Lady Royale von June (Oscar 's Versprechen) ================================================================================ Prolog: Der Sturm auf die Bastille ---------------------------------- Hallo! Diese Geschichte basiert auf tatsächlichen Geschehnissen und den erfundenen Charakteren aus Lady Oscar. Natürlich mußte ich auch noch ein paar Randcharas ergänzen. Inhalt: Hauptsächlich gehts um die Tochter von Marie Antoinette. Und deren Entwicklung und Aufwuchs im Hause Grandier. Nach ihrer Entlassung aus dem Tulerien, als letztes überlebendes Mitgleid der Bourbonen, wird sie mit ihrer Halbschwester ausgetauscht und zur Familie Grandier gebracht, die in der Normandie lebt. Oscar und André sind von nun an die Eltern der 16jährgien Marie Thérèsé. ----------------------------------------------------------------------------- Prolog Wir schreiben den 13.07.1789, den Tag vor dem Sturm auf die Bastille. Nachdem Oscar und André die Nacht miteinander verbracht haben, reiten die Beiden geschwind, mit den Sonnenaufgang , zur Kaserne. Dort hält Oscar eine ehrliche Rede und dankt als Kommandant der königlichen Söldnergruppe ab. Ihre Soldaten jetzt Freunde lassen sie jedoch nicht gehen. Zusammen patrouliieren sie durch die aufgebrachten Straßen von Paris, den scheinwahrend den königlichen Hof schützend, haben sie sich bereits auf die Seite des Volkes gestellt . Wie durch ein Wunder werden die Gruppe und Oscar nicht verletzt. Am nächsten Tag, beginnt die Besatzung der Bastille die Bevölkerung zu bombardieren. Lady Oscar erhebt ihren Säbel bekommt in dem Augenblick, als der Befehl erklingen sollte, jedoch einen Hustenanfall und bricht zusammen. Alain trägt die nun bewusstlose Lady in eine Seitengasse, wo auch André mit Sehproblemen geplagt wird. Oscar erwacht und spuckt Blut. Alain befielt den Beiden Paris sofort zu verlassen. Beide reiten geschwind davon. Alain winkt ihnen zu und lächelt. Derweil übernimmt ein ehemaliger Soldat Oscars das Kommando, er wird anstatt Lady Oscars wenig später durch einen Kugelhagel getötet. Eine Stunde später wird auf der Bastille die weiße Fahne gehisst. Kurz darauf wird der General und adelige Soldaten durch die Hände des Volkes getötet. André und Oscar ritten einen Tag und eine Nacht bevor sie sich zu einer längeren Pause trauten. Mit dem Sonnenaufgang kamen sie in Arras an. Wunderschöne Stadt am Meer, flüsterte Oscar leise für sich. Wie glücklich sie hier doch stets gewesen war. Sie mieteten sich im örtlichen Gasthof ein und der Wirt begrüßte sie freundlich. Wußte er doch schon hier, das Oscar de Jarjayes ihrem Rang und Titel abgeschworen hatte. Glücklicherweise war gerade ein Arzt in diesem Gasthof, da Oscar nun vollends am Ende ihrer Kräfte stand und in sich zusammensackte. Drei Tage lang schlief sie und bemerkte nichts um sich herum. André schlief im Nebenzimmer und auch er hatte strickte Bettruhe erhalten. Sein Auge schmerzte unter dem Druckverband, der Arzt hatte eine neuartige Operationsmethode an ihm vorgenommen. Was konnte schon schief gehen, da er bald sowieso vollkommen erblinden würde. Wenn er nur noch vorher Oscars blaue Augen hätte sehen können. Oscar erwachte nach den prophezeiten drei Tagen und man teilte ihr mit, dass eine vollständige Genesung nur am Meer erfolgen kann. Oscar stimmt einer Umsiedlung nach Dieppe in die Normandie zu, allerdings erst wenn es André wieder besser ginge. --- FORTSETZUNG FOLGT --- Kapitel 1: Die köngiliche Familie --------------------------------- Es war Anfang Oktober, Oscar saß am Fenster und beobachtete die Vögel am Himmel. Sie war überglücklich. Seit über 3 Monaten war sie nun Andrés Frau. Sie hatten in diesem Zimmer geheiratet, da beide das Haus nicht verlassen konnten. Eine richtige Feier hatte es nicht gegeben, diese würde aber sofort in Dieppe, ihrer neuen Heim in der Normandie, nachgeholt werden. Andrés Augen