Die Saga der Mary Sue von neko_kiara (Im Kampf gegen ein Phänomen) ================================================================================ Kapitel 3: Begegnung -------------------- Schweigend sah Itachi den verschwommenen Silhouetten der Schiffsbesatzung dabei zu, wie sie das Frachtschiff im Hafen vertäuten. Gleich würden Sie von Bord gehen können. Er war froh, nicht mehr in der engen Kajüte eingesperrt zu sein. Auch wenn er zur Genüge mit seinen Gedanken beschäftigt war, fehlte ihm die Bewegungsfreiheit auf derartigen Reisen sehr. Selbst Kisame, der sich auf dem Meer eigentlich wohler fühlen sollte, zeigte in solchen Situationen deutliche Anzeichen von Langeweile. Auch unter normalen Umständen versuchte der Blauhäutige ständig ihm näher zu kommen, aber auf Schiffsreisen wie dieser schien Kisame besonders motiviert Itachi kennen zu lernen. Im Prinzip verstand der Schwarzhaarige dieses Verhalten sehr gut, aber es nervte ihn trotzdem. Er war vollkommen anders zum Abtrünnigen geworden, als es sich alle vorstellten. Genau genommen war er eigentlich nicht mal ein richtiger Abtrünniger, sondern begab sich damals auf Befehl seines Dorfes fort. Niemand durfte die Wahrheit über den Clanmord erfahren, sonst wäre der Frieden in Konoha und sein kleiner Bruder gefährdet. Genau deshalb durfte ihn niemand näher kennenlernen. Jemand der seine Persönlichkeit kannte, würde unangenehme Fragen stellen und könnte schnell zu dem Schluss kommen, dass mit seiner Geschichte etwas nicht stimmte. Unter den Akatsuki Mitgliedern schien Kisame eine ungewöhnlich angenehme Begleitung darzustellen und ein wenig tat es Itachi sogar Leid, dass er diesen ständig vor den Kopf stoßen musste. Momentan hatte der Schwarzhaarige allerdings andere Sorgen. Bevor Pain die Beiden auf die Suche geschickt hatte, zeigte er ihnen noch den Brief voller Prophezeiungen. Der ungewöhnliche Satzbau hatte ihn schon genug gestört, aber was ihm wirklich Kopfschmerzen bereitet hatte, war die Beschreibung seines Todes. Laut diesen Ausführungen würde er von seinem Bruder getötet, genau wie er es geplant hatte. Dass diese Planung niemandem bekannt war, störte dabei nicht. Es war ein Leichtes herauszufinden, dass Sasuke ihn umbringen wollte. Diese Erkenntnis stellte also auch für einen Betrüger keine Hürde dar. Es störte ihn mehr die kleine Randinformation, dass der Kampf von Tobi und Zetsu beobachtet würde. Bei keinem anderen Kampf wurden Zuschauer erwähnt und das obwohl Zetsu häufig ihre größeren Kämpfe im Auge behielt. Vielleicht ging es dem Absender nur darum kundzutun, dass er wusste, dass Zetsu einen kleinen Helfer hatte, der ihm überall hin folgte, aber die Platzierung des Satzes ausgerechnet bei seinem Kampf ließ mehr dahinter vermuten. Itachi war schließlich der Einzige der die wahre Identität hinter Tobis Maske kannte. Außerdem hieß es in dem Brief „Tobi und Zetsu“ und nicht etwa „Zetsu und Tobi“ wie es sich nach den gegebenen Strukturen gehören würde. Aus Itachis Sicht schränke dies die Möglichkeiten stark ein. Einen Zufall hielt er für äußerst unwahrscheinlich. Da war es sogar wahrscheinlicher, dass es sich um ein echtes Orakel hielt, dass diese Vision einfach so hatte und deshalb in dieser Weise aufschrieb, ohne zu ahnen, dass es jemandem mehr sagen könnte. Der Schwarzhaarige vermutete allerdings, dass der Schreiber genau wusste, wer Tobi wirklich war und in welcher Verbindung er zu Itachi stand. Das schränkte die Möglichkeiten wiederum auf Madara ein. Wer sonst sollte davon wissen? Nicht einmal der dritte Hokage wusste davon und seinem Ahnen traute er auch ohne Weiteres