Just hope von Just_a_Hero (Alice Human Sacrifice) ================================================================================ Kapitel 1: Mein Heer, der kleine Traum -------------------------------------- Es war einmal ein kleiner Traum. Wer ihn träumte weiß man nicht, so klein war der Traum. Der kleine Traum dachte: „Ich möchte nicht einfach so verschwinden wie schaffe ich es nur das die Leute mich ansehen?“ Der kleine Traum dachte und dachte und hatte schließlich eine Idee: „Ich könnte Leute in mich locken und sie ihre eigene Welt erschaffen lassen...“ So verwebte sich der Traum mit seiner Umgebung und formte dass perfekte, kaum berührte Wunderland. Er ließ mich und das andere Volk aus unseren dunklen, ungemütlichen Gefängnis in seinem inneren raus, so das wir unsere neue Heimat betrachten konnten. Ich musste zugeben, dafür dass unser Herr wirklich sehr klein ist, war dieser Ort umwerfend schön. Wir standen auf einen kleinen Innenhof vor einem atemberaubend schönen Schloss. Von diesem Platz führten Wege in alle Richtungen ab. Manche von ihnen mündeten an Märkten, auf denen es alles gab was das Herz begehrt, andere führten zu Bauernschaften und kleinen Häuserfassaden, manche endeten aber auch einfach in Sackgassen, in denen man sich des nachts lieber nicht herumtreibt. Der Weg gegenüber des Schlosses endete vor einer riesigen, golden schimmernden Pforte. Nach dieser kam ein offenes Feld, überseht mit gelben Blumen, dessen Geruch einen zu umschließen schien. Manche Leute würden dies als angenehm und gut riechend bezeichnen, doch ich rümpfte nur die Nase. Solche Anspielung auf das perfekte in dieser Welt waren mir zu offensichtlich, ja fast lächerlich flehend. „Komm zu mir“, hörte ich die leise, kindliche Stimme meines Heern, die von dem Wind in mein Ohr getragen wurde. Mein Kopf schnellte ruckartig in die Richtung aus dem der kaum wahrnehmbare, und doch ernst zunehmende Befehl kam. „Ist etwas?“, Verzweiflung schaute mich mit seinen tief schwarzen Augen besorgt an. Langsam schüttelte ich den Kopf: „Er ruft nach mir.“ Verzweiflung schaute in die gleiche Richtung wie ich: „Dann geh.“ Er gab mir einen kleinen, aber sanften Schubs in Richtung Pforte. Langsam setzte ich mich in Bewegung. Ich wollte nicht gehen, sondern bei Verzweiflung bleibe. Unsicher schielte ich über meine Schulter zurück. Er stand lächelnd da und schüttelte denn Kopf, so das ihm ein paar seiner blonden Strähnen in die Augen fielen: „Wir sehen uns doch bald wieder. Nun geh Liebste, ich möchte nicht dass du Ärger bekommst.“ Ich seufzte wissend und ging über das Feld in Richtung des verwucherten Waldes. Hoffnung... so war mein Name. Meine Mutter sagte an ihrem Sterbebett zu mir: „Du bist die letzte Hoffnung von dem kleinen Traum nicht in Vergessenheit zu geraten. Helfe Ihm! Wenn du es nicht tust wirst du mit ihm untergehen, denn du bist in ihm und so unwiderruflich mit ihm verbunden.“ Ginge es nur um mich würde ich den kleinen, sadistischen Knirps einfach links liegen lassen,doch es geht schon lange nicht mehr nur um mich... Auch wenn es nur um die anderen Dorfbewohner ginge würde ich ihm nicht mehr gehorchen, die interessieren mich sowieso nicht. Doch er ist genauso wie ich mit ihm verbunden und ihm darf einfach nichts passieren. Ich stieß ein bitteres Lachen aus,den ich verzweifelte an meinen Gefühlen für Verzweiflung. Und dies wortwörtlich. Wie hieß es doch so schön? Gengensätze ziehen sich an? Dieser Spruch passte auf jeden Fall zu uns. So in Gedanken versunken betrat ich eine große Lichtung, die sich ohne Vorwahrung vor mir aufgetan hat. „Da bist du ja“, halte die kindliche Stimme weinerlich über die freie Fläche und setzte sich in meinen Kopf fest. „Es war nicht einfach hier hin zu gelangen. Der Weg war lang und überall lagen Äste und andere Sachen im Weg“, gab ich in einen distanzierten Tonfall zurück. „Ja“, quietschte eine vergnügte Stimme in meinen Kopf: „Ist es nicht perfekt? So schön... jeder Mensch würde hier seinen Lieblingsplatz finden. Was ist dein Lieblingsplatz?