Are you fucking kidding me? von abgemeldet (Wie das Leben nun mal spielt-ohne Regeln (SasuSaku&??)) ================================================================================ Kapitel 2: Old Friends ---------------------- Old Friends Mit bester Laune schwang Sakura den Schneebesen durch die Schüssel mit dem Kuchenteig und summte ein Lied vor sich hin. Es war endlich Wochenende und auch wenn sie eine Menge zu lernen und wiederholen hatte, war ihre Laune heute besser denn je. Auch wenn die Woche einen eher holprigen Start gehabt hatte, war der Gedanke, dass der Uchiha wieder da war nun beinahe erträglich für sie. Er hatte niemanden davon erzählt, dass sie normalerweise nicht so ‚nerdig‘ war und hatte auch schon ihr erstes Rätsel gelöst. Eigentlich hatte sie gar nicht erwartet, dass er auf ihre Frage antworten würde, aber wie es das Schicksal so wollte, hatte sie doch ihre Antwort bekommen und sie war doch ein wenig überrascht gewesen. Sasuke war doch nun wirklich nicht der Typ, der irgendetwas von einem anderen Menschen wollte, geschweige denn von einem Mädchen. Mit Schwung schob sie die Kuchenform mit dem Teig in den Ofen und schloss ihn. Sie stellte noch den Timer auf die passende Zeit, bevor sie aus der Küche verschwand. Dann schnappte sie sich ihre Notizbücher und die Post und setzte sich zu ihrer Katze auf das Sofa. Sie strich der graugetigerten einige Male über den Kopf, dann durchforstete sie die eingeworfenen Briefe. Erstaunt hob sie die Augenbrauen, als einer der Briefumschläge zu Boden fiel. Wer hatte den denn geschickt? Sie sah auf den ersten Blick, dass es kein normales Papier war. Es war nicht weiß, sondern hatte eine leicht bläuliche Verfärbung. Als sie ihn aufhob stellte sie fest, dass er auch um einiges dicker war als normales Papier. Auf der Rückseite war mit einer ordentlichen Schrift ihre Anschrift notiert. Laut dem Poststempel war er nicht aus der Gegend und auch schon vor einigen Tagen abgeschickt worden. Vorsichtig ließ sie ihre Finger den Klebefalz von dem Papier zu lösen. Er war nicht besonders fest zugeklebt worden und ließ sich deshalb leicht öffnen. Sie zog langsam das Papier in der selben Farbe wie der Umschlag heraus. Neugierig faltete sie ihn auseinander und las halblaut vor: „Liebe Sakura. Ich weiß ich habe lange nichts von mir hören lassen, aber ich war mir auch sicher, dass du nun alt genug bist, um auf eigenen Füßen zu stehen. Auf das drängen von Misaki, meiner Ehefrau, habe ich beschlossen dich nächstes Wochenende (23.7./24.7.) zu besuchen. Ich weiß noch nicht, wie lange ich bleiben kann, aber ich fände es toll mal wieder Zeit mit meinem Schwesterherz zu verbringen. Außerdem kann ich dir beim lernen behilflich sein. Liebe Grüße, dein Bruder Seto.“ Einen Moment blieb Sakura sprachlos sitzen, ehe sie aufsprang und durch das Haus rannte. Sie war zwar ein ordentlicher Mensch, aber Seto war dermaßen fanatisch, was Ordnung anging, dass sie sich genau aus diesem Grund schon so einige Male in die Haare bekommen hatte. Klar, Seto war mit seiner Frau Misaki in die Schweiz gezogen und deshalb kaum noch erreichbar, aber da sie in seinem Haus wohnte, wusste er auch immer, wo er sie finden konnte. Ausversehen stieß sie eine Vase um, die Topfpflanze fiel ihr vom Fensterbrett und zu allem Überfluss meldete sich in diesem Augenblick der Timer. „Scheiße.