Red Eyes von Finnyan (Abenteuer in der Neuen Welt) ================================================================================ Kapitel 32: Das brennende Meer ------------------------------ Die weit aufgerissenen Augen von Luffy starren auf das Meer. Eine dicke Rauchwolke steigt in die Luft. „Feuer!!!“ schreit Lysop, doch dann sieht er genauer hin. Die Sunny fährt langsam an einigen gekenterten Schiffen vorbei. Die Flammen lecken an den Planken und fressen sich durch den Mast. Der dicke Holzstamm bricht zusammen und landet mit einem lauten Zischen im Meer. Funken wirbeln auf und steigen in die verrauchte Luft. „Oh mein Gott. Was ist hier passiert?“ die Navigatorin hält sich ihre Hand vor dem Mund. „Das Meer brennt.“ Die Hand von Zorro zeigt auf die Wasseroberfläche. Ein Ölteppich hat sich ausgebreitet und ist von den Flammen in Brand gesetzt worden. „Vielleicht ein Überfall?“ Robin überlegt und zählt die Schiffe. Eins, Zwei…Vier. „Wahrscheinlich von irgendwelchen Piraten. Ich kann auch keine Menschen sehen.“ Sagt Franky und blickt sich um. Die farbenfrohe Oberfläche kommt näher auf die Sunny zu. „Wir müssen aufpassen. Wenn uns das Öl erreicht, fangen wir auch Feuer. Verschwinden wir schnell!“ Sanji wendet sich ab und möchte zum Steuer laufen, doch Akito hält ihn auf. „Warte!“ ruft er und lehnt sich etwas weiter über die Reling. Der Junge kneift die Augen zusammen. „Hast du was gefunden?“ fragt Luffy. Er mustert die brennenden Schiffe und sucht sich mit den Augen einen Weg durch die hohen Flammen. „Da!“ schreit Akito aufgeregt und fällt fast von Bord. Der Strohhutträger hält ihn fest. Die kleinen Finger zeigen krampfhaft auf ein Schiff. „Was ist da? Ich sehe nichts.“ Der Cyborg nimmt die Sonnenbrille ab. „Ein Mädchen! Da, auf den Planken!“ ruft Akito weiter und tatsächlich finden die Piraten einen kleinen Körper auf den Boden liegend. Sie ist vom Feuer eingeschlossen, scheint aber noch zu leben. „Kannst du die Flammen nicht weglenken?“ „Nein. Tut mir Leid, aber meine Teufelsfrucht kann keine fremden Flammen kontrollieren…“ „Mist.“ Flucht Luffy und nimmt hinter sich eine Bewegung wahr. Law hebt still seine Hand. „Room.“ Die Luftkuppel erreicht das brennende Schiff mit dem Mädchen. Der Chirurg teleportiert sie auf die Sunny. „Super, Law! Danke!“ freut sich der Gummijunge. „Jetzt müssen wir hier aber weg. Schnell!“ Sanji läuft die Treppe hoch und umfasst den großen Hebel neben dem Steuerrad. Mit den Schaufelrädern entkommen sie dem brennenden Meer und lassen es hinter sich zurück. „Hey. Bist du wach?“ Chopper tippt das Kind leicht am Arm an. Die blauen Augen des Mädchens zucken etwas und sie fängt an zu Husten. „Tut dir was weh? Hast du Schmerzen?“ der Arzt beobachtet die müden Bewegungen. Das Mädchen streicht sich die langen, schwarzen Haare aus dem Gesicht. „N-Nein. Mir geht es gut. Mir tut nichts weh.“ Antwortet sie und setzt sich auf. Erst jetzt fällt den Piraten das zerrissene Kleid auf, allerdings sind nirgends Brandverletzungen zu erkennen. Nur einige Kratzer lasen sich auf ihrer blassen Haut verzeichnen. „Wie heißt du denn?“ der Strohhutträger bückt sich nach unten und wird von dem Mädchen nervös angeguckt. „Ähm. Mein Name ist Sora*.“ „Hallo, Sora. Mein Name ist, Luffy!“ kommt es vom Käpt’n. „Und das hier sind meine Freunde.“ Er stellt jeden vor und grinst das Mädchen an. Ihr Blick bleibt auf Akito hängen. „Ah. Das ist Akito. Er bleibt eine Weile bei uns, weil wir ihm helfen, seine Eltern zu finden.“ „Ach so. Wir alt bist du denn?“ fragt Sora, worauf Akito sich mit roten Wangen wegdreht. „I-Ich bin zehn.“ Kommt es etwas verkrampft. „Oh. Und ich bin acht.“ Lächelt das Mädchen sanft. „Jetzt hat Akito ja einen Spielkameraden!“ freut sich Luffy und wird plötzlich von Brook unterbrochen. „Sag mal, Sora. Weißt du, was passiert ist? Wir haben dich von einem brennenden Schiff gerettet. Warst du dort an Bord?“ „Oh…ja… Aber ich sollte nur aus Spaß mitkommen. Mein Onkel hat nämlich gefragt, ob ich mal mit aufs Meer will. Wir wurden dann plötzlich überfallen. Ich habe mich die ganze Zeit in meinem Zimmer versteckt. Ich hatte solche Angst! Dann gab es eine Explosion. Als ich an Deck geklettert bin, war ich alleine. Mehr weiß ich nicht…“ traurig blickt das Mädchen auf das Gras. „Wo wohnst du denn?“ Robin lächelt sanft zu dem Mädchen. „Auf Blueberg. Das ist nicht weit von hier.“ „Super! Das ist unser nächster Halt. Dann können wir dich nach Hause bringen.“ Strahlt Luffy und tätschelt Sora auf den Kopf. „Das wäre toll! Meine Eltern machen sich bestimmt Sorgen um mich.