Upside Down von sama (Oder: What the fuck is really going on?) ================================================================================ Kapitel 24: Der Freak und die Queen ----------------------------------- The Freak: „I'm a fucking asshole!“ „Was tust du denn hier?“, irritiert und noch immer ein wenig geschockt machte Sasuke die Tür hinter sich zu. Seine Lernutensilien ließ er achtlos auf seinem Schreibtisch fallen. Sein Vater war hier. Fugaku Uchiha war hier! Und er hatte bisher noch immer kein Wort gesagt. Schweigend saß Fugaku auf dem Bett seines Sohnes und beobachtete jenen, wie er sich ein wenig frustriert auf dem Schreibtischstuhl niederließ. Das war nicht der stolze Sohn, den er großgezogen hatte. Sasuke saß in sich zusammengesunken auf dem Stuhl, nagte auf der Innenseite seiner Backe und sah auch körperlich und gesundheitlich nicht gerade fit aus. Er wirkte abgemagert und schien unter Schlafentzug zu leiden. Tiefe Augenringe zierten sein Gesicht und seine Haut war fahl. Fugaku seufzte und öffnete seine Arme, die er bisher vor der Brust verschränkt hatte. Kurz fuhr er sich durch das graumelierte Haar, dann stützte er seine Unterarme auf seine Oberschenkel. Der strenge Zug wich aus seinem Gesicht und Fürsorge machte sich breit. Fugaku Uchiha war zwar ein strenger, disziplinierter Mann, der von seinen Söhnen 120% verlangte, aber er war kein Untier. Er sorgte sich genauso um sie, wie seine Frau. Normalerweise würde er auch Mikoto diese Gespräche über Liebe überlassen, aber das hier war weitaus komplizierter und Fugaku hatte das Gefühl, das Sasuke ihn gerade jetzt brauchte. Um das hier würde sich Fugaku Uchiha selbst kümmern! „Sasuke Madara Uchiha, was ist aus dir geworden?“, sagte Fugaku ruhig und sah seinen Sohn dabei an. Sasuke war die Situation sichtlich unangenehm, denn er wich dem tiefgehenden Blick seines Vaters aus und sah aus dem Fenster. „Ich.. hab Scheiße gebaut“, murmelte er schließlich und fuhr sich beschämt durch die Haare, nur damit er etwas zu tun hatte. „Das weiß ich auch. Ich war an Silvester ebenfalls anwesend und musste danach endlos viele Strippen ziehen, damit dieser Eklat nicht noch schwerwiegender wurde. Ich hoffe, dir ist bewusst, was das für finanzielle Schäden für die Firma hätte anrichten können.“ Sasuke vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Ja, er wusste es! Und es war ihm so verdammt peinlich! Jetzt, da es ihm sein Vater so trocken ins Gesicht sagte, fühlte sich Sasuke sogar noch schlechter. Er hatte nicht nur seine perfekte Beziehung mit Sakura ruiniert, nein, beinahe hatte er auch einige Geschäfte der Uchiha Corp. in den Sand gesetzt! Er wollte einfach nur im Erdboden versinken und erst wieder auftauchen, wenn alle Welt ihn vergessen hat. Glücklicherweise konnte er verfrüht in sein Auslandssemester starten. Sasuke hatte einfach nur weg gemusst. „Aber lassen wir die Firma mal beiseite. Das ist jetzt gar nicht so wichtig. Ich will ja nicht angeben, aber ich hab genügend Geld.“ Fugaku legte eine kurze Pause ein und zwinkerte seinem Sohn verschmitzt grinsend zu. Sasuke lachte leise auf. „Nein, ehrlich. Viel wichtiger ist, was mit dir los ist. Sohn, du siehst nicht gut aus“, sagte der alte Uchiha mit ernster, besorgter Stimme, als er sah, wie sein Sohn mit sich rang. Eine lange Stille entstand. „Sasuke, schau mich an“, setzte Fugaku schließlich nach einer Weile erneut an und verschränkte dabei die Arme wieder vor der Brust. Der junge Uchiha gehorchte, auch wenn es ihm sichtlich schwer viel, seinem Vater in die Augen zu schauen. „Ich habe keine Feiglinge großgezogen. Ich habe zwei großartige Söhne, die Stolz, Ehre, Disziplin und Durchsetzungsvermögen haben. Wenn ein Problem auftritt, dann laufen sie nicht davon, sie gehen es an. Ein Uchiha gibt niemals auf, auch wenn es um die Liebe geht. Habe ich dir mal erzählt, wie mich eure Mutter beinahe nicht geheiratet hätte?