Drachenbrut von Perro (Kampf gegen die Monster *Abgeschlossen*) ================================================================================ Kapitel 3: Begegnung im Grünblattwald ------------------------------------- Tadaa, hier ist Teil drei meines 'Phantasyeposes'. Es würde mich wirklich freuen, wenn ich ein paar Kommis bekomme, ganz gleich ob es Kritik oder Lob ist, aber so habe ich das Gefühl als ob niemand diese Geschichte liest... -.- ------------------------- Kapitel III - Begegnung im Grünblattwald Am nächsten Morgen machten sich Kagem und Risae früh auf, um in die nahe liegende Stadt Ciina, dem Sitz des Weisenrates, zu reisen. Das Land musste so schnell wie möglich von der Existenz dieses Drachens erfahren! "Und du meinst sie werden uns so einfach glauben?" Risae schüttelte ungläubig den Kopf. Sie setzte eine gekünstelte Stimme auf. "Ooh hallo, ein Monster, das eigentlich gar nicht existieren dürfte, hat unser Dorf dem Erdboden gleichgemacht!" Sie wurde wieder ernst. "Die werden uns erst gar nicht zum Weisenrat lassen, geschweige denn glauben." Doch Kagem ging nicht auf sie ein, sondern zog wortlos eine große, rote Schuppe hervor. Es war die, die er dem Drachen ausgeschlagen hatte. Risae machte große Augen und sagte nichts mehr. Stattdessen packte sie noch einige Sachen, die Kagem aus seinem Haus retten konnte, ein. Die Wohnung des jungen Kämpfers stand etwas abseits vom Dorf und war deswegen weitesgehend von dem Feuer verschont geblieben. Als Risae ihren Rucksack schulterte, warf Kagem ihr noch ein kleines Schwert zu. Sie fing es umständlich auf und starrte etwas verängstigt auf die Waffe in ihren Händen. "Kannst du damit umgehen?" Das Mädchen schüttelte entsetzt den Kopf. "Nun, dann musst du es lernen. Wir werden eine Weile unterwegs sein und man weiß nie, was einen hinter der nächsten Biegung erwartet." Risae schluckte schwer, bevor sie das Schwert etwas zaghaft an ihrem Gürtel befestigte. Dann machten sie sich auf. Sie gingen im zügigen Tempo durch die weite Graslandschaft, die sich vor ihnen erstreckte. Mehrere Tage lang liefen sie durch die unveränderte Landschaft, so dass es schien sie würden sich gar nicht wirklich fortbewegen. Am späten Nachmittag rasteten sie, dann begann Risae's tägliches Training mit dem Schwert, bis die Nacht heranbrach und sie schliefen. In der ersten Woche musste sich das Mädchen Mühe geben, um sich nicht selbst zu erstechen, doch Kagem blieb geduldig und brachte ihr die Standarthaltungen und -griffe bei. Mit jedem Tag der verging wurde Risae sicherer, selbst Kagem war überrascht über ihr Talent. Als die beiden am siebten Tag wieder rasteten, zog Kagem seine Klinge aus der Hülle auf dem Rücken und blickte seine Gefährtin herausfordernd und dennoch sachlich an. "Die Grundtechniken beherrscht du inzwischen, also wirst du nur stärker, wenn du einige richtige Kampferfahrungen machst." Er schaute sie noch einmal abschätzend an, bevor er sie mit der freien Hand heranwinkte. "Greif an!" Risae sah ihn an, als wäre er verrückt geworden. "M-mit dem echten Schwert? Bist du blöd? Ich könnte dich aus Versehen verletzen!" Kagem schaute sie noch einmal auffordernd an. "Jetzt greif schon an!" Immer noch zögernd, schlug Risae leicht mit ihrer Waffe zu. Ein großer Fehler! In Bruchteilen einer Sekunde hatte Kagem den Schlag pariert und seine Gefährtin mit einem Faustschlag in die Magengrube zu Boden befördert. Diese sah mit verschleiertem Blick zu ihm auf. "Bist du blöd? Sei doch etwas nachsichtiger!" Der Blondhaarige zog sie mit einem kräftigen Ruck wieder auf die Beine. "Im Kampf gibt es keine Nachsicht! Jeder Fehler wird sofort bestraft!" In Risae brodelte die Wut. Was bildete sich dieser Idiot ein? Sie griff nach ihrem Schwert, sprang auf die Beine und schlug mit aller Kraft zu. Ein leichtes Lächeln rutschte über die Lippen ihres ,Trainers' als dieser den Hieb ebenso leicht wie den ersten abblockte. "Schon besser..." Risae knirschte mit den Zähnen und ließ einen regelrechten Hagel aus Schlägen auf Kagem niederprasseln, doch dieser zeigte keinerlei Blöße, sondern wich den Angriffen ohne Anstrengung aus. Nach etwa zwei Stunden gab Risae völlig erledigt auf und warf sich keuchend in das kühle Gras, während Kagem sie locker beobachtete. Er schwitzte nicht ein