zu an Interna über Akatsuki zu kommen. Daraus entstand allerdings die Frage, was Madara erreichen wollte. Die erste Voraussage war sehr nah getroffen, so dass sie nicht lange davon beeinflusst würden. Es gab eigentlich nur zwei Dinge auf die man hätte hinarbeiten können. Einerseits die unwahrscheinliche Hoffnung, dass die Bijuujagt in Sunagakure verschoben würde, andererseits ihren Abzug von der Nagi Insel. Mehr Auswirkungen gab es nicht. Dass jemand dem Brief glauben würde und die Mission des Künstlerduos abbräche, war sehr unwahrscheinlich und Madara müsste das wissen. Es blieb also nur die Nagi Insel, auf der sie die letzten fünf Wochen ausgiebig Informationen gesammelt hatten und nichts Ungewöhnliches bemerkt hatten. Er hätte nie gedacht, dass ein Satz ihn derart aus dem Konzept werfen könnte. Natürlich konnte es auch Möglichkeiten geben, die Itachi nicht bedacht hatte. Auf der Reise nach Amegakure würde er einen Moment abpassen müssen um allein mit der Gefangenen zu reden. Der Schwarzhaarige würde herausbekommen, was sie über diesen Satz wusste und sollte sie Informationen über seine Geschichte haben, würde er einen kleinen Unfall einfädeln. Es war ihm lieber sich mit ihrem Anführer wegen dem Tod einer unverhörten Sicherheitslücke, als über seine Vergangenheit zu unterhalten. Doch das musste erst einmal ruhen. Bis zur Versammlung hätten sie auf keinen Fall genug Zeit um nach Amegakure zu kommen und während der mehrtägigen Versieglung wäre eine Gefangene auf Reisen mehr als ungünstig. Deshalb würden sie ihre Zielperson zunächst nur ausfindig machen und beobachten. Sie würden jeden Kontakt vermeiden um keine Flucht zu provozieren. Es war wirklich ein ungünstiger Zeitpunkt um jemanden zum Verhör zu beschaffen. Das Schiff schien nun sicher im Hafen zu liegen und es wurden Rampen angebracht, die den Überweg an Land erleichtern sollten. Sobald Kisame auftauchen würde, konnten sie von Bord gehen und sich nach einer Bleibe umsehen. Bis zum Sonnenuntergang dauerte es noch geschätzte zwei Stunden, dann würde Kisame durch einige Bars streifen und die Ortsansässigen im Plauderton um einige Informationen bringen, während er den Aufbau der Stadt prüfen würde und sich vor allem nach Shinobi umsehen die ihre Mission stören könnten. Während er auf seinen Partner wartete schweifte sein Blick über die verschwommenen Umrisse des Hafens und blieben an einer Person hängen, die schnellen Schrittes aus einer Seitengasse auftauchte und ihm freudig zuwinkte. Diese Ausstrahlung war beeindruckend. Normalerweise gab er nicht viel auf Dinge wie Bauchgefühl, aber mit einem Mal schien es Itachi gar nicht mehr so abwegig, dass der Brief von einem echten Orakel stammen könnte. Es gab auf jeden Fall keinen Zweifel, dass er gerade den Absender des Briefes vor Augen hatte. Im Schneidersitz saß Hidan dem düsteren Alten gegenüber. Er hatte sich die Ausführungen für seine Verhältnisse relativ ruhig angehört. Der Kerl war irgendwie ohne Jashin unsterblich geworden und das hatte der Silberhaarige bislang für unmöglich gehalten. Wenn noch jemand derart hoch in der Gnade seines Gottes gestiegen wäre, hätte er davon doch erfahren müssen. Unter dem weiten Mantel war es unmöglich zu erkennen ob dieser Kakuzu eine Kette trug. Aber ihm war eine Erklärung versprochen worden, sobald er auf das Angebot einging. Dieses Angebot schien allerdings eher eine Aufforderung zu sein. Der Hüne hatte schnell klargemacht, dass es nicht geduldet würde, einen Platz bei Akatsuki auszuschlagen. Das stellte aber auch schon den einzigen negativen Aspekt dar. Die Vorstellung Teil einer