“ Ich musste mich zusammenreißen nicht gequält zu seufzen: „Ich besitze keinen Lieblingsplatz. Was wollt ihr von mir, mein Herr?“ Der kleine Traum murrte vor sich hin. „Herr?“, fragte ich genervt nach. „Du magst mag ich nicht“, murrte mein Herr weiter. So langsam war ich echt genervt: „Nein, Herr. Ihr irrt euch. Ich mag Sie sehr wohl.“ Die Stimme in meinen Kopf kicherte: „Du lügst für mich.“ Ich nickte: „Ich tu alles für sie.“ Alls hätte ich eine andere Wahl, als ihm zu gehorchen. „Ich will eine Alice!“, verlangte mein Herr. „Wer oder was, mein Herr, ist eine Alice?“, ich war diese unverständlichen Aufgaben leid. „Ein Wesen das die Menschen mich nicht vergessen ließ“, erklärte die Stimme ernst: „Es muss etwas besonderes an sich haben. Es muss mich verzaubern und beeindrucken können. Verstanden?“ Ich nickte. „Gut, dann geh und such“, verlangte der kleine Traum. Ich verbeugte mich tief: „Sehr wohl, mein Herr!“ Ruckartig drehte ich mich um und ging los in Richtung Wald. Doch weit kam ich nicht, denn in der nähe stand Verzweiflung an einem Baum lehnend: „Was wollte er von dir?“ „Ich soll ihm eine Alice finden“, antwortete ich und trat zu ihm. Er strich mir meine Haare aus der Stirn: „Eine Alice?“ „Ja. Ich muss los, sonst wird er ungehalten“, war alles was ich sagte bevor ich ihm einen Kuss auf die Wange drückte und in der Dunkelheit des tiefen Waldes verschwand, um meine Aufgabe zu erfüllen. Kapitel 2: Alice...? -------------------- Ich folgte den Ruf einer außergewöhnlichen Seele in Richtung Schlachtfeld. Kurz vor der Seele öffnete ich die Augen, die ich geschlossen hatte um mich besser auf die Anwesenheit des Wesens zu konzentrieren, und erblickte ein einfaches Zelt. Vorsichtig nährte ich mich diesem. Ich hatte ein ungutes Gefühl. Mir war das ganze nicht geheuer. Langsam streckte ich eine leicht zitternde Hand nach dem Vorhang des Zeltes aus. Hinter dem Vorhang befand sich ein kleiner Raum. In diesem lagen zerstreut einzelne Kleidungsstücke. In der Ecke befand sich eine winzige Schlafnische mit , wie mir schien, tausende über tausende Decken, die sich gleichmäßig hebten und senkten. Leise schlich ich mich ins Zelt um auf die Person unter den Decken zuzugehen. Während ich mich dem schlafenden Wesen nährte betrachtet ich herablassend das Chaos in dem kleinen Zelt. Ganz damit beschäftigt mir die Lebensumstände dieser Person anzuschauen, merkte ich nicht wie grade diese aufwachte. „Was machst du hier?“, fragte eine eindeutig weibliche Stimme. Noch bevor ich reagieren konnte, hielt sie mir von hinten ein Schwert an den Hals. Ich spürte die scharfe Schneide gefährlich nahe an meiner Haut.Ich fragte mich ob sie mir wohl meine unerreichbare Freiheit bringen würde, als die junge Frau das Schwert sinken ließ und mich gewaltsam zu sich umdrehte: „Was machst du hier?“ Ich schluckte und setzte eine gefühllose Maske auf: „Dich holen.“ Sie schaute mich verwundert an: „Wieso?“ Langsam musterte ich sie. Ihr braunes Haar trug sie, wohl aus praktischen Gründen, recht kurz. Ihre braunen Augen schauten mich herausfordernd an. Sie trug ein weißes Nachthemd was ihr nur knapp bis zur Mitte ihres Oberschenkels ging. Nun wo sie so vor mir stand konnte ich feststellen was mich zu ihr geführt hatte. Diese Person war unglaublich mutig. Aber nicht heldenhaft mutig, sondern krankhaft mutig. „Ich habe wirklich eine perfekte Wahl getroffen. Du wirst ihm gefallen“, murmelte ich mehr zu mir selbst als zu meinen Gegenüber. „Was hast du vor?