“ Die blauen Augen leuchten fröhlich. „Eines solltest du vielleicht noch wissen, Sora. Wir sind Piraten. Aber keine Sorge. Wir-“ „Das weiß ich schon.“ Unterbricht Sora den Kanonier, der sie daraufhin verwundert ansieht. Auch die anderen blicken verwirrt auf das Mädchen. „Also ich weiß, dass ihr Piraten seid, meine ich. Eure Steckbriefe hängen bei uns überall in der Stadt. Aber wir sind Piraten gewöhnt. Manche sind sogar ganz normal. Deshalb haben wir nicht so große Angst. Und ihr seid ja nett zu mir!“ lächelt Sora unschuldig. „So unbeschwert durch das Leben zu gehen, kann gefährlich sein.“ Meint Zorro etwas kühl, aber das Mädchen lächelt ihn nur an. Am Abend hat Sora die Strohhutpiraten, Akito und Law besser kennen gelernt. Als die Sonne langsam untergeht, stürmt Lysop aufgeregt in die Kombüse. „Wir sind da! Ich kann Blueberg schon sehen!“ ruft er, worauf die anderen wie wild rausstürmen. Der große Berg ist, wie Nami schon erklärt hat, von vielen Flüssen besäht. An der Küste erkennt man viele Lichter, die sich wie ein Kranz um die Insel schlängeln. „Juhuu!! Neue Insel!“ freut sich der Gummijunge und hüft herum. „Vielen Dank, Luffy!“ fröhlich tanzt Sora mit dem Strohhutträger herum. ‚Sie hat ihren Onkel gerade verloren… Warum ist sie so fröhlich? ‘ wundert sich Zorro und blickt zu Akito, der etwas verkrampft neben ihm steht. „Hey, Akito. Was ist los?“ der Schwertkämpfer hockt sich hin und blickt in die roten Augen des Jungen, die ernst geradeaus starren. „Ich weiß es nicht. Irgendwie hab ich ein komisches Gefühl im Magen.“ „Geht mir genauso. Wir müssen aufpassen.“ Zorro mustert Luffy und Sora. Die Sonne ist jetzt ganz untergegangen und die Sterne fangen an den Nachthimmel zu beleuchten. Der Mond wird von einer dicken Wolke bedeckt und taucht das Piratenschiff in dunkle Grautöne. „Wir werden heute noch nicht von Bord gehen. Lasst uns jetzt schlafen gehen. Morgen können wir dann Sora nach Hause bringen.“ Sagt die Navigatorin. In der Nacht… Akito kann nicht schlafen. Unruhig wälzt er sich hin und her bis er schließlich den Entschluss fasst, frische Luft zu schnappen. Er richtet sich auf und klettert langsam vom Bett. Die nackten Füße berühren das kalte Holz und schleichen sich zur Tür. Akito drückt die Klinke leise nach unten. Als er die Tür einen Spalt weit öffnet muss er stutzen. Er hört eine leise Stimme von draußen. „Ja, alles verläuft nach Plan. Wir werden morgen von Bord gehen.“ Soras Stimme ist auf einmal so ernst und gefühlslos. Akito blickt auf die Wiese. Das Mädchen steht mit einer kleinen Teleschnecke in der Hand an Deck. Sie hat ein kleines Nachthemd von Nami bekommen. Die Teleschnecke bewegt ihre Lippen, doch sie ist zu leise. Der Teufelsjunge kann nichts verstehen. „Alles klar. Ich verstehe. Wird erledigt.“ Sora legt auf und blickt in die schwarze Nacht. Ein breites Grinsen legt sich auf ihre Lippen und Akito kriegt eine Gänsehaut und seine Nackenhaare stellen sich auf. Sein Gefühl hat ihn also nicht getäuscht. Mit Sora stimmt etwas nicht! Irgendwas wird wieder passieren. Akito reißt die Tür auf und rennt auf die Wiese. Das Mädchen blickt ihn immer noch grinsend an. Jetzt fängt sie auch noch an zu lachen. „Was soll das?!“ ruft Akito wütend. „Wer bist du?!“ „Na, ich bin Sora.“ Lacht das Mädchen weiter. „Was hast du vor!“ der Junge geht einen Schritt auf sie zu, doch plötzlich wird die Tür der Mädchenkabine aufgemacht. „Was ist hier draußen los?“ verschlafen blickt sich Nami um. Akito kann seinen Augen nicht trauen, als das eben noch gemein lachende Mädchen anfängt zu weinen. „Wuhaa!! Akito ist so gemein zu mir! Er hat mich angeschrien!“ flennt das Mädchen und setzt sich auf den Boden. Ihr Gesicht vergräbt sie in ihren Händen. Nami rennt nach unten und nimmt das Kind auf den Arm. „Akito! Was sollte das?!“ fragt Nami streng. Sora weint auf der Schulter von der Navigatorin weiter. „I-ich hab gar nichts gemacht! Sora verheimlicht uns etwas!“ versucht sich der Junge zu erklären. Verzweifelt blickt er Nami an, die mit Sora auf dem Arm wieder in die Mädchenkabine geht. „Das klären wir morgen. Geh wieder ins Bett!“ als sich die Navigatorin umdreht, blickt das kleine Mädchen auf und grinst Akito wieder an. Die Tür schließt sich und der Junge steht alleine in der Nacht. Eine Träne rollt seine Wange hinunter. „Ich hab doch nichts gemacht…“ flüstert er leise. ___________________________ *Sora = Himmel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)