Drachenbrut von Perro (Kampf gegen die Monster *Abgeschlossen*) ================================================================================ Kapitel 6: Nur ein Tropfen auf dem heißen Stein... -------------------------------------------------- Und schon kommt Teil 6. In letzter Zeit bn ich in einem richtigen Schreibwahn, hoffe der Teil gefällt jemandem. Sonst wie immer mein Aufruf mir bitte, bitte, bitte Kommis zu schreiben. ----------------- Kapitel VI - nur ein Tropfen auf dem heißen Stein... "Risae! Kagem! Schnell! Ihr werdet es nicht glauben! Am Himmel direkt vor der Stadt! Da ist... da ist der Drache!!!" Völlig schockiert starrten die beiden Xiantas an, unfähig sich von dem Entsetzen zu lösen, dass sich in ihnen breit machte. Der Zentaur stand ungeduldig zwischen dem Türrahmen und gestikulierte ihnen ununterbrochen sie sollten sich in Bewegung setzen. Es dauerte ungewöhnlich lange, bis diese Situation von den beiden Menschen erfasst wurde, doch als das endlich der Fall war stürmten sie um so schneller aus dem Zimmer. Xiantas preschte den Zweien hinterher, überholte sie schließlich und führte sie in höchster Geschwindigkeit durch die wirren Gänge Ciina's, denn der Zentaur hatte einen viel besseren Orientierungssinn als seine Kameraden, so dass er sich den Weg zu den Zinnenwällen bereits eingeprägt hatte. Schon nach wenigen Augenblicken waren sie draußen angelegt, mitten auf der Brustwehr der Mauern und umringt von einer Vielzahl Kriegern mit Brustpanzer und gespanntem Bogen. "Wo ist der Drache?", fragte Kagem als er blinzelnd in den Himmel stierte doch nichts Ungewöhnliches entdecken konnte. "Er kam kurz vorbei geschossen, ehe wir reagieren konnten. Dann ist er sofort wieder außer Sichtweite geflogen." Xiantas deutete mit einem gequälten Kopfrucken nach rechts. Risae und Kagem schauten in die gedeutete Richtung, doch das Mädchen wand sich sofort mit einem erstickten Schrei wieder ab. Der Blondhaarige dagegen starrte noch einen Moment länger auf die verkohlten Reste eines Mauerteiles, der sogar noch an einigen Stellen qualmte. Er wurde jeher von einem leichten Handgriff auf seiner Schulter aus seinen Beobachtungen gerissen. Er drehte sich um und sah in das Gesicht von Djin. Sie wirkte sehr nachdenklich, als sie dem überraschten Kagem ohne weitere Worte einen Langbogen, sowie Xiantas auch einen hatte, und einen mit Pfeilen gefüllten Köcher in die Hände drückte. Das gleiche tat sie bei Risae. Der Rotschopf sah etwas verloren aus, als sie die Waffe hilflos musterte. Auch Kagem fühlte sich nicht besser, er hatte zwar schon mal einen Bogen in den Händen gehabt aber nur ein einziges Mal damit geschossen. Djin deutete dem Blondhaarigen währenddessen geduldig einen noch freien Platz an der Brustwehr. "Wenn du kämpfen willst, stelle dich bitte dorthin." Ohne zu zögern nickte Kagem und trat an die ihn gewiesene Stelle. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie sie die gleichen Sätze zu Xiantas und Risae sprach und beide genauso wie er mit einem Kopfnicken an die Zinnen trat. Als sein Blick dabei durch die Menge schweifte, stellte er fest, dass nicht alle Soldaten Menschen schienen. Einige Elfen erkannte man beispielsweise an ihren spitzen Ohren. Auch die junge Frau direkt neben ihm unterschied sich etwas von den anderen hier oben, denn an ihrem Rücken setzten zwei beeindruckende, fedrige, weiße Flügel an. Kagem besah sich dieses Wesen etwas näher. Sie wirkte sonst sehr menschlich oder besser gesagt sehr weiblich. Sie war schlank und gut gebaut und hatte langes blondes Haar, in das vereinzelte geflochtene Strähnen eingelassen waren. Ihre strahlenden blau-grauen Augen zeigten Entschlossenheit, während sie einen wertvoll aussehenden Bogen festhielt. Sie trug eine weiße Hose und ein weites blaues Oberteil, über das sich ein silberner Brustpanzer legte. An ihren Armen und Beinen befanden sich Schienen, ebenfalls aus diesem silbernen Metall. Aufmunternd lächelnd drehte sie ihren Kopf zu ihm und Kagem stellte fest, dass er sie wohl angestarrt haben musste. "Du bist neu hier, oder?", fragte sie ruhig. "Ich habe dich noch nie zuvor gesehen..." Der Junge nickte. "Mein Name ist Kagem.", stellte er sich höflich vor und das Lächeln des geflügelten Mädchens wurde noch etwas breiter. "Ich bin Sierrana." Beide gaben sich freundlich die Hand. Danach herrschte kurz Schweigen, bis Kagem sich wieder nervös dem Himmel zuwandte. Der