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Lady Uranus

Prinzessin des Windes
von

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Die Prinzessinnen des Uranus

Funkelnde Sterne zierten den Himmel und strahlten mit ihrer ganzen Kraft auf einen imposanten Palast am Rande eines großen Sees. Der Palast war im gotischen Stil erbaut und schenkte dem Betrachter ein Gefühl von Erfurcht. Die vielen mit efeubewachsenen Türme und Erker gaben dem Gemäuer etwas romantisches. Von der riesigen Terrasse führte eine Treppe in den Garten. Dieser erstreckte sich über viele Meilen und mit den kunstvollsten Skulpturen, Bepflanzungen und Brunnen harmonierte es zu einem perfekten Bild. In so einem Haus konnten glückliche Menschen wohnen.
 

Das Herrscherpaar, Königin Miranda und ihr Ehemann König Eohin waren glücklich und regierten ihren Planeten nach besten Kräften. Die Bediensteten und das Volk verehrten die Majestäten und deren 4 Töchter. Zur Zeit weilten allerdings nur noch die beiden jüngsten im elterlichen Palast. Mirandas älteste Tochter Cordelia hatte vor einem Jahr im Alter von 20 Jahren einen jungen Prinzen eines anderen Planeten geheiratet. Ophelia wurde mit 19 Jahren mit einem König der Erde verheiratet. Ob sie das gewollte hatte, fragte keiner. Für die jüngsten Königskinder war es ein Schock gewesen, als sie sahen, wie ihre Schwester regelrecht zum Altar gezwungen wurde. Cordelia war ja verliebt gewesen. Die jüngsten Kinder waren die 18jährige Cressida und ihre ein Jahr jüngere Schwester Haruka. Für Cressida brachte ein sonniger Tag im Frühling, in Form eines Briefes ihre Zukunft.
 

Der Palast war im Licht der langsam untergehenden Sonne getaucht. Die beiden Prinzessinnen weilten im Garten. Die Ältere trug ihre schwarzen Locken zu einer komplizierten, Hochsteckfrisur. Ihre perlweise Haut und die tiefblauen Augen strahlten um die Wette. Sie kicherte gerade auf, als ihre Schwester einen erneuten, vergeblichen Versuch unternahm dem Haushund das Apportieren beizubringen. Die jüngste Prinzessin hatte sonnengebräunte Haut und bernsteinfarbenes Haar sowie lebensfrohe, vor Energie sprühende, blaugrüne Augen. Sie trug ihre langen Haare zu eleganten Locken, die allerdings durch das Toben ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ihr himmelblaues Kleid mit der riesigen gelben Schleife hatte hier und da auch Schmutzflecken und Pfotenabdrücke abbekommen. Eine schwarzgekleidete ältere Frau, Harukas Amme, kam auf die beiden zu. Sie trug eine weise Haube und hielt ihren Blick gesenkt. Als sie allerdings das jüngste Mädchen sah, spurtete sie regelrecht. "Prinzessin Haruka! Eure Hoheit! Wie schaut Ihr aus!" Haruka schreckte hoch. Sie wischte sich ihre Hände am Kleid ab und fuhr mit den Handrücken durch ihr verschwitztes Gesicht. Sie warf einen Blick zu ihrer Schwester. Diese hatte ihren "Ich-habs-dir-doch-gesagt!" Blick aufgesetzt und versteckte sich jetzt hinter diesem blöden Fächer. Die Amme zog die Prinzessin am Handgelenk gefasst, zum Schloss hinüber. Dort wurde sie gebadet, frisiert und angekleidet. Auf Schminke verzichtete die junge Lady energisch. Schmollend zog sie aus ihrem Gemach ab. Ihr Vater hatte nach ihr und Cressida schicken lassen. Sie lockerte seufzend den goldenen Reif an ihren Haaren, sie hätte sich am liebsten diesen ganzen Putz vom Kopf gerissen. Ihr Kleid war aus schweren nachtschwarzem Samt und mit goldenen Schleifen besetzt. Sie gelangte an die Treppe, die zum Speisesaal führte und wartete dort auf ihre Schwester. Diese kam gerade im nächsten Augenblick umgekleidet mit ihrer Kammerdienerin um die Ecke. Sie trug ein ausladendes pastellrosanes Kleid mit vielen Stoffrosen am gerafften Oberrock. Der untere Rock fiel in vielen Wellen hinab. Ihre Augen leuchteten als sie auf Haruka zutrat. "Stell dir vor, Vater hat eine Überraschung für uns! Was mag es wohl sein." Sie schritten langsam die Treppe hinab. Haruka antwortete: "Wahrscheinlich irgendeine Tanzveranstaltung." Sie durchtraten das Portal zum Speisesaal und nahmen platz. An der großen Tafel saßen heute nur sie vier. Ihre Eltern und Cressida und sie, sich jeweils gegenüber. Die Vorspeise und der Hauptgang wurden nacheinander serviert und beim Dessert hielt es Cressida einfach nicht mehr aus und fragte: "Vater, Ihr hattet doch eine Überraschung für Haruka und mich!" Haruka schaute erst ihre Mutter und dann ihren Vater an. Haruka war der ernste Blick ihrer Mutter nicht entgangen. Ihr Vater beendete das Mahl und tupfte sich den Mund mit der Servierte ab. Anschließend legte er diese neben den Teller. Er sah ihr direkt in die Augen, als er die "frohe Botschaft" verkündete "Meine Liebe, ich habe heute einen Brief vom Marquis de Toulin erhalten. Er bittet mich um deine Hand anhalten zu dürfen. Ich habe die Familie überprüft, sie ist eine angesehene Familie der Erde und hat dich wohl mehrfach auf einem Empfang in Mondpalast gesehen. Ich habe seiner Bitte zugesprochen! In einer Woche wird deine Verlobung hier im Schloss gefeiert. In 3 Monaten findet die Hochzeit auf der Erde statt!"
 

