Drachenbrut von Perro (Kampf gegen die Monster *Abgeschlossen*) ================================================================================ Kapitel 19: Beim Erzmagier -------------------------- Kapitel XIX - Beim Erzmagier Icen zitterte vor unterdrückter Begeisterung. Sie würden den Erzmagier Gab sehen, den größten Magier aller Zeiten... Hinda lächelte und öffnete die Tür hinter ihr, die in die Haupthalle führte. Sie winkte die anderen Gefährten durch und folgte ihnen als Schlusslicht. Es war warm dort und roch leicht nach Kräutern und Gewürzen. Sie befanden sich jetzt im größten Raum des Turmes, der Boden war mit weißen und schwarzen Kacheln belegt und die Decke bestand aus einer kunstvollen riesigen Kuppel. In jede Wand waren Fenster mit farbigem Glas eingelassen, durch die das Sonnenlicht bunt herein schien. Direkt vor ihnen führte sowohl links als auch rechts eine Treppe auf eine höher gelegenes Podest, auf dem sich eine große Orgel befand. Die vielen silbernen Pfeifenrohre führten die Wand hinauf fast bis zur Decke. Und vor dem Instrument stand ein Mann in der gleichen weißen Robe, wie sich auch Hinda trug. Er kam mit bedächtigen Schritten die Treppe hinunter und kam direkt vor der Gruppe zum stehen. Es war ohne Zweifel Gab der Erzmagier. Es war schwer sein Alter zu schätzen, er wirkte nicht jung, aber auch nicht alt. Er war... zeitlos. Seine Haare schimmerten weiß wie der Marmor des Turmes und die grünen Augen blitzten wie zweie glänzende Smaragde. Er blickte einen nach den anderen von ihnen abschätzend an. "Icen, Elementarmagier aus Ciina..... Risae, die Schwertkämpferin..... Xiantas, Zentaur des Grünblattwaldes..... Gimpf und Pimpf aus dem Hohen Norden..... Zasion der Reisende..... Ladron aus Bor..... Sierrana, Ain von Nailegna....." Der Erzmagier murmelte erkennend die Namen, bis er beim letzten Gefährten länger verweilte. "Und Kagem, der Träger des Drachenherrschwertes Ilashar." Alle starrten Gab fassungslos an. "Drachenherr?", flüsterte Risae verwirrt und schaute Xiantas fragend an. "Die Sagenfigur aus den Schriftrollen Kin's. Erinnerst du dich? Derjenige der zusammen mit dem legendären weißen Drachen in die Schlacht zieht und in der Prophezeiung von Djin erwähnt wurde.", erklärte der Zentaur. Risae wandte sich wieder an den Erzmagier. "Das Schwert des Drachenherrn? Soll das heißen... Kagem ist der Drachenherr?" "Natürlich!", jubelte Zasion und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Deswegen kann nur er es aus der Schwertscheide ziehen!" Gimpf und Pimpf schauten sich viel sagend an. Gab musterte Kagem sehr lange ohne ein Wort zu sagen. "Nein, er ist nicht der Drachenherr.", antwortete er schließlich. "Keiner von euch ist es..." "Aber die Hülle...", protestierte Zasion. Der Erzmagier nahm Kagem Ilashar aus der Hand und zog es ohne Anstrengung aus der Scheide. "Es gibt einige Personen, die genug Macht in sich haben um die Kraft des Drachenherrschwertes teilweise zu nutzen. Kagem hat großes Potenzial in sich, doch ist nicht der Drachenherr. Allerdings spüre ich, dass er unbewusst die Macht Ilashars schon mehrmals genutzt hat. 4 Mal um genau zu sein. Beim Kampf auf der Zentaurenlichtung, die Schockwelle bei der Schlacht um Angelian, um Sierrana vom Gift zu heilen und um nicht von dem Schlafgas Ladrons betroffen zu werden." "Immer wenn der Edelstein rot leuchtete.", murmelte Kagem. "Aber woher wisst ihr davon?" "Fast nichts bleibt mir als Erzmagier verborgen. Es war übrigens eine kluge Entscheidung vor Enyxanshen zu fliehen, denn er hat es sich seit Ciina zur Aufgabe gemacht euch zu töten." "Wer ist das eigentlich?", warf Ladron unhöflich ein. "Der Rotdrache Enyxanshen ist einer der ,mächtigen 5 Drachen'." "Mächtige 5 Drachen?" "Ja, es sind die Drachenbrüder mit dem größten Machtpotenzial