Red Eyes von Finnyan (Abenteuer in der Neuen Welt) ================================================================================ Kapitel 47: Harobo! ------------------- Juhuu!!“ die Arme von Luffy werden vor Freude in die Höhe gerissen. Die Piraten sitzen am Frühstückstisch und haben bis vor kurzem noch an Akitos Lippen gehangen. Der kleine Junge kratzt sich verlegen am Hinterkopf. „Das ist echt Wahnsinn, Akito!“ meint der Kanonier und klopft dem Kind auf die Schulter. Zorro nickt ihm anerkennend zu und Nami klatscht fröhlich in die Hände. „Vielen Dank, Robin!“ Akito springt von seinem Stuhl runter und umarmt die lächelnde Archäologin. Sie streichelt ihm über die Haare und wendet sich dann Nami zu. „Wann werden wir Harobo erreichen?“ fragt sie. „Ich denke, dass wir am späten Nachmittag die Insel sehen werden.“ Die Orangehaarige deutet auf den Eternal Port in ihrer Handfläche. „Yohohoho! Ob man dort auf viele Menschen treffen wird?“ „Wie groß die Stadt wohl sein wird…“ Franky sieht seine Heimatstadt Water Seven vor seinem geistigen Auge. Die großen Häuser und die prachtvolle Werft haben ihn früher immer wieder ins Staunen gebracht. „Kannst du uns etwas über Harobo erzählen?“ Chopper geht auf Akito zu, doch der Elch bekommt nur ein Kopfschütteln zu sehen. „Tut mir Leid, aber ich habe nur kleine Bruchstücke hervorrufen können. Aber sie wird bestimmt ganz toll aussehen!“ strahlt der Junge mit schwingendem Schweif. „Vielleicht werden dich einige Leute wegen deines Aussehens erkennen.“ Meint Sanji und deutet auf die roten Augen und dem schwarzem Teufelsschweif. Trotz dieser Eigenschaften ist sein kindliches und unschuldiges Erscheinen nicht beeinflusst worden. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass Sanji in seiner Zeit auf hoher See schon oft genug merkwürdige Sachen gesehen hat. „Und wenn wir dann angekommen sind, machen wir uns auf die Suche nach deinen Eltern!“ der Strohhutträger stemmt die Fäuste entschlossen in die Hüften und blickt in die Runde. „Nicht wahr, Traffy?“ „Jaja…“ „Dann werden sich schon bald unsere Wege trennen…“ meint Lysop plötzlich und lässt die letzten Wochen in seinem Kopf noch einmal Revue passieren. „Wir haben wirklich so viel erlebt! Von Schatzsuchen bis zu wilden Verfolgungen und gnadenlosen Kämpfen.“ Sagt die Navigatorin und mustert ihre Freunde, die zustimmend nicken. „Wir haben einiges über die Neue Welt gelernt und sind stärker geworden...“ Sagt Zorro mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht. „Und haben neue Freundschaften geschlossen und viel Spaß gehabt!“ Dankend hockt sich der Käpt’n vor dem Jungen hin und lacht ihn an. „Halt schön die Augen offen Grünschädel!“ ruft Sanji nach oben, als Zorro nach dem Mittagessen gerade im Aussichtsturm verschwinden will. „Mach’s doch selber Schmalzlocke!“ kommt es genervt zurück. „Gleich setzt es was blöder Schwertfresser!“ „Pah! Dich kann ich im Schlaf besiegen!“ „Ja! Und zwar zur in deinen Träumen, du orientierungsloser Schwachkopf!“ „Ich komm gleich runter zeig dir mal das Land der Träume Küchenschabe!“ „Haha! Das wollen wir doch mal sehen, Moosbirne!“ „Verliebter Topflappen!“ „Schnarchender Kaktus!“ „Nasenblutender Zwiebelschäler!“ „Grünes R-“ „HALTET ENDLICH EURE KLAPPEN!!!“ wütend brüllt Nami den Ozean zusammen. Die Fische haben sich verzogen und die Möwen fliegen ängstlich davon. Sanji und Zorro verstummen augenblicklich und verziehen sich schnell hinter der nächstbesten Tür. „Nami! Jetzt hast du die ganzen Fische verscheucht. Wie soll ich denn jetzt welche fangen?