“, fragte sie lauernd als ich einen Schritt auf sie zuging. Teuflisch grinsend streckte ich ihr meine Hand hin: „Werde seine Alice?“ „Was soll ich machen? Kannst du dich nicht einmal klar ausdrücken?“, sie wirkte genervt. Mein Grinsen verblasste: „Komm mit mir. Werde seine Alice.“ „Ich komme nirgendwo mit dir hin. Was denkst du überhaupt wer du bist? Sich einfach abends in mein Zelt zu schleichen und mich entführen zu wollen. Ist dir nicht bewusste dass wir und im Krieg befinden? Hier ist jeder bewaffnet. Und du kleiner Wurm brichst einfach in das nächst beste Zelt ein und versuchst den Besitzer dieses zu entführen? Hast du einen Vogel?“, schrie sie mich an. Ok, nun war sie auf hundert-achtzig. Sie war aber auch schnell reizbar, tze tze tze. „Bitte, komm mit mir. Ich werde dir alles erklären“, ich streckte meine Hand weiter aus. Ihr Blick schien mich zu durchbohren: „Wieso sollte ich mit dir kommen? Was habe ich davon?“ „Ich werde dir alles geben was dein Herz begehrt“, meine Stimme war einschmeichelnd: „Denk doch daran was du besitzen könntest.“ „Du kleiner Wurm willst mir alles geben was ich mir wünsche?“, fragte sie ungläubig. Mein Lächeln wurde wieder breiter: „Alles...Du musst mir nur befehlen es zu tun. Aber erst musst du mir folgen. Ich bin mir sicher dass er dich mögen wird.“ Sie schien unsicher zu werden: „Wer ist er?“ „Mein Heer. Er ist sehr mächtig. Er kann dir alles geben was du begehrst“, antwortet ich einlullend. „Dein Heer? Dann ist er ein einflussreicher Mann?“, fragte sie neugierig. Nun hatte ich sie in meiner Hand. „Natürlich! Er würde dir jeden Wunsch von den Augen ablesen.“, ich kam ihr immer näher: „Bist du es nicht leid, den Schmutz und das Geschrei? Tag für Tag den Tod um dich zu haben, ermüdet dich das nicht? Komm mit mir und ich verspreche dir, du wirst Leben wie eine Prinzessin und behandelt wie eine Königin. Dir wird es an nichts mangeln.“ „Warum? Welche Gründe hat dein Herr mich auszuwählen?“, ihre Stimme wurde immer leiser. „Er sucht seine Alice“, kam es von mir zurück. „Ich heiße nicht Alice“, ihr Blick hing fragend an mir. Diese ewige alles Hinterfragen fing an mich zu nerven: „Oh nein, Alice ist kein Name. Alice ist eine Person die andere Menschen ihn nicht vergessen lässt.“ „Und wie soll das funktionieren?“ „Das würde ich auch gerne wissen“, murmelte ich vor mich hin. Ihr blick wurde abschätzend: „Alles was mein Herz begehrt?“ „Alles!“ „Und ich muss nichts tun als die Menschen deinen Heeren nicht vergessen zu lassen?“ „Ja.“ „Gut“, sie nickte entschlossen: „Ich machs, für mich zu deinen Heeren.“ Ich schaute ihr ins Gesicht und sie blickte mich mit vor Hoffnung glitzernde Augen an. Hoffnung, dass sich ihr Leben verändern würde, dass sie nicht mehr kämpfen müsse. „Wie heißt du?“, fragte ich. „ Sakine Meiko“, kam es wie aus der Pistole geschossen. Ich ging auf sie zu und schmiss mich ihr in die Arme. Sie geriet ins taumeln und während wir fielen flüsterte ich ihr ins Ohr: „Vergiss diesen Namen, Alice.“ Kapitel 3: Nicht von dieser Welt -------------------------------- Wir landeten auf der Lichtung im Wald. Sie hielt mich beschützend in ihren Armen, so dass ich nichts von den Aufprall abbekam. Langsam richtet ich mich auf: „Alles in Ordnung.“ „Geh von mir runter“, mit diesen Worten schubste sie mich weg und sprang auf, um sich dann verwirrt umzusehen: „Wo sind wir hier?