Drachenbrut von Perro (Kampf gegen die Monster *Abgeschlossen*) ================================================================================ Kapitel 16: Icen's Bürde ------------------------ Kapitel XVI - Icen's Bürde Um etwa 10 Uhr morgens ließ die 8er Gruppe Angelian hinter sich und reiste weiter nach Osten. Der Tag war schwül und die Grassteppe vor ihnen eben, so dass sie schnell voran kamen. Die bedrückende Stimmung, die in Angelian geherrscht hatte, viel von ihnen ab. Sie wanderten voll frischer Zuversicht, redeten nebenher und hatten den quicklebendigen Zasion schnell als einen von ihnen anerkannt. Nur Icen lief ein wenig bedrückt neben der Gruppe her. Ehe sie sich versahen brach auch schon die Nacht herein und die Gefährten schlugen schnell ihr Lager auf. Gimpf zauberte aus seinem Rucksack zwei Feuersteine hervor, mit denen er aus gesammelten Ästen ein gemütliches Lagerfeuer entzündete. Die Truppe nahm etwas Proviant aus Xiantas' Satteltaschen zu sich, dann verstummten langsam die einzelnen Gespräche und alle bis auf Kagem und Icen legten sich schlafen. Die beiden jungen Kämpfer hatten sich bereit erklärt die erste Wache zu übernehmen, denn da sie es sich nicht leisten konnten überrascht zu werden, setzten sie jetzt Doppelwachen ein. Icen hatte sich im Schneidersitz niedergelassen, seinen Stab im Schoß gebettet, während Kagem sein Schwert begutachtete. "Ich frage mich ob es wirklich besondere Fähigkeiten hat, wie Zasion gesagt hat. Was meinst du?", fragte der Schwertkämpfer nachdenklich. Icen schwieg. "Icen?" Der Magier regte sich nicht und starrte geistesabwesend in die knisternden Flammen des Lagerfeuers. "Icen?" "Was?", schreckte er auf. Sein Blick wanderte zu Kagem. "Tut mir Leid...hast du was gesagt?" Die beiden Jungen starrten sich stumm an, der Schwertkämpfer hob fragend die Augenbrauen. "Was ist los mit dir, Icen? Du bist schon den ganzen Tag so weggetreten." "Nichts...", beteuerte der Magier, doch sein anschließendes Seufzen bewies, dass doch etwas los war. "Komm sag schon." Icen seufzte erneut. "Es ist nichts... Mir kommen einfach ein paar Zweifel über unseren Auftrag." "Wieso?", fragte Kagem ehrlich verblüfft. Sonst war es doch immer der Magier, der sie unermüdlich weiter trieb und die Mission über alles stellte. "Es sind die Ereignisse in Angelian. Sie haben mir gezeigt wie groß und nah die Bedrohung der Drachen und Dhrakons schon ist. Machen wir uns nichts vor. Hätten die zwei Drachen Negro nicht verraten, wäre die Stadt gefallen. Und selbst jetzt ist Angelian so geschwächt, dass ein zweiter Angriff alles überrennen würde." Kagem senkte den Kopf. Icen hatte Recht. Auch der Schwertkämpfer hatte diese Gedanken schon gehabt. Doch der Magier redete weiter, scheinbar konnte er endlich seine Seele erleichtern. "Ich mach dir nichts vor, Kagem. Wir haben nicht mal ein Viertel unserer Strecke geschafft. Vielleicht wird alles schon zu spät sein, wenn wir den Götterturm erreichen." Icen raufte sich mit den Händen durch die Haare, zum ersten Mal war echte Verzweiflung in seinen Augen. Kagem saß still da. Er wollte dem Magier sagen, dass alles gut wird, dass sie es schon schaffen werden. Doch war er sich dessen überhaupt selbst sicher? Schon seit Ciina brannte ihm eine Frage auf der Seele, die er bisher nicht zu stellen gewagt hatte. Konnte er es jetzt? "Icen...ich denke schon lange darüber nach und verstehe etwas nicht ganz." Er machte eine kurze Pause. "Wenn wir beim Götterturm sind... Wie zerstören wir die Rassenkugel der Drachen? Wie kommen wir überhaupt rein?" "Mit meiner Magie.", antwortete Icen platt, doch Kagem spürte, dass das nicht alles