starken Organisation zu werden hatte Hidan zwar nie gereizt, war ihm aber auch nicht vollkommen zuwider. Gelegentlich wurden die langen Reisen ziemlich einsam und er konnte nicht ständig in den Klöstern seines Ordens unterkommen. Dort wurde er zwar trotz seines kriminellen Daseins gerne empfangen, da er bei Jashin in besonderer Gnade stand, aber wenn er zulange blieb kamen Kopfgeldjäger und Shinobi und störten die gläubigen Mönche und Priesterinnen um Informationen über ihn oder gar seinen Kopf zu erhalten. Der ehemalige Takinin hatte ihm sogar ohne Nachfrage zugesagt, dass er seinen Glauben in der Organisation problemlos weiter ausüben könnte. Kakuzu schien ständig auf der Jagt nach Kopfgeldern zu sein und würde sich nicht daran stören die gesuchten Verbrecher in geopferter Form abzuliefern und was mit eventuellen Verfolgern passierte war ihm auch egal, solange sie nur keine Informationen nach Hause brachten. Das klang doch verlockend. Der Kerl wirke zwar an sich eher langweilig und verklemmt, aber es würde sicher spaßig werden ihn zu reizen und ihm dabei zuzuschauen wie er ihm nichts anhaben konnte. Und wer weiß, vielleicht könnte Hidan dabei sogar etwas lernen. Bei der ständigen Flucht blieb ihm nicht viel Zeit zu trainieren und einen ernst zu nehmenden Gegner traf er dabei trotzdem nie. Als er den protzigen Ring entgegen nahm der ihn als Mitglied ausweisen sollte, war er schon gespannt, was mit diesem Partner auf ihn zukommen würde und natürlich auf diesen ominösen Anführer. Der hätte zwar bis zur Versammlung in wenigen Tagen keine Zeit, aber angeblich konnte er das Gesamtkonzept der Organisation noch Mal viel besser erklären. Der Schritt war mit Sicherheit richtig. Das würde seinem Leben noch den Hauch Abenteuer geben nach dem er immer gesucht hatte. Nach grober Schätzung müsste es Zeit sein von Bord zu gehen. Kisame schulterte seine Reisetasche und verließ die Kajüte. Die Kneipentouren zur Informationsbeschaffung stellten immer eine angenehme Abwechslung zu den schweigsamen Stunden mit seinem Partner dar. Dieses Mal schien Itachi sogar noch tiefer in sich gekehrt als sonst schon. Um es zu vermeiden mit ihm an Deck warten zu müssen, hatte der Blauhaarige sogar sein Abendbrot unnötig in die Länge gezogen. Irgendetwas beschäftigte den Jüngeren und machte ihn besonders abweisend. Kisame konnte nur vermuten, dass es mit dem Brief zu tun haben müsste, auch wenn er nicht die geringste Ahnung hatte, was das sein sollte. An die Prophezeiungen glaubte Itachi mit Sicherheit nicht und das einzige Wissen, dass der Absender scheinbar über ihn hatte, war der Zwist mit seinem Bruder. Diese Information war absolut nicht weltbewegend. Es war natürlich eine Schande, dass der Absender überhaupt an die Namen der Mitglieder und die Missionslisten kommen konnte. Vielleicht hatte der Schwarzhaarige doch mehr Gruppengefühl als gedacht. Kisame betrat das Deck und kam zum wiederholten Mal zu dem Schluss, dass es keinen Sinn hatte über die Beweggründe seines Partners nachzudenken. Auch nach mehreren Jahren, konnte er lediglich gelegentlich grobe Stimmungen erkennen. Jetzt gerade wirkte er zum Beispiel äußerst aufgeregt. Es war zwar nicht verwunderlich, dass man sich nach dieser Tortur aus Langeweile, auf den Landgang freute, aber Itachi wirkte wie ein normaler Mensch der aufgeregt ist. Übte sich der Schwarzhaarige etwa gerade in Schauspielerei? Nicht, dass so etwas schon mal vorgekommen wäre, aber eine bessere Erklärung fiel Kisame beim besten Willen nicht ein. Er stellte sich neben seinen Kameraden, der wie immer nicht reagierte, und bemerkte, dass