Ein Lied des ersten Rabenflugs von HDG0chrysopras (TR x HP) ================================================================================ Prolog: † Den Tod bestehlen † ----------------------------- „Verraten Sie mir noch ein Letztes“, sagte Harry. „Ist das hier wirklich? Oder passiert es in meinem Kopf?“
 Dumbledore strahlte ihn an, und seine Stimme klang laut und stark in Harrys Ohren, obwohl der helle Nebel sich wieder herabsenkte und seine Gestalt verschwimmen ließ. „Natürlich passiert es in deinem Kopf, Harry, aber warum um alles in der Welt sollte das bedeuten, dass es nicht wirklich ist?“ (1) Unsicher richtete Harry seinen Blick wieder auf den fernen Stuhl. Er konnte sich nicht helfen. Eine Idee hatte sich in seinem Kopf hineingepflanzt und sie wollte blühen. „Was wenn...“, flüsterte er. „Du hast die Wahl.“ Dumbledore stand vor ihm, und gleichzeitig auch nicht mehr. Seine Stimme war wie eine Brise in Harrys Kopf. Ein trauriges Windspiel. „In deinen Gedanken besitzt du so viel Freiheit, wie du es dir selbst erlaubst. Sobald du etwas denkst, hast du die Wahl, ob du diesen Gedanken belässt... oder ihn Wirklichkeit werden lassen möchtest. Mit einer Priese Willensstärke, wird alles, was du dir vornehmen willst mit Sicherheit Früchte tragen, meinst du nicht auch? Und... von dieser Stärke besitzt du im Überfluss, mein Junge.“ Harry kniete sich vor dem Stuhl hin. Das Wesen darunter hatte die Augen geschlossen und atmete ungleichmäßig. Es hatte die Kraft verloren weitere Laute von sich zu geben. „Doch sei dir dessen bewusst, dass diese Seele längst dem Tod gehört... und diejenigen, die endgültig gefunden wurden, lässt der Tod nicht so einfach wieder los...“ „Volde... Tom Riddle hatte nie verstanden, wie es ist, das Leben zu... zu respektieren“, sagte Harry und berührte sanft die verwundete Wange des kleinen Geschöpfs. „Die ganze Zeit dachte er an die Unsterblichkeit und den Tod. Vielleicht wenn dieser Seelenteil zu verstehen beginnt und er dorthin zurückgeht, wo er hingehört...“ Würde Voldemort sich dann ändern? Würde er sich nicht mehr vom Hass blenden lassen und über seine Taten nachdenken, über all die Dinge, die er gedankenlos vernichtet hatte, all die Zeit, die er damit verschwendet hatte, seiner Angst zu entkommen, statt mit seinem magischen Talent sinnvoller umzugehen? Harry wusste nicht, ob er die richtige Entscheidung traf und ob es überhaupt möglich war, den Tod zu bestehlen, und ob er am Ende das Ganze nicht doch noch bereuen würde – aber die Idee war geboren und wuchs und biss sich in seinem Kopf fest. Mit vorsichtigen Händen hob er Voldemorts Seele auf. Die Umgebung verschwand. Ein Glucksen war zu vernehmen, das von überall herzukommen schien. „Dann viel Erfolg, Harry“, erklang Dumbledores Stimme, die mit einem Echo an Klarheit verlor, „und viel Glück...“ _____________________________ (1) aus 'Harry Potter und die Heiligtümer des Todes', Kapitel: 'King’s Cross' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)