schmaler Grad von Animature (Über Freundschaft, Hass und Liebe) ================================================================================ Kapitel 1: Die neue Schule -------------------------- Hallo, mein Name ist Youko. Ich bin 16 Jahre alt und heute ist der erste Tag an meiner neuen Schule. Wir sind umgezogen und ich muss jetzt noch einmal vollkommen von vorne anfangen. Das wird nicht einfach aber ich bekomme das schon irgendwie hin. Ich bin total aufgeregt wie die Leute hier wohl sein werden und ob ich schnell neue Freunde finde. Der Weg zur Schule war relativ weit. Aber jetzt bin ich endlich angekommen. Ich konnte diese Nacht kaum schlafen. Diese Schule ist wirklich riesig, viel größer als die, wo ich bisher war. Ich frage mich durch, um den Schulleiter zu finden. Der heißt mich willkommen und zeigt mir gleich mein Klassenzimmer. Den Stundenplan habe ich auch schon bekommen. Nun sehe ich zum ersten Mal die neue Klasse. Als ich hinein gehe fällt mir sofort ein Junge auf. Er sitzt in der letzten Reihe und sieht wirklich hübsch aus. Er hat blonde Haare und tiefe blaue Augen. Sein Blick wirkt zwar etwas unterkühlt aber das finde ich irgendwie anziehend. Der Lehrer stellt mich vor und ich suche mir einen Platz. Das Mädchen, neben dem ich sitze wirkte sehr nett auf mich, weswegen ich mir auch dieses Platz ausgesucht habe. Sie hat schwarze Haare und einen freundlichen, warmen Blick. Ich denke wir werden uns gut verstehen. „Wie heißt du?“ frage ich sie. „Ich heiße Kazumi.“ „Ich bin Youko.“ Wir geben uns die Hand und ich habe meine erste Bekanntschaft gemacht. Kazumi zeigte mir nach dem Unterricht noch die Schule und wir redeten viel miteinander. Sie hat die selben Interessen wie ich und das ist wirklich schön. Dennoch war der erste Tag ziemlich anstrengend und ich bin wirklich müde. Als ich zu Hause ankomme spreche ich mit meinen Eltern über den Tag. Ich erzähle ihnen, dass ich mich wahrscheinlich schnell einleben werde und sie freuen sich, dass ich keine Probleme habe neue Kontakte zu knüpfen. Ich bin ein sehr offener Mensch und gehe auf andere zu ohne mich zu schämen. Manchmal bin ich allerdings auch etwas vorlaut und rede sehr viel. Das geht den Leuten oft auf die Nerven. Aber ich bin nunmal wie ich bin. Eine Woche später: Jetzt ist eine Woche vergangen und ich gehe heute mit Kazumi in die Stadt. Wir haben uns mittlerweile angefreundet. Dieser Junge, den ich am ersten Schultag gesehen habe geht mir noch immer nicht aus dem Kopf. Ich würde ihn gern besser kennenlernen. „Kazumi wer ist eigentlich dieser Junge, der immer ganz hinten sitzt mit den blonden Haaren?“ frage ich sie. „Ach der. Das ist Akiyama. Das ist der coolste in der Klasse. Er ist immer total arrogant und abweisend anderen Leuten gegenüber. Ziemlich seltsam, also ich mag ihn nicht.“ „Hm... Er ist echt hübsch. Ich möchte ihn gerne mal kennenlernen.“ „Vergiss es. Er hasst Mädchen wie uns. Da bin ich mir ganz sicher.“ Kazumi ist auch so eine Plaudertasche wie ich. Wir haben eine sehr ähnliche Art. Sie kennt diesen Akiyama zwar besser als ich aber trotzdem möchte ich mit ihm sprechen. Heute kam mir der Zufall zu Hilfe bei dem Vorhaben diesen Junge endlich anzusprechen. Wir hatten eine Diskussion im Unterricht. Es ging um die Frage was wir unter Freundschaft verstehen. Akiyama war der Meinung, dass Freunde einander immer verstehen und auf die gleiche Art und Weise denken sollten. Ich erwiderte ihm. „Bei Freundschaft geht es nicht darum gleich zu denken. Man muss sich gegenseitig vertrauen können, füreinander da sein und alles miteinander besprechen.“ „Ach das ist doch idealistisches Gequatsche.“ erwiderte er. „Man kann jemandem nicht vollkommen vertrauen. Das geht nicht. Es wird immer ein Rest übrig bleiben. Komplett vertrauen kann man nur sich selbst.“ Diese Antwort sagte viel über ihn aus. Ich spütre schon jetzt, dass er viel durchlebt haben musste. Wir setzten dennoch unsere Diskussion fort und redeten auch in der Pause noch miteinander. Wir haben vollkommen andere Ansichten zu vielen Dingen. „Manche Menschen sollten echt alleine bleiben und gar nicht erst versuchen Freunde zu finden.“ sagt er. „Aber du kannst doch Menschen nicht einfach so abstempeln. Jeder hat ein Recht auf Freunde und darauf, anerkannt zu werden. Also ich persönlich akzeptiere jeden wie er ist und ich möchte das anderen Leuten begreiflich machen. Aber du scheinst ja gar nichts zu verstehen.“ „Du bist ziemlich frech. Hast du nicht gerade gesagt du akzeptierst jeden wie er ist?“ Ich musste kurz inne halten. Er hat Recht. Manchmal kann ich auch arrogant sein. Aber ich sage eben einfach was ich denke. Auf jeden Fall weiß ich eins. Wir werden nie Freunde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)