Silent smile von kora (Fortsetzung von Quiet teardrops - Ruffy x Nami) ================================================================================ Kapitel 3: Perspektivenwechsel ------------------------------ „Ruffy!! Wenn ich dich erwische, dann bringe ich dich um!!“ Wie immer hörte man den Schrei der Navigatorin auf dem ganzen Schiff. Es war egal, ob man unter Deck war oder nicht. So bemerkte es natürlich auch der Gerufene und tat schnell daran zu verschwinden. Ihm blühte nichts Gutes, so viel stand fest. Denn der Strohhutkäpt’n hatte es doch tatsächlich gewagt, ohne Erlaubnis von Namis Orangen zu essen! Und jeder wusste, dass man das doch lieber lassen sollte. So eigentlich auch er, doch sein Hunger hatte ihn schließlich zu dieser Tat veranlasst. Wie immer. Und wie immer verfolgte die Orangehaarige den Dieb gnadenlos, bis sie ihn dann erwischte und nicht wenige Schläge verteilte. Am Ende lag Ruffy dann auch wie immer wimmernd am Boden, während Nami schon wieder wegging. „Auch wenn du Hunger hast und dir langweilig ist, heißt das nicht, dass du einfach was von meinen Orangen essen darfst, klar?!“, befahl sie dann noch sauer. „Und du kannst ja auch mit Chopper und Lyssop ein wenig verstecken spielen. Immerhin sind wie ja auch nur noch zwei Tage auf See, ehe die nächste Insel kommt.“, fügte sie dann aber wieder ruhiger hinzu, während ein kleines Lächeln ihr Gesicht zierte. „Oh, super Idee, Nami!! Ich such sofort die anderen, damit wir spielen können.“, erwiderte der Schwarzhaarige dann auch begeistert und sprang sofort auf. „Oh Gott… So alt und doch so verspielt…“, murmelte die Navigatorin, als auch sie wegging, um weiter an ihren Karten zu arbeiten, und verdrehte belustigt die Augen. Nun war es wieder still auf der Thousand Sunny. Es gab keine schreiende Nami, keinen rumbrüllenden und nach Essen verlangenden Ruffy und keinen streitenden Zoro oder Sanji. Zur Abwechslung explodierte auch keine Erfindung von Franky oder Lyssop. Ja, heute war ein Tag, wie er vermutlich nur einmal im Jahr stattfand. Das einzige Geräusch das zu vernehmen war, also abgesehen vom Meer und Wind, war ein Schnarchen, das vom Schwerkämpfer kam, welcher es sich auf dem Grasdeck gemütlich gemacht hatte. Und das Rascheln von umgeschlagenen Seiten, da auch Robin den Nachmittag unter dem freien Himmel verbrachte, indem sie auf einer Liege ihr Buch las. Wie immer also. Doch, eine Sache war halt dann doch nicht wie immer. Denn der vermeintliche Schläfer war gar nicht am Pennen, sondern hell wach. Er öffnete nämlich immer wieder seine Augen um der Schwarzhaarigen ein paar Blicke zuzuwerfen. Diese schien es auch nicht zu bemerken, weshalb es so dann doch noch eine Weile weiterging. „Wieso schaust du mich die ganze Zeit an?“, durchbrach plötzlich und ohne Vorwarnung Robins ruhige Stimme die Stille. Natürlich brachte das Zoro total aus der Bahn und er fiel hin, da er sich die ganze Zeit über am Mast gelehnt hatte. „Was?“, brachte er dann aber auch schließlich mit normaler und ein wenig grimmiger Stimme heraus und setzte sich wieder hin. „Ich hab dich gefragt, wieso du mich die ganze Zeit über anschaust.“, wiederholte die Schwarzhaarige ihre Frage, allerdings war ihr Blick wieder auf ihr Buch gerichtet. „Ach, einfach so.“, antwortete er nur und schloss wieder seine Augen. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass sie seine Blicke bemerkt hatte. Er wusste allerdings auch gar nicht so genau, warum er dies überhaupt getan hatte. Normalerweise schaute er die Frau ja auch nicht die ganze Zeit an. Aber gerade…er hatte das ganz unabsichtlich gemacht und es auch nicht mal so richtig gemerkt. Seine Gedanken waren dabei einfach etwas abgeschweift, sodass er seinen Augen überhaupt nicht mehr von ihr gelöst hatte. Denn er hatte sich an eine Tag vor zwei Jahren erinnert, an dem er mit Robin in dieser Stadt war. Damals, als sie auf dem Weg zurück in den East Blue waren und Smoker sie verfolgt hatte. Bis dahin, also bis sie zurück zum Schiff mussten, war es allerdings ein ganz netter Tag gewesen. Anders als er anfangs gedacht hatte… „Wieso muss ich mit dir eigentlich mit?“, fragte Zoro genervt, als Robin sich auf den Weg in die Stadt machte. „Weil du dich allein ganz sicher verläufst.“, antwortete sie allerdings nur und ging weiter, während er ihr eher unfreiwillig folgte. „Das stimmt gar nicht. Ich weiß immer wo ich hin muss, klar? Und selbst wenn, es ist doch eigentlich nicht dein Problem.“, meinte er dann noch und schaute sie skeptisch an. „Eigentlich nicht. Aber ich dachte, dass du mal Lust auf keine Schläge von der Navigatorin hast. Denn die bekommst du ja immer, wenn du zu spät kommst.“, erklärte sie allerdings und musste kichern. „Hhm… Okay, da hast du Recht. Aber wehe du schleppst mich in irgendwelche Klamottengeschäfte, wo ich dann stundenlang warten muss.“, drohte er darauf noch und schaute sie grimmig an. „Keine Angst. Ich denke nicht, dass ich schon wieder neue Anziehsachen kaufen möchte.“, beruhigte sie ihn lächelnd. „Hoffentlich…“ „Macht es dir was aus, wenn wir mal hier rein gehen?“, fragte Robin Zoro, als sie in der Stadt einen Buchladen ausfindig gemacht hatte. „Mir egal. Aber lass es nicht zu lange dauern.“, erwiderte der Schwertkämpfer aber nur und lehnte sich gegen die Hauswand. „Kommst du also nicht mit rein?“, wollte sie deswegen wissen und schaute ihn mit undefinierbarem Blick an. „Nee.. was soll ich denn in einem Buchladen?“, stellte er die Gegenfrage. „Lesen schadet nie. Es kann immer hilfreich sein, mehr zu wissen. Auch in einem Kampf.“, meinte sie daraufhin und lächelte leicht. Aber dann ging sie schon in den Laden hinein und ließ den Schwertkämpfer draußen stehen. Dieser lehnte sich dann wieder gegen das Gebäude und schloss die Augen. Er war eigentlich jetzt schon genervt. Er mochte es aber einfach überhaupt nicht mit Frauen in die Stadt zu gehen. Denn das würde immer lange dauern, soviel stand fest. Allerdings hatte Robin auch Recht… Auf Namis Schläge hatte er noch weniger Lust. Und wenigstens musste er die Archäologin und nicht diese geldgierige Hexe begleiten. Er konnte auch nicht verstehen, wie Ruffy das aushielt. Geschweige denn, was er an ihr fand. Sie war laut, hitzköpfig, wie gesagt, geldgierig, gewalttätig und nervig. Es war zwar nicht so, dass er die Navigatorin überhaupt nicht leiden konnte, doch verstehen konnte er die Gefühle seines Käpt’n ganz sicher nicht. Aber dennoch passten sie ja eigentlich schon gut zusammen: Sie waren beide total durchgeknallt. Zum Glück war Robin nicht so. Sie war ja ruhig und eigentlich normal, auch wenn sie einen seltsamen Humor hatte. Aber mit ihr konnte man sich ja zumindest richtig unterhalten. Und genau in dem Moment, in dem seine Gedanken zu ihr geschweift waren, hörte er auch ihre Stimme seinen Namen sagen: „Zoro? Ich bin hier fertig. Wir können gerne weitergehen.“ Er brummte etwas unverständlich und dann gingen sie schon weiter. Diesmal redeten sie kein Wort sondern gingen stumm ihres Weges. Aber ab und zu ließ er seinen Blick über die Schwarzhaarige schweifen, um dann sofort wieder stur gerade auszusehen. Also eins musste er ja nämlich schon zu geben: Die Frau sah echt heiß aus. Besonders nach den zwei Jahren. Nach etwa ein zwei Stunden, in denen Robin in ein paar Läden gewesen war, blieb Zoro dann stehen und schlug schnell eine andere Richtung ein. „Wohin gehst du?