“ Fugaku schmunzelte leicht, als Sasukes Miene plötzlich von beklemmt zu interessiert und ungläubig wechselte. Der alte Uchiha lachte kurz auf und sah dann aus dem Fenster. „Ich war damals 25, Mikoto 22. Eine Woche vor der Hochzeit war der Junggesellenabschied. Wir hatten alle viel zu viel getrunken und ich bin am nächsten Morgen mit zwei Stripperinnen im Arm aufgewacht. Es ist nichts passiert, ich war viel zu betrunken, außerdem waren wir auch noch angezogen, aber eure Mum, die natürlich genau in der Situation ins Zimmer kam, interessierte das natürlich nicht. Oh, wie hat sie mich zusammengefaltet. Heulend und wutschnaubend hat sie mir dann den Verlobungsring vor die Füße geworfen und ist dann aus dem Zimmer gestürmt. Noch peinlicher, dachte ich, geht es nicht.“ Fugaku legte eine kleine Pause ein und sah schmunzelnd zu Boden, als er an den Tag zurück dachte. Heute konnten er und Mikoto darüber lachen. Er sah auf. „Jedenfalls habe ich zwei Tage lang nicht geschlafen, nichts gegessen, kaum getrunken. Ich hab mich in mein Hockeytraining verrannt, bis ich schließlich am dritten Tag vor Erschöpfung und Dehydrierung zusammengebrochen bin. Sobald ich wieder auf den Beinen war, habe ich alle meine Jungs zusammengerufen und einen Plan ausgeheckt. Einer hat sogar die beiden Stripperinnen angerufen und sie gefragt, ob sie das Ganze richtig stellen könnten. Ich hatte Glück, sie sagten zu und es funktionierte tatsächlich. Einen Tag vor der angesetzten Hochzeit, nahm mich eure Mum dann wieder zurück. Heute kann ich sagen, dass das – auch wenn es für mich sehr schwer war, meinen Stolz über Bord zu werfen – das Beste war, was ich je getan habe. Ich würde es auch immer wieder tun“, endete Fugaku mit seiner Geschichte und sah seinen Sohn an, der ihn fassungslos anstarrte. Kurz lachte Sasuke auf, dann ließ er wieder seinen Kopf hängen und er rieb sich frustriert die Stirn. „Ich bezweifle, dass es bei mir und Sakura ein solches Happy End geben wird. Denn ich bin leider nicht im Suff eingeschlafen. Ich habe tatsächlich mit Amy rumgemacht. Hätte mich Naruto nicht noch rechtzeitig gefunden und mir eine reingehaun, wäre ich sicher noch weiter gegangen.“ Sasuke dachte an Silvester zurück. Karin. Dieses Miststück hatte doch tatsächlich seine Ex und erste große Liebe Amy Hunter auf die Silvestergala eingeladen und mitgenommen. Der Alkohol hatte ihm die Sinne vernebelt und er war auf Amy hereingefallen. Sie hatte gesagt, sie bereute die Trennung, sie hatte nur ihn geliebt. Wie dumm und naiv er doch gewesen war. Amy hatte ihn Abseits gezogen und ihn geküsst, angefangen ihm die Klamotten vom Leibe zu pellen. Sasuke hatte nicht gewusst, wie, aber Naruto war mit lautem Gepolter in das Zimmer gestürmt, hatte ihm einen Kinnhaken verpasst und ihn dann gegen den Spiegel geworfen, gegen den er noch einmal mit voller Kraft geschlagen hatte. Sicherlich hatte er Sasuke erneut ins Gesicht schlagen wollen, doch Hinata hatte ihm verzweifelt zum Aufhören gebeten. Und dann erinnerte sich Sasuke nur noch an ihre Augen. Sie warf ihm das Armband, welches er ihr geschenkt hatte, vor die Füße und war dann verschwunden. Sasuke hatte Naruto zur Seite gestoßen und war dann geflüchtet. Einfach weg. „Sasuke, wir machen alle Fehler, aber ein Uchiha wirft sogar seinen Stolz über Bord, wenn es um seine Liebe geht. Wir reißen uns den Arsch auf. Und wenn ich eins sagen kann, dann, dass du und Sakura mehr waren als eine kleine Liebelei während der Studiumszeit. Ich kenne meine Söhne und ich bin stolz auf sie, denn sie sind durchaus in der Lage ihr Leben alleine auf die Reihe zu bekommen. Aber jetzt gerade brauchst du einfach einen Arschtritt. Sasuke, ich will, dass du deinen Arsch hochbekommst und die Sache gerade biegst. Stolz und Ehre hin oder her, ohne Familie ist es nichts wert. Hast du mich verstanden?