war. "Wirklich? Ist das alles? Kann jeder dahergelaufene Magier in den Turm spazieren und eine ganze Rasse auslöschen?" "Natürlich nicht!" "Wie geht es dann? Erzähl es mir! Opferst du uns vielleicht? Oder hast du Macht von der wir nichts wissen?" Die beiden jungen Männer starrten sich fast feindselig an. Es war wie bei ihrem Streit in Sierranas Krankenzimmer. Icen musste einsehen, dass Kagem beide Male Recht hatte. Bei genauerem Hinsehen stellte der Magier fest, dass in seinen Augen einfach nur Sorge um seine Gefährten stand. "Es ist nichts dergleichen." Icen brach ab und fuhr sich mit der Zungenspitze nervös über die trockenen Lippen. Konnte er es Kagem erzählen? Es ihm anvertrauen? Ein Blick in dessen Gesicht brachte die Antwort: JA! Vielleicht war Kagem sogar der Einzige der es für sich behalten konnte, der Einzige mit dem er seine Bürde teilen konnte. "Der Weisenrat und die Elementargilde Ciinas beinhalten die mächtigsten Magier der Welt. Sie wussten, man kommt nur mit ungeheurer Macht in den Götterturm, einer Macht die nicht einmal der Erzmagier besitzt. Also verbanden die 10 mächtigsten Magier Ciinas ihre Kräfte und schlossen diese in ein Amulett ein." Icen zog eine dünne Goldkette, die Kagem nie zuvor gesehen hatte, unter seine Robe hervor. Ein faustgroßer, schmuckloser Anhänger in Form eines Zehnecks hing daran. "Du willst mir erzählen...?", krächzte Kagem fassungslos. Icen nickte. "Es ist das besagte Amulett." "Es kann dich umbringen!", keuchte Kagem. Er erstarrte kurz, als Pimpf sich murmelnd in seinem Schlafsack herumwälzte, doch glücklicherweise weiterschlief. "Ich weiß nicht viel über Magie. Aber es ist weitesgehend bekannt, auch unter den einfachen Bauern, dass eine eingesetzte Macht, die die Kraft deines Körpers übersteigt, dich töten kann. Und dieses Amulett übersteigt sicher deine Grenzen." "Möglich", murmelte Icen. "Vielleicht sterbe ich, vielleicht auch nicht. Und selbst wenn ich mich opfern muss, das ist kein Vergleich zum Rest der Welt!" In Kagems Kopf hämmerte es. Das konnte er einfach nicht glauben! Icen war bereit zu sterben, wenn es sein musste? Ein beklemmendes Gefühl der Fassungslosigkeit breitete sich in ihm aus. Das konnte doch nicht sein! Der Magier schien Kagems Gedanken von seinem Gesicht lesen zu können. "Kagem? Hast du schon einmal die Stadt Utopion, das Zentrum unserer Welt gesehen, den einzigen Ort an dem alle Rassen Seite an Seite leben? Oder Tydran, den Baum der Ewigkeit? Oder einfach nur irgendein kleines Dorf, indem fröhliche Kinder vor sich hin spielen? All die Wunder dieser Welt dürfen nicht zerstört werden. Und wenn mein Leben enden muss um sie zu erhalten, bin ich bereit dieses Opfer zu zahlen." Icen meinte es wirklich ernst. Er würde sich opfern, wenn es dazu kommen müsste. Er wird die Macht des Amulettes einsetzen, auch wenn er dabei vielleicht draufgehen könnte. "Das ist...", begann Kagem ohne zu wissen was er eigentlich sagen wollte. Icen legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Kann ich mich darauf verlassen, dass dieses Gespräch unter uns bleibt?" "Ich..." "Bitte", flehte der Magier ernst. "Ich werde schon nicht sterben. Doch solange dieses Risiko nur ein wenig besteht und die anderen es wissen, werden sie mich davon abhalten die Macht des Amuletts zu nutzen. Das darf nicht passieren..." Kagem schaute Icen lange in dessen blaue Augen, sah die Entschlossenheit und Hoffnung darin. Dann schluckte der Schwertkämpfer und nickte schließlich langsam. "Klar... klar werde ich das für mich behalten." Den Rest ihrer Wache lang blieben die beiden Jungen still. Nachdem etwa zwei Stunden vergangen waren, erhoben sie sich