“, murmelte sie und rannte in die Küche. Dort angekommen vergaß sie zunächst vollkommen sich die Handschuhe anzuziehen, weswegen sie sich erst einmal die Hände verbrannte. Fluchend drehte sie den Wasserhahn auf, aber das Wasser war ebenfalls heiß. Sie biss die Zähne zusammen und stellte das Wasser auf kalt. Erst, als ihre Hände nicht mehr allzu sehr schmerzten, sah sie sich das Chaos an. Genervt seufzte sie, ihre gute Laune war längst verflogen. Warum war dieser blöde Brief auch erst so spät angekommen? Endlich konnte sie den leicht zu dunklen Kuchen aus dem Ofen holen. Sie stellten ihn an ein Fenster und möglich weit weg von der Kante. Wäre ja noch schöner, wenn auch der noch herunterfallen würde. Dann griff sie nach der Kehrschaufel und dem Besen und kehrte die Reste der Vase zusammen. „Die kann man noch kleben.“, murmelte sie mürrisch und schüttete die Scherben vorsichtig in einen Stoff beutel. Als nächstes wandte sie sich der Topfpflanze zu. Zum Glück war nur etwas Erde herausgefallen, sodass sie sie erst hinstellte und dann die Erde zusammen kehrte. „Hallo. Jemand zuhause?“ Die Stimme ihres Bruders, der gerade im Türrahmen stand, ließ sie sich erschrocken umdrehen. Mit ihrem Ellenbogen fegte sie die Blume wieder herunter. Sakura bemühte sich zu einem Lächeln und versuchte sich mit den dreckigen Händen die Haare glatt zu streichen. Das Ergebnis war um einiges schlimmer. „Seto.“, krächzte sie tonlos. Dieser grinste nur mitfühlend, ließ seine Tasche zu Boden fallen und kam auf sie zu. Er nahm ihr die Schaufel und den Besen aus den Händen. „Wasch dir erstmal das Gesicht. Ich mach das schon.“, meinte er leicht belustigt, aber fürsorglich wie ein großer Bruder. Dankbar lächelnd verschwand Sakura ins Bad. Entgeistert betrachtete sie sich im Spiegel, beschloss kurzerhand einfach zu duschen. Eine Viertel Stunde später kam sie frisch geduscht und mit einem viel klareren Kopf wieder in das geräumige Wohnzimmer. Sie sah sich um. Alles schien ordentlich zu sein, aber von Seto war keine Spur. Sie verließ das Zimmer und machte sich auf den Weg zur Küche. Dort fand sie ihn endlich. Er hielt ihr ein Stück ihres Kuchens entgegen. Sakura seufzte und nahm es dankend entgegen, dann setzte sie sich zu ihm. „Also, was machst du wirklich hier?“, fragte sie und biss ein Stück ab. „Nur mein Schwesterlein besuchen und schauen, ob sie das Haus ganz gelassen hat.“, meinte er nur kauend, woraufhin er einen ungläubigen Blick von Sakura zugeworfen bekam. „Und einen Geschäftsfreund einen Besuch abstatten.“, fügte er hinzu, aber Sakura kannte ihn einfach zu gut. Es war nicht so, dass er seine Familie nicht lieben würde, aber dafür flog er nicht quer über den Ozean. Vielleicht würde er einmal anrufen und die enormen Gesprächskosten tragen, aber eigentlich kam er nur an ihrem Geburtstag, Weihnachten und Thanksgiving und keines dieser Feste stand in den nächsten Wochen an. Außerdem brachte er dazu meist Misaki mit. „Und was ist der wahre Grund?“ „Mum hat angerufen und wollte, dass ich auf dich aufpasse. Hier soll ein Psychopath herumlaufen, der insbesondere Studentinnen an irgendeinen Gott opfert.