Drachenbrut von Perro (Kampf gegen die Monster *Abgeschlossen*) ================================================================================ Kapitel 13: Schlacht um Angelian -------------------------------- Kapitel XIII - Schlacht um Angelian "AUF IN DIE SCHLACHT!!!" Der Kampfschrei der Dhrakons, gebrüllt aus hunderten von Kehlen, kennzeichnete den Startschuss, auf den die Engel auf den Wällen nur gewartet hatten. "Feuer!", schrie Federnor's magisch verstärkte Stimme, so dass seine Untergebenen augenblicklich ihre Bögen spannten und eine Wolke aus Pfeilen, die hell wie kleine Kristallsplitter glänzten, abschossen. Mit tödlicher Präzision rissen die Geschosse erst Reihen der Dhrakons von den Füßen. Doch auch die Monster zögerten keinen einzigen Moment und preschten zu den Holzpalisaden vor ihnen, ihre Fackeln triumphierend hin und her schwingend. Federnor stand gut sichtbar auf einem erhöhten Ansichtsposten, hob die Hand und gab weitere Befehle. "Bogenschützen, Feuer!" Wieder ging ein Hagel aus Pfeilen auf die Dhrakons nieder, aber sobald einer von ihnen fiel, sprangen die anderen ungehalten über ihm hinweg und rannten einfach weiter. "Wir müssen unseren Vorteil ausspielen", rief Federnor. ",erste Gruppe Nahkämpfer, ausschwärmen!" Sofort hoben gut 50 Engel von ihren Standorten ab und bildeten eine eng gestaffelte Flugtruppe, die flügelschlagend über dem Schlachtfeld Kreise zogen, ihre leuchtenden Schwerter gezückt. Die zwei Drachen, die bis jetzt unbeteiligt am Himmel schwebten, rissen ihre gewaltigen Mäuler auf. Auch wenn sie nicht so groß waren wie der Drache aus Ciina, so standen sie ihrem großen Artgenossen in Gefährlichkeit an nichts nach. Man konnte kurz ein Geräusch wie bei einem dampfenden Kessel hören, dann spieen die Drachen ihre höllischen Feuer. Die fliegende Engeltruppe rettete sich panisch in verschiedene Richtungen, vergebens. Sie schrieen kurz vor unerträglichem Schmerz, dann fielen sie wie Steine zu Boden. Auf den Wällen herrschte das blanke Entsetzen. Die Dhrakons hingegen, jubelten wild und erreichten mit triumphierendem Gebrüll den ersten Abwehrring aus Holzpalisaden, wo sie die Mauern mit ihren Fackeln erbarmungslos anzündeten. Das Holz knisterte und loderte durch den Wind noch zusätzlich verstärkt schon bald in glühenden Flammen. Jeder der auf ihnen stand, versuchte sich lebend in Sicherheit zu bringen. Engel flogen, von blindem Hass getrieben, den Fackel tragenden Dhrakons entgegen, Wesen anderer Völker flüchteten hektisch aus den Feuern und Federnor versuchte vergeblich Ruhe und Ordnung in die Sache zu bringen. Auch Risae, Icen, Xiantas, Pimpf und Gimpf hatten vorher auf der brennenden Palisade gestanden und befanden sich jetzt genau zwischen der Dhrakonarmee und der Vorderseite des zweiten Abwehrringes, also genau in der Falle. Viele Krieger ,Angelians' kämpften inzwischen nach Leibeskräften gegen die Kreaturen, um den zweiten Wall nicht auch noch zu verlieren. Das metallische Klirren vieler aufeinanderschlagender Schwerter zerriss die Luft. Die Zwergenbrüder waren die ersten der Kameraden, die sich brüllend den Kriegern anschlossen. "Zeit ein paar Schädel zu spalten!", schrieen die beiden wild, während sie kraftvoll mit ihren Äxten um sich schlugen. Risae hatte Angst, lähmende Angst. Sie beneidete die beiden Zwerge für ihre entschlossene, ungestüme Art loszukämpfen. Auch sie wollte ,Angelian' verteidigen, doch ihre Beine wollten sich nicht bewegen. Kälte stieg in ihr auf, so dass sie nicht nur der Furcht wegen zitterte, bis Icen an ihre Seite schritt und beruhigend eine Hand auf ihre Schulter legte. "Das ist okay." Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. "Du bist jung und hast noch nie so eine Situation erlebt. Wenn du nicht kämpfen willst, musst du es nicht." Doch das Mädchen mochte das nicht hören und zwang sich ein grimmiges Lächeln ab. Jetzt endlich schaffte sie es, ihr Schwert aus der Gürtelscheide zu ziehen, es fest in beide Hände zu nehmen und sich den Dhrakons entgegen zu stellen. Icen lächelte, zum ersten Mal seit geraumer Zeit wieder. Seine sorglose Art war seit dem Aufbruch aus Ciina immer etwas gedämpft gewesen. "Jetzt wird gekämpft!", flüsterte er sich selber zu und griff in die lederne Tasche auf seinem Rücken. Heraus zog er ein langes Schwert. Die Tasche musste magisch verzaubert sein, denn sonst würde diese Waffe niemals darein passen. Icen grinste bei Risae's sprachlosem Gesicht. Dann warfen sie sich beide in die feindlichen Massen. Risae schwang ihr Schwert, trotz des erst kürzlich begonnen Trainings, mit erstaunlicher Schnelligkeit und streckt einen Dhrakon nach dem anderen nieder. Sie rammte ihre Waffe einem in den Körper, zog es flott wieder heraus und schlug den nächsten mit der flachen Seite ihrer Klinge gegen den Kopf, so dass dieser besinnungslos zu Boden stürzte. Der nächste musste durch einen waagerechten Hieb aufgeben. Icen kämpfte mit Stab und Schwert an Risae's Seite, überrascht von ihrer Geschicklichkeit. Dann wandte auch er sich den Dhrakons zu, wobei er eine Schnelligkeit präsentierte, die die Feinde in lähmendes Entsetzen versetzte. Seine Bewegungen waren nur schemenhaft zu erkennen, während die Dhrakons haufenweise von Schwerthieben getroffen oder von Eiszaubern gefrostet zu Boden stürzten. Auch die meisten Engel tummelten sich inzwischen auf dem Schlachtfeld, da sie bei den Palisaden viel zu gute Zielscheiben für die Drachen abgaben. Sie hofften sich zwischen den Dhrakons schützen zu können, da die Drachen es bestimmt nicht wagen würden Feuer zu speien, wenn sie auch ihre Verbündeten treffen könnten. Weit gefehlt... Ohne zu zögern ließen die riesigen Kreaturen am Himmel ihre Flammensalven hervor schießen und verbrannten Engel sowie Dhrakons gleicher Maßen. "Was soll das?", schrie Negros magisch verstärkte Stimme. "Passt gefälligst auf meine Männer auf!" Die Drachen sahen tückisch auf den Dhrakonführer herab, sie zögerten, aber kreisten schließlich abwartend über dem tobenden Kampf. "Verzeihung...", zischte einer der Rotdrachen mit seiner hasserfüllten Stimme, die allen das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sogar die Dhrakons zuckten kurz zusammen. Xiantas, der sich ebenfalls in die Schlacht gestürzt hatte, sah kurz zu den geflügelten Echsen auf und es war ihm, als würden ihre Augen amüsiert blitzen. Sie schienen die Dhrakons nicht nur aus Versehen mit verbrannt zu haben. "Kämpft weiter!", befahl Federnor von seinem Aussichtspunkt aus, er hatte jetzt sein Schwert gezogen, das in weißem Feuer glühte. "Beschützt ,Angelian'!" Der