schweigend und weckten Zasion und Sierrana für ihre Schicht. Während Icen schnell auf seinem Schlafplatz einschlief, blieb Kagem noch lange wach. Er wollte und brauchte Schlaf ohne Frage, doch zuviel schwirrte in seinem Kopf herum. Letztendlich stand er doch wieder auf und setzte sich zu Sierrana und Zasion ans Feuer. Der Ain fiel sofort auf, dass Kagem noch mehr Sorge als gewöhnlich in seinen Augen trug. Er starrte verloren in die Flammen des Lagerfeuers. Zasion redete ausgelassen mit ihr in der Sprache der Engel, die sie eigentlich kaum benutzte, doch sie nahm nur halbherzig an dem Gespräch teil und lugte immer wieder zu dem Schwertkämpfer herüber. Am Ende ihrer Wache ging Sierrana zu den Schlafplätzen herüber um die Zwerge für ihre Schicht zu holen. Sie warf einen weiteren Blick zu Kagem herüber: er war endlich eingeschlafen. Lächelnd hob sie die Decke des Schwertkämpfers auf und legte sie ihm vorsichtig um die Schultern, darauf bedacht ihn nicht zu wecken. Er brauchte Schlaf, von ihnen allen wahrscheinlich am dringendsten. Er sorgte sich ständig um alle außer sich selbst... Als Gimpf und Pimpf heranstolperten und einen Blick auf den schlafenden Kagem warfen, witterten sie ihre Chance. Diesmal würden sie Ilashar endlich genau unter die Lupe nehmen können. Die Zwerge warteten ungeduldig bis Sierrana und Zasion eingeschlafen waren, dann schlichen sie sich an ihren Kameraden und nahmen ihm sein Schwert vorsichtig vom Rücken. Ihre Aktionen waren von dem scheppernden Geräusch ihrer mit Ketten, Riemen und Schnallen besetzten Lederwamse begleitet. "Mach schon, zieh es aus der Hülle!", flüsterte Gimpf gespannt. Sein Bruder hatte den Schwertgriff umklammert und rüttelte wie verrückt. "Geht nicht!", stöhnte er schließlich. "Was soll das heißen?" Gimpf hatte Mühe seine Stimme leise zu halten. Endlich durften sie diese geniale Schmiedearbeit in Händen halten und konnten sie nicht mal ansehen? "Gib her!", keifte Gimpf. "Glaubst du, du kannst es besser?", giftete Pimpf zurück. "Würde mich nicht wundern, du Stümper!" "Stümper? Du stinkender Kiotz!" "Möchtegernschmied!" "Halber Meter!" Die Brüder waren immer lauter geworden und jetzt hatte Pimpf einen großen Fehler gemacht. Obwohl die beiden relativ groß für ihre Rasse waren, reagierte jeder Zwerg sehr empfindlich auf seine Größe. "WAS FÄLLT DIR EIN?", grölte Gimpf. Beide fuhren herum als Kagem kurz stöhnte und sich rekelte. Pimpf ließ augenblicklich Ilashar fallen und die Brüder hechteten zurück auf ihre Plätze am Lagerfeuer, einen Moment bevor Kagem die Augen öffnete. "Was los?", murmelte er schläfrig. "N-nichts... was meinst du? Hier war nichts.", erwiderte Gimpf scheinheilig. "Na dann..." Den Rest ihrer Wache blieben die Zwerge ruhig auf ihren Plätzen sitzen. Am nächsten Morgen brach die Gruppe ohne irgendwelche Zwischenfälle auf (Obwohl Kagem doch etwas verwundert war, dass Ilashar einfach auf dem Boden lag). Sie marschierten weiter durch das weite Grasland, Minute reihte sich an Minute, Stunde an Stunde, Tag an Tag. Und je weiter sie in den Osten vordrangen, desto mehr nahm man die Veränderung, die durch das Land zog, wahr. Zuerst nur ganz flüchtig, kaum mehr als ein wenig versengtes Gras und einzelne verkohlte Baumstümpfe. Doch die Schäden nahmen zu und bald wanderten die Gefährten nur noch durch völlig verbrannte Steppen und Wälder, einmal erreichten sie sogar die Ruinen eines noch immer ein wenig in Flammen stehenden Dorfes. Es war klar was hier geschehen war. Die Drachen hatten gewütet... Ein weiteres Problem das ihre Reise erschwerte war die heranwachsende Kälte. Jeden Tag sank die Temperatur mehr, in den Nächten bildete