waren immer noch nicht ganz verheilt und durften nicht dem starken Tagesicht ausgesetzt werden. Dafür hatte er gute Aussichten auf dem unverletzten Auge wieder vollkommen sehen zu können. Auch das erblindete Auge hatte die ersten Reflexe wieder aufgenommen. Sie lehnte sich zurück und fächerte sich Luft zu. Es war doch eine merkwürdig stickige Luft hier. Es klopfte und Oscar lies eintreten. Der Arzt kam herein und stellte seinen Koffer auf einen Stuhl und gesellte sich zu Oscar. Sie lächelte. "Bonjour Monsieur Lapullion!" Er nickte freundlich zurück. "Bonjour, meine liebe Madame Grandier." Oscar zuckte innerlich zusammen, es war noch zu ungewohnt für sie mit Madame Grandier angesprochen zu werden. "Ich hoffe, ihr habt euch gut erholt? Habt Ihr noch starken Husten?" Oscar grinste: "Nein, Doktor. Mit geht es gut, wie schon seit langem nicht mehr." Es klopfte wieder und Andrés Großmutter kam herein. Sie war jetzt seit fast 2 Wochen hier und kümmerte sich nun wieder um ihre beiden Zöglinge. Sie ging schnurstracks auf die beiden am Fenster zu. Sie zupfte an einem Taschentuch herum. Oscar sah sich verwundert an. "Was habt ihr Grand-mére?" Sie seufzte auf. "Die königliche Familie wurde heute morgen in die Tuilerien gebracht!" Oscar senkte ihren Kopf: "Dort hat doch seit undenkbaren Zeiten keiner gewohnt. Ich verstehe das Volk, es will das der König sieht wie es in Paris aussieht!" "Niemand bis auf engste Vertraute der Familie dürfen in den Palast.", fügte Oscars ehemaliges Kindermädchen noch hinzu. Der Arzt überlegte: "Der König gehört zu seinem Volk, die Bourbonen haben sich viel zu lang in Versailles versteckt. Hätten sie in Paris gewohnt, wäre dem König vielleicht schnell aufgefallen, wie es um Frankreichs Wirtschaft steht." Oscar seufzte leise auf. "Es ist noch nicht zu spät. Das Volk hätte die königliche Familie sofort töten können. Also müssen sie doch noch was für sie empfinden!" Der Arzt hüstelte: "Naja, wenn ihr meint!" Oscars Blick wurde streng. "Doktor, ich stehe nicht mehr im Dienst der königlichen Garde. Meinen Rang und Titel habe ich für mich und meinen Mann für meine Überzeugung das Richtige zu tun aufgegeben. Ich werde jetzt nicht umkehren! Ihr könnt also frei reden! Was meint ihr wird geschehen?" Der Doktor hüstelte erneut, begann seinen Arztkoffer zu öffnen und holte das Stethoskop hervor. Oscar entblößte Schultern und Rücken. "Nun, ich glaube, dass die Revolution jetzt erst richtig beginnen wird. Robespierre hat große jedoch radikale Veränderungen geplant und wird diese auch durchsetzen." Oscar holte ein paar Mal tief Luft und atmete aus : "Der König ist immer noch König! Erst wenn er sein Amt niederlegt oder ein Beschluss über ihn vorliegt, tritt die Nationalversammlung ein!" Der Arzt schwieg und untersuchte Oscar nun gründlich. Mit einemal wurde er stutzig und machte noch ein paar andere Tests. Er bat sie sich hinzulegen. Oscars Amme faltete die Hände. "Doktor, was haben Sie?" Er überlegt und legte sein Stethoskop zurück in den Koffer und Oscar knöpfte ihr Hemd wieder zu. Er schloss mit einem Klick den Koffer. Er lächelte. "Der jungen Lady geht es, soweit ich beurteilen kann, gesundheitlich gut. Ich werde aber noch eine andere Diagnose zu rate ziehen. Ich bin mir meines Urteils noch nicht sicher!" Mit den Worten verließ der Arzt das Zimmer. Zwei Wochen vergingen und André wurden nun entgültig unter Arztaufsicht die Augenbinden abgenommen. Oscar wurde derweil in Nebenzimmer von einer Ärztin untersucht. Im aufgehenden Licht der Sonne konnte er seine Umgebung bereits klar erkennen. Der Arzt testete mit einer Kerze die Reflexe des rechten Auges. Entschied sich aber, dass die Augenbinde noch für das rechte Auge bestehen sollte. André stand auf und zog sich schnell an. Er fühlte sich wohl und voller Energie. Ein wenig später trat er in das Nebenzimmer, um seine geliebte