“ Sasuke starrte zu Boden. „Sasuke Madara Uchiha, hast du mich verstanden?“, fragte Fugaku erneut mit strenger Stimme. „Ja, Vater, ich habe verstanden. Aber wie soll ich das wieder gerade biegen?“ Frustriert ließ Sasuke die Schultern hängen. „Du solltest dich erst Mal mit Naruto aussprechen. Er ist dein bester Freund. Und jetzt pack dich zusammen, ich bin mit unserem Jet da und die Schulleitung weiß, dass du bis auf Weiteres bis nach die Semesterferien freigestellt bist“, schlug Fugaku vor und stand dann auf. Er griff nach seiner Jacke und musste seinen Sohn erneut antreiben, denn dieser sah ihn nur verwirrt an. „Naruto, ich es.. Es tut mir Leid. Ich-“ „Halt die Klappe“, fuhr der Blonde dazwischen und stierte den Schwarzhaarigen vor sich böse an. Dann wurde sein Gesichtsausdruck weicher und er ging einen Schritt beiseite, damit Sasuke eintreten konnte. Der Uchiha war unglaublich froh über diese Geste, denn jetzt wusste er, dass Naruto ihn noch nicht ganz abgeschrieben hatte. Er folgte dem Blonden in das Wohnzimmer seiner Wohnung und ließ sich dann neben ihm auf der Couch nieder. Naruto setzte sich seitlich, dass er Sasuke ansehen konnte und verschränkte die Arme vor der Brust. Gerade wollte der Schwarzhaarige wieder anfangen sich für alles zu entschuldigen, als Naruto ihm wieder zuvor kam. „Nein! Ich will nichts hören. Wir wissen beide, dass du ultra mega große Scheiße gebaut hast, ja sogar ein ganzes Schloss Scheiße. Wir wissen beide auch, dass ich dir den Arschgerettet habe, bevor es noch schlimmer geworden wäre. Und was wir auch beide wissen, ist, dass du dir gefälligst den Arsch aufreißen wirst, damit du Sakura wieder zurückgewinnst.“ Streng sah der Blonde seinen besten Freund an. Sasuke schmunzelte. Sein Vater hatte das Gleiche gesagt, wenn auch nicht ganz so lapidar. „Ja, ich weiß, aber du musst mir Helfen. Mit einer einfachen Entschuldigung wird das denke ich nämlich nicht, dass das wieder wird“, seufzte Sasuke schließlich und fuhr sich frustriert über das Gesicht. „Nein, dass wird es nicht. Aber darum sorgen wir uns jetzt erst mal nicht. Heute ist die Faschingsfeier bei den Hyuugas und bei der ist Sakura nicht dabei, weil sie gerade für ein Shooting unterwegs ist.“ „Sie ist sehr populär und beliebt, nich? Ich hab auch schon Werbeplakate im Ausland gesehn. Sie sieht nicht aus, als würde sie mich vermissen.“ Naruto verdrehte die Augen und sah Sasuke tadelnd an. Dieser knetete unbeholfen seine Finger, während die Brille tief auf der Nase saß und seine Haare in alle Richtungen abstanden. Nein, das hier war definitiv nicht mehr der King. Sasuke war der Freak. - - - The Queen: „I fucking hate everything right now!“ Außer Puste ließ sie ihren Reisekoffer in ihrem Ankleidezimmer ihrer neuen Wohnung fallen und setzte sich dann auf den kleinen Hocker, der dort ebenfalls Platz gefunden hatte. Abwechselnd sah Sakura von dem Koffer zu den Regalen und wieder zurück, doch befand, dass sie für heute keine Lust mehr hatte. Gerade war sie von ihrem kleinen Ausflug zurückgekommen und hatte dementsprechend keine Lust mehr auf irgendetwas. Die Paparazzo und Fans am Flughafen hatten sie unglaublich belagert und nur dank des bereits wartenden Taxis konnte sie schnell vor ihnen flüchten. Vor der Haustüre war das Ganze dann nicht mehr allzu schlimm, denn mittlerweile patrouillierte immer mindestens ein Polizeiwagen davor. Den restlichen Bewohnern im Haus war der ganze Rummel um ihre Person herzlich egal. Sie grüßten sie und Sakura grüßte zurück, wenn man sich mal im Hausflur traf. Müde ließ sich die Pinkhaarige die