“, murmelte Seto und sah auf die Tischplatte hinab. Sakura zog die Augenbraue hoch und sah ihn fragend an. Das Klang eindeutig nach ihrer Mutter, aber warum hatte sie noch nichts von dem Typ in den Nachrichten gehört? Immerhin lebten ihre Eltern in Spanien. Wieso wussten sie dann mehr über Sakuras Wohngegend als sie selbst? *~* Die Sonnenstrahlen fielen durch die Jalousien, der Staub tanzte in der warmen Luft. Das Licht war genau auf das Auge des schwarzhaarigen gerichtet. Schließlich nervte es so sehr, dass dieser sich mürrisch zur Seite umdrehte und das Kissen über seinen Kopf zog. Er ahnte nicht, dass eine Gestalt vor ihm kauerte und ihn listig angrinste. Plötzlich war es vorbei mit Ruhe und Wärme. Sasuke wandte sich unter dem nassen Bettlacken, öffnete dabei missmutig die Augen und starrte die Person, die ihm gerade einen ganzen Eimer Wasser über das Bett geschüttet hatte, finster an. „Einen wunderschönen guten Morgen.“, begrüßte der junge Mann den im Bett liegenden. „Itachi.“, knurrte Sasuke und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Was soll der Mist?“ „Du wolltest einfach nicht wach werden, also...“ Itachi brachte den Satz nicht zu Ende, sondern grinste seinen kleinen Bruder einfach nur an. „Das zahl ich dir heim!“, meinte Sasuke nur und warf ein nasses Kissen nach dem älteren Uchiha. Das Grinsen verschwand aus dessen Gesicht, als er es fing, weil dabei das ganze Wasser herausquoll. Nun waren sie beide nass. „Na super.“ Itachi sah an sich hinab, wich aber gleichzeitig dem nächsten Kissen aus. „Was willst du überhaupt?“, fragte Sasuke nun sichtlich verwirrt. Sonst ließ Itachi ihn doch auch bis nachmittags durchschlafen, warum also heute nicht? „Ich treffe mich später mit einem alten Freund. Er ist erst vor kurzem wieder hier und es gibt eine Menge zu bereden.“ „Na und was hab ich damit zutun.“ „Na da musste auf dich selbst aufpassen.“ Sasuke streckte ihm entgeistert die Zunge heraus. „Als wenn ich das sonst ni auch könnte.“ „Egal. Ich brech auf jeden Fall in einer halben Stunde auf“, meinte Itachi, ehe er erneut an sich hinab blickte, „Oder besser gesagt ich wollte in einer halben Stunden los.“ „Selbst schuld.“, erwiderte Sasuke selbstgefällig. „Willst de vielleicht mit?“ Diese Frage überraschte Sasuke nun doch. Wenn Itachi „Freund“ sagte, meinte er oftmals Geschäftspartner und noch nie hatte er ihn mitnehmen wollen. „Warum sollte ich?“ Itachi grinste nun wieder und antwortete: „Er meinte er hätt ne hübsche Schwester in deinem Alter.“ Also nicht nur irgendein Geschäftspartner, sondern gleich einer der ganz wichtigen, wenn er schon mit seiner Schwester zusammen kommen sollte. „Nee danke. Lass mal stecken. Außerdem is die ganz sicher ni hübsch. Immer wenn du „hübsch“ sagst, meinst du, dass man sie wenigstens als weiblich erkennen kann. Alles andere ist egal.“ „Was willst du mir denn damit sagen?“ „Das du Frauentechnisch echt keine Ahnung hast.“ Itachi schüttelte lachend den Kopf und verschwand mit den Worten: „Na klar, kleiner Bruder, wenn du es mir schon sagst.“ Der jüngere starrte ihm hinterher. Da nahm sein großer Bruder einfach nicht mehr für voll! Schnell richtete er sich auf und rannte ihm hinterher. „Na dann zeig mir doch ein Bild von ihr.“, rief er noch halb auf der Treppe herausfordernd. Verwirrt schüttelte der angesprochene wieder den Kopf: „Ich trag doch kein Bild von ihr herum.“ Nur um das noch einmal zu verdeutlichen, klopfte er seine Taschen ab. „Außerdem solltest du nicht so oberflächlich sein.“ „Ich hasse Dates nun mal, da hab ich doch kein Bock auf ein Blinddate!“ Itachi hatte sich inzwischen umgezogen und sah seinen Bruder versöhnlich an. „Komm doch einfach mit und überzeug dich selbst.