dieser gebannt auf etwas im Hafen sah, dass ihn vermutlich zu dieser schauspielerischen Höchstleistung animierte. Er suchte die Stelle und entdeckte ein winkendes Mädchen. Das war aber eine Schönheit, die sich Itachi da ausgesucht hatte. Das lichtblonde Haar ergoss sich in weichen Kaskaden über ihren Rücken und umrahmte so sanft ihr jugendliches Gesicht. Die Strenge des geraden Ponys wurde von den leuchtend roten Krokusblüten abgemildert, die zu beiden Seiten in ihre Frisur gesteckt waren. Ihr heller Tein glich dem einer Porzellanpuppe und harmonierte wunderbar mit dem Yutaka in einem ausgeblichenen Limettenton. Allerdings erschien sie Kisame etwas jung. Die Kleine war doch höchstens sechzehn und damit gute fünf Jahre jünger als Itachi. Hatte sein Partner etwa einen Lolitakomplex? Eigentlich dürfte ihm mit seiner Sehstärke doch alles Äußerliche egal sein. Erst jetzt bemerkte er die warme Aura von Ruhe und Weisheit, welche von dem Mädchen ausgestrahlt wurde. Sie waren doch nicht etwa auf ihre Zielperson gestoßen? Das war viel zu früh! Die Versammlung würde in knapp mehr als zwei Tagen beginnen, bis dahin konnten sie den Weg nach Amegakure nicht schaffen. Aber das Mädchen winkte weiter und strahlte ihn an. Es blieb ihnen wohl nichts anderes übrig, als mit ihr zu reden. Der Blauhäutige folgte Itachi vom Schiff. Dieser hielt direkt auf das Mädchen zu, die ihrerseits freundlich lächelnd wartete. „Ich euch grüßen.“, sprach sie freudig. Die seltsame Sprechart hatte auch schon den Brief dominiert, trotzdem hatte Kisame gehofft, dass ihr Zielobjekt in gesprochener Sprache besser wäre. „Ich gesehen eure Ankunft und kommen euch abholen.“, säuselte sie mit einem lasziven Unterton. In dem Alter sollte man nicht derart mit Erwachsenen flirten und es war offensichtlich, dass sein Partner ihr gefiel. Der starrte sie einfach nur an. Kisame wüsste zu gerne was das Sharingan hier Entsetzliches offenbarte, dass seinen sonst so beherrschten Kollegen derart aus der Bahn werfen konnte. Er sollte bei der nächsten Gelegenheit fragen, so etwas könnte wichtig für ihr weiteres Vorgehen sein. Er wendete sich wieder der jungen Gesprächspartnerin zu um den Gruß zu erwidern, doch dann blickte er in ihre ungleichen Seelenspiegel. Das eine Auge strahlte in einem traurigen Königsblau, während das Andere seine tiefe Seelenpein in der Farbe reifer Pflaumen herausschrie. All diese Schrecken, die sich unweigerlich in die wunderschönen Irden eingebrannt hatten, standen in einem fast unwirklichen Kontrast zu dem freundlichen Lächeln zu dem sie ihre geschwungenen Lippen zwang. Kisame wurde überschwemmt von der wissenden Ausstrahlung der Blondine. Sie musste einfach das Orakel von Kuchidango sein. Wollte er nicht irgendetwas sagen? Er blickte zu seinem Partner, dessen Gesicht ein warmes Lächeln zierte. „Ich heiße Itachi. Es freut mich dich kennenzulernen.“ Konan ließ ihren Blick über die verregnete Weite Amegakures gleiten. Von dem Turm aus in dem sie die meiste Zeit arbeitete, hatte man eine wunderbare Sicht auf das Dorf. Trotz des Wetters, dass dem Ort eine traurige Ausstrahlung verlieh, fand sie den Anblick der kunstvoll verzierten, hohen Bauwerke einfach wunderschön. Gelegentlich gönnte sie sich eine Pause und ließ dieses Panorama auf sich wirken. Es hatte einfach etwas Beruhigendes an sich. Ruhe konnte sie im Moment einfach brauchen. Keiner ihrer Kollegen schien auch nur die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass der Brief nicht von einem Hochstapler stammt, aber Konan war sich da nicht derart sicher. Sie kannte die ganzen Berichte über das Orakel