Oscar zu sehen. Sie war allein und knöpfte gerade ihre Bluse zu, als er das Zimmer betrat. Ihre wunderschönen Augen und das goldene, offene Haar was sich um die Schultern über den Rücken kräuselte leuchteten im Schein der Sonne. Sie stand am Fenster und André kam näher. Liebevoll umarmte er sie und lächelte, als Oscar ihm die Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. "Wie geht es dir, meine geliebte Oscar?" Sie lächelte und ihre Augen strahlten richtig. "André, ich habe eine frohe Botschaft zu verkünden! Wir bekommen ein Kind!" Die nächsten Wochen waren recht hektisch. Oscar hatte von André das Verbot erhalten überhaupt etwas zu tun. Zwar war sie mittlerweile seine Frau, aber die Erziehung die sie genossen hatte, war so stark, dass sie sich in ihrem freien Wesen nicht einschränken lies. Sie trug noch stets Hosen und Hemd, anstatt Kleider. Sie würde sich demnächst welche Anfertigen lassen. Sie spazierte stundenlang durch Arras Wälder und dachte nicht mehr so oft an die blutigen Revolten in Paris. Jetzt war es still und doch waren die Bürger unglücklich. Oscar hielt sich gerade im Garten des Gasthofes auf und besah sich die wunderschönen Rosen, bis sie spürte wie ihr ein Umhang über die Schultern gelegt wurde. Sie wandte sich um und sah Andrés Gesicht. Sie lächelte. "André! Ich danke dir!" Er setzte sich neben sie. "Du brauchst jetzt die allerhöchste Ruhe und Schutz!" Sie lächelte. "André ich weiß was gut für mich ist." Er nickte, sie umzustimmen war jetzt sinnlose Zeitverschwendung. Er reichte ihr einen Brief und sie öffnete ihn. Es war das Testament ihres Vaters. --- FORTSETZUNG FOLGT --- Tja, der nächste Teil! Der nächste wird länger. Versprochne! Kritik und Lob sind immer herzlich willkommen! Spidey Kapitel 2: Das Testament ------------------------ Mit zitternden Händen öffnete sie den Brief den André ihr überreichte. Eine innere Unruhe kam in ihr auf und schmerze ihr Herz. Ihr Vater war ihr stets ein guter Vater gewesen, obwohl er es nicht immer leicht mit ihr hatte. Er war an jenem Tag gestorben, in der Bastille. Eine Gewehrkugel traf ihn direkt in den Kopf. André hatte es von seiner Großmutter erfahren. Natürlich hatte er seiner Oscar nur etwas von einem schnellen Tod gesagt. Oscar überflog die wenigen Zeilen. Er hinterließ ihr alles seine irdischen Güter, trotz allem was sie getan hatte. Sie hatte den Adel und Ihre Familie verraten. Und er vermachte ihr alles. Sie faltete den Brief zusammen und steckte ihn in den Umschlag zurück. Dann sah sie ihrem Mann in die Augen. "André, meinst du mein Vater war stolz auf mich?" André umschlag sie und hielt sie schützend im Arm. "Natürlich, Oscar. Er liebte dich mehr, als irgendetwas sonst!" Die Wochen zogen ins Land und der Herbst war nun richtig da. An einem der letzten sonnigen Oktobertage zogen André und Oscar samt Großmutter nach Dieppe. Der Wunsch ihres Vaters, das alte Anwesen zu übernehmen konnte Oscar nicht erfüllen. Sie beauftragte einen Makler es zu verkaufen. Dieser kam lediglich mit der Nachricht zurück, dass das Haus geplündert, aber nicht in Brand, gesteckt worden war. Und nur in einem einzigen Zimmer war alles unberührt. Es war Oscars ehemaliges Zimmer. Weiße, verbrannte Kerzenstummel verrieten, dass die Plünderer wohl doch gewusst haben, wer in diesem Zimmer zu Hause gewesen war. Für das Pariser Volk waren die Helden Oscar und André gestorben. Nur ihre Soldaten und ihr guter Freund Alain wussten, dass sie noch irgendwo lebten. Das Haus in Dieppe war nicht besonders groß, aber für Sie drei bald vier würde es mit Sicherheit reichen. Schafe hüten war die eine der Möglichkeiten Geld zu verdienen. Oscar hatte zwar genug Geld, auf dass sie Jahre versorgt waren, aber André wollte unbedingt arbeiten. Als Ex- Soldat nahm ihn jeder auf. Er arbeitete nun in einem Kaufladen und verdiente recht gut. Oscar verbrachte