Drache war immer noch nicht zurückgekehrt! Sein Griff um seinen Bogen wurde steifer und in seinem Kopf machte sich langsam eine brennende Wut auf dieses Monster breit. "Alles in Ordnung?", fragte Sierrana besorgt, als sie den verzehrten Gesichtsausdruck ihrer neuen Bekanntschaft sah. "Ja, alles okay. Ich bin nur ein wenig... angespannt." "Das kann ich verstehen. Diese Ungewissheit ist wirklich-" Ein markerschütterndes Brüllen übertonte sie und Sekundenbruchteile später stürzte der Drache in einem Affenzahn heran. Es gab keinen Zweifel, das war genau jener Drache, der sein Dorf zerstört und seinen Freund getötet hatte! Warum war er so schnell hier? Was war dann mit den Zentauren im Grünblattwald geschehen? Er hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn die riesige Flugechse riss ihr gigantisches Maul auf und ließ einen tödlich flammenden Feuerball hervor schnellen. Kagem schaltete schnell, als Sierrana neben ihm nur überrascht die Augen weitete, holte er sie mit einem Hechtsprung von den Füßen und schützte ihren Körper so gut es ging. Man hörte nur noch den unvorstellbaren lauten Knall, dann spürte der ehemalige Monsterjäger wie sich eine schmerzhafte Hitze über seine Haut legte. Und obwohl er offensichtlich nicht von dem Flammengeschoss getroffen wurde, versengte es ihm einen Teil seines Armes. "Bist du verletzt?", fragte er Sierrana, nachdem er sich ächzend aufgerappelt und sie mit einem Ruck auf die Beine gezogen hatte. "Nein... Ich denke nicht...", antwortete sie sichtlich verlegen. "V-vielen Dank..." Kagem musste zugeben, dass sie fürchterlich süß aussah, wie sie sich verhalten den Ruß von ihrer Kleidung klopfte und den Bogen, den sie bei der Aktion verloren hatte, wieder aufsammelte. Doch jetzt gab es Wichtigeres. Mit einem hasserfüllten Blick starrte er in den Himmel und erkannte wie der Drache dort oben seine Kreise zog, als würde er sich über die armseligen Geschöpfe unter ihm lustig machen. Von rasendem Zorn gepackt legte Kagem einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens und ließ ihn mit einem sirrenden Geräusch loszischen. Das Geschütz prallte klirrend an dem dicken Schuppenpanzer des Wesens ab, ohne ihn auf nur jeglichen Schaden zuzufügen. Doch durch diese Tat fühlten sich auch einige andere Krieger auf den Wällen ermutigt, sich aus ihrer Starre zu lösen und ebenfalls einen Schuss auf den Drachen abzugeben. Schon bald trommelte ein ganzer Hagel aus Pfeilen auf das Monster, doch dieses kreischte nur angriffslustig, während die Pfeile immer wieder Funken sprühend von ihm abprallten. "Verdammt!", schrie Kagem wütend. Dieses Ungeheuer schien unverwundbar. Dabei hatte er es doch mit seinem Schwert auch geschafft... Das war es! Er hatte ihm doch eine handgroße Schuppe ausgeschlagen! "Sierrana! Sie auf der rechten Seite, kurz hinter dem Halsansatz!" Das geflügelte Mädchen verengte ihre Augen zu schmalen Schlitzen, dann öffnete sie überrascht den Mund. "Da ist ein Loch!" "Das ist die Schuppe! Dort habe ich ihm eine Schuppe ausgeschlagen!" Sierrana hatte keine Zeit weiter auf diese Aussage einzugehen, denn der Drache tobte inzwischen an den Mauern und schlug einzelne Kämpfer mit Schwanz oder Klauen davon. Ohne weiter zu zögern setzte sie einen Pfeil an die Sehne, spannte seinen Bogen und ließ das Geschoss davonfliegen. Nur Sekunden später schlug der Pfeil mit hämmernder Wucht in die einzige empfindliche Stelle des Drachens. Der brüllte vor Überraschung, denn die Wucht riss ihn einige Momente unkontrolliert durch die Luft ehe er sich wieder fangen konnte. Doch schon schlug ein zweiter Pfeil von Sierrana direkt neben dem ersten ein. Kagem war verblüfft über ihre unglaubliche Genauigkeit, denn die verwundbare Stelle war tatsächlich kaum größer als eine Hand und der Drache flog gut 50 Meter vor ihnen in der Luft. "Schießt auf die freie Stelle an seinem Halsansatz!", schrie Kagem quer über den Wall. Die Meisten starrten ihn nur entgeistert an, doch einige, darunter auch Xiantas, legten sofort einen neuen Pfeil an und schossen ihn ab. Schnaubend feuerte das Monster als Dank eine weitere Feuersalve, die die Krieger entsetzt auseinander trieb und ihr organisiertes Vorgehen in ein heilloses Durcheinander verwandelte. Am Ende blieben nur eine Handvoll Schützen zurück, um verzweifelt die Stellung zu halten, während die meisten versuchten sich vor den wütenden Flammen in Sicherheit zu bringen. Mindestens