Giftige Blitze von goldpetal ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Kapitel 4   „Hast du überhaupt eine Ahnung wo wir hingehen?“ „Nö, sollte ich?“ „Ich dachte du wüsstest wo wir hingehen!“ „Du hast doch vorgeschlagen in die Richtung zu gehen! Ich war der Meinung du hättest einen Grund dafür!“ „Ich wollte bloß nicht wieder zurückgehen.“ „Du Idiot!“ Zeternd liefen wir den Weg entlang. Links Wiesen, rechts Wiesen und vor uns noch mehr Wiesen. Ich starb zwar fast vor Hitze, aber Schatten gab es nirgends. „Wer hat denn eigentlich festgelegt das Fried und Bixlow den Weg weiter gegangen sind? Sie könnten ja auch über die Wiese gelaufen sein.“ „Ich hab das gesagt und Punkt. Beweg dich!“, schnauzte Laxus mich an und ich äffte ihn nach: „Beweg dich“, was mir einen finsteren Blick einbrachte. Wir liefen jetzt schon seit gut fünf Stunden den öden Feldweg entlang und ich starb fast vor Hitze, weshalb ich schon meinen Pulli, meine Schuhe und meine Strümpfe in meinen Rucksack hatte wandern lassen. Alles unbemerkt von Laxus, denn der hatte offenbar eine wirklich starke Abneigung gegen die Füße anderer Menschen, was ich ungemein lustig fand. „Kann es sein das deine Klamotten verschwinden?“, fragte er mich plötzlich verwundert, bevor ich angemotzt wurde ich solle mir gefälligst wieder Schuhe anziehen, was ich bloß mit einem frechen Grinsen registrierte. „Die Hitze ist unerträglich“, begann ich zu jammern, bevor ich auf die Idee kam mein Top ebenfalls auszuziehen, doch Laxus sah mich finster an: „Wag dich nicht“ „Aber du rennst hier oben ohne rum!“ „Ich bin ja auch ein Mann!“ „Is’ ja nich’ so als hätte ich keinen BH an.“ „Trotzdem nicht. Was, wenn dich jemand sieht?“ „Das is’ mir egal, mir is’ warm!“, zickte ich ihn an und zog ohne weitere Worte das Top aus, sodass ich nun in BH und kurzer Hose lief. Und es war immer noch so warm! Laxus sah mich nicht mehr an, was mir mehr als Recht war, und so schleppten wir uns den Weg immer weiter entlang. Als er schlussendlich auch noch anstieg reichte es mir und ich legte mich auf den warmen Boden. Noch einen Schritt weiter und ich würde sterben! Als ich unter den Armen gepackt und hochgezogen wurde krisch ich erschrocken auf, was mir ein: „Nerv nicht, beweg dich!“ einbrachte. „BlaBlaBla. Hast du überhaupt ’nen Plan wo wir suchen sollen?“, motzte ich und machte mich schwer, sodass ich in Laxus Armen wie ein nasser Sack Mehl hing. Das schien ihn allerdings nicht wirklich zu stören, denn er hob mich mit einem Ruck hoch und warf mich über seine Schulter. Ich trommelte auf seinem Rücken, doch auch das ignorierte er, während er weiter den Berg hinauf lief. Nach einer Weile gab ich einfach auf. Immerhin musste ich so nicht mehr laufen, also hatte es auch sein Gutes getragen zu werden. Es dauerte nicht lange da war ich eingeschlafen.   Ich wachte wieder auf, als mir etwas Klatschnasses in mein Gesicht geschlagen wurde. Mit einem „Hey!“ schlug ich meine Augen auf und blickte direkt in Laxus Gesicht, in das ich vor Schreck meine Hände patschte. Der Blonde wischte meine Hände weg und sah mich mit einer Mischung aus Wut und Besorgnis an, wobei die Wut deutlich überlag. „Was soll das denn bitte?“, fragte er mich wütend. „Wieso hängst du so über mir?!“, fauchte ich und er meckerte mich an: „Weil du dumme Kuh dir ja unbedingt einen Sonnenstich holen musstest! Du hast mir fast auf den Rücken gekotzt!“ „Was schleppst du mich auch durch die Pralle Sonne?“ „Was trägst du auch so dunkle Kleidung?“ „Ich dachte in den Bergen wäre es kühler!“ „Dann hör auf zu denken!“ „Dann hör du auf zu meckern, Idiot!“ Laxus klatschte mir ein weiteres nasses Tuch ins Gesicht und setzte sich neben mich, woraufhin ich mich wegdrehte und die Augen wieder schloss. Alles drehte sich und mir war hundeübel. Und warm. Nachdem ich fast eine Stunde in dieser Position ausgeharrt war nuschelte ich leise: „Laxus, mir ist schlecht. Und warm. Zieh mir die Schuhe aus!“ „Mecker nicht, ich hab dir schon einen Haufen nasse Tücher auf die Stirn gelegt.