von allen. Auch sie sind in den Schriftrollen Kin's erwähnt. Die Rotdrachen Enyxanshen, Onsanshen, Kahuanshen und Lioanshen, den Kagem in Ciina tötete. Außerdem noch der legendäre weiße Drache Greanshen." "Aber dann sind doch die Schriftrollen Kin's wirklich wahr.", keuchte Risae. Der Erzmagier nickte. "Um genau zu sein sind die Schriftrollen nichts weiter als die Geschichte, die sich vor 5000 Jahren abspielte. Das Siegel, in das der Drachenherr die Drachen damals verbannte, hat sich vor einiger Zeit gelöst. Wunderte es euch niemals, dass die Drachen alle auf einen Schlag auftauchten?" "Ich muss zugeben, ich habe die Schriftrollen Kin's nicht gelesen.", murmelte Risae. Xiantas erklärte ihr alles wieder einmal schnell. "Alles in allem geht es darum, dass Drachen genau wie heute die Welt überfluteten, angeführt von vieren der mächtigen 5 Drachen. Der Drachenherr Kin reiste zum Feuergipfel, dem Wohnsitz Greanshen's. Mithilfe dieses weißen Drachens zog er in die Schlacht und verbannte alle Drachen in die Unterwelt, gefangen durch ein mächtiges Siegel." "Dieses Siegel hat sich jetzt gelöst? Und die Drachen leben immer noch?" "Ja", beantwortete der Erzmagier knapp. Es setzte eine unangenehme Stille ein, keiner wusste so recht was er sagen sollte. "Nun, ich denke es wird euch gut tun ein warmes Bad zu nehmen und wieder in einem richtigen Bett zu schlafen. Hinda, führe sie bitte zu unseren Gästezimmern." "Natürlich, Meister Gab." Die Magierin führte die Gruppe lächelnd zurück in die Vorhalle, bog nach links in einen Gang ab und deutete auf eine Wendeltreppe, die sich nach oben ins nächste Stockwerk wand. "Hier entlang." Die Gefährten folgten Hinda die Treppe empor und sahen sich nun in einem Flur, zu dessen beiden Seiten mehrere Türen in weitere Räume führten. "Es sind Einzelzimmer, sucht euch einfach eins aus." Sie lächelte freundlich und zog sich selber in ein 10. Zimmer zurück. "Tja Leute, wo auch immer das Bad ist, es gehört mir als erstes!", jubelte Risae begeistert. Sie warf ihr Gepäck in ihren Raum und ging pfeifend zu Hindas Zimmer. Die Magierin öffnete die Tür, bevor Risae überhaupt anklopfte. "Ich gehe jetzt zum Studieren in die Bibliothek. Komm mit. Das Bad liegt im gleichen Flur." "Woher..." "Der Erzmagier unterrichtet mich. Vorhersehung ist äußerst praktisch." Hinda lächelt wieder bei Risaes verdutztem Gesicht. Im gleichen Augenblick sprang auch Icen wieder aus seinem Zimmer. "Du darfst gerne mit in die Bibliothek, Icen.", sagte Hinda wissend. Der Magier sah genauso verwirrt aus wie Risae, konnte sich jedoch schnell erklären wieso die Zauberschülerin es wusste. Die drei liefen den Gästezimmergang entlang, bis zu einer Abzweigung. Hinda deutete für Risae nach links. "Dort ist das Bad." Mit Icen ging sie nach rechts und öffnete eine große, halbrunde Tür. Die Bibliothek im Turm des Erzmagiers gilt als die größte der Welt. Jedes Wesen, das auch nur ein wenig von der Zauberkunde versteht, träumt davon einmal dort zu sein und in den unzähligen Schriften, Büchern und Aufzeichnungen zu wühlen. Ein Traum, der für Icen nun in Erfüllung ging. Der Magier stöberte mit unersättlicher Neugier in den bis zur Decke reichenden Bücherregalen, entschied sich schließlich für einige Schriftrollen, die ihn besonders interessierten, und ließ sich an einem Tisch nieder. Hinda beobachtete lächelnd, wie Icen sein eigenes Zauberbuch hervorholte und etwas mit einem Federkiel hineinkritzelte, wahrscheinlich ein Zauberspruch, den er sich aneignen wollte. Die Magierin machte eine kurze Handbewegung. Ein Buch löste sich aus dem Regal, schwebte wie durch Geisterhand in der Luft und flog schließlich zielsicher in Hindas ausgestreckte Hand. Der Einband verkündete Grundlagen der Vorhersehung, Band 2. Sie setzte sich neben Icen an den