Wenn die Hölle den Himmel berührt von kuroyuzuyu ================================================================================ 13. Luzifer ----------- 13. Luzifer „Was hat es mit dem Diadem auf sich, damit es vernichtet werden muss?“ ernst schaute Maro Rahela an. Doch diese schüttelte nur ihren Kopf und lachte in sich hinein. Immer lauter wurde ihr Lachen, sodass sie sich dabei den Bauch halten musste. Schwer schnappte sie nach Luft, um das Lachen unterbinden zu können und wischte sich die Tränen, die von dem Lachanfall herrührten, aus den Augenwinkeln. „Was hast du während den Geschichtsstunden gemacht. Aufgepasst hast du auf alle Fälle nicht. Und so etwas will General werden!“ Rahela musste sich eine Hand jetzt vor den Mund halten, während sie versuchte das Lachen, was wieder aufkeimte, hinunterzuschlucken. Maro hingegen verschränkte seine Arme vor der Brust und spielte den Beleidigten. „Entschuldigung, dass ich von dem Kampftraining zu erschöpft war, um dem Alten Zausel, von Lehrer, noch zu zuhören. Was bringt mir Geschichte hier auf dem Kriegsfeld. Kampf und Strategie sind hier erforderlich.“ „Siehst du? Das ist auch der Grund, warum ich Generalin bin und du nur Generalleutnant. Ok, dann werde ich dir mal Nachhilfe in Geschichte geben.“ Daraufhin setzte sie ans Ende von Maros Bett und blickte in seine Richtung. Kurz überlegte sie, wie sie anfangen sollte, und fing dann an zu erzählen. „Also für so Schlafmützen wie dich werde ich wohl oder übel die ganze Geschichte erzählen müssen.“ Rahelas Lachen verschwand nun ganz und ein Seufzen war zu hören. „Zu der Zeit als Gott uns erschaffen hatte, war der Himmel ein Ort der Schönheit, des Friedens und der Freude. Jeden Wunsch von unserem Gott erfüllten wir mit großer Freude. Doch Gott erschuf noch einen ganz außergewöhnlichen Engel, der als Anführer der Engelsschar dienen sollte. Sein Name war Luzifer. Man nannte ihn auch den Lichtträger. Dieser Cherub stand dem Thron Gottes am nächsten und sollte Gottes Weisheiten unter die Engel bringen. Er war der schönste Engel und besaß große Führungs- und Organisationstalente. Darum achteten und respektieren die anderen Engel ihn wie einen Freund. Als Luzifer aber anfing über seine Macht und Schönheit nach zudenken, veränderte sich sein Herz immer mehr. Er ließ es zu, dass er seinen Blick von Gott abwandte und ihn nur noch auf sich selbst richtete. Luzifer begehrte am Ende nach der Macht Gottes und startete eine Rebellion, indem er Zweifel und Unzufriedenheit, in Bezug auf Gottesherrschaft, bei den Engeln säte. Dadurch, dass noch kein Engel zuvor eine Lüge gehört hatte, schaffte er es eine große Zahl an Engeln für sich zu gewinnen. Aber der Erzengel Michael und seine Armee bezwangen Luzifer und seine Anhänger und stießen sie aus dem Himmel.“ Diese Geschichte kannte Maro bereits und gab ihm keine Antwort auf seine Frage. Darum unterbrach er Rahela. „Und was hat das alles mit dem Diadem zu tun?“ „Wenn du mich unterbrochen hättest, dann wüsstest du es schon längst!“ böse funkelte Rahela ihn an. Sie konnte es noch nie ausstehen, wenn ihr jemand ins Wort fiel. „Diese Art von Diadem wurde von den Anhängern von Luzifer getragen. Die Steine in der Mitte der Diademe waren alle gelb, doch dieser Stein hier ist rot. Du kannst dir gratulieren! Du hast das Diadem von Luzifer höchstpersönlich in den Händen. Nur er besaß das Einzige mit einem roten Stein.