Nächtliche Besuche von HiKao (In drei Schritten zum ewigen Glück?) ================================================================================ Nächtliches Treffen ------------------- Nächtliches Treffen Das Kreischen von Kindern gepaart mit dem Duft der Süßigkeiten, die an jeder Ecke angepriesen wurden, erfüllte die kühle Luft. Hufe klapperten, die Händler schrien und riefen um sich gegenseitig zu übertönen und die Stimmen der Seranienanierinnen verliehen dem ganzen etwas festliches und sorgten dafür das die Hektik durch etwas ruhiges gedämpft wurde. Heute, am Tag der Liebe, wie Bewohner Seranienas ihn nannten, feierten alle ausgelassen. Ob jung, alt, Mensch oder Seranienanier; Alle waren fröhlich, tanzten, sangen, lachten. Der Wein floss in großen Mengen und die wildesten Gerüchte wurden von einem zum anderen getragen. Man amüsierte sich prächtig und unterhielt sich mir jedem der einen sympathisch erschien. Silver liebte diesen Tag, an dem er genau so behandelt wurde wie alle anderen auch. Er genoss es durch die überfüllten Straßen zu schlendern und an jeden interessanten Stand stehen zu bleiben, sich die Waren anzusehen und vielleicht sogar etwas zu kaufen. An diesen Tag konnte er frei lachen und sich mit den Untertanen seines Vaters unterhalten, um zu erfahren ob es ihnen gut erging. Normalerweise würde er nun einfach los laufen um zu sehen wohin ihn seine Füße trugen, aber heute war nicht normal. Heute würde er ihn wieder sehen. Seinen ganz persönlichen Prinzen. „Meinen ganz persönlichen und unpünktlichen Prinzen....“, murmelte er leise und ließ seinen Blick noch einmal über die Menge schweifen. Er sah blondes, braunes, schwarzes und sogar violettes, grünes oder blaues Haar, doch den leuchtend orange Schopf des Gesuchten konnte er nicht erkennen. Weiter hinten, an einem Kleiderstand winkte ihm ein Mädchen zu und Rechts von ihm starrten ihn eine Gruppe Seranienanierinnen aus großen Katzenaugen an. Es wurde ihm langsam , aber sicher unangenehm weiterhin dort zu stehen und nichts zu tun. Es war klar das er Aufmerksamkeit erregen würde, einen Prinzen übersah man eben nicht so leicht, schon gar nicht wen eben dieser silberne Locken und rote Augen hatte. Hinzu kam noch das er seid einer Stunde vor einem Stand wartete in dem Teddy-Bären verkauft wurden. Als dann auch noch ein in einen schwarzen Mantel gehüllter Mann direkt auf ihn zu kam, den Finger hob und ansetzte etwas zu sagen, war es mit Silvers begrenzter Geduld vorbei. Er wusste ganz genau wer dieser Mann war und das dieser sich nicht einmal beeilt hatte, als er ihn sah, ließ ihn rot sehen. Er packte den Mann am Kragen seines Mantels und zog ihn hinter sich her, bis zu der großen Übergangsbrücke, welche in ein oranges, warmes Licht gehüllt, prunkvoll über dem großen Serno-See thronte. Für Silver wirkte dieser Anblick normalerweise beruhigend und das wusste er. Es wäre nicht gut auf einem Volksfest, vor all den Leuten, aus zu rasten. Er ließ den verdutzten Mann los und lehnte sich leicht über das goldene Brückengeländer und ließ den Wind mit seinen Haaren spielen. Er konnte die frische Luft fühlen, wie sie sanft seine erhitzte Haut streichelte und der Duft von Sernos Rosen beruhigte ihn langsam. Lächelnd beobachtete er die kleinen Elfen, die auf dem Wasser saßen und gierig ein Stückchen Brezel verschlangen. Beinahe hätte er vergessen weshalb er dorthin gegangen war und wegen wem er sich so aufgeregt hatte. Er hätte zwar viel lieber die magische Atmosphäre welche herrschte noch weiter genossen, doch er besann sich eines besseren. Entspannen konnte er später auch noch, dachte er sich. Mit dem Gedanken an das bevor stehende schlich sich ein hinterhältiges Grinsen auf sein hübsches Gesicht. Tief durchatmend drehte er sich langsam zu seinem Freund um und lächelte ihn so süß wie es ihm nur möglich war an. Leichten Schrittes näherte er sich dem Orangehaarigen und legte seine Arme um dessen Hals. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er bemerkte wie sein Freund die Umarmung erwiderte. „Neo...?“, hauchte er dem Seme ins Ohr, welchem beim Klang seiner Stimmer ein Schauer über den Rücken lief. Wie eine Katze schmiegte sich Silver an den starken Körper vor sich, legte seinen Kopf auf der breiten Schulter ab. Hätte Neo ihn nicht so lange warten lassen, würde er jetzt durch aus mit diesem kuscheln. Doch da die gegebenen Umstände anders waren... „Hm...“, grummelte der junge Mann zurück. Er hatte die Augen geschlossen und die Nase in den silbernen Locken seines geliebten vergraben. So bekam er nicht mit, wie dieser ihn langsam, Stück für Stück in Richtung Elfentreppe dirigierte. Erst als er mit dem Unterschenkel gegen die erste Stufe der, für die kleinen Elfen gemachte, Treppe stieß wurde er stutzig. „Was..?“, setzte Neo an zu fragen, unterbrach sich aber selbst mit einem erschrockenen Aufschrei. Mit einem lauten Platschen landete er im Wasser. Die Elfen wurden durch das geräusch erschreckt und flatterten hastig weg. Zurück blieb ein junge Krieger in mitten von rosanen wie weißen Seeblumen und ein lachender Prinz. Mit großen Augen sah der Ältere zu dem lachenden auf. „Was...?“ Nur langsam realisierte er, was so eben geschehen war. „Silver! Was soll den das! Sag mal, spinnst du eigentlich?!“ Der wütende Ausruf ließ die neugierigen Elfen erneut das Weite suchen und den Prinzen aufblicken. Kalt musterte er seinen Freund, ehe er sich umdrehte und Richtung Dorf gehen wollte. „Nein, tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich bin weder verrückt noch sonst etwas in dieser Richtung. Ich wollte dir nur eine kleine Lektion erteilen. Immerhin hast du mich eine Stunde lang an einem Teddy-Bären Stand warten lassen!“ Kurz blieb der Silberhaarige stehen und blickte seinen Freund über die Schultern hin an. „Ey! Hey, tut mir Leid! Ehrlich! Ich weiß eine Da- ich meine dich lässt man nicht warten, aber ich hab's echt nicht eher geschafft...“, versuchte sich der Angesprochene zu wehren. Dann hielt er kurz inne und Silver konnte förmlich sehen wie über seinen Kopf eine Glühbirne anging. Mit hochgezogener Augenbraue beobachtete er den jungen Krieger dabei, wie dieser auf ihn zu kam. Er spürte wie sich zwei starke Arme um seinen Bauch legten und ihn an den Körper hinter isch zogen. „Ich liebe dich doch, Silver~ Sei nicht mehr böse, ja?“, säuselte der Orangehaarige ihm ins Ohr, ehe Silver einen Schmatzer auf die Wange bekam. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht und er drehte sich in den Armen Neos, um die Umarmung zu erwidern. „Bin dir doch schon lange nicht mehr böse, du Dummkopf...“, murmelte er gegen die Schulter seines 'persönlichen Prinzen' und kuschelte sich noch etwas näher an den warmen Körper. Schmunzelnd beobachtete Neo seinen Koi, streichelte diesem über das weiche Haar und genoss es den sonst so starken Prinzen in den Armen halten zu dürfen. „Hat dir schon mal jemand gesagt wie süß du bist?“ Neos Schmunzeln wandelte sich zu einem Grinsen, als er die Reaktion Silvers auf diese einfache Frage sah. Der Kleine lief dunkelrot an und versteckte das hübsche Gesicht in dem dunklen Mantel, um Neo nicht in die Augen sehen zu müssen. „H-Hör auf damit, du elender Schleimer! Ich bin nicht süß!“,murmelte er in den Stoff. Lachend wuschelte Neo seinem Liebling durch das Haar, ehe er die Umarmung löste und sicherheitshalber einen Schritt zurückging. „Natürlich nicht...Mein Süßer.