“ „Aber meine Füße sind so warm“, quengelte ich in der Hoffnung, mich nicht bewegen zu müssen, denn dann wäre es endgültig vorbei mit meiner Selbstbeherrschung und ich würde irgendwo hin kotzen. Der Magier schluckte nur, bevor er brummte: „Kannst du dir nicht selbst die Schuhe ausziehen?“ „Wenn du vollgekotzt werden willst gerne“, bemerkte ich sarkastisch und nuschelte vor mich hin: „Dich treff’ ich auch, versprochen.“ Er regte sich nicht und somit begann ich, ihm vor zu heulen, wie warm mir doch war und wie schrecklich schlecht es mir ginge. Neunundneunzig Prozent meiner Worte waren sogar wahr, denn ich fühlte mich wirklich nicht gut. Als ich neben mir plötzlich ein leises Schnarchen vernahm wurde ich wütend. Ich drehte mich um, sodass ich halb auf Laxus lag, einfach um ihn zu ärgern. Der muskulöse Bauch war angenehm weich und durch die leichte Schieflange gelangte kühle Luft an meinen Rücken. Mit den Füßen zog ich meine Schuhe aus und kickte sie in eine Ecke, als mir auffiel, dass ich meine Schuhe zum Zeitpunkt meines Einschlafens überhaupt nicht getragen hatte. Hatte Laxus sie mir etwa angezogen? Ich kicherte. Was für ein Weichei er doch war, wenn er nichteinmal nackte Füße sehen konnte. Lange hielt mein Amüsement jedoch nicht an, denn plötzlich wurde mir speiübel und ich konnte mich gerade noch rechtzeitig von der Stelle bewegen, um nicht auf den kühlen, schattigen Steinunterschlupf zu kotzen. Als ich meinen Mund abwischte spürte ich, wie mir eine große hand auf den Rücken klopfte und eine tiefe Stimme sagte: „Super. Erst verlier ich zwei Teamkollegen und dann wird mein übriges Teammitglied auch noch krank.“ „Danke, fick dich doch, Blödmann. Mir geht’s gut, wir können schon weiter gehen!“, brummte ich und versuchte mich zu erheben, was allerdings darin endete, dass meine Beine einfach wegknickten und ich geradewegs auf Laxus stürzte und diesen mit mir umriss. „Ja, los, fall doch auf mich“, brummte er und ich wurde feuerrot, bevor ich ihn von mir drückte und mich wieder auf den Boden legte. „Gehen wir morgen früh weiter.“ „Klar, wir halten dich einfach vor die Gegner und lassen dich ihnen ins Gesicht kotzen. So gewinnen wir sicher.“ „Fick dich doch“, nuschelte ich und schlief kurz darauf wieder ein.   Am nächsten Morgen fühlte ich mich zwar noch immer miserabel, allerdings ging es mir inzwischen wieder gut genug um – wenn auch wackelig – zu laufen. Ich stand auf und kramte meine Sachen zusammen, dann trank ich etwas aus einer Flasche von der ich annahm dass es meine eigene war, bevor ich mich in den Schatten setzte und etwas aß. Eine halbe Stunde später wachte auch Laxus auf und begrüßte mich mit einem: „Deine Haare sehen schrecklich aus“ „Deine aber auch.“ „Meine Haare sehen immer so aus.“ „Eben.“ „Blöde Kuh. Kannst du wenigstens wieder laufen?“ „Klar kann ich das!“ „Na dann beweg deinen Hintern!“ „Beweg deinen Hintern!“, äffte ich ihn nach und begann mit Feuereifer den Berg weiter hinaufzusteigen. Laxus schlurfte mir hinterher und brummte etwas von wegen ich sei ein undankbares Miststück, was ihm einen ausgestreckten Mittelfinger von mir einbrachte. „Wohin gehst du eigentlich?“, fragte Laxus mich nach einer Weile völlig entnervt und ich zuckte nur mit den Schultern. „Hier ist es schattig.“ Ich konnte hören wie Laxus sich die Hand gegen die Stirn schlug und blieb abrupt stehen. Irgendetwas roch sonderbar süßlich und ich hielt meine hand nach hinten um Laxus zu bedeuten, dass er anhalten sollte. „Riechst du das?“, fragte ich ihn und er nickte „Gammliges Obst oder so was.“ „Nein, nein, Obst riecht anders…“, brummte ich, streckte meine Hände nach links und rechts und murmelte vorsichtshalber: „Poison Nebula“, woraufhin der hellviolette Dampf in einem weiten Radius um mich und mein (zwangsweise) Teammitglied waberte. „Was ist das eigentlich für ein Zeug?“ „Betäubendes Gift. Unglaublich praktisch wenn man aus den Hinterhalt angreifen will. Oder um sich zu… Links hinter dir!“ Der Dreyar wirbelte herum und Blitze zuckten in die Richtung, die ich angegeben hatte. Man hörte einen Schlag und ein Körper fiel zu Boden, doch als das Knistern nicht leiser sondern noch lauter und Intensiver wurde konnte ich die in mir hochkommende Panik nicht mehr unterdrücken und kauerte mich auf dem Boden zusammen, während ich meine Ohren zuhielt. Der Giftnebel lichtete sich schlagartig  und ich hörte Laxus fluchen: „Was soll das?!