Lady Royale von June (Oscar 's Versprechen) ================================================================================ Kapitel 1: Die köngiliche Familie --------------------------------- Es war Anfang Oktober, Oscar saß am Fenster und beobachtete die Vögel am Himmel. Sie war überglücklich. Seit über 3 Monaten war sie nun Andrés Frau. Sie hatten in diesem Zimmer geheiratet, da beide das Haus nicht verlassen konnten. Eine richtige Feier hatte es nicht gegeben, diese würde aber sofort in Dieppe, ihrer neuen Heim in der Normandie, nachgeholt werden. Andrés Augen waren immer noch nicht ganz verheilt und durften nicht dem starken Tagesicht ausgesetzt werden. Dafür hatte er gute Aussichten auf dem unverletzten Auge wieder vollkommen sehen zu können. Auch das erblindete Auge hatte die ersten Reflexe wieder aufgenommen. Sie lehnte sich zurück und fächerte sich Luft zu. Es war doch eine merkwürdig stickige Luft hier. Es klopfte und Oscar lies eintreten. Der Arzt kam herein und stellte seinen Koffer auf einen Stuhl und gesellte sich zu Oscar. Sie lächelte. "Bonjour Monsieur Lapullion!" Er nickte freundlich zurück. "Bonjour, meine liebe Madame Grandier." Oscar zuckte innerlich zusammen, es war noch zu ungewohnt für sie mit Madame Grandier angesprochen zu werden. "Ich hoffe, ihr habt euch gut erholt? Habt Ihr noch starken Husten?" Oscar grinste: "Nein, Doktor. Mit geht es gut, wie schon seit langem nicht mehr." Es klopfte wieder und Andrés Großmutter kam herein. Sie war jetzt seit fast 2 Wochen hier und kümmerte sich nun wieder um ihre beiden Zöglinge. Sie ging schnurstracks auf die beiden am Fenster zu. Sie zupfte an einem Taschentuch herum. Oscar sah sich verwundert an. "Was habt ihr Grand-mére?" Sie seufzte auf. "Die königliche Familie wurde heute morgen in die Tuilerien gebracht!" Oscar senkte ihren Kopf: "Dort hat doch seit undenkbaren Zeiten keiner gewohnt. Ich verstehe das Volk, es will das der König sieht wie es in Paris aussieht!" "Niemand bis auf engste Vertraute der Familie dürfen in den Palast.", fügte Oscars ehemaliges Kindermädchen noch hinzu. Der Arzt überlegte: "Der König gehört zu seinem Volk, die Bourbonen haben sich viel zu lang in Versailles versteckt. Hätten sie in Paris gewohnt, wäre dem König vielleicht schnell aufgefallen, wie es um Frankreichs Wirtschaft steht." Oscar seufzte leise auf. "Es ist noch nicht zu spät. Das Volk hätte die königliche Familie sofort töten können. Also müssen sie doch noch was für sie empfinden!" Der Arzt hüstelte: "Naja, wenn ihr meint!" Oscars Blick wurde streng. "Doktor, ich stehe nicht mehr im Dienst der königlichen Garde. Meinen Rang und Titel habe ich für mich und meinen Mann für meine Überzeugung das Richtige zu tun aufgegeben. Ich werde jetzt nicht umkehren! Ihr könnt also frei reden! Was meint ihr wird geschehen?" Der Doktor hüstelte erneut, begann seinen Arztkoffer zu öffnen und holte das Stethoskop hervor. Oscar entblößte Schultern und Rücken. "Nun, ich glaube, dass die Revolution jetzt erst richtig beginnen wird. Robespierre hat große jedoch radikale Veränderungen geplant und wird diese auch durchsetzen." Oscar holte ein paar Mal tief Luft und atmete aus : "Der König ist immer noch König! Erst wenn er sein Amt niederlegt oder ein Beschluss über ihn vorliegt, tritt die Nationalversammlung ein!" Der Arzt schwieg und untersuchte Oscar nun gründlich. Mit einemal wurde er stutzig und machte noch ein paar andere Tests. Er bat sie sich hinzulegen. Oscars Amme faltete die Hände. "Doktor, was haben Sie?" Er überlegt und legte sein Stethoskop zurück in den Koffer und Oscar knöpfte ihr Hemd wieder zu. Er schloss mit einem Klick den Koffer. Er lächelte. "Der jungen Lady geht es, soweit ich beurteilen kann, gesundheitlich gut. Ich werde aber noch eine andere Diagnose zu rate ziehen. Ich bin mir meines Urteils noch nicht sicher!" Mit den Worten verließ der Arzt das Zimmer. Zwei Wochen vergingen und André wurden nun entgültig unter Arztaufsicht die Augenbinden abgenommen. Oscar wurde derweil in Nebenzimmer von einer Ärztin untersucht. Im aufgehenden Licht der Sonne konnte er seine Umgebung bereits klar erkennen. Der Arzt testete mit einer Kerze die Reflexe des rechten Auges. Entschied sich aber, dass die Augenbinde noch für das rechte Auge bestehen sollte. André stand auf und zog sich schnell an. Er fühlte sich wohl und voller Energie. Ein wenig später trat er in das Nebenzimmer, um seine geliebte Oscar zu sehen. Sie war allein und knöpfte gerade ihre Bluse zu, als er das Zimmer betrat. Ihre wunderschönen Augen und das goldene, offene Haar was sich um die Schultern über den Rücken kräuselte leuchteten im Schein der Sonne. Sie stand am Fenster und André kam näher. Liebevoll umarmte er sie und lächelte, als Oscar ihm die Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. "Wie geht es dir, meine geliebte Oscar?" Sie lächelte und ihre Augen strahlten richtig. "André, ich habe eine frohe Botschaft zu verkünden! Wir bekommen ein Kind!" Die nächsten Wochen waren recht hektisch. Oscar hatte von André das Verbot erhalten überhaupt etwas zu tun. Zwar war sie mittlerweile seine Frau, aber die Erziehung die sie genossen hatte, war so stark, dass sie sich in ihrem freien Wesen nicht einschränken lies. Sie trug noch stets Hosen und Hemd, anstatt Kleider. Sie würde sich demnächst welche Anfertigen lassen. Sie spazierte stundenlang durch Arras Wälder und dachte nicht mehr so oft an die blutigen Revolten in Paris. Jetzt war es still und doch waren die Bürger unglücklich. Oscar hielt sich gerade im Garten des Gasthofes auf und besah sich die wunderschönen Rosen, bis sie spürte wie ihr ein Umhang über die Schultern gelegt wurde. Sie wandte sich um und sah Andrés Gesicht. Sie lächelte. "André! Ich danke dir!" Er setzte sich neben sie. "Du brauchst jetzt die allerhöchste Ruhe und Schutz!" Sie lächelte. "André ich weiß was gut für mich ist." Er nickte, sie umzustimmen war jetzt sinnlose Zeitverschwendung. Er reichte ihr einen Brief und sie öffnete ihn. Es war das Testament ihres Vaters. --- FORTSETZUNG FOLGT --- Tja, der nächste Teil! Der nächste wird länger. Versprochne! Kritik und Lob sind immer herzlich willkommen! Spidey Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)