von Kuchidango und wusste, dass es über Jahrhunderte hinweg Menschen gab, die behauptet hatten ihr begegnet zu sein. Darunter waren nicht nur Dorftrottel, die auch regelmäßig behaupteten von Werwölfen oder Vampiren heimgesucht zu werden, sondern meistens hochrangige Politiker, Rebellenführer und andere Persönlichkeiten, die einen wichtigen Beitrag zur Geschichte geliefert hatten. Zwar war es in dem letzten halben Jahrhundert äußerst still um sie geworden, aber es war nicht unmöglich, dass sie existierte. Zudem war Akatsuki mit seinen Zielen genau die Art von Organisation auf die das Orakel zugehen würde. Pain hatte alle Unterlagen von ihr erhalten und schien seither nicht mehr vollständig auszuschließen, dass sich hier eine Chance, statt einer Bedrohung erhob, aber bei dem Widerwillen der Mitglieder änderte das nicht viel. Die Blauhaarige kannte Sasori kaum, dennoch machte sie sich große Sorgen, dass dieser den entscheidenden Beweis mit seinem Leben bezahlen müsste. Das war nicht die Art nach der Akatsuki arbeiten sollte, aber der Rotschopf hatte deutlich gemacht, dass ihn Nichts von der Mission abhalten könnte. Für ihn schien es einen Verlust seiner Ehre darzustellen an eine derartige Prophezeiung zu glauben. Das Quietschen der Tür riss sie wieder in die Gegenwart. Ihr guter Freund hatte seine Informationsbeschaffung also hinter sich gebracht und war wieder zugegen. Konan wandte sich nicht vom Fenster ab, als sie eine Frage stellte, die sie seit der Versammlung beschäftigte: „Du hast den Beiden den Brief gezeigt?“ Der Orangehaarige trat neben sie. „Nein, nur eine Abschrift.“, antwortete er leise. Ob es nun eine Abschrift oder das Original war interessierte die Blauhaarige weniger, also musste sie wohl deutlicher werden: „Eine Abschrift des kompletten Inhalts?“ Pain schmunzelte als er sie ansah und die gewünschten Informationen preisgab: „Natürlich nicht. Der Teil über unsere Vergangenheit geht niemanden etwas an und die Beteiligung Madaras an unserer Organisation ist ein Geheimnis, dass unsere Mitglieder möglichst nie erfahren werden.“ Es war absolut nicht zu fassen. Sie hatten sich von der Kleinen in ein günstiges Hotel am Stadtrand schleppen lassen, dass genau in ihrem Budget lag und saßen nun mit einem zweiten Abendessen in dem Zimmer, dass er sich diese Nacht mit Itachi teilen würde. Das Mädchen schien absolut begeistert von dem Verlauf der Dinge und löffelte zufrieden ihre Suppe. Unterdessen plauderte Itachi über vergangene Missionen. Zwar gab er dabei keinerlei wirklich geheimen Informationen preis, aber dieses Verhalten war derart untypisch für seinen Partner, dass die Situation geradezu grotesk wirkte. Kisame versuchte schon seit Jahren vergebens dem Uchiha ein wenig Geselligkeit zu entlocken und diesem Mädchen gelang das einfach so. Hier musste einfach ein Plan hinter stecken. Offenbar interessierte Itachi sich für die Hintergründe dieses Briefes und versuchte deshalb diese Taktik, oder er wollte Fluchtversuche eindämmen jetzt wo sie ihre Begleitung schon vor der Versieglung auf gegabelt hatten. Es könnte natürlich auch eine Reaktion auf die scheinbar schockierende Erkenntnis sein, die er mit seinen Sharingan am Hafen gemacht hatte. Es gab tatsächlich einige Möglichkeiten, weshalb der sonst so introvertierte Schwarzhaarige plötzlich aus sich herauskam. Trotzdem irritierte es den ehemaligen Kirinin. Vor Allem aber, ärgerte er sich über die kleine Stimme seines Unterbewusstseins die ihn darauf aufmerksam machte, dass Itachi tatsächlich offen und freundlich sein konnte, es aber zu ihm nie gewesen war. Er fragte sich unwillkürlich, ob er seinem Partner irgendwas getan haben könnte, dass diese Abneigung hervorrief. Da sie jetzt die Gelegenheit hatten, konnten sie ebenso gut ein wenig über das Mädchen herausfinden. Außerdem wurde es langsam Zeit den Redefluss des Schwarzhaarigen zu stoppen, möglichst bevor Kisame sich dazu äußerte. „Nun, du hast uns noch gar nicht verraten, wie du heißt.