Pass auf, was du sagst! von Phase (RobertxJohnny) ================================================================================ Kapitel 1: Pass auf, was du sagst!! ----------------------------------- Müde gähnte Johnny in seine Handfläche und zog die Decke ein Stückchen höher, mit der er sich zugedeckt hatte. Mit einem leisen Seufzen schloss er die Augen und rutschte ein wenig auf der relativ unbequemen Liege herum, um eine angenehmere Schlafposition zu finden. Ein genervtes Räuspern erinnerte ihn daran, dass er nicht alleine im Zimmer war. „Jonathan McGregor. Wenn du die ganze Nacht damit verbringst, an der Spielekonsole zu sitzen und kindische Videospiele zu zocken, dann ist das deine Sache. Es ist jedoch schlicht und ergreifend einfach nur störend und lästig, wenn du dich zum Schlafen ausgerechnet hier breit machst, wenn ich meiner Arbeit nachgehen möchte.“ Als Antwort erhielt Robert, der an seinem Schreibtisch saß, nur ein leises Schnauben. Er seufzte gequält auf, unternahm erneut den Versuch, den Störenfried zu ignorieren und seinen Pflichten nachzugehen. Auch wenn die Majestics einige Trainingstage bei ihm in der Burg durchführten, um sich auf den kommenden Trainingskampf gegen die AllStarz vorzubereiten, so konnte er dennoch seine eigentlichen Aufgaben nicht vernachlässigen. Das machte die Sache nicht unbedingt entspannter für ihn. Während Robert sich darum bemühte, einen formellen Brief zu verfassen, flog mit viel Schwung die Zimmertür auf. Erschrocken zuckte Robert zusammen und musterte die beiden Eindringlinge mit düsterem Blick. Enrico strahlte ihn geradezu an, als er mit Oliver näher auf ihn zu kam. „Robert, hast du schon-...“ Der junge Italiener hielt kurz inne, als er Johnny bemerkte und ein Grinsen zog sich quer über sein Gesicht. Allem Anschein nach freute er sich sehr, nun endlich ein Opfer gegen seine Langeweile gefunden zu haben. „Nanu? Was ist denn mit Johnny los?“ Während er seine Finger hastig über die Tastatur gleiten ließ, verdrehte Robert genervt die Augen. „Er hat-...“ „Robert hat mich heute die ganze Nacht gefickt und jetzt hole ich den verlorenen Schlaf nach“, murmelte Johnny gereizt, was ihm drei entgeisterte Blicke bescherte, wobei Enrico und Oliver vor allem Roberts Reaktion auf die Behauptung zu interessieren schien. Der Deutsche hielt für einen kurzen Augenblick inne, starrte Johnny mit aufgebrachter Miene an – was dieser jedoch nicht sehen konnte, da er die Augen geschlossen hatte – ehe er den Kopf schüttelte, seinen Laptop zusammen klappte und mit den Worten „Ich suche mir einen Ort, an dem ich in Ruhe arbeiten kann“ den Raum verließ. Als Robert am nächsten Morgen sein Arbeitszimmer betrat, lag Johnny wieder auf der kleinen Liege, wie er es bereits am Vortag getan hatte, wobei er Robert seinen Rücken zugewandt hatte. Er hatte die Decke ungewöhnlich fest um sich geschlossen. Für einen kurzen Augenblick zögerte Robert, überlegte, ob es vielleicht sinnvoll wäre, etwas zu sagen, doch er entschied sich dafür, dass es besser wäre, Johnny erst einmal in Ruhe zulassen. Schweigend und mit leisen Schritten ging er zu seinem Schreibtisch, ließ sich mit verschlossener Miene auf seinen Schreibtischstuhl plumpsen und schaltete, während er Johnny einen schuldbewussten Blick zuwarf, seinen Laptop an. Robert seufzte leise. Der Schotte zeigte keinerlei Anstalten, auf seine Anwesenheit in irgendeiner Weise zu reagieren. Gerade, als Robert sich seinen eigentlichen Arbeiten zuwenden wollte, flog die Zimmertür mit einem lauten Knall auf. Enrico stürzte aufgeregt herein und wedelte wild mit einer Illustrierten herum. Robert verdrehte genervt die Augen. Vermutlich hatte irgendein Klatsch-Blatt mal wieder über Enricos zahlreiche Beziehungen geschrieben und der Italiener wollte sich nun entweder darüber aufregen oder damit brüsten. Was auch immer der Fall war, er hatte dafür jetzt absolut keine Nerven. Enrico hielt in der Bewegung inne und fixierte Johnny. „Was ist denn mit unserem heißblütigen Schotten los?“ Der Angesprochene reagierte nicht auf die Provokation. „Das Selbe wie gestern“, meinte Robert beiläufig, während er sein Passwort eingab, und ergänzte trocken: „Ich habe ihn die ganze Nacht gevögelt und jetzt holt er seinen Schlaf nach.“ Schlagartig fuhr Johnny auf, sein Blick wirkte aufgebracht und wütend. „Ich hab die ganze Nacht Videogames gezockt, klar?!