“ Erst seufzte Sasuke tief, aber dann nickte er doch. „Na schön. Warte hier!“ Und schon war er die Treppe hinauf verschwunden. Eine halbe Stunde später saß er neben Itachi im Mercedes und starrte aus dem Fenster. Warum war er nur mitgekommen? Diese Frage ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er war eben kein besonders sozialer Mensch und er würde schon gar keine drei Stunden mit ihr aushalten. Das würde am Ende wahrscheinlich so langweilig werden, dass er eh nur seine Zeit verschwendete. Als Itachi den Wagen endlich zum stehen brachte, wollte Sasuke die Tür öffnen. Sein großer Bruder tat es ihm gleich und stieg aus. Noch einmal seufzte Sasuke, dann verließ er ebenfalls den Wagen. Sie beide gingen auf das Restaurant zu, wobei dem jüngeren von Schritt zu Schritt mulmiger zu mute wurde. Eigentlich wollte er nun nur wieder zurück in sein Bett. Es war eine ganz dumme Idee gewesen. Dieser Gedanke verschärfte sich noch, als sie an einem Tisch neben einem kastanienbraunhaarigen platz nahmen. „Hey Seto!“, begrüßte Itachi den jungen Mann freundschaftlich, „das ist mein Bruder Sasuke.“ Der dunkeläugige konnte in den grünen Augen seines Gegenübers ein Leuchten erkennen. „Man bist du groß geworden.“ Nun war es wieder an Sasuke verwirrt zu sein. Er warf seinem Bruder einen Blick zu, sodass dieser erklärte: „Seto hat mit mir zusammen studiert und war deshalb oft mit bei uns zuhause. Du warst aber noch zu klein, als dass du dich nun an ihn erinnern könntest. Wie man sieht...“ Er stockte und sah wieder zu seinem alten Freund hinüber. „Ich habe das Studium aber vorzeitig abgebrochen und habe geheiratet.“ Ein Funken Interesse tauchte in Sasukes Augen auf, doch Itachis kurzer Blick gebot ihn zu schweigen. „Es wundert mich schon ein wenig, dass du dich gar nicht mehr daran erinnerst. Es ist schließlich erst acht Jahre her.“ Itachi zuckte leicht zusammen, klopfte aber sofort Seto auf die Schulter. „Wie die Zeit doch vergeht!“, meinte er leicht nervös. „Was machst du jetzt?“, fragte Sasuke ihn um einiger ruhiger. „Zur Zeit bin ich für die Finanzen in der Firma meiner Familie tätig.“ Itachi, der sich inzwischen beruhigt hatte, sah ihn nun auch interessiert an: „Ach, was macht deine Familie?“ „Wir haben eine Hotel- und Restaurantkette in Spanien, Frankreich und Italien am laufen. Aber genug von mir gesprochen. Was macht ihr so.“ Itachi lehnte sich zurück und seufzte laut: „Ich leite nun die Firma meiner Familie.“ „und so wie ich dich kenne bist du nicht ganz zufrieden damit?“ Seto grinste breit. „Nicht wirklich. Ich würde ja wirklich gerne mit Sasuke tauschen.“ Interessiert wandte Seto dem jüngeren den Blick zu. „Ich studiere derzeit Medizin.“, meinte Sasuke beiläufig. Er mochte es nicht im Mittelpunkt zu stehen. „Dann gehst du sicher auf die Konoha Universität. Meine kleine Schwester studiert dort ebenfalls Medizin.“ Sasuke ging in seinem Kopf die Schülerinnen durch, die Seto im entferntesten ähnelten, allerdings hatte er nie so richtig auf die Mädchen geachtet, weswegen nicht allzu viele in seinem Kopf hängen geblieben waren. „Tut mir leid, aber ich kenne sie wahrscheinlich eher nicht.“ „Macht nichts. Es gibt schließlich mehrere tausend Studenten dort.“, winkte Seto ab. Sasuke knallte die Autotür laut hinter sich zu und sah schweigend aus dem Fenster. „Was hat dir denn die Laune vermiest?