Vergessen, Verzeihen I von Davorka (Forget, Forgive) ================================================================================ Kapitel 6: Gespräche (1) ------------------------ „Wirst du wegen dem Militär eigentlich öfter weg sein?“ Der Ältere sah Al fragend an. Warum wollte der Kleine das wissen? Machte es ihm etwa etwas aus, dass er weg sein würde? „Na ja… möglich, aber warum willst du das wissen?“ „Na ja… Ich hab etwas Angst vor den anderen… Werden sie mich auch hier besuchen kommen?“ „Ach so! Bestimmt! Außerdem wirst du sicher nicht sehr lange hier sein. Dir geht es ja, abgesehen von deinem Erinnerungsvermögen, sehr gut, also warum sollten sie dich länger als nötig hier behalten?“ „Du hast Recht. Ich werd die anderen, so wie dich, schon kennenlernen und ich werd sie mögen, oder?“ „Sicher! Besonders Pinako wirst du mögen! Sie ist zwar alt, aber für alles zu haben! Sie ist echt nett und die anderen so wieso.“ „Das hört sich gut an. Dann bin ich ja etwas beruhigt, wenn wir solche netten Freunde haben.“ „Ja, das stimmt. Sie waren immer für uns da, wenn wir sie gebraucht haben, sie sind echt sehr gute Freunde. Man kann mit allem zu ihnen kommen, sie haben uns nie verscheucht oder wollten uns nicht haben. Sie waren immer für uns da.“ Nun war es an Al fragend zu schauen. Von was redete da Ed schon wieder? „Was meinst du?“ „Ach nichts!“, winkte Ed ab. „Wir haben früher viele dumme Sachen gemacht, wie junge Jungs eben sind. Sie waren uns aber nie wirklich böse…“ „Ach so, das meinst du…“, lachte Al und Ed schloss die Augen, um das Lachen in sich aufzunehmen und es zu erwidern. Im Zimmer angekommen setzte Al sich sofort auf das Bett während Ed vom Doktor aufgehalten wurde. Danach setzte Ed sich auf einen Stuhl, der neben dem Bett stand. „Hey, wir nennen uns wieder bei den Spitznamen… Macht dir das denn nichts aus?“, wollte Ed wissen. „Ich kenn dich zwar nicht und du könntest mir alles Mögliche erzählen… aber nein, es macht mir nichts aus. So langsam kommt mir doch einiges bekannt vor. Das war wohl der Schock und so…“ Al machte es sich auf dem Bett so richtig gemütlich und lehnte sich zurück. „Ich denke, dass das möglich ist, aber ich bin kein Arzt. Vielleicht sollten wir wieder den Test machen?“ „Ich hab doch vorhin erst an Kabeln gehangen… Nicht schon wieder.“ Ed lachte kurz auf. „Na schön, aber morgen, ok?“ Al nickte. „Sind deine Aufträge vom Militär eigentlich gefährlich?“ Bildete Ed sich das nur ein oder hörte er Sorge aus der Stimme Als? Er machte sich um ihn Sorgen, obwohl er ihn nicht kannte? Da kam ihm wohl mehr bekannt vor als es sollte, was? „Na ja… Sie sind zwar nicht ungefährlich, aber nicht lebensgefährlich, sagen wir es so. Warum fragst du?“ Ed legte den Kopf schief und sah Al fragend an. „Weiß nicht genau, ich hab das Gefühl, dass ich mir normalerweise Sorgen machen würde, wenn ich mein Gedächtnis noch hätte…“ „Ach, ganz ruhig, Al. Du musst dich nicht zwingen mich als Bruder zu behandeln. Sei einfach so, wie du sein willst, ok? Ich komm schon damit klar und ich bin mir sicher, dass du dich nicht ändern kannst, egal was passiert. Ich konnte noch keine Veränderung an dir erkennen, außer dass du nichts mehr weißt, aber das kriegen wir, wie gesagt, wieder hin! Versprochen!“ „Versprochen? Wirklich? Meinst du das ernst? Ed sah ihn verwirrt an. „Natürlich mein ich das ernst, warum sollte ich es nicht ernst meinen?“ Al schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, ich bin nur selbst etwas durcheinander, weißt du? Danke, dass du es mir versprochen hast, ich werd daran festhalten, dass weißt du hoffentlich…?“ „Hey, hey, kein Grund zu entschuldigen… Du kannst nichts für deinen Gedächtnisverlust. Es ist alles gut, okay? Und ja, ich weiß, dass du dich daran erinnern wirst, was weiß ich nicht von dir?“, grinste Ed zum Schluss und wuschelte seinem Bruder durch die Haare. Dieser beschwerte sich lautstark, aber lachte dann. Ed erwiderte es. „Ich bin so froh, dass du lebst, Al, das kannst du mir glauben. Als der Anruf kam, dass du wach wirst, bin ich, so schnell ich konnte, hier her gekommen.“ Al lächelte seinen großen Bruder, an den er sich nicht erinnern konnte, an. Ed tat es ihm gleich. „Danke, so was hört man gerne. Dass ich dir wichtig bin, ist etwas verwirrend für mich, aber ich werde mich daran schon gewöhnen.“ Der Ältere setzte sich neben Al auf’s Bett und sah den Jüngeren mit großen Augen an. „Al! Wir sind Brüder! Du wirst immer wichtiger sein als mein eigenes Leben. Immer! Hörst du? Ich würde alles für dich tun, nur damit du lebst!“ Jetzt war es am den Jüngeren große Augen zu machen. Sein Gegenüber würde alles tun, um ihn am Leben zu erhalten? Alles?! Das musste er erst verdauen. „Das muss ich erst verdauen. Das ist zu viel.“ Ed grinste und kratzte sich leicht am Hinterkopf. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht überfallen, aber das musste mal gesagt werden!“ „Macht nichts, ich muss mich nur daran gewöhnen, dass du für mich dein Leben geben würdest. So was hört man nicht jeden Tag.“ Da musste Ed seinem Kleinen Recht geben. Normalerweise sagte Ed auch so was nicht, aber Al konnte sich an nichts erinnern. Er musste erreichen, dass Al freiwillig bei ihm blieb und nicht abhaute, wenn er ihn mal alleine Zuhause ließ. Er musste Al zeigen, dass er ihm vertrauen konnte. So schnell es eben ging. Ed überwand sich und nahm seinen Bruder wieder in den Arm. „Komm her, Al.“, sagte er dabei und drückte ihn ganz dicht an sich. Al erwiderte die Umarmung. „Wenn du wieder daheim bist, bekommst du von Winry und Pinako erst mal ein Käsekuchen! Was hältst du davon?“ „Käsekuchen? Ich weiß zwar nicht, wie er schmeckt, aber ich es hört sich gut an!“ „Du weißt nicht… ach so… Selbst DAS weißt du nicht mehr?“ „Nein…“ „Was weißt du überhaupt?“ „Ich weiß, dass Central City die Hauptstadt von Amestris ist und so was Allgemeines… Aber persönliches weiß ich gar nichts.“ „Oh, auf jeden Fall magst du Käsekuchen, ach und wunder dich nicht, wenn ich keine Milch trinke, ich hasse Milch.“ „Du hasst Milch?“ „Jaa…“ „Warum das denn?“ „Weil sie nicht schmeckt und Vater sie immer getrunken hat.“ „Du hast unseren Vater nicht gemocht?“ „Nein, nie.“ „Warum?“ „Weil er uns verlassen hat, als wir noch ganz klein waren.“ ____________________________________________________________________________________ Das war es wieder :D Ich hoffe es hat euch wieder gefallen! :) Bis dann, Eure Cassidy :3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)