ein Dutzend Pfeile steckte nun in der empfindlichen Stelle zwischen dem Schuppenpanzer des Drachens, doch dieser nahm das ganze leichter hin als erwartet. Kagem hatte gehofft es würde reichen um ihn wenigstens zu vertreiben, stattdessen schien ihn die ganze Situation nur noch mehr zu reizen. Kagem hatte nur eine Chance... Mit einem gellenden Schrei sprang er von der Brustwehr der Mauern als der Drache einige Meter darunter flog, so dass der Junge direkt auf dem schuppigen Rücken des Monsters landete. "Kagem!", schrieen ihm Sierrana, Xiantas und Risae, die ebenfalls noch tapfer durchhielt, entsetzt hinterher. "Was tust du? Das ist doch Wahnsinn!" Doch Kagem hörte sie gar nicht mehr. Nur noch das zischende Geräusch des pfeifenden Windes und das Rauschen des Blutes in seinen Ohren nahm er war. Er zog sein magisches Schwert ,Ilashar' dessen Knaufedelstein sich wieder tief schwarz färbte, und hackte damit wütend auf den Rücken des Untiers ein. Die Klinge hatte schon einmal gezeigt, dass ihm die dicken Schuppen des Drachens nichts ausmachten und so schnitt es glatt und sauber wie es das bei Butter tun würde. Das Monster schrie entsetzt, als eine Woge warmen Blutes seinen Rücken entlang lief und es versuchte seinen ungebetenen ,Gast' mit wild geflogenen Figuren und Loopings abzuwerfen. Doch Kagem hielt sich verbissen fest, er dachte gar nicht dran klein bei zu geben. Immer wieder schlug er auf den riesigen Körper des Drachens ein, arbeitete sich dabei langsam dessen Hals herauf. Man konnte erkennen, wie die Bewegungen des Drachens immer abgehackter und eckiger wurde, wie es langsam an Kraft verlor. Doch so schnell wollte es nicht aufgeben. Mit einem verzweifelten Hieb in seinen eigenen Nacken traf er Kagem mehr zufällig als gewollt, so dass dieser von den Füßen gerissen wurde und mit letzter Kraft erst wieder am Schweif halt fand. Es kostete ihn ungeheure Anstrengung, sich wieder seinen Rücken entlang zu arbeiten, denn der peitschende Wind, der ihm um die Ohren fegte, versuchte ihn immer wieder von den Füßen zu holen. Doch zuletzt schaffte er es doch, stieg bis zum Hals hinauf und stieß sein Schwert mit aller Kraft bis zum Schaft in den Körper des Drachens. Dieser brüllte, bevor er schwer wie ein Stein im Sturzflug zu Boden stürzte. Kagem hörte wie seine drei Bekannten entsetzt schrieen, doch alles schien zu spät. Der Drache schlug berstend auf dem Erdboden auf und rutschte, eine tiefe Furche hinterlassend, noch einige Meter weiter. Der blonde Kämpfer auf seinem Hals wurde durch den Ruck vorne über geschleudert, wo er mit einem harten Aufschlag im Gras liegen blieb. Der Drache schaffte es durch seinen unglaublichen Siegeswillen, noch einmal den Kopf zu heben. Er wollte diesen Menschen, der es tatsächlich geschafft hatte ihn schwer zu verletzen, tot sehen. Kagem stöhnte, hob sein Schwert, welches auf dem Boden lag, auf und schlug noch ein letztes Mal auf den Hals des Monsters ein. In den roten Augen glimmte noch kurz der furchtbare Hass auf, dann erlosch sein Lebenslicht. Es herrschte vollkommene Stille. Sierrana sah von weitem, wie Kagem noch kurz torkelte, sein Schwert aus der entkräfteten Hand klirrend zu Boden fielen ließ und kurz darauf ebenfalls stürzte. Reglos blieb er dort liegen. Dann fing es an zu regnen. Aus den Wolken brachen fürchterliche Schauer, so dass alle in sekundenschnelle völlig durchnässt waren. Es war, als würde Gott selbst über sein erschaffenes Wesen, so grausam es gewesen sein mag, weinen. Endlich lösten sich Xiantas, Risae, Sierrana und einige andere Soldaten, die dem Schauspiel fassungslos zugeschaut hatten. "Eine Trage! Wir brauchen eine Trage!" Sie alle rannten aus Ciina raus und blieben direkt vor Kagem stehen. Er hatte das Bewusstsein verloren. Sein rechter Arm war verbrannt, was Sierrana zu ihrem Erstaunen dem Vorfall von vorhin zuordnete, und sein Mantel war von den Klauen des Drachens teilweise zerfetzt, so dass darunter blutige Wunden zum Vorschein kamen. Sofort wurde der Verletzte auf die Trage gelegt und davon gebracht, wobei ihm Sierrana besorgt hinterher schaute. Allmählich begannen die vereinzelten Krieger zu jubeln, immerhin hatte dieser tollkühne Bursche gerade einen Drachen, eines der grausamsten Wesen der Welt, getötet. Sie ahnten nicht, dass diese Schlacht nur ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein war... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)