“, versuchte der Blauhaarige das Gespräch auf ihr Zielobjekt zu lenken. Die Kleine ließ von ihrer Suppe ab und sah nachdenklich zu ihm bevor sie antwortete: „Ich haben viele Namen. Ich seien Orakel von Kuchidango.“ Ja, das hatte sich Kisame schon gedacht und auch wenn es nett war eine Bestätigung zu haben, dass ihnen der Absender des Briefes gegenüber saß, ärgerte er sich über die ausweichende Antwort. „Du hast uns den Brief geschickt, nicht wahr?“, gab Itachi mit einem freundlichen Lächeln von sich. War er denn wirklich der Einzige, der auf eine einfache Frage gerne eine passende Antwort hätte? So etwas läppisches wie einen Namen konnte sie doch wirklich preisgeben. Doch das Mädchen hatte sich bereits wieder seinem Partner zugewandt: „Ich haben geschickt Brief der Prophezeiungen. Ihr bringen mich zu eurem Anführer für Besprechung.“ Das traf es nur fast. Die Besprechung wäre ein Verhör und Kisame konnte sich nicht vorstellen, dass Pain besonders sanft mit Gefangenen umging, auch nicht wenn es sich bei ihnen um kleine Mädchen handelte. Er selbst war hin und her gerissen zwischen der sympathischen Ausstrahlung, die ihn immer wieder überrollte und dem Fakt, dass ihre Art ihm gehörig auf die Nerven ging. Dementsprechend war er sich nicht sicher ob er Mitleid haben sollte. Auf jeden Fall sollte er ihren Eindruck nicht korrigieren um den Erfolg der Mission nicht zu gefährden. Itachi lächelte weiter sanft und nickte zur Bestätigung, dass sie die Kleine zu ihrem Anführer bringen würden. Es war wirklich erstaunlich. In all den Jahren hatte Kisame seinen Partner nicht ein Mal lächeln sehen und jetzt schien er gar nicht mehr damit aufhören zu wollen. Aber der Blauhäutige wollte sich nicht weiter Gedanken über die Psyche seines Partners machen, sondern einen Namen erfahren mit dem er die Kleine ansprechen konnte. „Das Orakel von Kuchidango ist auch wirklich ein schöner Titel.“, begann Kisame. „Aber es ist ziemlich lang. Gibt es keinen Namen mit dem wir dich ansprechen können?“ Der Blick der zweifarbigen Irden lag wieder auf ihm. „Wie es wären, wenn ihr mich nennen bei meinem wahren Namen?“, schlug sie abwesend vor. „Er wurden ermittelt durch altes Ritual von Orden der Kuchidango.“, ergänzte das Mädchen noch. Kisame wartete, doch weiter kam nichts. Sie löffelte wieder ihre Suppe, als sie plötzlich schockiert zum Fenster sah. „Sonne gehen gleich unter. Ich mich werden zurückziehen in mein Zimmer.“, informierte sie die Beiden als sie aufstand und sich zur Tür drehte. So leicht gab ein Shinobi wie Kisame aber nicht auf. „Und wie lautet dein wahrer Name nach diesen Riten?“, versuchte er so ruhig wie möglich zu fragen. Wenn es schon ein derartiger Aufwand war ihren Namen zu erfahren, würde sie Pain sicher an den Rand seiner Geduld treiben bevor auch nur klar ist ob sie allein arbeitet. Wieder erwarten drehte sie sich noch einmal um und sah den Blauhaarigen eindringlich und nahezu verwirrt an. Wunderte sie sich wirklich, dass jemand ihren Namen erfahren wollte, oder hielt sie ihn für zu dumm um zu merken, dass sie seine Frage nicht beantwortete? Ehe sie den Raum verließ, antwortete sie tatsächlich noch: „Der Name seien Mary Sue.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)