“, fragte sie sofort und drehte sich zu ihm um. „Ich hab Hunger und will was essen.“, antwortete er nur genervt, blieb aber nicht stehen. „Wenn das so ist, können wir gerne was essen gehen. Aber du bist gerade auf dem Weg zum Wald.“ Sofort hielt er inne und machte auf dem Absatz kehrt. Mit rotem Gesicht ging er zurück zu der Frau und ärgerte sich ziemlich über sich selbst. Allerdings sagte er nichts und folgte der Archäologin mit grimmigem Blick. Er wollte nicht zeigen dass es ihm dann doch ein klein wenig unangenehm war. Zum Glück sagte sie aber nichts dazu und steuerte den Weg zu einem Restaurant an. Dort angekommen bestellte Zoro sich selbstverständlich erstmal seinen geliebten Sake und Robin wie immer Kaffee. „Wieso trinkst du eigentlich fast nur Kaffee? Ich mein, sogar zum Mittagessen…“, wollte er dann wissen und lehnte sich mit geschlossenen Augen auf seinem Stuhl zurück, nachdem auch was zu essen bestellt war. „Das könnte ich dich genauso fragen. Immerhin trinkst du eigentlich nur Sake.“, entgegnete sie allerdings und lächelte ihn an. Daraufhin musste wiederum er ein wenig grinsen: „Gut gekontert.“ Nachdem sie fertig waren und bezahlt hatten, machten sie sich wieder zur Einkaufsstraße auf, wo man die meisten Geschäfte fand. Da schlug die Schwarzhaarige dann auch ein schnelleres Schritttempo ein und suchte wohl einen ganz bestimmten Laden. Er fragte sich zwar kurz, wohin sie nun noch wollte, aber im Grunde war es ihm ja egal, weswegen er ihr einfach stumm folgte. Doch als sie dann abrupt stehen blieb schaute er doch auf und staunte nicht schlecht: Robin hatte ihn zu einem Geschäft gebracht, welches nur Schwerter zum Verkauf hatte. Denn auch wenn er gerade keins brauchte so machte es ihm dennoch ein wenig Spaß Katanas zu bestaunen. „Ich habe in einem Laden eben von diesem hier erfahren. Und da du mich heute in mehrere Geschäfte begleitest hast ohne dich wirklich zu beschweren, hab ich mir gedacht, dass du dich freuen würdest.“, erklärte sie dann sofort als er ihr einen fragenden Blick zuwarf, als ob es total selbstverständlich wäre. Daraufhin grinste er ein wenig und ging in den Laden hinein. „Danke.“, war allerdings alles, was er dazu sagte. „Könnten wir dann anschließend noch in einen Angelladen gehen? Ich möchte mir ein paar Sachen zum Fischen besorgen.“, fügte er noch hinzu, während er ein recht besonderes Schwert begutachtete. „Klar, wieso nicht?“, meinte Robin dann lächelnd. Sie waren anschließend allerdings schon wieder zurück zur Sunny, da sie leider kein Angelladen gefunden hatten. Aber viel konnten sie dort gar nicht mehr machen, da ja Ruffy mit Nami kam und das Chaos begann. Ja, aber bis zu diese, Zeitpunkt war der Tag wirklich nicht schlecht gewesen. Immerhin war er recht ruhig, da die Frau ja nicht unbedingt laut oder so war. Eher im Gegenteil und so musste er zugeben, dass er es noch nicht mal sehr schlimm fand, in Läden auf sie zu warten. Vielleicht würde er sich noch ein zweites Mal dazu überreden lassen. Aber nun stand er erst mal auf und streckte sich ein wenig. „Ich geh trainieren.“, meinte er noch, ehe er sich auf ins Krähennest machte und Robin nun allein an Deck ließ. Ihren Blick, der ihm folgte, bemerkte er allerdings nicht mehr. Hosted by Animexx e.V. 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