“, fragte sein Bruder gelassen, während er noch den Motor startete. „Wo bitte war denn seine kleine Schwester?“ Sasuke hasste es, wenn Itachi ihn zu etwas überzeugen konnte, was er eigentlich nicht tun wollte, aber noch mehr hasste er es, wenn dieser ihn dazu erst noch anlog. „Meine Güte, war das jetzt so schlimm?“ „Nein, aber trotzdem hast du gelogen. Also ein Zehner ins Glas!“ Der vorwurfsvolle Blick seines Bruders verfolgte ihm auf dem Weg nach Hause, sodass er nur angestrengt nach Vorne sah und jeglichen Blickkontakt mit Sasuke vermied. „Ist schon gut.“, murrte der ältere schließlich und verdrehte genervt die Augen. Sasuke entspannte sich wieder und lehnte sich in dem Ledersitz zurück, als Itachi plötzlich auf das Gaspedal trat. Es hatte inzwischen angefangen zu regnen, was seine gute Laune nun endgültig ruinierte. „Wie spät ist es?“, fragte er mit einem kurzen Blick zur Fahrerseite. „Genauso spät wie gestern um dieselbe Zeit!“, meinte Itachi, warf aber einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr, „20:33 Uhr.“ Der jüngere Uchiha fixierte auf der Straße außerhalb des Wagens einen Punkt. „Du kannst mich an der Uni absetzen.“, murmelte er. Aus den Augenwinkeln betrachtete Itachi ihn kurz. „Gut.“, sagte er bloß. Die Fahrt verlief danach still bis sie den Campus erreichten. Itachi hielt am Bürgersteig an und schaltete den Motor kurz aus. „Wo willste denn jetz noch hin?“, fragte er ihn mit einem prüfenden Blick in den Rückspiegel. „Ist doch egal. Wir sehen uns später.“ Sasuke hatte jetzt keine Lust das erst großartig zu erklären. Außerdem würde er sich dann wieder einen ewiglangen Vortrag anhören können und das wollte er erst recht nicht. Für den Moralapostel war er schlichtweg zu alt. „Es soll aber später noch regnen.“, rief sein Bruder ihm nach, ehe er die Tür zu knallte. Daran hatte er nicht gedacht, aber eigentlich hatte er auch nicht vorgehabt hier auszusteigen. Kurz wartete er noch bis der Wagen mitsamt Itachi um die nächste Kurve verschwunden war, dann lief er los. Wieder führte es ihn zu der Straße mit dem Feld, auf dem er Sakura zuletzt begegnet war. Ein Blick auf ein rostiges Straßenschild verriet ihm, dass die Straße „Birkenweg“ hieß, was ihn auch nicht besonders wunderte, da wohl eine Vielzahl verschiedener Birken zu finden waren. Er ging also am Randstreifen den Birkenweg entlang. Erst als er die Stelle erreichte, an der er zuletzt den Zaun überquert hatte, blieb er stehen und sah sich um. Außerdem Wind, der durch die umliegenden Bäume und das hohe Gestrüpp fegte, war es totenstill. Nirgends war ein Auto zu hören, von dem Schnauben eines Pferdes mal ganz abgesehen. Sasuke war merkwürdig enttäuscht. Er hatte gehofft auf Sakura zu treffen, warum wusste er selbst nicht so genau. „Vielleicht, weil ich dank ihr immer gute Laune bekomme.“, flüsterte eine Stimme in seinem Kopf. Sofort fröstelte es ihm ein wenig. Eben diese Stimme war es auch, die ihn dazu veranlasste über den Zaun hinweg zu klettern und sich einen Weg durch das Gewirr aus Pflanzen zu bahnen. Er war ganz klar auf der Suche nach der Stelle an der er die pinkhaarige zuletzt zurückgelassen hatte. Verwirrt bog er nach rechts ab als er das Geräusch von Hufen hörte. Er steuerte auf eine der Ruinen zu, während die Geräusche immer lauter wurden. Plötzlich zuckte ein Blitz den dunklen Himmel. Für einen Augenblick erhellte er die Umgebung und ließ ein klares Wiehern die Stille durchbrechen. Erschrocken zuckte Sasuke zusammen, als er ihre Stimme so nah bei sich hörte. Mit dem Rücken gegen die verbliebene Wand gelehnt hörte er ihr sanftes zureden. Augenblicklich konnte er seinen Puls schneller an seinem Hals spüren. „Alles ist in Ordnung. Dir wird nichts passieren.