Haruka erschrak. Aus Cressidas Augen waren im Laufe des Gesprächs der Glanz gewichen, sie wirkten verloren und ausdruckslos. Cressida senkte den Kopf und Tränen füllten sich in Ihren Augen, wagte aber nicht zu widersprechen. Dafür Haruka sprang auf. War Cressida doch stets ihre liebste Schwester gewesen. "Vater, wie könnt ihr so etwas nur tun?" Die grünen Augen ihres Vaters blitzen auf und das gewellte angegraute einst tiefschwarze Haar wackelte. Er stützte sich mit beiden Armen energisch ab. "Haruka! Ich verbiete mir diesen Ton! Dein zukünftiger Gemahl wird ebenfalls anwesend sein!" Cressida blickte auf und auch für sie war es ein Schock. Haruka spürte wie ihre einstige Liebe für Ihren Vater verschwand und sich in Zorn wandelte. Sie stieß den Stuhl zurück und rannte hinaus. Sie musste hier weg.
 

Sie hörte nicht, wie ihr Vater hinter ihr herrief und auch nicht als ihre Mutter später an ihre Zimmertür klopfte und um Einlass bat. Haruka stand auf dem Balkon und konnte nicht glauben, dass Eltern ihren Kindern so etwas antun konnten. Aber was sollte sie tun? Sie war bei ihrer Geburt zur Kronprinzessin erkoren worden. Sie war mit ihrem Planeten und dessen Pflichten für immer verbunden.
 

Sie zerrte die Perlen und Ketten aus ihrem Haar und lies es offen im Wind fliegen. Es war angenehm und befreiend zugleich. Sie wusste trotzdem, das sie ihrem Schicksal nicht entkommen konnte.
 

Königin Miranda trat auf ihren Mann zu, der sich auf das Geländer der großen Terrasse stütze. Er hielt seine Augen geschlossen. Seine Frau legte ihm eine Hand auf die Schulter und er zitterte leicht. "Was haben wir bei Ihrer Erziehung falsch gemacht?" Miranda lehnte sich neben ihm am Geländer an und lächelte ihn aufmunternd an. "Eohin, es ist passiert, was passieren musste!" Er blickte in das schöne Gesicht seiner Frau. Haruka sah ihr ungemein ähnlich. Ihre tiefblaugrünen Augen, das bernsteinfarbene Haar, die schlanke Gestalt und die respekteinflößende auftretende Art. "Wie meint Ihr das?" Sie lächelte und wandte sich spitzbübisch um und erhob den Blick zum Sternenhimmel. "Sie ist die Kronprinzessin und spürt langsam ihre Verwandlung. Letztendlich ist es unsere Aufgabe, dass sie lernt, ihre Kräfte einzusetzen und das sie sich unter keinen Umständen vor ihrem 18. Geburtstag in eine Kriegerin verwandelt." Der König und seine Frau zogen sich nach ihrem Gespräch in ihre Gemächer zurück.
 

Es war bereits nach Mitternacht als Haruka ins Zimmer ihrer Schwester eindrang. Diese lag in einem Sessel am Fenster und tupfte sich dauernd an den Augen herum. Haruka setze sich neben sie auf einen Hocker. "Wie geht es dir?" Cressidas Augen füllten sich wieder mit Tränen. "Wie soll's mir schon gehen. Ich werde verheiratet gegen meinen Willen und dich wird das gleiche Schicksal ereilen." Sie putze sich nicht besonders ladylike die Nase. Haruka lächelte. "Ich werde schon einen Ausweg finden! Lass uns einfach abwarten, wie der Ball wird. Dann führst du dich ganz schrecklich auf und dein Verlobter wird nichts mehr von dir wissen wollen. " Cressida musste lächeln: "Haruka, so einfach ist das nicht! Wenn ich mich so aufführe, würde das auf unsere Familie zurückfallen. Kein anderer Mann würde mich je ansehen!" Haruka nickte zaghaft, daran hatte sie nicht gedacht. Sie erhob sich und begab sich wieder in ihr Schlafgemach.
 

--- FORTSETZUNG FOLGT ---



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2003-09-28T15:16:47+00:00 28.09.2003 17:16
Kannst du mir die Fanfic komplett schicken? Mit einzelen Kapiteln ist es sao kompliziert. Wenn du willst halt auch nur das 4., dann lade ich mir den Rest eben doch so runter.
Dark_Wear@gmx.de
Von:  Aeryn
2003-05-27T10:13:29+00:00 27.05.2003 12:13
Echt schön! Sehr beschreibend geschrieben. Mach weiter so! Ich werd's bestimmt lesen!


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