Tisch und begann ebenfalls zu lesen. Nachdem sich jeder gebadet und ausgeruht hatte (oder auch in der Bibliothek stöberte), trafen sich die Gefährten gemeinsam mit Hinda und Erzmagier Gab in der Haupthalle, wo inzwischen ein großer rechteckiger Tisch stand. Sie aßen gemütlich zu Abend und vergaßen wenigstens für kurze Zeit ihre anstrengende Reise. Zumindest solange bis Ladron das Thema rücksichtslos anschnitt. Er war bis jetzt kaum von dem Schmerz der vielen Gefahren betroffen und die anderen trauernden Gefährten scherten ihn nicht. "Ich frage mich schon die ganze Zeit, Erzmagier...", zischte er abfällig. "Wenn du wirklich so mächtig und großartig bist, warum gehst du nicht zum Götterturm und zerlegst die Rassenkugel der Drachen mit einem Fingerschnippen?" "Es ist mir nicht gestattet das Schicksal der Welt zu entscheiden. Außerdem bin ich an den Turm des Erzmagiers gebunden. Er erscheint jeden Tag an einem anderen Ort. Wenn ich ihn verlasse, bin ich dazu verdammt ohne Zauberkraft ziellos durch die Länder zu wandeln, ohne Hoffnung den Turm jemals wieder zu finden." "Und?", schnappte Ladron kalt. Zasion brachte ihn mit einer beruhigenden Geste zum Schweigen. Überraschenderweise hörte er darauf. "Und was ist mit Hinda? Wie kam sie hierher?" Die Magierin lächelte, wie so oft. "Solange Meister Gab im Turm ist, kann er entscheiden wo der Turm erscheint, solange sich der Standort jeden Tag ändert und er Leute aufnimmt, die dafür würdig sind. Es ist kein Zufall, dass er heute vor euch auftauchte, genauso wenig wie damals, wo er mich in einem Wäldchen unweit des Reiches der Avoire aufnahm und anbot mich zu unterrichten." "Aviore?", fragte Risae ahnungslos. "Vogelmenschen.", flüsterte Xiantas aus dem Mundwinkel. Schweigen hüllte den Rest des Essens ein. Nachdem sie alle zu Ende gespeist hatten, sprach Icen ihre Reise doch noch einmal kurz an. "Erzmagier Gab, wir haben maximal ein Drittel unserer Reise hinter uns. Könnt ihr uns nicht vor dem Götterturm absetzen?" "Nein, tut mir Leid. Wie gesagt, kann ich den Ort des Turmes nur bestimmt, wenn ich Würdige aufnehme, nicht absetze. Das Einzige, was ich euch zur Hilfe bieten kann, sind meine Mago. Sie werden euch sehr schnell in die Nähe des Götterturmes bringen können." Risae schluckte schwer. "Ihr meint fliegen? Auf diesen... Wesen?" "Ja.", meinte der Erzmagier einsilbig. Hinda, die Risaes schockierten Gesichtsausdruck sah, lächelte mal wieder. "Keine Angst. Meister Gab's Mago sind sehr gut gezüchtet. Sie werden euch nichts tun." "Na dann..." "Wenn alles geklärt ist, kann nun jeder wieder seine Wege gehen." Gab hatte die Worte kaum ausgesprochen, da war Icen auch schon wieder Richtung Bibliothek gestürmt. Hinda folgte amüsiert lächelnd. "Ach Kagem." Der Schwertkämpfer hatte sich wie alle anderen von seinem Platz erhoben, hielt jedoch bei der Stimme des Erzmagiers inne. "Es gibt noch etwas, das ich mit dir bereden muss. Allein." Kagem setzte sich verwirrt wieder hin. Die Gefährten, die die Haupthalle verließen, blickten ebenso überrascht zurück, Sierrana wollte schon wieder zurücklaufen, doch der Erzmagier versicherte es würde nicht lange dauern. Nur in den Augen Ladrons lag völlige Gleichgültigkeit. Kagem kehrte etwa eine halbe Stunde später in sein Zimmer zurück. Sierrana wartete schon vor der Tür auf ihn, doch was sie sah war erschreckend. Die Sorge in den Augen des Schwertkämpfers, die in den letzten Tagen ein wenig verschwunden war, brannte nun stärker als jemals zuvor. Sein Gesicht war blass und völlig ausdruckslos, er wirkte sehr erschöpft. Was hatte ihm der Erzmagier bloß erzählt? "Was hast du?" Ohne ein Wort zu sagen umarmte Kagem Sierrana und verharrte in dieser Position. "Was hast du?", fragte die Ain noch einmal. "Ich... ach es ist nichts." Sie kannte ihn