“ fragt Luffy naiv und blickt zu der Navigatorin, die es sich vor einer Stunde mit Robin auf der Wiese gemütlich gemacht hat. Ohne ein Wort zu sagen legt sie die Zeitung auf den kleinen Tisch neben den Liegestühlen. Die Archäologin liest unbekümmert weiter und achtet nicht auf das bevorstehende Geschehen. ‚Gleich ist er tot. Ganz klar! Dieses Mal wird sie keine Gnade haben. Am besten verzieh ich mich aus der Schusslinie! ‘ denkt Lysop panisch und rückt mit der Angelrute ein paar Meter weiter nach links. Luffy blickt mit seinen großen, runden Augen auf seine Navigatorin, die mit dampfenden Fäusten und einem Todesblick, wie der einer Königskobra, immer näher kommt. „Und das hast du ganz alleine gebaut?!“ staunt Akito und betrachtet das große U-Boot im Soldier Dock System. Stolz hebt der Cyborg die Sonnenbrille. „Aber natürlich! Bevor du gehst, solltest du auf jeden Fall dieses Prachtexemplar hier gesehen haben! Und es gibt noch viel mehr auf der Sunny!“ „Wow! Du bist wirklich unglaublich Franky!“ fasziniert mustert er das Gebilde aus Eisen und Stahl, doch plötzlich hört man einen lauten Knall. Die Beiden halten inne und blicken nach oben. Schnell laufen sie die Leiter hoch und öffnen die Luke. „Was ist passiert? Werden wir angegriffen?!“ ruft Franky hektisch und springt auf die Wiese. Akito sieht sich um und sieht einen ramponierten Gummijungen auf dem Gras liegen. Die Lippen sind geschwollen und mehr als fünf Kopfnüsse zieren seinen Gummikopf. Neben ihm liegt der Strohhut und nicht weit davon entfernt steht eine Gestalt, der man besser nicht näher kommen soll. Lysop ist vor Schreck ohnmächtig geworden und wird von Chopper wieder wachgerüttelt. Law hat sich still an Deck geschlichen und hält, wie auch die anderen, einen gewissen Abstand zu der Orangehaarigen, die wie noch immer ein Wasserkocher dampft. Akito geht langsam auf Nami zu. Brook versucht ihn durch wilde Gesten davon abzuhalten, doch der Teufelsjunge schließt nur ruhig die Augen. Als er direkt neben der Navigatorin steht, zupft er an ihrem Ärmel. Immer noch wütend blickt sie nach unten. „Sei bitte nicht mehr böse, Nami~. Das macht mir Angst…“ Akito legt seinen besten Hundeblick auf und sieht mit seinen feuchten großen Augen nach oben. Nami betrachtet ihn still, doch wegen ihrer Haare kann man ihre Mimik nicht ausmachen. Franky sieht schon das schlimmste kommen. Auf einmal nimmt die Orangehaarige den Jungen in den Arm und knuddelt ihn. „Mach doch nicht so ein Gesicht, Akito~! Siehst du! Ich bin nicht mehr böse! Du brauchst keine Angst zu haben~!“ lacht Nami, worauf die anderen wie ein Stein zu Boden gehen. Selbst Law muss sich an dem Treppengeländer abstützen. Das hat er nicht erwartet. Nami setzt Akito auf dem Boden ab und legt sich entladen wieder auf die Liege. Jeder guckt fassungslos auf den Jungen. Lächelnd dreht sich Akito um und zwinkert seinen Freunden triumphierend zu. „Du bist ein Held!“ weint der wachgewordene Schütze überschwänglich. „Das du dir so etwas traust! Bemerkenswert!“ sagt Brook und beugt sich etwas nach unten, um den Jungen besser ins Gesicht sehen zu können. Noch bevor Akito von den anderen gelobt werden kann, ist Nami wie vom Blitz getroffen wieder aufgestanden. Die Piraten weichen erschrocken zurück und heben die Hände schützend vor ihre Gesichter. „Was ist los?“ fragt Robin und legt ihr Buch beiseite. Die Navigatorin blickt in den Himmel. Dann läuft sie plötzlich zum Bug. Die anderen rennen ihr hinterher. Irgendwas scheint nicht zu stimmen. Da Sanji keine wütenden Schreie mehr hören kann, wagt er sich nach draußen. Auch Zorro springt nach unten und landet auf der Wiese. Mit einigen Tritten weckt er seinen ramponierten Käpt’n. „Ist etwas passiert?!