“ Ich brauchte etwas länger um wieder auf die Füße zu kommen: „In dem Reich meines Herren.“ „Aber eben waren wir doch noch in meinen Zelt und nun...“, sie drehte sich zu mir um und ging einen bedrohlichen Schritt auf mich zu: „Wo hast du mich hingeschleppt?“ „Wir sind im Reich meines Herren“, wiederholte ich meine Aussage. „Wo ist das Reich deines Heeren?“, fragte sie gereizt. „Überall und nirgendwo“, antwortete ich. „Wie ist das möglich?“, sie kam noch einen Schritt näher. „Na, das Reich ist hier überall“, ich machte eine ausschweifende Geste und schaute ihr dann ins Gesicht: „doch nirgendwo in deiner Welt.“ „Du lügst!“, schrie sie mich an. „Nein“, halte eine kindliche Stimme über die Lichtung: „Sie sagt die Wahrheit.“ Mein Gegenüber drehte sich suchend um: „Wo bist du?“ „Ich bin überall und nirgendwo“, benutzte er die gleiche Antwort wie ich. „Was treibt ihr für ein Spiel mit mir?“, wie von Sinnen klammerte sie sich an ihr Schwert, was sie wohl während des Falles noch in der Hand gehabt hatte. „Er ist dieser Ort“, erklärte ich. „Hoffnung“, quietschte die Stimme voller Freude: „Du bist wieder da.“ Er schien wirklich vergnügt über meine Anwesenheit. Ganz im Gegensatz zu mir, ich freute mich keinesfalls auf die Zeit die auf mich zukommen würde. Eigentlich wollte ich mich nur an Verzweiflung kuscheln und endlich meine vor Müdigkeit brennenden Augen schließen. Mich schaffte das ganze ungemein: „Ich habe die richtige Person gefunden.“ „Das sehe ich“, wurde er wieder ernst: „Was hat dich zu ihr getrieben?“ „Sie ist mutig“, erwiderte ich. „Viele Frauen sind mutig, da hätte ich genau so gut dich nehmen können“, tadelte er mich. „Ich bin nicht so mutig wie sie“, versuchte ich mich aus der Sache herauszureden: „Sie ist auf eine andere Art mutig als ich.“ „Mmmh“, brummte es über die Lichtung und man konnte förmlich spüren wie der kleine Traum uns zu mustern schien. Meine Haut kribbelte und auch der Kriegerin schien es unangenehm zu sein. Trotzig streckte ich das Kinn hoch: „Seit ihr etwa unzufrieden, Herr?“ Die Erde bebte kurz, so als würde der kleine Traum zusammenzucken: „Nein, auf keinen Fall. Sie hat etwas an sich... etwas so krankhaftes... Sie ist perfekt.“ „Dann seit ihr zufrieden Herr?“, meine Stimme wurde gespielt unsicher. „Ja, natürlich. Sie bleibt!“, auch diesmal konnte ich sein leichtes nicken erahnen. „Hallo?“, unterbrach uns eine Stimme neben mir: „Fragt mich auch mal jemand ob ich damit einverstanden bin?“ „Du hast doch zugestimmt“, gab ich verwirrt zurück. Manchmal verstand ich die Menschen wirklich nicht. Erst wollen sie alles und kaum verstehen sie etwas nicht treten sie den Rückzug an. Das ist so feige. „Da wusste ich aber noch nicht dass es sich um etwas so abwegiges handelt“, verzweifelt schaute sie sich um bevor sie sich wieder mir zu wand: „Ich dachte wir würden auf der Erde bleiben. Und das dein Herr ein einfacher sich langweilender Prinz sei.“ „Und die Tatsache in einem magischen Land zu sein behagt dir nicht“, stellte ich fest. „Ja“, sie strich sich nervös durch die Haare: „Ich kämpfe lieber als in irgendeinen verdammten Land außerhalb der Erde zu sein.“ „Also stirbst du lieber mit Schmutz überdeckt als mit Diamanten?“, gab ich zu bedenken. Wenn blicke töten könnten... „Bitte“, vernahm ich eine bekannte Stimme: „Bleib!