Lady Uranus von June (Prinzessin des Windes) ================================================================================ Kapitel 2: Der Ball ------------------- Die Woche ging viel zu schnell vorbei und Haruka warf einen sehnsüchtigen Blick aus dem Fenster. Gerade wurden ihr von ihrer Kammerzofe die Haare misshandelt, wie sie es stets bezeichnete. Ihre Schwester stand an der geschlossenen Balkontüre und sah mit verträumten Blicken hinaus. Sie hatte es wohl akzeptiert, dachte Haruka und warf einen Blick in den Spiegel. Ihr Spiegelbild war kaum wiederzuerkennen. Die Zofe hatte ihre Haare auf Wickler gedreht und die nun ausladende Lockenpracht fiel elegant über ihre Schultern. Ein schwarzes Seidenband mit einem rosanen Juwel und mit schwarzen Perlen umfasst, war als eine Art Reif in die Frisur eingearbeitet. Passend dazu trug sie Ohrringe und am Kleid eine Brosche. Ihre Mutter hatte das Kleid ausgesucht. Die Farbe wiederstrebte Haruka jedoch sehr, dieses blasrosa und gold war einfach nicht das was sie gewollt hatte. War sie doch stets gern in den Staatsfarben nachtblau und gelbgold gekleidet. Sie strich den leichten Stoff glatt und zog angestrengt die Schleppe nach. Sie drehte sich mehrmals um, ob sie keiner festhalten würde. Die Zofe verlies den Raum und die beiden Schwester waren allein. "Wiüber die neuen Schuhe. Ihre Schwester erwachte bei ihrem Ausspruch aus dem Tagtraum. "Bitte?" Sie sah ihre schlanke Schwester in diesem rosanen Traum aus reiner Seide und starrte gebannt auf die langen Locken, die jetzt seidig über Brust und Rücken fielen. Sie zog zwei Locken über die Brust und sagte: "So, nun müssen wir aber los." Haruka wartete hinter dem Vorhang. Ihre Schwester war eben hindurchgetreten und wurde nun von allen begrüßt und bestaunt. Sie hörte die verzückten Rufe und lächelte. Der Abend Ihre Schwester sollte völlig allein gehören. Sie lief durch einige Gemächer und gelangte so auf die Terrasse und genoss, an der Reling stehend, den leichten Abendwind. Sie liebte den Wind, er war zudem ein großer Bestandteil ihrer Heimat. Er war immer da. Sie lehnte sich weit über das Geländer und begab sich dann zur Treppe. "Eure Hoheit, wollt ihr euch vom Fest entfernen, ohne eure Aufwartung gegenüber eures zukünftigen Schwagers zu machen?" Haruka drehte sich ertappt um und erblickte ein hübsches dunkelhaariges Mädchen. Ihre Augen strahlten von einem intensiven blau und Haruka schritt neugierig näher. Das andere Mädchen verneigte sich tief vor ihr, als sie sich vorstellte. "Eure Hoheit, mit Verlaub, wenn ich mich vorstellen darf. Mein Name ist Michiru de Neptune, Kronprinzessin des Planeten Neptun!" Haruka schaute verduzt und zeigt ihr mit einer schnellen Handbewegung, dass sie sich erheben sollte. "Ich danke euch, dass ihr unseren Ball beiwohnt, Prinzessin Neptun. Ich hoffe ihr findet gefallen daran!", fügte sie eingeübt bei. Michiru lächelte und schritt zum Terrassengeländer. "Ich freue mich für eure Schwester. Sie wird eine edle Herzogin abgeben. Sie wird unseren Planeten mit würden vertreten. Und ihr, ich habe gehört, dass euer zukünftiger Gemahl ebenfalls anwesend sein soll." Haruka fächerte sich Luft zu. Es wurde langsam tiefdunkel draußen und die orangenen Lampions wurden angezündet. Haruka erwiderte: "Meine Schwester hat ihr Schicksal akzeptiert, aber das meine wird anders verlaufen." Michiru schaute verblüfft und dachte nach 'Sie wirkt so kühn, dass sie ihre wahren Gefühle über Ihre Verheiratung gegenüber einer Fremden auslässt. Diese wunderschönen Augen und die stolze Gestalt, ob es ihr gelingen wird, sich gegen den Willen der Familie durchzusetzen?'