bisschen. "Man...das...gibt's...doch...nicht.", stöhnte sie gedemütigt. "Wieso bist du so gut?" "Alles Übung..." Das Mädchen schaute ihn verblüfft an und deutete auf sich. "Kann ich auch so stark werden?" Kagem schenkte ihr ein mildes Lächeln und nickte. "Wenn du es wirklich willst und ernst meinst, klar." "Wow!" Risae legte sich auf den Rücken, streckte ihre Glieder und war schon nach wenigen Augenblicken vor Erschöpfung eingeschlafen. Kagem brachte sich wieder in eine Sitzlage, indem er sich an seinen Rucksack lehnte und ,Ilashar' neben sich legte... Am nächsten Morgen hatten sich die beiden wieder früh aufgemacht und zum ersten Mal war eine Veränderung der Landschaft zu erkennen. Immer mehr vereinzelte Büsche und Bäume traten auf, je weiter sie nach Westen liefen und am Horizont konnte man bereits die dichten Baumkronen eines Waldes ausmachen. "Wenn wir uns beeilen erreichen wir den Grünblattwald noch vor Einbruch der Dunkelheit." Die Aussicht auf ein wenig Schutz vor dem Wetter, dem sie auf der ebenen Grasfläche ausgesetzt waren, spornte die beiden zu Höchstleistungen an. Und tatsächlich erreichten Risae und Kagem die Waldgrenze bei Einbruch der Nacht. Doch nachdem sie noch eine gewisse Strecke hinter sich gebracht hatten, wurde es finster, was nicht zuletzt an dem dichten Blattwerk des Grünblattwaldes lag, das alles Licht von außen her verschluckte. Also schlugen die beiden wieder ein Lager auf, Kagem entfachte diesmal sogar ein kleines Feuer, da der Wald viel Brennholz zu bieten hatte. Risae hielt ihre Hände wärmend an die knisternden Flammen, bevor sie sich wie an jedem Abend schnell zusammenrollte und müde einschlief. Die Wanderung machte sie scheinbar, auch wenn sie es niemals zugeben würde, ziemlich fertig. Kagem nahm wieder seine sitzende Pose ein und lehnte sich gegen den nächst liegenden Baum. Doch er schlief nicht. Er hatte es Risae bis jetzt verschwiegen, aber die Nächte über hielt er Wache, in der Befürchtung, dass der Drache oder etwas anderes sie im Schlaf überfallen könnte. Es verging mindestens eine Stunde, in der Kagem nichts anderes tat als in die Dunkelheit vor ihm zu starren, seine Sinne geschärft und den Körper angespannt. Plötzlich vernahm er ein raschelndes Geräusch. Vor ihm, in einem dichten Gebüsch bewegte sich etwas... Lautlos griff er nach seinem magischen Schwert ,Ilashar' und zog es aus seiner Hülle, denn schon im gleichen Augenblick huschte ein Dutzend düsterer Gestalten aus der Finsternis hervor. Abstoßend, das war das Wort welches Kagem bei ihrem Anblick durch den Kopf schoss. Die Wesen waren mindestens einen Kopf kleiner als die beiden Gefährten, hatten grüne, fahle Haut und listig hervor blitzende, schwarze Glubschaugen. Aus den mit messerscharfen Zähnen besetzten Münder tropfte der Geifer und jedes Vieh hielt einen verrosteten Speer in den Klauen bestückten Pranken. Kagem erinnerte sich an ein altes Schriftstück, das er einmal in Händen gehalten hatte. Es zeigte Darstellungen verschiedenster Kreaturen. Wenn sich der ehemalige Monsterjäger recht entsinnte, nannte man diese Wesen Kiotz, oder einfach Waldkobolde. Als drei der Monster mit gierigen Blicken auf die schlafende Risae zugingen, sprang Kagem mit einem Satz auf und hielt sein Schwert vor sich ausgestreckt. Von der unerwarteten Gefahr überrascht, wieselten die Kiotz einige Schritte zurück, während sie sich mit unverständlichen Lauten verständigten, oder besser gesagt wild durcheinander schnatterten. Kagem nutzte die kurzzeitige Verwirrung um sich durch die Reihen der Waldkobolde zu schlängen, dabei eines der Wesen niederschlug und vor Risae zum Stehen kam. Unwirsch packte er sie an der Schulter und schüttelte sie kräftig durch. "Risae! Steh auf!" Die Angesprochene murrte und versuchte sich dem gnadenlosen Griff ihres Gefährten zu entwenden. Vergeblich. Allerdings ließ der Griff von alleine nach, da Kagem alle Hände voll zu tun hatte, um sich nicht von einem Speer aufspießen zu lassen. Die Kiotz stellten sich trotz ihrer plumpen Körper als äußerst stark und wendig raus. Mühsam parierte er einen Hieb und schlug im nächsten Augenblick den Angreifer nieder. "Risae! Ich könnte hier Hilfe brauchen!", schrie er seine Kameradin an, die tatsächlich langsam erwachte. "Wasn los?", murrte sie kurzzeitig, bis sie das