sich inzwischen sogar Frost und ihre Atem stiegen als kleine Wölkchen auf. "Verdammt Icen, wieso hast du uns nicht gesagt, dass es so kalt werden würde?", fluchte Gimpf, als er mit steifen Fingern seine Feuersteine gegeneinander schlug, um einen Funken zu entzünden. Der Magier steckte seine Hände geistesabwesend in die Taschen seiner Robe. "Sei nicht so empfindlich. Morgen erreichen wir die Stadt Bor. Dort können wir uns Umhänge und warme Decken besorgen." Gimpf gab nun vollends auf ein Feuer zu entzünden und starrte Icen beleidigt an. "Zwerge vertragen einfach keine Kälte.", grummelte er in seinen Bart. "Ihr kommt doch aus dem Hohen Norden. Das Gebirge dort ist ständig mit Schnee bedeckt." "Zwerge leben in dem Tunnelsystem, das tief in die Berge führt. Dort haben wir die Erdwärme und Schmelzöfen die alles warm halten." Der Zwerg setzte mit einem Mal einen träumerischen Blick auf. "Hach ja. Warmer Braten und einen kühlen Krug Bier. Das wär's jetzt." "Tja, wir haben nur noch Trockenfrüchte.", warf Xiantas ein. Gimpf verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. "Apropos... Ist dir eigentlich nicht kalt? So mit freiem Oberkörper und so?" Der Zentaur schüttelte langsam den Kopf. "Unser Volk ist dagegen unempfindlich." Der Zwerg grummelte weiterhin in seinen Bart und wickelte sich so dick wie möglich in seinen Schlafsack ein. Icen lachte ungeniert. "Ah, ich bin wirklich froh, dass mein Magieelement Eis mich vor der Kälte immun macht." Wie Icen es gesagt hatte, erreichten sie am nächsten Morgen die Stadt Bor. Diese war noch völlig unberührt von Feuer und Tod. Die Drachen schienen nicht bis hierher vorgedrungen zu sein. Tatsächlich war Bor eine kleine quicklebendige Stadt, die bisher weites gehend von Kriegen vorschont geblieben war. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum es hier keinerlei Befestigungen zur Verteidigung gab. Bor bestand aus willkürlich zusammen gewürfelten Häusern in allen Formen und Farben, durchzogen von kleinen Gassen und engen Straßen, die mit bunten Seidentüchern überspannt waren. Direkt im Zentrum der Stadt prunkte ein gewaltiger Springbrunnen aus durchsichtigem Kristall, der größte Stolz der Bewohner. Von dort aus führten 4 Straßen in alle Himmelsrichtungen davon. Auf diesen 4 großen, von Bäumen umrandeten Alleen fand der Markt statt, für den Bor so berühmt war. Die Stadt importierte und exportierte, Händler aus allen Teilen der Welt mieteten Stände um Nahrung, Kleidung, Stoffe, Waffen, Abenteuerausrüstungen, Krüge, Gefäße, und alle Arten von bekannten und unbekannten Haushaltsutensilien zu verkaufen. Die Gefährten liefen beeindruckt durch die ordentlich gepflasterten Straßen, umgeben von feilschenden Händlern, spazierenden Bewohnern und vorbeifahrenden Pferdewagen. Eine kleine Gruppe Kinder tollte um den Kristallbrunnen herum und ramponierte Krieger sammelten sich um einen Stand der ansässigen Monsterjäger der Stadt. Ganz Bor schien eine harmonische und friedliche Kleinstadt. Doch dieses Bild löste sich bei genauerem Umsehen schnell in Rauch auf... Ein Blick in die dunklen Gassen, die zwischen Häuserwänden verborgen lagen, entblößte verdreckte Leute in schmuddeligen Kleiderfetzen, die ziemlich krank und abgemagert aussahen. Einige von ihnen wagten sich auf die Marktstraße um zu betteln. Kagem fiel gleich auf dass sie Kleidung trugen, die für diese Gegend untypisch waren. Bei diesen Leuten handelte es sich offenbar um Flüchtlinge, die sich vor den Drachen nach Bor gerettet hatten. Kaum hatte Kagem seinen Blick wieder auf die Marktstraße gelenkt, erreichte der Schrei einer weiblichen Stimme sein Ohr: "Dieb! Haltet ihn! Ein