. Michiru schreckte aus ihren Gedanken zurück, als sie von dem Mädchen angesprochen wurde. "Was ist mit euch? Seid ihr jemanden versprochen?" Michiru hielt ihren Fächer vor ihr Gesicht, dass nur ihre Augen über den Rand blitzten. "Wieso interessiert euch das?" Haruka stütze sich auf das Geländer. "Nun ja, ihr habt nach meiner Zukunft gefragt und ich frage euch nach eurer!" Michiru faltete den Fächer wieder zusammen und ihre Augen wurden traurig. "Ihr dürft was euch jetzt erzählen werde, niemanden verraten! Ihr müsste es schwören!" Haruka nickte ihr bestätigend zu. Michiru sah um sich, sie waren immer noch alleine auf der Terrasse. Sie kam Haruka ein wenig näher. "Ich werde niemals einen Mann heiraten, den ich nicht liebe! Lieber sterbe ich." Haruka wich zurück. "Aber was habt Ihr vor um eurem Schicksal zu entfliehen?" Die blauhaarige Prinzessin schritt ein wenig umher. "Das weiß ich noch nicht, aber ich werde einen Weg finden!" "Haruka!", dieser Ausruf von Harukas Mutter lies die beiden Mädchen auseinanderfahren. Harukas Mutter war in dunkelblauer Seide mit hellgelbtransparenter Überwurf gekleidet. Prinzessin Neptun verneigte sich kurz vor Ihr und verschwand zurück im Ballsaal "Was ist Mutter?", fragte das Töchterchen schroff. Sie verzog kurz den Mundwinkel, fasste sich aber wieder: "Dein Vater bittet dich hereinzukommen und die Gäste zu begrüßen. Dein zukünftiger Verlobter freut sich schon dich kennen zulernen!" Haruka folgte ihrer Mutter gegen Ihren eigentlichen Willen. Im Saal wurde getanzt und gelacht. Als Haruka lustlos hinter ihrer Mutter hermarschierte, bemerkte sie erst wie viele junge Männer anwesend waren. Auf Ihrem Weg erblickte sie einen äußerst gutgebauten schwarzhaarigen Mann. Seine blauen Augen waren himmlisch schön. Sie errötete leicht, als er sich vor Ihr verneigte. Sie sah weiter nach vorn und wurde von Ihrer Mutter, bei den elterlichen extrem großen Thronen, Ihrem Vater entgegengeschoben. Sie erschrak innerlich als sie Ihren Vater mit einem dicken, hässlicher und schleimigen Mann anstoßen sah. Beide wandten Ihre Blicke Haruka zu. Sie spürte wie der dicke Mann sie lüstern ansah und purer Eckel stieg ihn ihr hoch. Ihr Vater lachte freudig und führte die beiden zwischen den Thronen hindurch in den familiären Hinterraum. "So mein lieber Comté de Surmallon! Darf ich euch meine Tochter und Thronerbin vorstellen, Prinzessin Haruka!" Der fette Mann verbeugte sich, ergriff einfach Harukas Hand und küsste diese. "Mit Verlaub eure Hoheit. Wenn ich sagen darf, dass Ihr die schönste Blume auf diesem Feste seid!" Haruka dachte sie würde Ihn Ohnmacht fallen. Sie musste schnellstens hier weg. Die folgenden Worte stieß sie tonlos und wie betäubt hervor. "Ich danke für das Kompliment, Comté de Surmallon! Nun entschuldigt mich bitte. Ich fühle mich nicht wohl und werde meine Gemächer aufsuchen. Entschuldigt!" Sie rauschte hinfort. Allerdings nahm sie den Korridor zum Garten, der sie über einen kleinen verborgenen Weg zu Ihrem Schlossgartenhäuschen brachte. Sie brauchte jetzt Ruhe und eine angenehmere Umgebung. In ihrer großen Korbcouch fühlte sie sich sicher. Sie zog ihr Haarband herraus, dass ihre langen, seidigen Locken