“ Der Italiener blinzelte ihn verwirrt an und hob verteidigend seine Hände. „Ooookay, immer ganz ruhig mit den schottischen Pferden!“ Er sah von Robert, der desinteressiert auf seinen Laptop starrte und etwas eintippte, zu Johnny, der diesen zornig anfunkelte. „Habe ich irgendetwas verpasst?“ Robert warf einen kurzen Blick auf die Uhrzeitanzeige seines Bildschirms. „Abgesehen davon, dass du Oliver in zehn Minuten in der Stadt treffen wolltest? Ich denke nicht.“ Enrico erstarrte. „Das war heute?!“ „Zumindest ist er vor drei Stunden in die Stadt gefahren, um ein paar Sachen zu besorgen, die ihr heute für den Kochkurs braucht. Insofern-...“ Der Italiener war bereits aus dem Zimmer gestürmt. Für einen kurzen Augenblick sah Robert ihm nach, ehe er sich umwandte und sich mit Johnny konfrontiert war, dessen ganze Haltung ihm verriet, dass, was auch immer jetzt passieren würde, mit Sicherheit nicht sonderlich angenehm werden würde. So oder so, Robert wusste, dass er Mist gebaut hatte und jetzt wo sie wieder alleine waren und Johnny allem Anschein nach von ihm erwartete, dass er sich zu dem Vorfall äußerte, konnte er sich zumindest bei seinem Gegenüber entschuldigen. Auch wenn ihm klar war, dass das rein gar nichts ändern würde – außer, dass er sich vielleicht ein bisschen besser fühlte. „Hör’ mir bitte zu, Johnny. Es tut mir Leid. Ich weiß, ich bin heute Nacht zu weit gegangen. Das hätte mit Sicherheit nicht passieren sollen. Ich wollte dich einfach nur auflaufen lassen, wegen deiner blöden Bemerkung gestern. Und habe dann wohl einfach die Kontrolle verloren.“ Johnny hatte seine Hände zu Fäusten geballt und seine Fingerknöchel waren weiß verfärbt. Er zitterte leicht und schien bemüht um seine Fassung, als er antwortete. „Tut dir Leid?! Ist das alles, was dir dazu einfällt?! Du fällst über mich her und zwingst mich zum Sex und alles was dir, Gottverdammt noch mal, einfällt, ist dich bei mir zu entschuldigen?!“ Robert starrte ihn an. „Du hast mit keinem Wort protestiert, oder mich von dir gestoßen! Du hast mich lediglich gefragt, was das soll und wenn ich mich recht entsinne warst du derjenige, der angefangen hat mich zu küssen und der sehr bereitwillig die Beine für mich breit gemacht hat!“ „Jetzt ist es meine Schuld?! Oh ja, Herr Jürgens, bloß keine Verantwortung übernehmen!“ Sie schwiegen sich einige Zeit lang an und lieferten sich ein hitziges Duell, indem sie sich düster anstarrten. Robert durchbrach die Stille als Erstes: „Johnny, bitte. Es hat gar keinen Sinn sich jetzt Vorwürfe zu machen. Es ist passiert und lässt sich nicht mehr ändern!“ Der grimmige Blick des Schotten traf ihn. „Jetzt willst du alles einfach totschweigen? Großartig! ‚Ach, ich habe Scheiße gebaut?! Vergessen wir es einfach, denn es ist ja nicht so schlimm!’“, die letzten Worte hatte er fast geschrien und Robert zögerte. Dann holte er tief Luft, ehe er mit ernster Stimme meinte: „Sag mir bitte, was ich deiner Meinung nach machen soll! Was erwartest du von mir?“ Johnny schien darum bemüht zu sein, sich wieder zu beruhigen und er holte mehrmals tief Luft. „Weißt du eigentlich wie das ist?! Du wirst die halbe Nacht von jemandem gefickt und als du am nächsten Tag aufwachst, ist alles, was an diese gottverdammte Nacht erinnert, dein schmerzender Arsch?! Und du warst einfach ohne ein Wort verschwunden!“ Das war es also. Johnny ging es gar nicht darum, dass sie miteinander geschlafen hatten. Johnny war sauer, weil er sich davon gestohlen und dann so getan hatte, als wäre nichts geschehen. Als wäre es ein Versehen, für das man sich entschuldigen müsste, das aber nicht weiter von Belang war. Die Bereitwilligkeit, mit der sich Johnny ihm hingegeben hatte, hätte ihn eigentlich stutzig machen müssen, wenn er jetzt darüber nachdachte. Er hatte den Sex mit ihm gewollt. Und die einzige ihm logische Erklärung hierfür war- Robert blickte sein Gegenüber einen Augenblick lang betroffen an und ihm wurde schlagartig bewusst, was er angerichtet hatte. Innerlich betete er dafür, dass er das Schlamassel wieder gerade biegen konnte, denn andernfalls würde er sich wohl auf ewig Vorwürfe machen müssen. „Ich hätte nicht mit dir geschlafen, wenn ich es nicht gewollt hätte“, in dem Moment, in dem er das sagte, war Robert klar, wie bescheuert es klang und dass Johnny vermutlich den falschen Eindruck bekommen würde. Tatsächlich wirkte sein Gegenüber nun nur noch wütender. „Und das soll mich jetzt beruhigen?! Dass du nur dann Leuten nachstellst, wenn du gerade Lust auf Sex hast?!