“ Grinsend wich er der Tasche die Silver nach ihm warf aus. Der junge Prinz jedoch wollte es nicht bei einer geworfenen Tasche lassen und lief auf Neo zu, übersah dabei das teure Gepäckstück und stolperte. Silver machte sich schon auf eine nette Bekanntschaft mit dem Steinboden bereit und schloss die Augen. Er wartete noch kurz auf den Schmerz, spürte jedoch nur einen dumpfen Aufprall. Vorsichtig hob er ein Lid und blickte in zwei grüne Seelenspiegel, welcher ihn amüsiert und liebevoll musterten. Neo hatte wirklich wunderschöne Augen, dachte er sich. So grün wie Smaragde und so geheimnisvoll wie die Augen eines Elfs. Ob Neo vielleicht ein Halbelf war? Immerhin kannte niemand seine Eltern. Eine sanfte Stimme riss den Prinzen aus seinen Gedanken. „Nicht so stürmisch, Kleiner...“, murmelte Neo, welcher seiner Seit's in den Rubinen Silvers zu versinken drohte. Langsam beugte sich Neo zu seinem Kleinen und verwickelte diesen einen zärtlichen Kuss, in welchen beide ihre ganze Liebe legten. Die Arme Silvers schlangen sich um den Nacken des Größeren um diesen noch näher zu sich zu ziehen und ein leises Seufzen entfloh ihm, als Neo den Kuss löste. Sie verharrten einige Zeit in ihrer innigen Umarmung, die Köpfe an einander gelehnt, ehe es wieder der Ältere war der sich von Silver löste. Kurz ließ er seine Hand in seine Jackentasche wandern, ehe er die Hände des Prinzen in seine nahm und ihm tief in die Augen blickte. Der Silberhaarige schaute seinen Freund verwirrt und fragend an, wusste er doch nicht was dieser vor hatte. Neo begann unter den Blicken seines Koi zu schwitzen. Seine Lippen und kehle fühlten sich trocken an und seine Beine zitterten leicht. Was er vor hatte war riskant und es würde kein zurück geben. Natürlich wollte er es und meinte es auch ernst, aber war es für Silver vielleicht zu früh? Oder liebte er ihn zu wenig, um diesen Schritt zu gehen? „Neo...? Ist etwas?“, riss ihn die zarte Stimme seines Engels aus diesen trüben Gedankengängen. Man konnte deutlich die Besorgnis aus dessen Stimme hören und genau das war es, was alle Zweifel des Kriegers beseitigte. Sagte er seinem kleinen nicht immer das er auf seine Gefühle hören sollte? Er sollte mit gutem Beispiel vor rangehen, mehr als Nein sagen konnte Silver ja nicht... „Also...Weißt du Silver...Du...Du bist mir der wichtigste, nein, der allerwichtigste Mensch auf der Welt, weißt du das? Ich hatte schon aufgegeben, als ich damals im Fluss lag, völlig unterkühlt. Ich hatte mich schon damit abgefunden diese Welt zu verlassen, dachte ich doch damals das du in mir nur einen einfachen Krieger siehst. Nicht mehr und nicht weniger...“ Kurz weiteten sich die Augen des Prinzen und er wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, als ein mahnender Blick seitens Neo ihn wieder zum Schweigen brachte. So ganz verstand der Jüngere zwar noch nicht, was sein Freund von ihm wollte, aber es schien wichtig zu sein. Für Neo. Für Ihn. Für Sie? „Doch dann, Silver, dann bist du gekommen und hast bei meinen Anblick angefangen zu weinen. Du bist zu mir gelaufen, obwohl du durch das kalte Wasser musstest und hast mir gesagt, ich soll dich nicht allein lassen...weil du mich liebst...Kannst du dir vorstellen wie glücklich ich war? Ich habe dir an diesen Tag deinen ersten Kuss gestohlen...und es war mir eine Ehre... Nur, eine noch größere Ehre würdest du mir erweisen, wenn du den Rest deines Lebens mit mir...also, wenn wir zusammen...Für immer...“ Stotternd sah Neo auf seine Hände und biss sich nervös auf die Unterlippe. So schwer konnte das doch nicht sein, dachte er sich. Kurz riskierte er einen Blick zu Silver, welcher ihn immer noch verwirrt, aber gleichzeitig auch aufmunternt ansah. Dadurch neuen Mut gefasst holte Neo noch einmal tief Luft, ehe er sich vor Silver auf die Knie sinken ließ und dessen Hand mir seiner umfasste. Fest sah er in die roten Irden seines Geliebten, welcher ihn aus großen Augen ansah. Langsam schien er zu begreifen, was Neo vorhatte. „Ich...Ich wollte dich fragen, Silver, ob du den Rest deines Lebens mit mir verbringen willst...?