No one gets left behind! von cielsmelancholy ([Chris <3 Piers]) ================================================================================ Kapitel 3: I don't need a babysitter. ------------------------------------- Piers konnte sich kein Stück rühren. Dass Chris einfach so gegangen war und ihn zuvor so vorwurfsvoll und enttäuscht angesehen hatte, traf ihn tief. Natürlich verstand er, dass Chris das nicht noch einmal miterleben wollte und dass er ihn nicht...verlieren wollte. Aber warum zur Hölle verstand Chris nicht, dass auch er ihn nicht verlieren wollte und dass – wenn es nochmal dazu kommen würde –, er sich diesen scheiß Virus auch ein zweites Mal spritzen würde um ihn zu retten, wenn es sein müsste?! „Verdammt!“, brüllte er, holte mit seinem rechten Arm aus und schlug auf den Tisch, welcher sogleich in sich zusammenfiel. Erschrocken schaute er nach unten und dann auf seinen Arm. Er war echt unheimlich stark, sodass er wirklich vorsichtig damit umgehen musste. Leicht seufzte er und schüttelte dann den Kopf. Das war ein Problem, worum er sich jetzt aber nicht kümmern wollte. Er dachte darüber nach, was er jetzt tun sollte. Normalerweise hatte er für jede Situation irgendeine Idee. Aber was sowas anging, war er einfach komplett überfordert. Erstmal musste er wohl Chris suchen. Oder sollte er es erstmal ruhen lassen? Er hatte keine Ahnung. Warum verlangte Chris auch so ein Versprechen von ihm?! Er war solch ein Idiot! Abermals seufzte er und wollte auch von sich aus erstmal gar nicht mit Chris reden. Wahrscheinlich wäre jetzt sowieso nichts Vernünftiges bei raus gekommen. Langsam schlurfte er zu seinem Bett und ließ sich drauf fallen. Er tat nichts. Er lag einfach nur da und schaute an die Decke und das anscheinend wirklich sehr lange, denn irgendwann meldete sich sein Magen. Eigentlich hatte er keine große Lust in die Kantine zu gehen, doch irgendwie hatte er wohl keine andere Wahl. Also erhob er sich und ging motivationslos den Flur entlang. In der Kantine angekommen holte er sich etwas zu essen und setzte sich dann an einen der Tische. Er erkannte ein paar Männer vom Alpha-Team am Tisch gegenüber und lauschte ihren Gesprächen. Unter anderem war auch die Rede davon, wie gut Chris als Captain war und dass sie stolz waren, unter seiner Leitung zu kämpfen. Leicht musste Piers lächeln. Das stimmte..., Chris war ein hervorragender Captain. Doch sein Lächeln währte nicht lange und wich einer deprimierten Miene, auch wenn er versuchte so neutral, wie immer zu gucken, so fiel es ihm schwer in dieser Situation. „Captain!“, hörte er dann jemanden rufen und sein Kopf, den er gesenkt hatte, huschte nach oben. Tatsächlich betrat Chris den Raum, holte sich etwas zu essen und setzte sich an den Tisch des Alpha-Teams, mit dem Rücken zu Piers. Dieser war sich nicht sicher, ob Chris ihn gesehen hatte oder nicht. Kurz schüttelte er den Kopf und aß dann langsam weiter, ehe sich jemand an seinen Tisch setzte. Verdutzt sah er auf und blickte in das Gesicht einer jungen Frau, die ihn anlächelte. „Wie geht es dir, Piers?“, fragte sie. Es war seine Ärztin. „Gut“, antwortete Piers knapp. Sie sah sich seinen Arm an. „Kommst du schon besser mit ihm zurecht?“ Kurz dachte er nach. „Geht schon..., ich bräucht' vielleicht nur einen neuen Tisch.“ Leicht verschmitzt grinste er und sie sah ihn mit großen Augen an. „Du hast tatsächlich...“ Er kratzte sich am Kopf. „Naja, es war ein Versehen“, rechtfertigte er sich, was sie leicht auflachen ließ. „Ich werd's weiterleiten.“ Piers nickte dankend. „Und wie kommst du mit dem Spritzen zurecht. Tut's noch weh?“, fragte sie dann etwas leiser – da es nicht jeder mithören sollte - und besorgt. Leicht schüttelte er den Kopf. „Es geht schon.“ Ernst sah sie ihn an. „Piers?!“, entgegnete sie ermahnend und er grinste. „Wirklich, es geht schon!“ Im Augenwinkel sah er, wie Chris aufstand. Er brachte sein Geschirr weg und verließ die Kantine. „Piers. Hey, Piers“, hörte er dann die Ärztin und sah sie wieder an. „Was?“, meinte er verdutzt und sie sah ihn verwirrt an. „Ist wirklich alles in Ordnung?“ Piers nickte. „Kl-“, fing er an, wurde dann aber am Arm gepackt. Überrascht schaute er auf und blickte in Chris' ernstes Gesicht. „Komm. Ich muss was mit dir bereden.