Engelführer spannte seine großen Flügel die genau wie sein Schwert grell aufblitzten und die Dhrakons blendete. Federnor schoss schnell wie ein Pfeil auf das Schlachtfeld nieder, sein Schwert ausgestreckt, die Flügel angezogen. Die Verteidiger der Stadt schlossen neuen Mut durch diese Aktion und sie kämpften mit doppelter Härte gegen die geblendeten Dhrakons. Schon nach wenigen Minuten rückte der Sieg in greifbare Nähe. Bis Negro der Schwarzgeschuppte in das Geschehen eingriff... In der Hand trug er ein riesiges Zweihänderschwert. Die scharfe Klinge aus schwarzem Metall leuchtete im blassen Mondlicht und der Griff war makaberer Weise aus dem Knochen eines Halbriesen geformt. Der Dhrakonführer schritt ruhig, aber unaufhaltsam durch die kämpfende Menge, er achtete nicht auf Engel oder seine sterbenden Untergebenen. Xiantas, der nicht weit entfernt stand und gerade einen Dhrakon per Kampfstabschlag in den Magen ausknockte, witterte seine Chance. Der Zentaur zog seinen Bogen aus der Halterung an seinem Pferdekörper und legte einen Pfeil auf die Sehne. "Das ist für die Zentaurenlichtung...", flüsterte er entschlossen und dachte im Zielen an seine von den Dhrakons zerstörte Heimat. Sein Auge visierte Negro's Bein an, denn egal wie sehr er diese Kreatur hasste, seine Achtung vor dem Leben verbot Xiantas ein Lebewesen zu töten. Er schoss den Pfeil ab, doch das Geschoss ging bevor er den Dhrakonführer erreichte in Flammen auf und prallte an einer scheinbaren unsichtbaren Wand ab. "Verdammt!", fluchte der Zentaur. "Genau wie bei unserem ersten Treffen." Negro blickte ihn einen kurzen Moment lang an, ein grässliches Grinsen auf den Lippen. Dann wandte er sich wieder um, wobei Xiantas endlich auch sein Ziel erkennen konnte. Federnor, der den Engeln in der Nähe allein durch seine Anwesenheit Mut und Kraft schenkte. Die Drachen oben am Himmel zogen weiterhin ihre Bahnen, warteten ab und griffen nicht mehr an. Sie schienen das Schauspiel vor den Toren ,Angelians' inzwischen als amüsant zu empfinden. Auch Icen und die anderen kämpften an der Seite Federnors und den Engeln. Doch von Kagem fehlte immer noch jede Spur. "Ausgerechnet jetzt! Die Dhrakons sind zwar nun in Unterzahl, aber da sind immer noch zwei Drachen und Negro! Wir brauchen Kagem!" Xiantas preschte rasend zu dem Knäuel aus Engeln, roten Dhrakons und seinen Gefährten, wobei er seinen hölzernen Kampfstab über seinem Kopf wirbeln ließ. Blitzschnell schlug er die überraschten und zum Teil noch geblendeten Kreaturen nieder. Federnor atmete schwer, rammte sein Schwert mit aller Kraft in die Hüfte eines Dhrakons und sah nur flüchtig auf, als Xiantas zu ihnen stieß. Der Engel schien die unerwartete Hilfe nicht wirklich zu erfreuen. "Jetzt ist das Gesindel, das Sierrana mitgeschleift hat, ja fast vollständig", zischte er sauer. Tatsächlich waren auch Icen, Risae, Gimpf und Pimpf unter der kleinen Gruppe von Kämpfern, die bisher noch nicht ernsthaft verletzt oder gar tot waren. Um sie herum tummelten sich Dhrakons, die hasserfüllt aus ihren Augen starrten. "Leute...", begann Xiantas hektisch. "Negro kommt hierher! Er hat es auf Federnor abgesehen! Bringt euch in Sicherheit!" Der Zentaur wedelte wild mit den Armen, doch selbst wenn sie wollten, die übrig gebliebenen