“ Erleichtert atmete er aus nachdem er diese frage gestellt hatte. Er wartete auf eine Antwort, doch sie kam nicht und langsam kroch Angst in ihm auf. Erwartungsvoll und ängstlich sah er Silver an, welcher wie vom Blitz getroffen da stand, die Augen geweitet, den Mund geöffnet. „S-Silver...? Ich...eh, also du...du musst nicht...Kein Problem, Ich...Ich verstehe das...Immerhin bin ich nur-“ „Der beste Freund der Welt? Der Süßeste? Du bist so süß, Neo!“, schluchzte Silver auf und kuschelte sich im nächsten Moment auch schon an die Wärme spendende Brust seines Liebhabers. „Heißt das...du...du willst?“, fragte dieser ungläubig. Er hatte schon mit einer Abfuhr gerechnet. „Ja! Verdammt! Natürlich! Nichts lieber als das!“, antwortete Silver schluchzend. Auch Neis Sicht fing an zu verschwimmen, doch er konnte die Tränen noch zurückhalten. „Ich bin ja so glücklich! Ich hätte nie gedacht, das du, als Prinz, einen einfachen Krieger wie mich...Ich bin so glücklich!“, lachte Neo und drückte den Jungen in seinen Armen noch näher an sich. Dieser fing auch, unter Tränen, an zu lachen. „ Mensch, Neo! Das du immer solche Minderwertigkeitskomplexe haben musst!“ „Dann hast du ein zu hohes Selbstwertgefühl...“, kicherte der Angesprochene zurück. Sie mussten auf andere wirken wie zwei verliebte Teenager, dachte Neo sich. Aber waren sie das nicht auch irgendwie? Ihm ging es so gut wie schon lange nicht mehr, doch er hatte auch das Gefühl etwas vergessen zu haben. „Ja! Natürlich! Die Ringe!“, rief er aus und hätte sich in selben Moment selbst schlagen können. Mit der einen Hand kramte er in seiner Manteltasche herum, während er mit der anderen nach Silvers schmaler Hand griff. Kurz darauf beförderte er einen silbernen Ring, auf dem in geschnörkelter Schrift etwas eingraviert war. Mit einer flinken Bewegung steckte er ihn an den schmalen Finger Silvers. Der junge Prinz betrachtete das Schmuckstück eingehend. Er konnte auf den ersten Blick erkennen, das der Ring von neo gemacht worden ist. Bei der Schrift müssen ihm welche von seinen Kolibri-Feen geholfen haben. Er hob die Hand, um besser lesen zu können was auf dem Ring geschrieben stand und musste bei den Worten lächeln. Neo muss sicherlich sehr lange überlegt haben, aber dafür passte es um so besser zu ihnen. „Wie der Himmel...“, las er leise vor. „Ja, du sagst doch immer, das wir wie der Himmel sind...Ich fand das es passt. Gefällt es dir?“, fragte Neo ebenso leise. „Ja...Ich-“ „Da ist er! Der Prinz! Wir haben ihn!“, ertönte auf einmal die Stimme eines Soldaten am anderen Ende der Brücke. „Verdammt! Neo, du musst schnell gehen!“, zischte Silver leise. Würden die Soldaten die beiden zusammen erwischen und Neo dann auch noch als Krieger identifizieren, wäre nicht nur der Ruf des Königshauses, sondern auch Neos Freiheit in Gefahr. „Ich will aber nicht! Warum musste dein Vater dieses Gesetz auch erstellen?“ „Die frage ist wohl eher, warum dein Kollege mich umbringen wollte und jetzt hau schon ab!“ Mit einem Nicken signalisierte Neo das er verstanden hatte und sprang über das Brückengeländer. Sobald die Soldaten unachtsam wurden, könnte er seinen Verlobten wieder sehen. Grinsend schwang er sich auf seinen kleinen Apfelbaum hinter dem Wald und beobachtete die Sonne, welche hinter dem großen Schloss aufging und dieses in ein warmes Licht hüllte. Auch dieses mal schlief er wieder mit den Gedanken an seinen Schatz im Hochzeitskleid ein... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)