“ „Lass es mich umformulieren“, meinte Robert mit bemüht ruhiger Stimme, doch Johnny funkelte ihn gereizt an und streckte ihm den Mittelfinger entgegen, ehe er sich wegdrehte und Richtung Tür marschierte. Der Deutsche erhob sich von seinem Stuhl, holte tief Luft und nahm allen Mut zusammen. „Ich liebe dich.“ Robert hatte nicht gedacht, dass ihm einmal Worte derart schwerfällig über die Lippen kommen würden, doch sie zeigten zumindest Wirkung. Johnny erstarrte in seiner Bewegung und fuhr dann herum. „Willst du mich jetzt auch noch verarschen, oder was?! Du hast wohl-...“ „Jonathan, ich meine es ernst. Ich hätte nicht mit dir geschlafen, wenn die Verlockung nicht so verdammt groß gewesen wäre. Ich habe nicht weiter nachgedacht und es einfach zugelassen und dann habe ich mich deshalb so mies gefühlt, dass ich nicht wusste, wie ich reagieren soll, wenn du aufwachst. Deshalb bin ich abgehauen, um einen klaren Kopf zu bekommen und erst einmal nachzudenken“, er zögerte einen kurzen Moment, „Wie du siehst, hat es nicht sonderlich viel gebracht. Ich bin zu keinem wirklichen Schluss gekommen.“ „Und das fällt dir alles zufällig jetzt ein?!“ Langsam ließ Robert sich in seinen Stuhl zurücksinken. „Ja. Denn bis eben war mir nicht bewusst, dass du ähnlich empfindest.“ Sichtbar schockiert starrte Johnny ihn an und rang nach Fassung. Er wirkte unsicher, verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie kommst du darauf?“, murmelte er unruhig und wirkte nun noch abweisender als zuvor. „Lass uns darüber reden, Johnny. Wir kriegen das wieder hin, ja? Wir können-...“ Der Angesprochene schüttelte den Kopf, lief ein paar Schritte rückwärts. „Nein, können wir nicht!“ Damit war er aus dem Zimmer gestürmt. Alleine zurück blieb Robert, der mit einem schweren Seufzen in sich zusammensackte und für einen Moment beim besten Willen nicht wusste, was er tun konnte, um seinen Fehler wieder gut zu machen. Mit der Handfläche fuhr er geschafft über seine Augen, dann schaltete er seinen Laptop aus und machte sich auf die Suche nach Johnny. Es war erstaunlicherweise nicht schwer, den Schotten zu finden. Er hatte sich auf den Dachboden zurückgezogen, den sie als kleine Kinder immer als ihre „Geheime Basis“ genutzt hatten. Zusammengekauert saß er da und bemerkte den Eindringling erst, als sich dessen Hände sanft auf seine Schultern legten. Im ersten Moment schien er sich zu entspannen, doch dann verkrampfte er sich spürbar. Robert setzte sich hinter ihn, seine Hand ruhte weiterhin beruhigend auf Johnnys Rücken. „Jonathan, wir sollten-...“ „Lass mich einfach in Ruhe, kapiert? Ich will alleine sein!“, Johnnys Stimme klang wütend, doch er wandte sich nicht zu ihm um. Der Angesprochene antwortete zunächst nicht, strich nur sanft über Johnnys Rücken, der merkbar dagegen ankämpfte, sich gegen ihn zu lehnen, alles zu vergessen und einfach die Streicheleinheiten zu genießen. Roberts Lippen formten ein Lächeln, als er bemerkte, dass langsam die Anspannung in Johnnys Muskeln nachließ. „Wenn du wirklich alleine sein wolltest, hättest du dir ein anderes Versteck gesucht.“ Wiederum herrschte Schweigen zwischen ihnen und Johnny starrte auf seine Hände, ehe er etwas ruhiger meinte: „Bin ich so durchschaubar?“ Sanft legte Robert seine Arme um Johnnys Bauch, um ihn näher zu sich zu ziehen und tatsächlich sträubte der Schotte sich diesmal nicht, sondern ließ sich auf die warme Umarmung ein und legte seinen Hinterkopf auf Roberts Brust. Eine ganze Weile saßen sie so da, ehe Robert leise sagte: „Ich meinte das vorhin ernst, als ich sagte, dass ich dich liebe.“ Johnny legte seine Hand auf Roberts und seufzte leise. „Ich weiß.“ „Was machen wir jetzt?“ Ein Zögern folgte. „Wir könnten es versuchen“, wie zur Bestätigung seiner Aussage drehte er sich herum und sah Robert offen an, „Was meinst du?“ „Um Nichts in der Welt würde ich mir das entgehen lassen“, antwortete Robert und strich mit seiner Hand sanft über Johnnys Gesicht. Er beugte sich zu ihm und küsste ihn zärtlich auf den verführerischen Mund. Noch eine ganze Weile blieben sie so aneinandergekuschelt sitzen und genossen ihre Zweisamkeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)