“ Verblüfft darüber bestaunte er das goldene Schmuckstück. Das Peri es von Ischtar, die ein gefallener Engel war, erhalten hatte wusste er ja schon. Jedoch die Tatsache, dass das Diadem von Luzifer stammte, würde bedeuten, das Ischtar etwas mit ihm zu schaffen hatte. Was konnte Maro nur machen. Einfach nur darüber grübeln würde ihn nicht weiter bringen. Doch wie konnte er an die Information kommen, was Ischtar mit Luzifer zu tun hatte, wenn er nicht von hier, ohne das Fragen gestellt werden, verschwinden konnte. „Ich gebe dir den restlichen Tag frei, dieses muss ausreichen, um es zu vernichten.“ Befahl Rahela, bevor sie vom Feldbett erhob und allmählich sich dem Ausgang des Zeltes näherte. Kurz drehte sie sich noch mal zu Maro um. „Wenn du wieder da bist, komm gleich in mein Zelt. Ich habe eine Überraschung.“ „Ich werde kommen.“ Nickte Maro ihr zustimmend zu. Rahela erwiderte sein nicken und entfernte sich mit einem zarten Lächeln auf den Lippen von seinem Zelt. Ohne es zu ahnen, hatte Rahela ihm die Möglichkeit gegeben, die er wollte. Er konnte das Lager verlassen. Jetzt blieb nur noch eines offen. Wo konnte er jetzt nur herausfinden, was Ischtar mit Luzifer und dem Diadem zutun hatte? Es verging nur eine kurze Zeit, als Maro auf einem braunen Rappen das Lager verließ. Auch wenn fliegen eine schnelle Art der Fortbewegung zu sein schien, so war Reiten die einzige Möglichkeit schnell und unbemerkt sich hier fortzubewegen, da man während des Flugs die perfekte Zielscheibe für den Gegner war. Aber wo sollte er hin reiten. Er hielt sein Pferd an und schaute sich um. Unschlüssig darüber welches für sein Vorhaben genau der richtige Weg war, lenkte er unbewusst sein Pferd in die Richtung aus welcher Peri am Tag zuvor gekommen war. Je weiter er ritt, umso mehr verwandelte sich die offene grüne Landschaft in eine zerklüftete Felsenlandschaft. Der Wind wehte über die scharfkantigen Felsgesteine, wodurch ein grausiges Heulen entstand, was einen das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. Immer weiter führte Maro sein Pferd zwischen diesen unwirklich scheinenden Gebilden vorbei, bis er vor einer großen Felsenwand zu stehen kam. In dieser Wand befand sich eine Spalte, wo ohne Probleme ein ausgewachsener Mann durchpasste. Konnte es sich um einen Eingang zu einer Hölle handeln? Maro stieg von seinen Rappen ab und näherte sich der Spalte. Wie er aber, kurz bevor er vor dem Eingang der Spalte anlangte, vernahm er wiederhallende Schritte, die aus dem tiefen dunklen der Spalte kamen. Wer konnte sich, außer ihm, noch hier befinden? Maro legte seine Hand an den Griff seines Schwertes, wartend, wer da nun kommen mag? Die Schritte aus dem Inneren wurden immer lauter und Maros Herz schlug ihn vor Anspannung gegen seine Brust. Dann geschah es! Eine Frau trat aus dem Dunklen hervor. Der Wind spielte mit ihrem zitronengelben Kleid, welches bis zum Boden reicht und auf der rechten Seite einen langen Schlitz hatte. Das groß ausgeschnittene Dekolleté zeigte mehr als es verbarg und ließ bestimmt einige Männerherzen hoher schlagen, jedoch nicht bei Maro. Mit ihren Händen strich sie sich ihre langen strahlend blonden Haare aus ihrem Gesicht, die der Wind dorthin wehte. „Was machst du hier Ischtar?