Wanne einlaufen und schaltete, um sich die Zeit zu vertreiben, den Fernseher im Wohnzimmer ein. Als sie sich auf der Couch fallen ließ, fiel ihr erst wieder auf, wie groß die Wohnung war. Im Prinzip war es genau der gleiche Schnitt wie bei Itachi und ihm, nur dass sie bei seinem Schlafzimmer ihr Ankleidezimmer untergebracht hatte und sie hatte noch die Wände drinnen belassen, die den Koch- und Essbereich vom Wohnzimmer trennten. Somit ergab sich ein kleiner Gang, in dem Sakura ein großes Aquarium untergebracht hatte, in dem sie mehrere Fische hielt. Irgendwie war Sakura nach Haustieren gewesen, aber Bei einer Tierhaarallergie kamen nur Fische in Frage. Aber das machte nichts. Sie hatte etwas worum sie sich kümmern konnte. Sie sah auf die Uhr. Die Wanne müsste jetzt voll sein. Gähnend schaltete Sakura den Fernseher wieder aus und schälte sich aus ihren Markenklamotten. Ihre Welt hatte sich um 180° gedreht. Sie war vom armen Kirchenmäuschen zum It-Girl geworden und das nur wegen ein paar rotweißgestreiften Keksschachteln und wegen ihm. Sie seufzte, als sie sich in das warme Wasser gleiten ließ. Sie wollte ihn eigentlich vergessen, weitermachen, aber es nagte an ihr. Sie hatte ein paar Kilos verloren, versteckte sich in der Uni hinter einer kalten Maske und wenn sie nicht gerade arbeitete, lernte sie die Nächte durch. Ihren perfekten Schnitt hatte sie nämlich durchaus gehalten, auch wenn es anstrengend war. Sie brauchte diese Ablenkung. Trotzdem kam Sakura nicht drumrum, dass ihr derzeit einfach nichts richtig Spaß machte. Sie traf selten ihre Freunde, ging ihnen ein sogar ein wenig bewusst aus dem Weg, denn sie sahen sie immer so mitleidig an. Auch der köstliche Kartoffelsalat von Frau Minks konnte ihre Laune nicht heben. Vielleicht lag es auch am Valentinstag, der vor Wochen war und an dem natürlich alle Pärchen glücklich unterwegs waren. Sakura hatte sich an dem Tag in ihrer Wohnung verkrümelt. Überhaupt war fast alles wieder, wie vor dem schicksalhaftem Treffen mit dem King. Sie besuchte nur noch Frau Minks, arbeitete ständig und lernte wie eine Verrückte. Nur hatte sie diesmal viel Geld, war beliebt an der Uni und konnte sogar einen Computer bedienen. Mehr oder weniger. Als bekennender Technikfeind, der nur den Fernseher und Küchengeräte bediente, war Sakura der PC doch ein wenig ungeheuer. Sie benutzte ihn sowieso nur dafür, um sich aus dem Internet die Scripte herunterzuladen, von den Tagen, an denen sie nicht in der Uni war. Glücklicherweise waren alle Prüfungen schon geschrieben und nächste Woche würde nur noch das große Basketballfinale anstehen. Dann waren endlich Semesterferien. Sakura seufzte. Sie würde so gut wie jede Arbeit annehmen, für die sie angefragt wurde. Hauptsache Ablenkung. Eine gute Stunde später stieg Sakura aus der Wanne und duschte sich kurz in der Dusche ab, während das Wasser aus der Badewanne lief. Mit einem flauschigen Handtuch um den Körper gewickelt, ging sie in ihr Schlafzimmer und sah dort kurz in den Spiegel. Ihr Gesicht war ein wenig fahl und jede Visagistin hatte in letzter Zeit ihre Augenringe bemeckert. Aber was sollte sie tun. So war es eben. Schnell trocknete sich Sakura komplett ab und band dann das Handtuch zu einem Turban um ihren Kopf. Aus der kleinen Kommode, die noch in ihrem Schlafzimmer stand holte sie sich ihren neuen Schlafanzug, der sich wie pure Watte auf ihrer Haut anfühlte. Gähnend und mit Handtuch auf dem Kopf glitt sie in ihr Kingsizebett und streckte sich dort erst Mal. Genügend Platz hatte sie ja. Ein wohliger Laut kam ihr über die Lippen, ehe sie ins Land der Träume abdriftete.. Ja, ihr Leben hatte sich definitiv um 180° gedreht. Sie war nicht mehr der Geek. Sie war die Queen. 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