Just hope von Just_a_Hero (Alice Human Sacrifice) ================================================================================ Kapitel 1: Mein Heer, der kleine Traum -------------------------------------- Es war einmal ein kleiner Traum. Wer ihn träumte weiß man nicht, so klein war der Traum. Der kleine Traum dachte: „Ich möchte nicht einfach so verschwinden wie schaffe ich es nur das die Leute mich ansehen?“ Der kleine Traum dachte und dachte und hatte schließlich eine Idee: „Ich könnte Leute in mich locken und sie ihre eigene Welt erschaffen lassen...“ So verwebte sich der Traum mit seiner Umgebung und formte dass perfekte, kaum berührte Wunderland. Er ließ mich und das andere Volk aus unseren dunklen, ungemütlichen Gefängnis in seinem inneren raus, so das wir unsere neue Heimat betrachten konnten. Ich musste zugeben, dafür dass unser Herr wirklich sehr klein ist, war dieser Ort umwerfend schön. Wir standen auf einen kleinen Innenhof vor einem atemberaubend schönen Schloss. Von diesem Platz führten Wege in alle Richtungen ab. Manche von ihnen mündeten an Märkten, auf denen es alles gab was das Herz begehrt, andere führten zu Bauernschaften und kleinen Häuserfassaden, manche endeten aber auch einfach in Sackgassen, in denen man sich des nachts lieber nicht herumtreibt. Der Weg gegenüber des Schlosses endete vor einer riesigen, golden schimmernden Pforte. Nach dieser kam ein offenes Feld, überseht mit gelben Blumen, dessen Geruch einen zu umschließen schien. Manche Leute würden dies als angenehm und gut riechend bezeichnen, doch ich rümpfte nur die Nase. Solche Anspielung auf das perfekte in dieser Welt waren mir zu offensichtlich, ja fast lächerlich flehend. „Komm zu mir“, hörte ich die leise, kindliche Stimme meines Heern, die von dem Wind in mein Ohr getragen wurde. Mein Kopf schnellte ruckartig in die Richtung aus dem der kaum wahrnehmbare, und doch ernst zunehmende Befehl kam. „Ist etwas?“, Verzweiflung schaute mich mit seinen tief schwarzen Augen besorgt an. Langsam schüttelte ich den Kopf: „Er ruft nach mir.“ Verzweiflung schaute in die gleiche Richtung wie ich: „Dann geh.“ Er gab mir einen kleinen, aber sanften Schubs in Richtung Pforte. Langsam setzte ich mich in Bewegung. Ich wollte nicht gehen, sondern bei Verzweiflung bleibe. Unsicher schielte ich über meine Schulter zurück. Er stand lächelnd da und schüttelte denn Kopf, so das ihm ein paar seiner blonden Strähnen in die Augen fielen: „Wir sehen uns doch bald wieder. Nun geh Liebste, ich möchte nicht dass du Ärger bekommst.“ Ich seufzte wissend und ging über das Feld in Richtung des verwucherten Waldes. Hoffnung... so war mein Name. Meine Mutter sagte an ihrem Sterbebett zu mir: „Du bist die letzte Hoffnung von dem kleinen Traum nicht in Vergessenheit zu geraten. Helfe Ihm! Wenn du es nicht tust wirst du mit ihm untergehen, denn du bist in ihm und so unwiderruflich mit ihm verbunden.“ Ginge es nur um mich würde ich den kleinen, sadistischen Knirps einfach links liegen lassen,doch es geht schon lange nicht mehr nur um mich... Auch wenn es nur um die anderen Dorfbewohner ginge würde ich ihm nicht mehr gehorchen, die interessieren mich sowieso nicht. Doch er ist genauso wie ich mit ihm verbunden und ihm darf einfach nichts passieren. Ich stieß ein bitteres Lachen aus,den ich verzweifelte an meinen Gefühlen für Verzweiflung. Und dies wortwörtlich. Wie hieß es doch so schön? Gengensätze ziehen sich an? Dieser Spruch passte auf jeden Fall zu uns. So in Gedanken versunken betrat ich eine große Lichtung, die sich ohne Vorwahrung vor mir aufgetan hat. „Da bist du ja“, halte die kindliche Stimme weinerlich über die freie Fläche und setzte sich in meinen Kopf fest. „Es war nicht einfach hier hin zu gelangen. Der Weg war lang und überall lagen Äste und andere Sachen im Weg“, gab ich in einen distanzierten Tonfall zurück. „Ja“, quietschte eine vergnügte Stimme in meinen Kopf: „Ist es nicht perfekt? So schön... jeder Mensch würde hier seinen Lieblingsplatz finden. Was ist dein Lieblingsplatz?“ Ich musste mich zusammenreißen nicht gequält zu seufzen: „Ich besitze keinen Lieblingsplatz. Was wollt ihr von mir, mein Herr?“ Der kleine Traum murrte vor sich hin. „Herr?“, fragte ich genervt nach. „Du magst mag ich nicht“, murrte mein Herr weiter. So langsam war ich echt genervt: „Nein, Herr. Ihr irrt euch. Ich mag Sie sehr wohl.“ Die Stimme in meinen Kopf kicherte: „Du lügst für mich.“ Ich nickte: „Ich tu alles für sie.“ Alls hätte ich eine andere Wahl, als ihm zu gehorchen. „Ich will eine Alice!“, verlangte mein Herr. „Wer oder was, mein Herr, ist eine Alice?“, ich war diese unverständlichen Aufgaben leid. „Ein Wesen das die Menschen mich nicht vergessen ließ“, erklärte die Stimme ernst: „Es muss etwas besonderes an sich haben. Es muss mich verzaubern und beeindrucken können. Verstanden?“ Ich nickte. „Gut, dann geh und such“, verlangte der kleine Traum. Ich verbeugte mich tief: „Sehr wohl, mein Herr!“ Ruckartig drehte ich mich um und ging los in Richtung Wald. Doch weit kam ich nicht, denn in der nähe stand Verzweiflung an einem Baum lehnend: „Was wollte er von dir?“ „Ich soll ihm eine Alice finden“, antwortete ich und trat zu ihm. Er strich mir meine Haare aus der Stirn: „Eine Alice?“ „Ja. Ich muss los, sonst wird er ungehalten“, war alles was ich sagte bevor ich ihm einen Kuss auf die Wange drückte und in der Dunkelheit des tiefen Waldes verschwand, um meine Aufgabe zu erfüllen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)