollte. Nichts geschah. Während die dritte Woche verging, fing ich an zu zweifeln, dass ich wirklich eine Magierin war. Romeo, der ein paar Jahre jünger war wie ich, konnte auch schon ein wenig Magie entfesseln, auch wenn es nicht viel brachte. In der Schule lief es auch nicht besser. Auch wenn ich in der Theorie eine der Besten war – ohne praktische Kenntnisse brachte mir die ganze Theorie nichts. Es war zum verzweifeln. Doch noch schlimmer war es mittwochs vor Ende meiner Frist. In der Schule hielten mich Rouge-kun und Sting-kun wieder auf und stießen mich zwischen sich hin und her. „Wie kann man nur so schlecht sein?“ – „Und so jemand gehört zu Fairy Tail!“ Das war ich ja langsam gewohnt. Doch dann gingen sie weiter – zu weit. „Bestimmt zwingt irgendwer Natsu-san und Gray-san dazu, Lia immer wieder abzuholen. Die machen das bestimmt nicht gerne.“ „Stimmt. Sie hätten dich einfach bei deinen Eltern lassen sollen. Ich hab gehört, ihre Eltern haben dich geschlagen, nicht wahr?“ Das war zu viel für mich. Meine Erinnerungen an meine Eltern waren sehr verschwommen. Reiner Selbstschutz, was ich später mitbekam. Auch meine eigene Familie war nicht zufrieden mit mir und schlug mich. Ein Nichtsnutz war ich für sie, ein Unfall, der nicht hätte passieren sollen. Die Schwangerschaft mit mir hatte ihre Ehe zerstört. Ich war zu klein, um zu verstehen, wieso, doch alles wurde an mir abgelassen. Und wären die Schläge nicht genug gewesen, holte mein Vater sich Genugtuung, indem er mich missbrauchte. Rein die Worte, die Sting-kun und Rouge-kun aussprachen, ließen ein paar Erinnerungsfetzen in meinen Kopf gelangen. Mein Körper bewegte sich von alleine und ich stieß die beiden von mir weg. Dann fing ich an zu laufen. Einfach gerade darauf los, ohne Ziel. Erst spät am Abend, mitten im Wald von Magnolia, kam ich wieder zu mir. Ich spürte einen warmen Körper, der mich umarmte, bis ich merkte, das Gildarts derjenige war. Er bemerkte, dass ich wieder bei Sinnen war und ging ein Stück zurück. „An was erinnerst du dich noch, Lia-chan?“, fragte mich Master Makarov, der nicht weit entfernt stand. Ich sah die Beiden an und überlegte. Bis ich die beiden mit großen Augen anstarrte. „Zum Glück geht es dir gut Lia-chan!“ Ich war nicht richtig in der Gildenhalle, schon hob Gray-nii mich hoch und umarmte mich. Natsu-nii stand direkt hinter im, gefolgt von Loki und Erza-nee. „Wir haben uns Sorgen gemacht. Ist auch wirklich alles in Ordnung? Tut dir irgendetwas weh?“ Ich erwiderte seine Umarmung und schüttelte den Kopf. „Mir geht’s gut, Gray-nii. Alles in Ordnung. Es geht mir wirklich-…“ – und ich war in seinem Arm eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)