Wie ich dich kennen lernte, wie ich dich hassen lernte, wie ich dich lieben lernte von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Wie ich dich kennen lernte - I ----------------------------------------- Wie ich dich kennen lernte, wie ich dich hassen lernte, wie ich dich lieben lernte Die junge Ungarin hechtete durch den Wald. Sie war mal wieder abgehauen, fort von den ganzen Pflichten, die sie dort erwarteten und fort von dem Geschreie und der Diskussionen ihrer Vorgesetzten. Nach einiger Zeit rennen kam sie an ihrem Zielort an. Diese Lichtung hatte sie irgendwann einmal gefunden, aber seitdem war sie nicht mehr hier gewesen. Müde ließ sie sich vor dem Baum auf das Gras fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Endlich konnte sie ihre Gedanken frei baumeln lassen. Sie musste nicht mehr an diese blöden Gesetze denken und auch nicht an ihre Verantwortung. Kaum hatte sie die Augen geschlossen, schlief sie auch schon ein. Der Wald und seine Geräusche beruhigten sie einfach. Als sie langsam wieder ihre Augen öffnete erschrak sie. „Wer bist du?“ Ein Junge war über sie gebeugt und hatte sie gemustert. Reflexartig griff Elizaveta nach ihrem Schwert und stand schnell auf. „Hey, ich habe dich was gefragt. Wer bist du und was willst du in meinem Land?“ Der Junge, der sich über sie gebeugt hatte, hatte sich mindesten genauso erschrocken, wie die Ungarin und war ein paar Schritte zurück gewichen. Erst jetzt viel ihr auf, dass der Junge vollkommen anders aussah, als man es glaubte. Er war sehr blass und hatte rot schimmernde Augen. „Ich bin der deutsche Orden“, antwortete dieser und sah das Mädchen verwirrt an. „Und das ist mein Land, und nicht deines!“ „Pah! Dein Land? Das Stück hier gehört zu meinem Land, zu Ungarn!“, Liz stemmte die Hände in die Hüften und sah den deutschen Orden an. Was bildete der sich eigentlich ein? Sein Land, na von wegen. „Wie heißt du wirklich?“, wollte sie nun wissen, doch ihr wurde die Antwort verweigert. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Ungarn“ „Nun, ich möchte gerne wissen, wer mir denn gegenüber steht. Immerhin siehst du nicht gerade stark aus“, grinsend verschränkte sie die Arme und sah dabei zu, wie ihr neuer Lieblingsfeind ihr einen wütenden Blick zu warf. „Unterschätze deinen Gegner niemals.“ Kurz darauf zog der deutsche Orden sein Schwert, was an seinem Gürtel hang und richtete es auf Ungarn. „Los, ich zeig dir, wie stark ich bin!“ Nun zog auch die Ungarin ihr Schwert. „Oh glaube mir, du wirst es bereuen mich herausgefordert zu haben!“ Mit diesen Worten griff sie den Jungen vor ihr an. Ein breites und selbstsicheres Grinsen zog sich über ihr Gesicht, als der deutsche Orden erschrocken abwehrte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie wirklich angreifen würde, doch so etwas würde er sich nicht bieten lassen. Nach einem mehr oder weniger harten 'Kampf', ließen die beiden sich ins Gras fallen. Die Ungarin lachte leise: „Okay, du bist doch nicht so schwach, wie ich gedacht hatte“ „Sag ich ja“ „Du kannst mich übrigens Liz nennen“ „Gilbert“ Eine Weile sagten die beiden nichts mehr. Vielleicht würden sie beide ja doch noch Freunde werden? Elizaveta erhoffte es sich sehr. Es gab einfach niemanden, mit dem sie draußen herum toben konnte, bei dem sie einfach Kind sein konnte. Und bei Gilbert.. hatte sie die Hoffnung, dass sie es konnte. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und musterte ihn. Er hatte die Augen geschlossen und atmete gleichmäßig, als würde er schlafen. „Hey!