Doorway to Heaven von Silversonic ================================================================================ Kapitel 5: "Ich will es endlich wissen." ---------------------------------------- Castiel schluckte, er bemerkte nicht einmal wie schwitzig seine Hände plötzlich geworden waren, als er sie an die kalten Fliesen gepresst hatte. Dean beugte seinem Kopf zu ihm hinüber, hielt aber plötzlich inne. Dann fing er an lauthals los zu lachen. „Dean? Was- Wieso lachst du?“, piepste Castiel. Dean hatte sich auf das Waschbecken gestützt und rieb die Tränen aus seinen Augen. „Wie nervös du geworden bist! Gott, Cas, du hättest dich sehen sollen! Ich hab' nur Spaß gemacht, man!“ Er musste sich vor lachen den Bauch halten und sah Castiel noch einmal genau an. Dieser hatte enorme Schwierigkeiten, seine Gefühle nicht wie ein offenes Buch für Dean liegen zu haben. Ein Stich von Trauer war in Castiels Herz zu spüren und er ließ seine Hände langsam wieder fallen. Ohne ein weiteres Wort verließ Dean die Toiletten wieder und kaum hatte es geschellt, machte auch Castiel sich träge auf den Weg zurück ins Klassenzimmer. Ausnahmsweise hatte er keine Lust mehr auf weiteren Unterricht. Als sie endlich Schluss hatten und die Schüler aus der Klasse stürmten, wartete Castiel draußen auf dem Parkplatz, dass Gabriel endlich kommen würde und sie nach hause fahren konnten. Endlich bog sein Bruder um die Ecke doch er war nicht allein. Castiel lief es eiskalt den Rücken runter und seine Gedanken strudelten umher ohne einen klaren Gedanken fassen zu können. „Hey, Bruderherz! Komm, wir fahren bei Deano mit.“ Und damit winkte er Cas zu sich rüber. Er sah wie Dean schon  in seinen Impala stieg und die knatschende Tür hinter sich zuknallte. Castiel hatte wirklich kein sehr gutes Gefühl dabei aber was blieb ihm anderes übrig? Zögernd öffnete er die hintere Tür und ließ sich auf den Sessel fallen. Auf einmal raschelte es unter seinen Füßen und er sah augenblicklich hinunter. Es lagen mehrere Hamburgerverpackungen auf dem Boden und diese machten unglaublich  viel Geräusch. Er schloss die Tür schnell und ignorierte es. Der Motor seines Wagens schnurrte auf und Dean legte den Rückwärtsgang ein. „Cas, ist es okay, dass Dean zu uns kommt? Sam ist schon bei mir zuhause und wartet sehnsüchtig auf mich.“ „Du hast Sam deinen Hausschlüssel gegeben?“, hakte Dean misstrauisch nach, als sie auf die Straße abbogen. „Ja, wieso nicht? Ich kann ihm schließlich vertrauen. Er würde keine Scheiße bauen so wie du.“, antwortete Gabriel grinsend. Dean gab nur einen empörten Laut von sich und verstummte danach. Castiel brauchte seinem Bruder gar nicht mehr zu antworten, aber er hatte ohnehin nicht vorgehabt ihm zu widersprechen. Er wollte Gabriels Freude auf Sam nicht verderben. Vor Gabriel's und Castiel's Haus hielt Dean anschließend an und parkte den Wagen. Sie stiegen aus und Gabriel musste nur kurz auf die Klingel drücken, da öffnete Sam ihnen die Tür schon. „Oh, Dean... Hi... ähm was tust du denn hier?“ „Sam- Lass gut sein, ich weiß Bescheid.“, blockte er seinen Bruder belustigt ab. Sam sagte nichts mehr sondern hielt ihnen verwundert die Tür auf. „Okay, eh, na dann.“, er ließ seine Schultern sinken. Castiel stand etwas planlos im Hausflur, bis ihm eine gute Idee kam. Er ging mit ihnen zusammen die Treppen zu ihren Zimmern hoch und sagte anschließend: „Ich bin duschen, in Ordnung?“ „Jaja, kein Problem.