ihr ins Gesicht fielen. Erleichtert zog sie die Schleife unter ihrer Brust auf, löste die ersten Beiden Verschlüsse auf und spürte wie sie wieder besser atmen konnte. Sie legte sich gerade hin und sah verträumt in den Sternenhimmel. Sie wippte gedankenverloren mit den Beinen, dass sie nicht spürte wie ihr Kleid über ihre schlanken Beine nach oben rutschte. Sie spürte nur die angenehme Kühle. Jemand räusperte sich unweit ihrer Hörweite. Sie schrak auf. In der Tür stand der schwarzhaarige, junge Mann der ihr Herz mit seinem bloßen Blick hatte höher schlagen lassen. Langsam wurde ihr bewusst in was für einer aufreizenden Pose sie hier lag. Sie sprang auf und bedeckte ihre Beine. Dabei bot sie ihm einen tiefen Einblick in ihr Dekolleté, was ihm sehr gefiel. Haruka stand nun vor ihm. Das sanfte Laternenlicht lies ihre goldenen Locken glänzen und ihr Körper bebte noch vom Schreck. Haruka fasste sich wieder. "Was habt Ihr hier zu suchen?" Er lächelte. Rückblick. Sie war bildschön. Sein Blick folgte der jungen Prinzessin die Ihrer Mutter hinterherlief. Er hatte noch nie so wunderschöne Augen, wie die Ihre gesehen. Als er sah, wie sie mit ihrem Vater, dem König, und einem dicklichen Mann hinter dem Thron verschwand war er in den Garten verschwunden. Er war eine Weile umhergelaufen bis er dieses Pavillon gesehen hatte. Von einem Baum nahe des Fensters hatte er die junge Prinzessin beobachtet und war neugierig eingetreten. Der Anblick der sich ihm bot war überwältigend. Ihre langen schlanken Beine und der herrliche Körper. Er verfiel in Trance. Haruka holte ihn aus seiner Trance in dem sie ihm gegenüberstand und ihm tiefere Einblicke gab, als er sich jemals vorstellen konnte. Er hüstelte und deutete zaghaft auf Ihren Ausschnitt. Haruka errötete und drehte sich um. Sie knöpfte geschwind die Knöpfe zu und drehte sich wieder um. "Ich wiederhole es nur noch einmal, mein Herr. Wer seid Ihr und was habt ihr hier zu suchen?" Er lächelte und verneigte sich dann tief. "Gestatten, mein Name ist Graf Jean de Toulin!" Haruka fuhr unbeirrt jedoch sanfter fort: "Was ist euer Anliegen, Graf Toulin, dass Ihr private Gemächer des Königshauses betretet?" Er lächelte. "Eure Schönheit, Madame. Ihr habt mich verzaubert, dass ich nicht von euch lassen konnte." Haruka schoss das Blut in die Wangen und ihr Herz fing an zu beben. Sie wandte ihren Kopf beschämt zur Seite. "Das ist derart unhöflich mich in einer so privaten Situation aufzusuchen. Was wenn mein Vater davon etwas mitbekäme. Ihr müsst bei ihm bitten, um mich sehen zu dürfen!" Er nickte untertänig und war voll Freude, als es sich bestätigte, dass die Prinzessin verlegen war. "Wie ihr wünscht. Ich werde um eine Audienz bei eurem Vater bitten!" Sie drehte ihm den Rücken zu und nickte. "So dann wird es sein!" Haruka schwitzte. Sie dachte fieberhaft über ihre Reaktionen nach. "Was passiert mit mir? Solch ein starkes Gefühl in meinem Herzen? Was ist das? Wieso werde ich rot und kann ihm nicht Einhalt gebieten? Während sie überlegte wurde ihr schlanker Körper herumgerissen und sie sah ihn ganz vor ihr stehen. Er sah ihr direkt in die Augen. Wieder ein Schauer durchflutete sie. Er lächelte und kniete sich hin zu einem Handkuss. Dann ging er verbeugt hinaus und eilte zum Schloss. Mit fieberroten Wangen und bebenden Herzen blieb Haruka zurück. --- FORTSETZUNG FOLGT --- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)