“, lachte sie und knuffte ihm in die Seite. „Sollst du schlafen?“ „Ich schlafe nicht!“, beschwerte der Weißblonde sich, konnte sich ein Grinsen aber nicht ganz verkneifen. Eine ganze Weile lagen sie noch da und sahen in den makellosen blauen Himmel, doch langsam wurde es dunkel. Ungarn stand auf. „Ich sollte langsam gehen.“ Mit ihren grünen Augen blickte sie zu Gilbert, der sich auch aufgesetzt hatte. „Sehen wir uns morgen wieder? Dann besetze ich nämlich wieder deinen Wald“, das 'deinen' betonte sie extra und grinste breit. „Meinen Wald also? Da kann ich dich doch nicht alleine drin herum laufen lassen, wer weiß, was du sonst anstellst!“, entrüstete der junge Albino sich gespielt und grinste breit. „Dann bis morgen!“, Elizaveta grinste und lief in die Richtung, wo es nach Hause ging. Irgendwie mochte sie ihn. Zumindest war er interessanter als manch anderes Land, welches sie schon kennengelernt hatte. Den ganzen nächsten Vormittag wartete sie ungeduldig darauf, dass sie endlich verschwinden konnte. Sie hörte sich einen langweiligen Vortrag nach dem anderen an und schlief sogar für ein paar Minuten ein. Wieso musste sie sich das alles anhören? Sie hatte doch eh nicht viel mit zu entscheiden, was ihr Land anging. Kaum war war das letzte Wort gefallen sprang sie auf und rannte hinaus zu den Ställen. Sie sattelte in Windeseile ihr Pferd und sprang auf dessen Rücken. Dann ritt sie zu der Lichtung. Bisher war noch niemand da. Liz stieg ab und ließ sich wieder auf das Gras fallen. Dann würde sie eben warten. Doch lange wartete sie nicht. Gilbert war nur ein paar Minuten später erschienen und wollte sich nun einen Spaß daraus machen, sie zu erschrecken. „Hab dich!“, schrie er und bemerkte zufrieden, wie sie erschrocken zusammen zuckte. Lachend rollte er sich neben sie ins Gras. „Idiot!“, rief die Ungarin lachend, als sie den deutschen Orden erblickte. „Ich dachte schon du kneifst.“ Als dieser wieder gerade neben ihr saß, kicherte sie leise. „Willst du dich als Wiese verkleiden?“ und zog ihm eine Blume aus den Haaren. Diese steckte sie sich hinter das Ohr und fing dabei breit an zu grinsen. „Natürlich, eine bessere Tarnung gibt es doch gar nicht“ Gilbert lachte und lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Baum. „Sag mal, woher kommst du eigentl-“, Liz brach ab. Eigentlich war das eine doofe Frage, sie wusste ja, dass Länder einfach irgendwann auftauchten und plötzlich da waren. Doch der Albino sah zu ihr. Er schien die Frage nicht ganz so ernst zu nehmen wie sie. Denn seine Antwort lautete: „Aus der tiefen dunklen Dunkelheit“ Elizaveta, die ihn wieder schmunzelnd ansah knuffte ihn. „Stimmt, da kommen nur die Idioten her!“ Doch als ob der deutsche Orden das auf sich sitzen lassen würde. Er schmiss sich auf die Ungarin und die beiden rollten lachend und sich ein wenig raufend durch das Gras. „He, du Tonne. Geh runter von mir“, brachte sie lachend und keuchend hervor. Gilbert rollte sich neben sie und lachte leise. So entspannt lachen konnten sie beide schon lange nicht mehr. Immer wurde ihnen gesagt sie sollen ernst bleiben, stärker werden, keinerlei schwäche zeigen. „Komm mal mit, ich will dir was zeigen!“, rief das Mädchen dann plötzlich und sprang auf. Neugierig folgte der Albino ihr. Sie stieg auf ihr Pferd und hielt Gilbert die Hand hin, damit er hinter sie steigen konnte. Als beide auf dem Pferd saßen ritt sie los. Leise kicherte sie, als Gilbert sich erschrocken in ihre Weste krallte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)