Kampfgetümmel vor ihr sah. "Was zum...?" "Nimm dein Schwert und hilf mir gefälligst!" Risae tat wie ihr geheißen und parierte die Schläge, die die Kobolde sofort auf sie ansetzten. Nach Leibeskräften kämpften die beiden gegen die fürchterlichen Waldbewohner und es schien so, als ob sie langsam die Oberhand gewinnen. Kagem verpasste einem Gegner einem Schwerthieb, dem nächsten gab er einen kräftigen Tritt. Doch für jeden Kobold, den sie besiegten, schienen zwei neue aus der Dunkelheit angeschossen zu kommen. Sie sahen sich einer immer größeren Übermacht gegenüber und als sich eine der Kreaturen tief in Kagems Arm verbiss, schien ihr Schicksal besiegelt. Der Krieger kämpfte verbissen und vor Schmerz torkelnd, während sich immer mehr wieselflinke Wesen auf ihn stürzten. Dann brachen 5 riesige Schatten aus dem Gebüsch hervor und trieben die Bestien zurück. Risae dachte für einen Moment sich Pferden gegenüber zu sehen, doch wo diese Tiere normalerweise ihre Köpfe trugen, befand sie bei ihnen der Oberkörper von Menschen. "Zentauren!", murmelte Kagem mehr zu sich selbst als zu Risae. Vier der Geschöpfe prügelten die Kobolde mit langen, kunstvoll verzierten Holzstäben zurück, während sich der fünfte von ihnen vor die beiden positionierte. Der Zentaur hatte den Pferdeleib eines prachtvollen braunen Hengstes und den Oberkörper eines erfahrenen, menschlichen Kriegers. Seine blonden Haare waren schon stark von grauen Strähnen durchzogen und er trug vereinzelte kleine Narben im Gesicht, dennoch strahlte sein Blick eine ungebrochene Stärke aus. "Seid gegrüßt...", sprach er mit seiner tiefen, kraftvollen Stimme. "Mein Name ist Xiantas. Wer seid ihr und was treibt ein solch junges Paar in dieser Gegend?" Risae schoss sofort die Röte ins Gesicht, während sie wild herausplatzte: "Wir sind doch kein Paar! Ich bin Risae und das ist Kagem! Sonst nichts!" Der Zentaur schaute sie einerseits verblüfft, andererseits auch amüsiert an. Er schenkte den beiden ein leichtes Lächeln. "Nun gut, das beantwortet trotzdem nicht, warum ihr euch in mitten in der Nacht in unserem Reviergebiet befindet." Kagem trat einen Schritt vor, verzog dabei jedoch keine Miene. "Wir sind seit 8 Tagen unterwegs, weil..." Für einen Moment schwieg er bedächtlich, man konnte ihm ansehen wie er mit sich selbst kämpfte. "Glaubt es oder glaubt es nicht, aber unser Dorf wurde von einem Drachen vernichtet..." Für einen Moment stand das blanke Entsetzen in Xiantas Gesicht, doch schnell faste sich der Zentaur wieder, seine schwarzen Augen glitzerten eine Art Verständnis aus, als ob er bereits etwas geahnt hätte. "Also ist wirklich die Zeit gekommen..." Kagem und Risae sahen ihn verwirrt an und deuteten ihm, seine Aussage näher zu erläutern. "Unser König spürte euer Kommen bereits vor vielen Monaten. Er provezeihte, dass zwei Boten des Schicksals in unser Reich eintreten werden, um den Anfang einer Zeit des Grauens einzuläuten." Sein Blick nahm einen glasigen Farbton an, bevor sich seine Stimme zu einem tiefen, einschlagenden Geräusch veränderte. Wir leben in einer Welt... in der Magie an der Tagesordnung steht... In einer Zeit... in der glorreiche Helden mit dem Schwert für Gerechtigkeit kämpfen... Meist auch mit Erfolg... Doch es wird die Zeit kommen... In der riesige Feuerwesen das Land überfluten... Und die ganze Welt in loderne Flammen stürzen wird... Keiner wird diesem Schicksal entgehen können... Der Zentaur entspannte sich wieder ein wenig. "Dies ist eine Legende, die so alt ist wie die Welt selbst. Alle Völker kennen und fürchten sie." Stille trat ein, eine bedrückende Stille. Umso besser konnte man hören, wie die Kampfgeräusche im Hintergrund langsam versiegten, die Kobolde wieselten quietschend davon, während sich ihre Verfolger, die 4 anderen Zentauren, umdrehten und zu ihrem Kameraden liefen. "Xiantas?!" Der blondhaarige Zentaur blickte sie an und nickte. "Ist schon gut. Geht vor. Ich komme gleich nach." Die 4 trotteten davon, während sich der fünfte wieder seinen Besuchern zuwandte. "Ihr müsst sowohl geistlich als auch körperlich sehr erschöpft sein. Kommt mit und ruht euch bei uns aus." Risae und Kagem nickten dankbar, sie spürten, dass von diesen Geschöpfen nichts zu befürchten war... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)