“ Erschrocken drehte ich mich um und sah Verzweiflung am anderen Ende der Lichtung. Meine Anstalten auf ihn zu zu rennen, um mich ihm in die Arme zu schmeißen, unterband er mit einem Kopfschütteln. Was hatte er? Warum wollte er mich nicht in seinen Armen wissen? Das verstand ich nicht. Als er meinen fragenden Blick bemerkte verdrehte er kaum merklich die Augen und lächelte sanft. Was hatte er vor? „Dein Leben hier wäre so viel angenehmer“, nun schaute er wieder die Kriegerin in dem viel zu kurzen Nachthemd an. Sie starrte zurück. Ihre Augen weit geöffnet. „Pass auf, hinterher fängst du noch an zu sabbern“, murrte ich vor mich hin und bekam sofort einen warnenden Blick von Verzweiflung zugeworfen. „Genau“, mischte sich nun auch unser Herr ein: „Ich werde dir alles geben was du möchtest. Du musst es nur Hoffnung befehlen und sie wird es dir bringen.“ Mir befehlen? Was denkt er sich eigentlich? Das ich mich jetzt auch noch von ihr herum schubsen lasse? „Oder Hoffnung?“, fragte der kleine Traum optimistisch. „Natürlich“, brachte ich nur mit Mühe hervor: „Wie ihr es wünscht, Herr.“ „Bleibst du?“, nun wirkte er wider wie ein kleines Kind, das seine Mutter bittet ihm doch noch eine Geschichte vor zu lesen. „Ich weiß nicht“, gab die Braunhaarige zurück. „Ich bitte dich inständig“, langsam kam Verzweiflung auf uns zu und blieb vor ihr stehen: „Bleib!“ Denn Blick der er ihr schenkte machte mich wahnsinnig. Er lächelte sie mit dem selben liebenswürdigen Lächeln an, wie er es normalerweise nur bei mir tat. „Bleibst du?“, fragte ich sie verbissen und hoffte dass die Antwort nein lauten würde. Doch anstatt mich anzusehen schaute sie nur weiter meinen Freund an und nickte leicht. Dieser lächelte noch breiter. Das laute jubeln von dem kleinen Traum wurde von den Wind der die Kriegerin, unsere Alice, mit Verzweiflung einschloss über die Lichtung getragen. Ich stand außerhalb und füllte mich allein und verraten. Verraten von den, dem ich mein Leben in die Hand legen würde, während ich schlafend neben ihm lag. Um den Körper der Braunhaarigen glitzerte es rot und als der Wind nachließ, sah man dass sie ein rotes Kleid mit weißer Schürze trug. Doch dies schien sie nicht zu bemerken, denn sie war immer noch damit beschäftigt meinen Liebsten anzuschauen. Ich versuchte durch räuspern auf mich aufmerksam zu machen: „Wir sollten gehen bevor es dunkel wird.“ Keiner von den beiden beachtete mich. „Leute?“, meiner Stimme hörte man genau an dass ich ungeduldig wurde. Doch wieder empfing mich schweigen. Lange wartete ich auf irgendeine Reaktion von den beiden, bis Verzweiflung sich um sah und bemerkte dass es langsam anfing zu dämmern: „Wie sollten gehen bevor es dunkel wird.“ Hallo?! Das gleiche habe ich schon vor einer halben Ewigkeit gesagt! Ein kindliches Kichern ertönte: „Wo er recht hat, hat er Recht. Ich wünsche euch eine ruhige Nacht.“ Unseren Herren war anzuhören dass er sich köstlich amüsierte. Verzweiflung verbeugte sich und ich machte es ihm gleich. „Gute Nacht, Herr“, antworteten wir gleichzeitig. „Tschüss“, murmelte Alice. Verzweiflung drehte sich zu ihr um. Ich hörte sie noch miteinander Sprechen als ich fluchtartig die Lichtung in Richtungen Schloss verließ. Dieses Horrorspiel musste ich mir wirklich nicht antun. Kapitel 4: ----------- Ich saß auf den viel zu großen Bett in dem Zimmer dass ich mir mit Verzweiflung teilte. Meine Klamotten hatte ich gegen eine kurze Hose und ein weites Oberteil eingetauscht. Richtige Schlafanzüge besaß ich keine, da ich Nachts meistens Verzweiflungs, mir viel zu großen, Hemden trug. Doch heute wollte ich keines tragen. Lange hatte ich mit den Gedanken gespielt diese Nacht einfach bei einem der anderen Mädchen des Dorfes zu verbringen, doch allein die Tatsache meinen Liebsten nicht bei mir zu wissen behagte mir nicht. So saß ich wartend da, während es draußen Dunkel wurde. Irgendwann konnte ich die Augen nicht mehr offen halten und ließ mich mit einem tiefen Seufzen in eines der Kissen sinken. Die Schwärze, die mich Umfang, war angenehm leise und beruhigte meinen aufgewühlten Geist. Das letzte was ich mitbekam war dass jemand die schwere Holztür schlagartig und übermütig öffnete, doch nach einer Weile langsam und vorsichtig wieder schloss. Das gemurmelte „Ich liebe dich.