inzwischen lange genug um zu wissen, dass Kagem nichts erzählte was er nicht wollte. Also hielt sie ihn einfach nur fest, bis er sich von selbst löste und ein Lächeln zustande brachte. "Tut mir Leid, ich hab mich gehen lassen. Mach dir keine Sorgen." "Wenn du das so sagst, ist es aber bestimmt etwas über das man sich Sorgen machen sollte." "Nein wirklich, es ist nichts..." "Was hat dir der Erzmagier erzählt?" "Nichts wichtiges... es ist wirklich alles in Ordnung, okay?" Kagem strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht, gab ihr einen kurzen Kuss und zog sich in sein Zimmer zurück. Seufzend ging Sierrana in das Schlafgemach nebenan, erstaunt ihre Lippen berührend. Auch die restlichen Kameraden legten sich nach und nach schlafen, als letztes Icen. Er weckte noch Hinda, die über ihren Aufzeichnungen eingeschlafen war, bevor die beiden Magier zu Bett gingen. Der Turm des Erzmagiers war ruhig und niemand ahnte was Gab Kagem offenbart hatte. Am nächsten Morgen frühstückten alle erfrischt und ausgeschlafen. Jedem viel auf, dass sich Kagem wieder verändert hatte und er so wenig redete wie noch nie. Nach dem Essen führte der Erzmagier sie hinaus auf den Hof, der den Turm umschloss. Außerhalb des Mauerrings wütete ein Schneesturm, während es auf dem Hof völlig windstill war und sogar saftige grüne Grasflächen wucherten. Hinda beantwortete die Frage, die Risae auf der Zunge lag. "Der Turm ist verzaubert, so dass der Hof vom Klima draußen unabhängig ist. Meister Gab hat das eingerichtet, damit seine Mago hier leben können. Sie sind seine große Leidenschaft." Der Erzmagier lächelte schwach. "Wie ich gesagt habe, werde ich euch meine neun besten Mago zur Verfügung stellen." Er pfiff einmal kurz und scharf. "Donnerschlag! Feuersturm! Regenschauer! Flutwelle! Lichtblitz! Sternengold! Silberschweif! Eiskristall! Tornado! Kommt zu mir!" Es verging keine Sekunde bevor die Mago aus dem hinteren Teil hervorkamen. Die Gefährten verstanden auch warum diese Tiere solch merkwürdige Namen trugen, denn sie passten sehr gut zu ihrem Aussehen. Beispielsweise hieß das rot glühende Wesen ,Flammensturm' oder der blau leuchtende Mago war ,Flutwelle'. "Sucht euch jeder einen aus. Ich werde ihnen sagen, sie sollen euch sicher zum Götterturm bringen. Solange stehen sie euch gehorsam zur Seite." Der Erzmagier flüsterte jedem der Mago kurz etwas zu und diese nickten verstehend, ihre Vogelaugen fixierten die Gruppe. Nachdem das erledigt war, begutachtete Gab den Schneesturm, der draußen herumwirbelte, die Gegend verwüstete und weiße Flocken herumschleuderte. "Hmm... kein gutes Wetter um die Reise fortzusetzen." Der Erzmagier machte nur eine kurze Handbewegung und rief klar und deutlich: "Klarwetter!" Augenblicklich teilte sich die schwarze Wolkenfront und ließ helles Sonnenlicht durchkommen. Der Schnee nahm ab, der Wind wurde schwächer und die grauen Wolken schienen reihenweise zu verpuffen. Ehe sich die Gruppe versah, lachte die Sonne am Himmel, umgeben von strahlendem Blau. "Viel besser", lächelte Gad glücklich. "Also... steigt auf." Zasion warf sich sofort auf den erstbesten Mago, Lichtblitz. Er hatte scheinbar keine Bedenken. "Kommt schon!", versuchte der Engel die anderen anzuspornen. "Ich bin schon mal auf einem Greif geflogen. Ein tolles Erlebnis und völlig ungefährlich. Die Tiere sind superschlau und passen auf ihre Passagiere auf." Ladron betrachtete die magischen Greife mit etwas Abscheu in den Augen. "Magie...tzz..." Der Dieb sprang auf das Tier mit Namen ,Regenschauer' und hielt sich an dessen Nackenfedern fest. Auch die anderen Gefährten suchten sich jetzt ein Tier und kletterten auf den stämmigen Rücken. Außer der Zentaur, Xiantas, der ein wenig hilflos vor dem letzten freien Mago ,Silberschweif' trippelte. "Also... was