“, gab Gabriel locker zurück und schon waren die drei in seinem Zimmer verschwunden. Castiel war so in Eile zu entkommen, dass er nur sein Handtuch mitnahm und die Klamotten in seinem Zimmer vergaß. Einige Minuten später prickelte das heiße Wasser beruhigend auf seiner Haut und die Anspannung wegen Dean ließ endlich nach... vorerst. Kaum aus der Dusche raus, bemerkte er, dass seine Klamotten tatsächlich noch im Schrank lagen. Er sah sich schnell im Spiegel an und betrachtete sich dabei dennoch genau. Seine Haare standen in alle Richtungen ab, Wassertropfen lagen auf seinem Schlüsselbein und seiner Brust aber darauf achtete er nicht. Er spannte das Tuch über seine Hüfte und trat aus dem Bad. Die Kühle gab ihm eine Gänsehaut, aber es war ganz und gar nicht unangenehm. Als er die Tür zu seinem Zimmer betrat, durchschoss ihn eine Frage. Hatte er die Tür denn überhaupt geschlossen? Er erinnerte sich daran, sie offen gelassen zu haben. Aber als er eintrat, verschwanden alle Fragen sofort. Dean stand vor seinem Schreibtisch und wühlte herum. „Dean? Was tust du da?!“, sagte Castiel, leicht aus der Verfassung geraten. Dean zuckte zusammen und drehte sich um. Er hatte ein schelmisches Grinsen aufgesetzt und musterte den blauäugigen von unten bis oben. Offenbar gefiel ihm das was er sah. „Hey... naja ich wollte die beiden Turteltauben allein lassen und hab' hier auf dich gewartet.“ Castiel hatte sich wieder gefangen und nickte tonlos. Er wollte gar nicht darauf eingehen, was Dean genau gemacht hatte. Er ging zu seinem Schrank, holte irgendwelche Klamotten heraus und verschwand wieder im Bad. Nach zwei Minuten stand er fertig im Zimmer und er hatte sogar darauf geachtet, das Deo zu benutzen von welchem Gabriel gesagt hatte, Dean würde den Geruch davon lieben und es selber gerne haben wollen. Manchmal liebte er seinen Bruder für solche Tipps. Castiel setzte sich aufs Bett und einige Sekunden herrschte stilles Schweigen zwischen beiden. Dean hatte sich gegen seinen Schreibtisch gelehnt und ergriff nun das Wort, ohne dem schwarzhaarigen in die Augen zu schauen. Dean hatte etwas auf dem Tisch entdeckt, als Castiel weggewesen war... einen kleinen Schnipsel, unter tausend Heften und Blättern vergraben auf dem sein Name, in ordentlicher Schrift geschrieben und umkreist worden war. Der Blonde war neugierig geworden und verkniff es sich nicht, Castiel auszufragen. „Sagmal, Cas... magst du mich?“ Castiel stockte. Er hob seinen Kopf und blinzelte zu Dean. Was sollte er jetzt sagen? „J-Ja, eigentlich schon.“, sagte er unsicher. „Ich meine DIE Art von mögen... weißt du?“, Dean betonte das Wort dieses Mal mehr und Castiel verstand augenblicklich, was der grünäugige meinte. Jetzt verging ihm jede Farbe aus seinem Gesicht, das Blut in seinen Adern war gefroren und in seinem Magen grummelte es. Sollte er jetzt lügen? Was hatte Dean gesehen oder entdeckt, dass er Castiel plötzlich ausquetschte? Er wusste es nicht und ihm blieb auch keine Zeit darüber nachzudenken. „Dean...“, flehte Castiel und schüttelte langsam den Kopf. Dann stieß Dean sich ab, mit aller Kraft und kam auf Castiel zu. Der Blonde hatte sich auf die Lippe gebissen und packte Castiels Handgelenk mit einer harschen Bewegung um ihn aufs Bett zu nageln. Er stieg über den eingeschüchterten Castiel und sah ihm in die Augen. „Ich will es wissen.“, seine drohende Stimme ließ dem armen Castiel keine Wahl zu entkommen. Und wieder war Dean viel zu nah an Castiels Gesicht gekommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)