“ Wären sie allein gewesen, hätte Piers sich gesträubt, aber da sie in der Kantine waren, nickte er und stand auf. Er nickte der Ärztin zu und verabschiedete sich von ihr mit einem Lächeln. Dann folgte er Chris. „Was soll das? Was willst du, Chris?“, fragte er vor der Kantine und blieb stehen. „Nicht hier“, entgegnete sein Captain nur und lief weiter. Genervt seufzte Piers. „Chris, was...“ Angesprochener packte ihn am Arm und sah ihn mit ernsten Augen an. „Nicht hier“, verdeutlichte er nochmal in einem schärferen Ton und Piers sah ihn wütend an, folgte ihm dann aber in dessen Zimmer, welches nicht unweit der Kantine war. Der Sniper betrat hinter Chris das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. „Wieso hast du es mir nicht gesagt?“, fragte Chris und Piers sah ihn verwundert an. Eigentlich wollte er jetzt wirklich nicht mit Chris reden. Was hatte der jetzt eigentlich für ein Problem? Was nicht gesagt? „Was meinst du...?“ Chris drehte sich zu ihm, lief schnellen Schrittes auf ihn zu und knallte seine Hand neben Piers' Kopf gegen die Tür. Innerlich erschrak Piers, ließ sich nach außen hin aber nichts anmerken. „Dass du dir immer noch den Antivirus spritzen musst“, antwortete Chris nun und fixierte Piers' Augen mit seinen. Wütend schob Piers Chris' Arm weg. „Und dann?“, fragte er. „Was hätt's gebracht, es dir zu sagen?“ Nun packte Chris' Piers Schulter. „Ich hab dich gefragt, wie's dir geht. Ich wollte es wissen. Und du hältst es nicht für nötig, mir das zu sagen?!“, maulte er ihn nun an. Piers reichte es wirklich. Hatte dieser verdammte Chris Redfield keine anderen Probleme?! Wieder griff er nach seinem Arm und schob ihn weg. „Warum sollte ich?!“, sagte nun auch Piers in einem lauteren Ton und schubste Chris von sich weg. „Entschuldige, dass ich dir nicht noch mehr Sorgen machen wollte, weil du grad von einer scheiß Mission wieder gekommen bist und sicher andere Probleme hast“, platzte es aus ihm raus und kurz wurden Chris' Gesichtszüge lockerer, ehe er wieder wütend schaute. Er packte Piers nun am Kragen, drehte sich mit ihm und donnerte ihn gegen die Wand, wo er ihn festhielt. „Wenn ich sage, ich will es wissen, dann erzähl es mir gefälligst!“, brüllte Chris ihn an. Eigentlich wollte er noch mehr sagen, doch Piers griff abermals nach seinem Arm und wollte ihn wegdrücken, da er es aber mit dem linken diesmal nicht schaffte, benutzte er seinen rechten und schaffte es so, Chris von sich wegzudrücken. Dieser verzog leicht das Gesicht, da Piers sehr fest mit seinem bionischen Arm zu drückte. Als dieser das bemerkte, ließ er Chris schnell los, schnauzte ihn aber dennoch an: „Bist du fertig?“, meinte er gereizt. „Hör auf mich wie einen der anderen Soldaten zu behandeln! Ich kann gut auf mich selber aufpassen und brauch keinen Babysitter! Dann spritz' ich mir das Zeug halt, na und?!“ Obwohl er nach außen hin entschlossen, kühl und ernst wirkte, nahmen ihn diese Streits mit Chris wirklich mit, weshalb sein Herz auch unangenehm zusammenzog. Außerdem traf es ihn noch immer tief, dass Chris bei ihrem Streit zuvor einfach gegangen war...und jetzt zerrte er ihn hierher, nur um ihn wieder anzumaulen. Umso erschrockener war er, als Chris seine Arme hob, seine Hände auf Piers' Wangen legte und ihn küsste. Überrascht weiteten sich Piers' Augen, doch ehe er irgendwie reagieren konnte, beendete Chris den Kuss wieder und sah ihn an. Seine Hände ließ er jedoch auf Piers' Wangen ruhen, strich leicht mit dem Daumen über seine Haut. „Warum?“, fragte Piers leise und sah seinen Captain nun mit traurigen Augen an. Chris wollte antworten, doch Piers ließ ihn noch nicht und redete weiter. „Erst...“, fing er an, bevor Chris starten konnte. „...erst verschwindest du einfach und lässt mich wie einen Idioten stehen. Dann zerrst du mich hierher und maulst mich an. Und jetzt...“ Er seufzte und schüttelte leicht den Kopf, ehe er nach unten blickte. Auch Chris seufzte nun leise. Ihm fiel es ebenso schwer über seine Gefühle zu sprechen, wie Piers. Wenn sie sie nicht grad in irgendeinem Streit preis gaben oder sich einfach küssten. „Ich...mach mir nur Sorgen...