“ ignorierte ich gekonnt und entglitt in die Welt der Träum. Am nächsten Morgen weckte mich ein Sonnenstrahl, der vorwitzig durch das Fenster lugte, dessen Vorhänge ich wohl vergessen hatte zu zuziehen. Als ich mich umdrehte bewegte sich jemand neben mir und legte einen Arm über mich: „Es tut mir leid.“ „Warum hast du das getan?“, ich drehte mich zu Verzweiflung um: „Kannst du dir überhaupt vorstellen wie weh das getan hat?“ „Ich wollte nur erreichen dass sie bleibt, niemals hätte ich dich damit verletzen wollen“, er legte seinen Kopf auf meine Schulter: „Das musst du mir glauben.“ Lange schaute ich Verzweiflung in die schwarzen Augen, während er mit meinen Haaren spielte. Seufzend wandte ich den Blick ab: „Ich dachte du würdest mich nicht mehr lieben.“ „Das darfst du nie denken“, gab er entgeistert von sich. „Dieser Blick, mit dem du sie angesehen hast... ich dachte nur, dieser Blick würde nur mir gehören“, gab ich erstickt von mir. Er lächelte dieses unwiderstehliche Lächeln und beugte sich über mich um meine Nasenspitze zu küssen. Unwillkürlich rümpfte ich diese. Das machte ich immer deswegen, so sagte er, küsst er sie auch so oft. „Du bist so süß“, Verzweiflung schenkte mir genau den Blick, von den ich dachte dass er nur für mich existieren würde. Mir stiegen Tränen in die Augen. Als mein Liebster diese sah vergrub er sein Gesicht an meinen Hals: „Es tut mir so leid.“ In seiner Stimme lag dieser unbeherrschbare Schmerz, der auch mein Herz zu zerreißen drohte. Die Eifersucht die mich selbst bis tief in die Nacht verfolgt hatte, schrumpfte in sich zusammen. Eine Weile blieben wir so liegen, während ich um meine Tränen ankämpfte. Die Tage zuvor hatten mich geschafft und ich befürchtete dass es in den folgenden Tagen nicht besser werden würde. „Wir müssen los“, gab ich zu bedenken. Verzweiflung ließ mich los um sich zu strecken: „Wo du Recht hast... Hoffnung, egal was kommt, ich liebe dich.“ Ich beugte mich zu ihm und stahl ihm einen letzten Kuss, bevor ich aufstand um mir meine einfache Hose aus einem einfachen Stoff anzuziehen. Als Oberteil klaute ich mir eines der kleineren Hemden von Verzweiflung. Es war schwarz und hatte einen einfachen Schnitt. Ich liebte es die Kleidung von Verzweiflung, sie rochen nach Wald und nasser Erde. Genauso wie mein Traumplatz riechen müsste, wenn ich einen besitzen würde. Ich hörte wie jemand in dem Schloss meinen Namen rief und drehte mich zu meinen Geliebten um: „Ich muss los.“ Sein verständnisvolles nicken machte es nicht leichter der Versuchung zu wieder stehen, wieder zu ihm unter die warme Deck zu kriechen und die Augen zu schließen. Lange vor mich hin starrend stand ich da, bis seine Stimme mich aus den Gedanken riss: „Du solltest gehen.“ „Ich weiß“, gab ich einen gequälten Laut von mir. Langsam drehte ich mich um und verließ den einzigen Raum, der in mir das Gefühl hervorrufte zuhause zu sein. Nur widerstrebend ging ich den langen Korridor, in Richtung des Rufes, entlang. Die Tür, vor der ich stehen blieb, war einen Spalt weit geöffnet. Jemand trat gegen etwas und ich vermutete dass es das Bettgestell gewesen war. Als ich klopfte, antwortete eine gereizte Stimme: „Was wartest du noch, komm endlich rein!“ Ich trat in Alice Schlafgemach: „Du hast gerufen?