“, doch ich antwortete ihm nicht, sondern kaute nur nutzlos auf meiner Unterlippe herum. Mach dass es aufhört, mach dass es aufhört, mach dass es aufhört!, schrien meine Gedanken und ich spürte wie mir die Tränen kamen, als sich das Knistern näherte, bis ein Blitz über meinen Kopf hinwegzischte. „Ey, Onyx, du kannst wieder schauen, die bösen Buben sind gegrillt!“ „Freut mich für dich“, fauchte ich ihn an und stand wieder auf. Neben und hinter mir lagen zwei ziemlich verkohlt aussehende Typen, an denen Laxus sich gerade zu schaffen machte. „Die gehören zu ’Outgo Triumph’. Wir haben Glück, die Würmer zu zerquetschen sollte nicht schwer werden“, bemerkte er mit einem Blick auf das Gildensymbol der Männer, die offenbar Magier waren. „Haben wir eigentlich schon mit dem Auftraggeber gesprochen?“, fragte ich verwundert, denn an diese Situation konnte ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Mein Kollege schüttelte mit den Kopf, bevor er anmerkte, dass es relativ egal war, ob wir nun bevor oder nachdem wir den Auftrag annehmen anfingen die Magier zu jagen. Des Weiteren erwähnte er, dass Fried die Wegbeschreibung hatte und er und ich alleine ohnehin nicht zu Auftraggeber finden würden. „Was machen wir jetzt mit denen?“, fragte ich und kickte den offenbar ohnmächtigen dunklen Magier in die Seite, woraufhin der leise stöhnte. Laxus’ Angriff musste unglaubliche Wucht gehabt haben. „Mitnehmen“, brummte er, bevor er mich fragte ob ich ein Seil bei mir hätte, was ich verneinte. „Nimm doch dein blödes Kopfhörerkabel.“ „Hast du eigentlich eine Ahnung wie teuer die waren?“ „Du kannst dir ja von der Million n Paar neue kaufen.“ „Und wenn ich das nicht will?“ „Dann lassen wir die Typen hier liegen, hoffen dass sie nicht in der Lage sind wegzurennen bis wir deine Teamkollegen aufgegabelt haben und kommen dann wieder hierher zurück“, beantwortete ich seine Frage mit einem Schulterzucken und wandte mich zum gehen, als Laxus mich anfauchte ich solle gefälligst warten bis er die zwei gefesselt hatte. Als ich mich umwandte stellte ich erstaunt fest, dass Laxus tatsächlich tat was ich ihm vorgeschlagen hatte. Allerdings riss er das Kabel nicht aus dem Hörer heraus, wie ich es getan hätte, sondern er benutzte diese um das Kabel festzuknoten. Als er fertig war warf er die zusammengeschnürten Gefangenen über seine Schulter und ging den Berg hinauf, bis er vor mir lief. Ich schlurfte ihm hinterher, bis wir in einer kleinen Stadt ankamen. „Was machen wir hier?“ „Wir fragen nach Fried und Bixlow.“ „Woher sollen die Leute die beiden denn bitte kennen?!“ „Woher soll wer wen kennen?“, wurden wir plötzlich in unseren Streit unterbrochen und zwei ziemlich mitgenommen aussehende Magier kamen uns entgegen, beide mit je einem KO gegangenem Mann auf der Schulter. Man konnte richtig sehen, wie erleichtert Laxus war, als er in ihnen Fried und Bixlow erkannte, doch er fiel ihnen nicht um den Arm. „Das wäre auch ein wirklich sonderbares Verhalten gewesen“, murmelte ich vor mich hin und zuckte mit den Schultern. „Habt ihr den Auftrag schon angenommen?“, fragte Bixlow uns und Laxus schüttelte mit dem Kopf: „Der da“, er nickte zu Fried, „Hat doch die Adresse vom Auftraggeber. Wo zum Teufel wart ihr eigentlich hin?!“ „Nachforschungen“, stellte Fried kurz fest, bevor er den Mann über seiner Schulter auf den Boden legte „Einer von den beiden beherrscht Aufspürungs- und Lösemagie, er hat meine Runen erkannt, aufgehoben und dann wollten sie uns einsacken. Die zweite reihe um das Zelt hat er dann allerdings nicht mehr gefunden. Dachte wohl, nur Bixlow und ich seien hier gewesen. Wir sind dann mit, um herauszufinden, wo das Gildenhaus ist. Es sind noch drei oder vier übrig, mit denen können wir es dann aufnehmen, wenn wir den Auftrag angenommen haben.“ Wir nickten, dann folgten wir Fried zum Haus des Auftraggebers. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)