Dieb!" Eine Frau mittleren Alters rannte durch die Straßen und folgte einem gehetzt aussehenden Mann, der eine Tragetasche in der Linken und ein bronzenes Rohr in der Rechten hielt. Der scheinbare Dieb raste den Gefährten entgegen und machte sich dabei sehr rücksichtslos den Weg frei. Ein Korb voller Obst stürzte durch ihn zu Boden und verstreute seinen Inhalt über die Straße, Männer und Frauen wurden brutal aus dem Weg geschoben und eines der spielenden Kinder stürzte kopfüber in den Kristallbrunnen. Dann stellte sich ihm Sierrana in den Weg, doch der Dieb fackelte keine Sekunde. Mit dem Bronzerohr zog er ihr im Rennen eine über den Kopf, so dass die Ain gegen die nahe liegende Hauswand krachte. Ein feines Rinnsal Blut sickerte unter ihrem blonden Haarschopf hervor. Der Mann rannte weiter und grinste boshaft. "Das kommt davon, Mischlingspack!" Doch plötzlich hielt der Dieb mitten in seiner Bewegung inne, als sich ihm die silberne Klinge eines Schwertes in den Weg stellte. "Keinen Schritt weiter.", drohte Kagem. "Niemand schlägt einen aus unserer Gruppe." In den Augen des Mannes blitzte Hass auf, doch er machte keine Bewegung, denn die Spitze Ilashars verharrte sehr nahe an seiner Brust. Schnell hatte die bestohlene Frau zu ihnen aufgeholt, dicht gefolgt von den rot uniformierten Männern der Stadtgarde. Sie führten den Dieb ohne weitere Worte ab, erkundigten sich nur noch ob sie mit Sierrana alleine klar kommen würden. Kagem nickte und die Garde zog ab. Der Schwertkämpfer kniete sich neben die Ain. "Alles klar?" "Ja... nur etwas schwindelig." "Hey Zasion!", rief Kagem zu dem etwas abseits stehenden Engel. "Bitte heile sie doch schnell." "Du weißt, dass wir Mischlinge nicht heilen können." "Mist, das hatte ich vergessen." Nach kurzem Überlegen nahm Kagem schließlich seinen Rucksack von den Schultern, kramte etwas darin herum und zog einen zusammengerollten Verband hervor. "Damit wird es auch gehen." Vorsichtig wickelte er den Verband um Sierranas Stirn und bedeckte damit die relativ harmlose Platzwunde. "Danke.", flüsterte die Ain verlegen. Kagem wollte wieder aufstehen, doch mit einem Mal war er in ihren blau-grauen Augen gefangen. Und auch sie erwiderte den Blick ohne sich davon lösen zu können. Es war ein magischer Augenblick, beide fühlten das. Ohne sein Zutun fand Kagems Hand die ihre und drückte sie leicht. Noch nie zuvor waren sich ihre Gesichter so nahe... Noch nie zuvor spürten sie den angenehm warmen Atem des anderen auf ihrer kalten Haut... Noch nie- Plötzlich schoss ein dunkelhaariger Mann heran, stieß Kagem unsanft mit der Schulter und schickte ihn so zu Boden. Wieder erschallte das vertraute "DIEB! DIEB!" aus der Menge und der Mann stürmte fies lachend weiter. "Was ist das nur für eine Stadt? Zwei Diebstähle mitten am Tag und dabei sind wir gerade erst angekommen.", murmelte Risae eingeschüchtert, als sie Kagem mit einem Handgriff auf die Beine hob. Im Kopf des Schwertkämpfers wirbelten die Gedanken wild herum. Was war das gerade eben? Er konnte sich einfach nicht von ihren leuchtenden Augen lösen. Er hätte sie fast... Kagem schüttelte den Kopf um diese Gedanken abzuschütteln. Doch eins war ihm bewusst geworden. Er empfand für die Ain mehr als für jeden anderen der Gefährten... Sierrana stand ebenfalls sehr langsam und etwas zittrig auf, eine Hand ungläubig an ihren Kopfverband gelegt. Als die Gefährten dann endlich bereit waren weiter die Stadt zu erkunden, griff Icen entsetzt in eine seiner Taschen, dann hastig in die anderen. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. "Unser Geld ist weg!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)