“, entgegnete er dann leise und Piers hob seinen Kopf wieder und sah ihn an. Kurz wich Chris seinem Blick aus, ehe er ihn wieder anschaute. „Ich...will einfach nicht, dass dir etwas passiert..., was noch schlimmeres, als sowieso schon. Und die Tatsache, dass du dir noch immer den Antivirus spritzen musst...“, er brach ab und suchte nach weiteren Worten. Piers Herz schlug nun schnell, als er das von Chris hörte. Es fühlte sich...schön an, solche Worte von ihm zu hören. Dass er sich Sorgen mache, aber dennoch... „...die Tatsache, dass du mir nicht gesagt hast, dass du dir noch immer den Scheiß spritzen musst..., sondern ich es nur durch Zufall erfahre...“ Chris seufzte und schaute kurz zur Seite. „Ich...“, fing Piers dann an. „...wollte nur nicht, dass du dir deswegen Sorgen machst. Dann spritz' ich mir das Zeug halt und wenn schon.“ Scharf sah Chris ihn nun an. „Was soll das heißen: Und wenn schon?! Was wenn du dir den Mist bis an dein Lebensende spritzen musst?!“ Er wurde wieder etwas lauter und Piers legte seine Hände auf Chris' und nahm sie langsam von seinen Wangen. „Es ist mir egal, Chris“, entgegnete er selbstverständlich und sein Captain sah ihn verständnislos an. „...weil ich es...für eine Sache getan hab, die mir wichtig ist“, fuhr Piers leise fort und sah Chris eindringlich an. „Aber das ist doch...“ Piers legte schnell und dennoch sanft seine Finger auf Chris' Lippen. „Warum machst du dir solche Sorgen? Warum hast du dein Leben riskiert, um mich damals da raus zu bringen?“, fragte er und nahm seine Hand langsam wieder runter, damit Chris antworten konnte. „Weil...“, fing Chris an und dachte dann an ihren letzten Streit. An Piers' Worte: 'Würdest du das nicht für den Menschen tun, den du liebst?!' Kurz schloss Chris seine Augen und seufzte innerlich, ehe er sie wieder öffnete. „Aus dem selben Grund..., aus welchem du dir wieder den Virus spritzen würdest...“, antwortete er dann. Tatsächlich hätte Piers gar nicht mit dieser Antwort gerechnet, weshalb er ihn überrascht ansah. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Chris ihm bei dem Streit noch zugehört hatte. Kurz räusperte der Sniper sich und wusste für einen Moment nicht, wo er hinschauen sollte, weshalb er einfach nach unten blickte. Sachte legte Chris eine Hand unter sein Kinn und hob den Kopf wieder nach oben. „Überrascht dich das?“, fragte er und Piers wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Nun musste der Captain lächeln. „Es ist schon eigenartig, dich sprachlos zu erleben“, sagte er dann grinsend und Piers sah ihn zugleich etwas beleidigt an. „Es ist nur, weil...“, fing er enthusiastisch an, wusste dann aber wieder nicht weiter und wurde etwas leiser. „...weil ich...nicht gedacht hätte, dass du zuhörst...“ Zum Ende hin murmelte er nur noch vor sich hin. Sachte strich ihm Chris durch die Haare. „Ich hab' alles gehört“, meinte er sanft und seufzte dann. „Ich bin...nach wie vor nicht einverstanden mit deiner Entscheidung, dass du...es dir wieder spritzen würdest.“ - „Chris, das...“ - „Aber!“, unterbrach dieser ihn. „Ich weiß, dass ich an deiner Meinung nichts ändern kann, egal was ich sage oder tue. Deswegen...werde ich es einfach nicht zulassen.“ Bestimmend sah er ihn an und legte seine Hand in Piers' Nacken. „Egal was passiert, ich werde dafür sorgen, dass du unversehrt bleibst.“ Das wusste Piers. Denn Chris sagte immer zu all seinen Männern, dass er dafür sorgen würde, dass sie alle lebendig aus der Sache rauskommen würden. Aber noch nie hatte Piers erlebt, dass er es mit solch einem Blick tat, so wie er ihn gerade ansah. Es zeigte, dass er auf den Sniper besonders Acht geben würde. Leicht lächelte Piers, hob seine linke Hand und strich über Chris' Wange. „Ich hab doch gesagt, ich brauch keinen Babysitter...“, sagte er dann grinsend. „Nein...“, entgegnete Chris und fing dann ebenfalls leicht an zu grinsen. „...aber einen Captain, der aufpasst, dass du keine Dummheiten anstellst.“ Etwas beleidigt murrte Piers, ehe er wieder Chris' Lippen auf seinen spürte und diesmal sogar die Gelegenheit hatte, den Kuss zu erwidern. „Außerdem...“ Kurz löste Chris den Kuss und meinte dann leise. „Das hier würde ich nicht mit den anderen Soldaten tun...“ Piers grinste. „Davon gehe ich aus“, entgegnete er und küsste seinen Captain dann wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)