Verteidiger ,Angelians' konnten unmöglich durch den Gürtel aus Dhrakons, der sie umgab, durchbrechen. "Du solltest dir lieber um dich selbst Sorgen machen...", flüsterte eine eisige Stimme hinter ihm. Xiantas wirbelte herum und sah Negro's Zweihänder auf ihn herabsausen. Er konnte die Waffe nur mühsam mit seinem Stab parieren, doch die Klinge rutschte das ebene Holz entlang und schnitt tief in Xiantas' rechten Vorderhuf. Der Zentaur ging mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden und konnte sich nicht mehr aufrappeln. "Wie kommt er so schnell hierher?", schrie Icen verwirrt. Er starrte den Dhrakonführer durchdringend an, dann weiteten sich seine Augen im plötzlichen Verstehen. "Er beherrscht Magie...", flüsterte der Zauberer ehrfürchtig. Negro grinste breit. Er wirbelte sein Schwert in seiner Hand und plötzlich, vor aller Augen, verschwand er... "Vorsicht! Das Vieh kann Teleport!", schrie Icen und drehte hektisch seinen Kopf um den neuen Standort des schwarzen Dhrakons auszumachen. Negro stand belustigt hinter Federnors Rücken. Alle Engel in der Umgebung wollten ihrem Führer zu Hilfe eilen, doch Federnor wirbelte herum und schlug auf den Dhrakonführer, der mühelos abwehrte. "Haltet mir die anderen Dhrakons vom Leib! Den schwarzen nehme ich! Niemand mischt sich ein!", kommandierte Federnor. Alle gehorchten und bildeten eine Mauer, die Federnor, Negro und auch die Gefährten von den Dhrakons abschnitten. "Wie dumm...", belustigte sich Negro. "...du glaubst es alleine mit mir aufnehmen zu kön-?" Mitten im Wort wurde er von einem Eisstrahl unterbrochen, der auf ihn zuraste, jedoch wie die anderen Versuche wirkungslos verpufften. "Jetzt bin ich sicher!", kreischte Icen, der den Zauber abgefeuert hatte. "Das Vieh benutzt einen Schutzzauber vor normalen und magischen Geschossen! Also müssen wir ihn im Nahkampf besiegen!" "Was anderes bleibt uns sowieso nicht mehr übrig!", brummten Pimpf und Gimpf grimmig. Ächzend wehrte sich Federnor gegen den Dhrakonführer, doch den Schwerthieben der Kreatur hatte er nichts entgegenzusetzen. Ein halbes Dutzend Schläge konnte der Engel noch abwehren, dann, bevor jemand eingreifen konnte, bohrte sich der schwarze Stahl tief in seine Brust... Federnor's Körper fiel mit einem dumpfen Schlag zu Boden, Blut sickerte auf die staubige Erde. Der Verwalter ,Angelians' war tot. Negro stand da, nicht keuchend, nicht erschöpft, nur ein zufriedenes Lächeln auf dem schuppigen Gesicht. "Ihr werdet alle sterben." Jedem überkam eine Panik, die alles zuvor in den Schatten stellte. Den Engeln verließ der Mut, die Gefährten starrten fassungslos auf Federnors Leiche und Risae flüsterte entsetzt. "Kagem, wo bleibst du? Wir brauchen dich hier..." Sierrana und Kagem stahlen sich heimlich aus dem Großgebäude und hörten bereits von der Straße aus die Geräusche des Kampfes. Zwei riesige Gestalten am Himmel veranlassten den Schwertkämpfer dazu, seine Augen zu Schlitzen zu verengen. "Drachen!" Sierrana klammerte sich an Kagem's Arm fest, sie hatte Angst. Er legte seine Hand beruhigend auf ihre. "Ich muss gehen. Die Leute da draußen kämpfen und leiden und sie werden die Drachen nicht besiegen können. Du hast es in Ciina gesehen. Nur mein Schwert ,Ilashar' ist dazu fähig ihnen Einhalt zu gebieten." Die