die kurzen Tage draußen und genoss die gute, kalte Luft, die stetig zur Besserung führte. Ihr anfängliche Befürchtung, dass ihrem Kind etwas geschehen könnte, verging schnell. Auch heute saß sie in einem angenehmen Stuhl, der mit Schafsfell ausgepolstert war. Ihre Haare trug sie heute ausnahmsweise mal offen aber mit einer dicken Wollmütze auf dem Kopf. Ihr Stand als Ehefrau brachte ein paar neue und ungewohnte Pflichten und Regeln ein. Die örtlich ansässige Schneiderin hatte für Oscar normale und Umstandskleider genäht. Mittlerweile hatte sie sich an die weiten Stoffe gewöhnt. Auch heute trug sie ein Kleid, obwohl sie manchmal noch wehmütig an die bequemen Hosen und leichten Hemden dachte. Sie kuschelte sich noch tiefer in die dicke Decke ein und beobachtete die Möwen im Wind. Die Tür ging auf und ihr ehemaliges Kindermädchen trat mit auf den Hof. "Lady Oscar, kommt bitte rein, ihr verkühlt euch sonst noch!" Oscar nickte und stand mühsam auf. Im gemütlichen Wohnzimmer kuschelte sie sich in den schweren Sessel am Kamin und genoss zusammen mit ihrem Kindermädchen den Tee. "Wie spät ist es?" , fragte Oscar. "Gleich 6 Uhr!" Oscar lächelte. "Dann wird André bald da sein!" Doch André kam erst zwei Stunden später zu seinen beiden besorgen Frauen nach Hause. Eine wichtige Meldung erreichte sie selbst hier in abseitsgelegenen Dieppe. André setzte sich an den Kamin und wärmte sich auf. Mit bedrückter Stimme erzählte er warum er zu spät gekommen war. "Der König wurde von seiner Familie getrennt. Er sitzt nun in Einzelhaft im ersten Stock des Temple." Den Damen verschlug es die Sprache. Oscar schloss bedächtig die Augen und umklammerte ihren Becher. "Dann wird ihm wohl bald der Prozess gemacht! So kurz vor Weihnachten, zerreißen sie die Familie." André nickte. Nach der in Einzelinhaftierung von König Louis XVI geschieht bis zum 11.12.1792 nichts. Draußen fielen die ersten Schneeflocken und Oscar mühte sich mit Ihrer Haushaltshilfe Jaqueline, die André extra angestellt hatte um Oscar und seine Großmutter zu entlasten, ab Weihnachtsplätzchen zu machen. Sie hatte früher nie viel Aufhebens um Weihnachten gemacht, wollte aber ihr ersten Weihnachten in diesem Haus richtig feiern. Eingeladen waren unter anderem der örtliche Arzt Moulier, Pfarrer Rouge und ihre Nachbarn, ein gleichaltriges Ehepaar namens Fellier. Susanne und Robert Fellier waren liebe Menschen, die Oscar und André von Anfang an halfen. Robert und André arbeiteten sogar im gleichen Laden. Susanne war im 9ten Monat schwanger und erwartete ihr Baby jeden Tag. Oscar wollte ihren Gästen und natürlich ihrem Mann ein wunderbares Weihnachten bereiten. So knetete sie den Teil für den Kuchen voller Hingabe. In diesen Zeiten vergaß sie oft, wie sie noch vor einem Jahr im in der königlichen Armee gedient hatte. Ihre Zeiten als aufständische mutige Beschützerin der einstigen Dauphine und späteren Königin von Frankreich Marie Antoinette waren lange vorbei. Am Abend saß sie verträumt am Kamin und beobachtete wie die Schneeflocken immer dicker wurden. Plötzlich spürte sie einen heftigen Stoß in meiner rechten Bauchwand, die mir schockartig den Atem nahm. Sie hielt sofort ihre Hand auf die Stelle und spürte wie sich etwas unter dieser bewegte. Oscar lehnte sich zurück, dass Baby hatte sich beruhigt. Das erstemal spürte sie wirklich, was es bedeutete Mutter zu werden. Für etwas wirklich einzigartiges verantwortlich zu sein! Es war der 11.12.1792 als André und Oscar die Botschaft von der Prozessaufnahme des Nationskonvents gegen König Louis XVI durch Robert Fellier erhielten. Es folgte ein Monat an dem Oscar jeden Tag an die vergangenen schönen Zeiten dachte. Oft saß sie allein am Strand und grübelte darüber nach, ob sie das Königspaar nicht hätte besser beschützen können. --- FORTSETZUNG FOLGT --- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)