“ Ihre weiche Stimme beruhigte auch ihn. Davon schon fast überwältigt richtete er sich auf und setzte sein Pokerface auf. Leicht grinsend lehnte er sich an den Eingang. Er war zwar überrascht von der Innenausstattung der „Ruine“, ließ sich aber nichts anmerken. Der Donner traf die pinkhaarige Haruno unvorbereitet. War sie doch scheinbar viel zu sehr mit dem Pferd beschäftigt gewesen. Sie zuckte zusammen, was auch das weiße Tier neben ihr ins Straucheln brachte. „Kleine Mädchen und das bööööse Gewitter.“ Erschrocken fuhr Sakura zu ihm herum und funkelte ihn böse an, aber Sasuke fuhr unbeirrt fort, in dem Wissen, dass Sakura ihm ihre gesamte Aufmerksamkeit schenkte: „Die Klischees überhäufen sich ja beinahe.“ Er betrachtete die kleinere mit einem spöttischen Grinsen. Dann verwuschelte er ihre Haare noch, was das Fass zum überlaufen brachte. Sakuras Gesichtsfarbe veränderte sich in ein Zinnoberrot und sie öffnete bereits den Mund, um ihrem Ärger Luft zu machen, aber er schnitt ihr das Wort ab: „Ich an deiner Stelle würde den Strick festhalten.“ Irritiert und wütend zugleich wandte sie sich dem Pferd zu, dass sich gerade in die andere Richtung verdrücken wollte. Reflexartig hielt Sakura es an der Mähne fest, ehe sie das Halfter zu fassen bekam. Mit scheuem Blick wandte sie sich wieder dem Uchiha zu. „Danke.“, murmelte sie kaum hörbar, „Aber würdest du mir bitte erklären, was du hier zu suchen hast.“ Der schwarzhaarige Stockte und sah zur Seite. Dafür hatte er selbst keine Erklärung, weswegen er ihr auch schlecht antworten konnte. Was war denn der Grund für seine Anwesenheit. „Zufall“, meinte er schließlich, als er sich für eine Antwort entschieden hatte. Sakura seufzte hörbar und streckte eine Hand unter dem Dach hervor. „Es beginnt zu regnen.“, stellte sie leise fest, „wir sollten gehen.“ Sie schloss die vergitterte Tür hinter sich und trat ins Freie. „Du hast nicht zufällig einen Schirm dabei.“, fragte sie ein wenig nervös. „Schon, aber es gewittert.“, erwiderte er nur. „Wir sollten sehen, dass wir nachhause kommen.“ Sie nickte zustimmend. „Ich wohne hier in der Nähe. Du kannst mit zu mir kommen.“, bot Sasuke an, fügte bei ihrem misstrauisch-überraschten Blick aber noch schnell ein „wenn du willst.“, hinzu. „Okay.“, brachte Sakura unsicher hervor, folgte ihm aber durch die inzwischen nassen Sträucher. Ihr Arm wurde von ein paar Dornen zerkratzt, trotzdem behielt sie das Tempo bei. Erst auf der Straße erlaubte sie sich eine kurze Verschnaufpause und auch nur, weil sie Sasuke nicht mehr sehen konnte. Sie erblickte ihn einige Meter vor sich. Langsam drang der Regen zu ihrer Haut hindurch und der Kratzer brande bei jedem Tropfen, der ihn berührte. Sie zwang sich ruhig zu atmen, warum auch immer ihr das in diesem Augenblick nicht von selbst gelang, wusste sie nicht. Als sie zu ihm aufgeschlossen hatte, setzte er sich erneut in Bewegung, diesmal steuerte er aber den Wald an. Sakura wusste, dass dieser nur eine Abkürzung war, um zur nächsten Straße zu gelangen. Stumm folgte sie ihm, wusste sie doch, dass er sowieso kein Mann der großen Worte war. Es waren nicht einmal fünf Minuten Weg gewesen, als der Uchiha das Tor zu einem großen Grundstück aufschloss. Ein Stück weiter entfernt konnte Sakura ein großes Haus erkennen. Sie runzelte die Stirn, als sie darauf zu ging. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich gerade wie Aschenputtel, die ohne Verkleidung zum Ball ging. Sie seufzte. Eine Prinzessin war sie nun wirklich nicht. Plötzlich spürte sie den Blick des schwarzhaarigen auf sich und wandte ihm neugierig den Blick zu. Ihre Blicke streiften sich kurz, dann sah wieder jeder in eine andere Richtung. Als Sasuke den Schlüssel ansetzte um die Tür zu öffnen, wurde die Stille durch das Öffnen der Tür unterbrochen und ein aufgebrachter Itachi sagte: „Mensch, ich hab dir doch gesagt, dass es regnet! Aber du...“ Er stockte, als er die kleine Sakura neben ihrem Bruder sah. Einen Moment weiteten sich seine Augen, dann öffnete er die Tür weiter, um sie herein zu lassen. Sein Bruder warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu und bat ihn somit zu schweigen. Er kannte Itachi oder eher seine Reaktion auf weiblichen Besuch seines Bruders. Sakura bekam nichts davon mit, sondern betrachtete nur mit großen Augen die prunkvolle Eingangshalle. Wenn es etwas gab, das absolut perfekt war, dann war das dieses Eingangshalle. Marmor, Granit, Kerzen, Kronleuchter, Teppiche, Bilder und Unmengen Blumen füllten den gesamten Raum aus. Er war nicht besonders groß, aber dafür strahlte er eine Art Geborgenheit und gleichzeitig Wohlstand aus, dass es ihr fast den Atem raubte. Der Duft der Blumen stieg ihr in die Nase und hinterließ ein angenehm heimisches Gefühl. Mit leuchtenden Augen ging Sakura einfach an den beiden vorbei und betrachtete alles näher, ehe sie die silberne Türklinke ergriff. „Hör zu Sasuke. Ich muss kurz mit dir reden.“ „Nicht jetzt Itachi.“, antwortete der jüngere Uchiha darauf nur und rannte hinter Sakura her. Itachi raufte sich die Haare und sah kopfschüttelnd seinem Bruder hinterher. „Aber das ist doch...“ Ohne groß zu zögern griff er nach dem Telefonhörer. _____________________________________________________________ Anmerkung: Zum Abschluss dieses Kapitels habe ich zwei kleine Dinge, die ich unbedingt mit euch teilen will, muss und werde: Erstens ist die Anzahl der Favoriten in die Höhe geschoßen, was mich doch eigentlich sehr verwundert hat. Trotzdem möchte ich mich für die Unterstützung bedanken und das reichliche Lob, sowie die Kritik. Und zweitens: Ich weiß nicht, ob es überhaupt jemand bemerkt hat, aber "Are you fucking kidding me?" hatt den ersten Platz in einem Wettbewerb geschafft. Ich konnte es selbst kaum glauben, als ich es gesehen habe und natürlich spornt mich das an, weiter zu schreiben. Vielleicht solltet ihr nochmal einen Blick in die vorhergehenden Kapitel werfen, damit später keine Verwirrung entsteht. Ich habe die Kapitel noch einmal überarbeitet und es haben sich dadurch doch ein paar Dinge geändert. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Wie immer könnt ihr euch mit Kritik, Lob, Fragen, Liebeserklärungen, Morddrohungen, etc in den Kommentaren auslassen. Würde mich sehr freuen. Ansonsten war das jetzt schon wieder viel zu viel für eine Anmerkung ^^" Bis zum nächsten Kapitel! Ganz liebe Grüße Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)