Ain schluckte ihre Zweifel beiseite. "Ich komme mit." Die beiden nickten sich zu. Dann stürmten sie die Straße entlang und an der Rampe hoch auf die Palisaden. Es bot sich ein grauenvoller Anblick. Die Palisaden waren leer, der erste Abwehrring verbrannt. Auf der Ebene vor ihnen kämpfte eine kleine Gruppe von etwa 100 Dhrakons gegen eine ebenso kleine Gruppe Engel. Der Rest der einstmals riesigen Heere lag verletzt oder tot überall herum. Der Geruch von Blut hing in der Luft. Und oben am Himmel flogen noch immer seelenruhig die beiden Drachen... Negro grinste hämisch, hob sein schwarzes Schwert über den Kopf und fixierte Xiantas, der noch immer am Boden lag und sich die blutende Wunde an seinem Vorderhuf hielt. "Bestelle Federnor schöne Grüße!", lachte der Dhrakonführer grausam. Er wollte seine Waffe auf den Zentauren herabsausen lassen, doch sie bewegte sich nicht. Gimpf und Pimpf hatten ihre Äxte überkreuzt und Negro's Schwert verkeilt, so dass es fest hing. Der Schwarzgeschuppte schrie wütend auf und wirbelte herum, wobei er gleichzeitig mit aller Kraft an seiner Waffe zog. Die Zwergenbrüder wurden durch die Wucht umgerissen, ihre Kampfäxte zischten meterweit davon. "Mischt euch nicht ein!", brüllte Negro hasserfüllt und gab den Zwillingen einen Tritt, der die beiden in den Staub schickte. "Ich muss etwas tun.", murmelte Icen. Der Magier formte mit seinen Händen verschiedene Zeichen, bis die Finger von einer weißen Aura umgeben wurden. "Bannspruch!" Er zielte mit seinen Handflächen auf den Dhrakonführer, der sich ein zweites Mal vor Xiantas aufgebaut hatte. Man sah eine blaue Kugel aufblitzen, die Negro umgab und von dem Bannspruch aufgelöst wurde. "Ich habe den Schutzzauber entfernt!", triumphierte Icen und starrte dem schwarzen Dhrakon herausfordernd ins Gesicht. Dieser verzog sein Gesicht, die Ader an seiner Stirn trat hervor und pulsierte bedrohlich, während er sich von dem zusammengekauerten Zentaur abwandte. "Du wagst es, MENSCH?!" Das letzte Wort spuckte er regelrecht. Er stürzte auf den Magier zu, doch Icen hatte seinen Stab erhoben und sprach einen weiteren Zauberspruch. Ein Strahl aus Eis und Schnee entfuhr der Spitze und da Negro's Schutzformel entfernt war, traf der Strahl seinen Körper wie einen Donnerschlag. Der Dhrakonführer wurde umgerissen, er rutschte ein Furche hinterlassend über den Boden. Doch schnell rappelte er sich wieder auf und raste noch wütender los, diesmal war es ihm egal wen er traf, er wollte nur noch töten. "Sterbt endlich ihr quiekenden kleinen Ratten!" Negro fixierte erneut Icen, der nicht mehr rechtzeitig reagieren konnte. Xiantas lag verletzt am Boden. Gimpf und Pimpf hatten von dem Flug das Bewusstsein verloren. Da kam plötzlich Risae von der Seite gesprungen und schlug dem Dhrakonführer mit der flachen Seite der Klinge vor die Brust, so dass sein Angriff zum dritten Mal scheiterte. Negro ächzte, erhob sich jedoch wieder und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. "Verdammt!", keuchte er. "Helft mir gefälligst!" Sein Befehl ging an die Drachen, die gemütlich zuschauten und bei genauerer Betrachtung zu grinsen schienen. "Kämpf doch selber...", zischten die beiden. Dann taten sie etwas, womit keiner gerechnet hätte: Sie flogen einfach davon. Sie wandten ,Angelian' den Rücken zu und verschwanden am Horizont. "Was? Bleibt hier! Wir haben ein Abkommen!", kreischte Negro wutentbrannt. "Ich hab es dir gesagt." Icen stützte sich zitternd auf seinen Stab, seine Zauber hatten viel Kraft gekostet. "Mit Drachen kann man sich nicht verbünden! Sie sind grausame Kreaturen ohne Ehre!" "HALT'S MAUL!", brüllte der Dhrakonführer. "Haltet alle das Maul! Ich brauch sie nicht! Ich töte euch alle auch ganz alleine!" In seinen kalten Augen loderte ein wahnsinniges Feuer. Er riss die Arme in die Luft, warf seinen Kopf in den Nacken und sog scharf die Luft ein. "FAHRT ZUR HÖLLE!!!" Jedes einzelne Wort betonte Negro klar und deutlich, dann ließ er seinen Kopf nach vorne schnellen und öffnete sein Maul, so dass die gelben Zähne im Mondlicht blitzten. Eine Hitzewelle schlug den Gefährten entgegen, gefolgt von einem gewaltigen Flammenstrahl. "Er kann Feuer speien!", kreischte Risae entsetzt. Im letzten Moment konnten sie und Icen den verletzten Xiantas aus der Gefahrenzone schleppen. Der Feueratem züngelte knapp an ihnen vorbei. Pimpf und Gimpf lagen immer noch bewusstlos einige Meter entfernt. "Sterbt! Sterbt! Sterbt!" Negro schien verrückt und lachte ungehalten. Wieder setzte er zum Feuerangriff an, doch diesmal grinste er und zielte auf die regungslosen Zwergenbrüder. "Nein!" Die Zwillinge waren bewegungsunfähig. Sie konnten nicht fliehen. Sie würden verbrennen. Sie würden sterben... Icen versuchte Negro aufzuhalten, doch der Dhrakonführer war zu weit entfernt um ihn rechtzeitig zu erreichen. Entsetzt schloss Risae die Augen, damit sie diesen Anblick nicht sehen musste, als ein Zischen die Luft durchschnitt und Negro schmerzvoll aufschrie. Die Kämpferin öffnete die Augen und sah einen weißen, gefiederten Pfeil in dem schwarzgeschuppten Arm der Kreatur stecken. Dunkles Blut benetzte den Boden. Negro warf seinen Kopf herum und starrte in die Richtung, aus der das Geschoss abgefeuert wurde. Da stand sie in ihrem schimmernden silbernen Brustpanzer, die blonden Haare mit den vereinzelten geflochtenen Strähnen wehten im Wind. Sierrana. Sie stand noch immer in der Position, in der sie den Pfeil abgeschossen hatte. "DU?", schnaubte Negro. "Schon wieder kommt mir dieses geflügelte Miststück in die Quere!" Der Dhrakonführer war am ausrasten, jetzt waren seine Gegner schon zu sechst. Sierrana setzte einen neuen Pfeil auf die Sehne und schoss. Doch Negro legte nur gelassen seinen Kopf zur Seite, so dass der Pfeil einfach vorbeirauschte. "So einfach wird das nicht! Niemand besiegt mich!" Er hatte das letzte Wort kaum ausgesprochen, als ein Schwerthieb sein Bein traf. Es war nur ein kleiner Schnitt und er brachte ihn nicht einmal zum Schwanken. Negro wirbelte herum. "Du auch noch?" Alle Gefährten außer Sierrana jubelten kurz überrascht auf. "Kagem! Endlich bist du da!" ___________________________________ Puh, endlich ein neues Kapitel fertig. In letzter Zeit war in der Geschichte ziemlich viel Metzelei und Kampf, was ich in Zukunft ein wenig mehr ausgleichen möchte. Natürlich will ich auch das euch die Geschichte gefällt, also schreibt mir bitte Kommis mit Lob oder Kritik, was euch gefällt und was nicht. Also dann, bis zum nächsten Kapitel... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)