“ ruft der Smutje übers Deck. Nachdem er keine Antwort erhalten hat, sind Zorro, Luffy und Sanji zum Bug gelaufen. Nami blickt auf den Eternal Port und schließt die Augen, um sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren. Am Himmel zeigen sich kleine Wolken. ‚Der Luftdruck ist gefallen…Und dieser Wind…‘ die stockt und reißt die Augen wieder auf. Nami wirbelt herum und sieht die komplette Crew hinter sich stehen. „Zorro! Fülle neue Cola-Fässer in die Pumpe! Sanji! Zieh die Segel ein!“ die Orangehaarige gibt kontrolliert die Befehle. Ohne Widerworte laufen Sanji und Zorro los. „Franky! Geh ans Steuer und halte dich bereit!“ „Aye!“ „Luffy! Hilf Sanji mit dem Hauptsegel!“ „Ja!“ „Leute! Gleich geht’s rund!“ ruft Nami und stößt auf nickende Gesichter. Zum Glück verstehen sich die Piraten untereinander so gut, dass größere Erklärungen nicht mehr nötig sind. Allerdings sehen Akito und Law etwas verwirrt drein. „Was ist los, Lysop?“ fragt Akito. „Ein Sturm! Und so wie Nami reagiert ein ziemlich großer! Vielleicht sogar ein Zyklon!“ ruft der Kanonier hektisch. Er schnappt sich Chopper und Brook und macht sich an die Arbeit herumliegende Gegenstände zu befestigen und unter Deck zu bringen. Law läuft zu seinem Schwert am Baum und bringt es mit schnellen Schritten in die Jungenkajüte. Jetzt setzen sich auch die Frauen in Bewegung. „Wie viel Zeit haben wir noch?!“ ruft die Archäologin während sie die Stufen hinunter eilen. „Nicht mal 15 Sekunden!“ „Die Fässer sind aufgefüllt!“ der Schwertkämpfer schließt die Tür schnell und schiebt einen Riegel davor. Lysop und die anderen schieben ebenfalls alle Riegel zu, sodass die Türen bei dem Sturm nicht auffliegen können. „Das Segel ist eingeholt, Nami!“ Sanji springt mit Luffy den Mast hinunter. Ein plötzlicher Wind macht sich bemerkbar. „Warum holt ihr die Segel ein?“ fragt Akito die Navigatorin, doch Nami konzentriert sich weiter auf ihre Aufgabe. „Franky! Bereit?“ ruft die gegen den immer stärker werdenden Sturm. „Alles bereit!“ bestätigt der Blauhaarige und kurbelt an einer runden Scheibe am Steuerrad. Aus dem Heck hört man ein rauschen. Der Teufelsjunge blickt über die Reling nach hinten und kann seinen Augen nicht trauen. Mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit rast ein gigantischer Zyklon in ihre Richtung. Der gewaltige Wirbelsturm bringt das Meer zum Beben. Die Wellen werden höher und Akito muss sich am Geländer festhalten. „Los Franky!“ ruft Nami laut. „Coup de…BUUUUURST!!!!“ mit einem explodierendem Knall flüchtet sich das Schiff in den Himmel. Akito krallt sich jetzt regelrecht an der Reling fest. Er kneift die Augen zusammen, doch als die Kraft des Abschusses nachlässt, wagt er einen Blick nach vorne. Dort, wo vor wenigen Sekunden das Meer gewesen ist, erstreckt sich nun der große Himmel mit dem darunter liegenden Horizont. Der Teufelsjunge blickt zu dem gigantischen Wirbelsturm, der jetzt an ihrem vorherigen Standort angekommen ist. Akito schluckt und entspannt sich etwas. Er wird von hinten gepackt und hochgehoben. „Hihi! Gefällt dir die Aussicht?“ lacht Luffy und schleudert sich mit dem Jungen auf den Hauptmast. Der Gummijunge lässt sich mit Akito auf dem Schoß nieder und blickt nach vorne. „Wooooww~!“ staunt der Zehnjährige und lässt seinen Blick über den weiten Ozean schweifen. Die Wellen sind nicht mehr zu erkennen. Langsam fliegt die wieder Sunny auf die glatte Oberfläche zu. „Sieh mal, Akito!“ ruft Luffy plötzlich und deutet mit gestrecktem Arm auf den Horizont. Ein dunkler Schatten ist zu sehen und Akito muss die Augen zusammenkneifen, um etwas zu erkennen. „Wir sind daaa!!!“ schreit der Käpt’n und hält sich den Strohhut fest, der durch den Gegenwind nach hinten gedrückt wird. In den Augen des kleinen Jungen glitzern ein paar Tränen, als er auf seine Heimatinsel Harobo blickt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)