“ Sie sah mich streng an: „Wo warst du so lange?“ „Ich musste mich erst anziehen“, dies war zwar keine wirkliche Lüge, und selbst wenn es eine gewesen wäre hätte ich kein Problem gehabt sie ihr ins Gesicht zu spucken. Sie führte sich jetzt schon auf wie etwas besseres. Ich konnte Leute nicht leiden, die dachten sie seinen etwas besseres nur weil der kleine Traum sie erwählte. Nein, ich konnte Leute die von kleinen Traum ausgewählt wurden allgemein nicht leiden, egal wie sie sich aufführten. Uns duldete er nur. Als Untertannen schienen wir gut genug, doch erledigten wir unsere Aufgaben nicht mehr sorgfältig genug, brachte er uns um. Anders war es bei denen, die er aussuchte, sie mussten nichts tun und bekamen ein wunschloses Leben dafür. Dies war nicht fair! „Hallo?! Hörst du mir überhaupt zu?“, Alice schnipste mit ihren Fingern vor meinem Gesicht rum. „Verzeihung, ich war mit den Gedanken wo anders“, entschuldigte ich mich, mit einer leichten Verbeugung. „Das habe ich gemerkt“, ihre schlechte Laune schien nicht nach zu lassen: „Ich möchte spazieren gehen und wollte fragen ob du mit kommst.“ „Natürlich“, gab ich erstaunt zurück. Wieso wollte sie dass ich mit ihr ging? Warum ging sie nicht alleine? Sie nickte und mit einem gelangweilten Blick ging sie aus dem Raum und mir blieb nichts anderes übrig als ihr schweigend zu folgen. „Tat er das?“, fragte sie, doch man hörte ihrer Stimme an dass es sie nicht wirklich interessierte. „Ja“, gab ich zurück. Wir trotteten schon seit einer Weile nebeneinander her und erzählten uns kleine Geschichten, die keine von uns vertiefen wollte. Es war mir unangenehm mit ihr durch die Stadt zu gehen. Es war mir allgemein unangenehm Zeit zu verbringen. Wir kamen grade an einen der kleineren Bauernhöfe an. Aus der Ecke des dazugehörigen Hofes erklang Kinderlachen. Es waren die Zwillinge auf die ich gelegentlich aufgepasst hatte. Doch dies war schon lange her, in einer anderen Welt des kleinen Traumes. Verzweiflung kannte ihre Mutter, die damals sehr wegen des Todes ihres Mannes litt. „Hoffnung, Hoffnung“, kamen die beiden Kleinen quietschend auf mich zu gerannt. „Hey ihr beiden“, ich kniete mich hin, um mit ihnen auf Augenhöhe zu sein: „Wie geht es eurer Mutter?“ „Gut“, gaben die beiden gleichzeitig von sich. Sanft lächelnd rubbelte ich erst denn Jungen und dann den Mädchen durch die Haare. Beide verzogen das Gesicht: „Lass das!“ „Wer sind die beiden?“, kam es von oben. Ich blickte in Alice braune Augen, die durchdringend zurück starrten: „Ein paar Nachbarskinder.“ „Gehen wir weiter“, verlangte sie. „Wieso? Ich würde gerne...“, fing ich zwar an, wurde aber durch den Satz „Das ist ein Befehl!“ unterbrochen. „Ich bitte dich nicht, ich verlange dass wir weitergehen“, fügte sie eiskalt hinzu. Hass stieg in mir auf. Hass über den kleinen Knirps, der ihr das alles ermöglichte, über meine Gehorsamkeit, weil ich mich nicht wehren konnte aber vor allem gegen sie, einfach weil sie es war die mich herum scheuchte wie einen kleinen Hund. „Sehr wohl“, gab ich zwischen zusammengebissen Zähnen zurück. Ohne mich von den Zwillingspaar zu verabschieden stand ich auf und ging an Alice vorbei, um mich nach einer weile zu ihr umzudrehen weil sie nicht hinterher kam: „Kommst du oder möchtest Wurzeln schlagen?“ Ohne darauf einzugehen ging sie los. Eine Weile gingen wir schweigen Nebeneinander her. Ich hatte das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben, was nicht ohne Konsequenzen bleiben würde. Doch nach einer Weile fing Alice an zu sprechen: „Wusstest du schon dass....?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)