ist mit mir? Der Mago wird mich kaum tragen können." Hinda tippte sich nachdenklich mit dem Finger gegen die Wange, während der Erzmagier keine Reaktion der Überraschung zeigte. "Kein Problem. Xiantas, knicke bitte deine Hufe ein, damit du sozusagen auf den Pferdebauch liegst." Der Zentaur tat wie ihm geheißen. Gab machte wieder eine kurze Handbewegung und Xiantas fand sich auf einmal eingewickelt in ein riesiges Tuch, nur der menschliche Oberkörper schaute noch hervor. "Was wird das?", fragte er ein wenig nervös. Der Erzmagier machte eine erneute Handbewegung und die Enden des Tuches banden sich von selbst, wickelten sich aneinander und verknoteten sich zusammen mit ebenfalls erschienenen weißen Bändern. Silberschweif der Mago erhob sich mit ein paar Flügelschlägen hoch in die Luft, wo sich ein langes weißes Band um den Körper des Mago wickelte und dann das Xiantas-Päckchen fest knotete. Der Zentaur baumelte jetzt wie ein eingeschnürter Sack unter Silberschweif, verbunden durch ein festes Band. "Das ist nicht euer Ernst?", rief Xiantas nervös und starrte hinunter auf die anderen. Seine Stimme hatte die sonstige innere Ruhe völlig verloren. "Der Zentaur hat doch wohl keine Höhenangst. Er sollte aufpassen, dass er nicht runterfällt.", bemerkte Ladron bissig. "Vielleicht solltest lieber du aufpassen.", gab Risae wütend zurück. "Halt den Rand, Mädel!" Icen drehte sich auf seinem Mago ,Eiskristall' herum und starrte Ladron feindselig an. "Sei vorsichtig, Dieb!" "Das sagt der Richtige, mieser Trickser. Leg dich nicht mit mir an..." Die Drohung in der Stimme war unverkennbar. Icen war schon drauf und dran seinen Magierstab auf ihn zu richten, als sich Zasion dazumischte. "Es ist gut jetzt. Ladron, bitte halte dich etwas zurück." Tatsächlich hörte der Dieb auf ihn und starrte den Magier nur noch bedrohlich an. "Er meint es nicht so, Icen...", versuchte Zasion zu beruhigen. "Ja ja, ist schon gut...", murmelte Icen sauer. "...aber er strapaziert eindeutig die Stimmung der Gruppe." Noch einmal blitzten sich Dieb und Magier wütend in die Augen, dann wandte sich die Aufmerksamkeit der Gefährten wieder zu Hinda und dem Erzmagier. "Da ihr jetzt bereit scheint...", sagte Gab mit einem Seitenblick auf Ladron. "Könnt ihr eigentlich losfliegen. Die Mago werden euch verstehen, egal was ihr ihnen sagt. Sie werden euch nahe an den Götterturm bringen, etwa eine Tagesreise davon entfernt. Sie können nicht näher fliegen, da die konzentrierte Macht sie dort schädigen könnte." "Das geht in Ordnung.", meinte Icen lächelnd. "Es war wirklich interessant hier. Wenn es geht würde ich gerne irgendwann noch mal hierher kommen." Der Magier warf bei seinen Worten einen kurzen Blick zu Hinda herüber. Die junge Magierin lächelte. "Wir werden dafür sorgen, dass der Turm des Erzmagiers eines Tages wieder vor dir erscheinen wird." Alle verabschiedeten sich freundlich, mit Ausnahme von Ladron der nur knapp mit dem Kopf nickte. Kagem gab ihnen ebenfalls ein kurzes Nicken und ein schwaches "Macht's gut.", seine ersten Worte an diesem Tag. Was auch immer der Erzmagier ihm gesagt hatte, es muss etwas Schlimmes gewesen sein. Sierrana schaute ihn besorgt an. "Los!", rief Icen den Mago zu. Die magischen Greife schlugen mit ihren farbigen Flügeln, glitzernde Feder hinterlassend und stiegen pfeilschnell hoch in die Luft. Sie schnellten durch die Luft und der Turm des Erzmagiers schrumpfte hinter ihnen in Sekundenbruchteilen zu einem kleinen Punkt zusammen... -------------------------------- Naja, was soll ich zu diesem Kapitel sagen. Es ist nicht sehr spannend oder Aktion geladen, aber das musste jetzt sein, um den Weg für die nächsten Episoden zu legen. Man darf sich freuen auf Drachenbrut - Kapitel XX !!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)