“ waren Maros überraschte Worte, als er sie erkannte. „Ich bin hergeschickt worden, um etwas zurückzuholen.“ Maro konnte sich denken, was sie meinte, woraufhin er das Diadem aus einer Tasche zog und es Ischtar hinhielt. „Kann es sein das du dieses hier meinst?“ „Genau deshalb bin ich hier.“ Sie strecke schon ihre Hand aus um es in Empfang zu nehmen. Jedoch zog Maro den goldenen Schmuck wieder an seinen Körper. „Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass ich es dir einfach so gebe. Erst hast du mir ein paar Fragen zu beantworten.“ „Und was willst du von mir wissen?“ fragte Ischtar ihn direkt mit einem kalten Ausdruck in ihren Augen und mit einem diabolisch umspielten Lächeln. Und doch strahlte sie dabei so eine Ruhe aus, die ihrer ganzen Erscheinung eine zufriedene Selbstsicherheit verlieh. Für Maro war es nicht leicht zu glauben, dass es sich um dieselbe Person handeln sollte, die er auf der Erde kennengelernt hatte. „Was hast du mit Luzifer zu schaffen?“ dabei fixierte er sie mit seinem Blick, in der Hoffnung aus ihrer Reaktion etwas herauslesen zu können. Doch nicht mal ein kleines Augenzucken konnte er feststellen. „Warum glaubst du, dass ich etwas mit ihm zu schaffen habe?“ „Ich stelle hier die Fragen! Was hast du nun mit ihm zu schaffen?“ kam es schon etwas lauter von Maro und trotzdem versuchte die Ruhe zu bewahren. Wenn er jetzt nicht Herr seiner Gefühle blieb, dann würde er überhaupt nichts von ihr erfahren. Da war er sich sicher. „Und wenn ich sage, dass ich nichts mit ihm zu tun habe!“ voller Grazie kam sie auf ihn zu und blieb dicht vor ihm stehen. Ihren warmen Atem konnte er auf seinem Gesicht wahrnehmen, während ihr starrer Blick ihn zu durchbohren schien. Vehement schob er das unangenehme Gefühl beiseite und sprach mit fester Stimme zu ihr. „Ich weiß, dass du lügst. Der eigentliche Besitzer vom Diadem ist Luzifer.“ „Wenn du schon weißt, wem es gehört, warum fragst du dann noch?“ „Ich frag mich eher, warum du meiner Frage ausweichst. Bist du am Ende Luzifer?“ Maro hatte es geschafft, das Ischtar eine Reaktion zeigte. Sie lachte! Aber nicht ein überhebliches Lachen, nein es war ein amüsantes Lachen. „Wie kommst du denn darauf?“ „Was denkst du? Schließlich hat Peri es mir erzählt, dass du ein gefallener Engel bist und das Diadem, was sie von dir bekommen hatte, von einem mächtigen Engel stammte. Also bist du Luzifer oder du hast etwas mit ihm zu schaffen?“ gespielt gelangweilt gähnte Ischtar. „Wird es dir nicht bald mal langweilig immer das Gleiche zu fragen. Dann werde ich dir sagen was ich mit ihm zu tun habe. Ich bin …“ In dem Moment wo Ischtar es endlich sagen wollte, wurde sie laut stark unterbrochen. „ISCHTAR, HALT EIN!“ Sowohl Ischtar als auch Maro schauten überrascht zu Felsspalte, aus der eine Gestalt in einer dunkelroten Kutte kam. Maro hatte diese Gestalt schon einmal in seinen Traum gesehen. Diese Gestalt vor ihm musste Luzifer sein. „Ich habe alles mit angehört und ich werde dir persönlich sagen, was sie mit mir zu tun hat. Sie war einst eine starke Kriegerin, die an meiner Seite gekämpft hat. Aber seit dem wir aus dem Himmel geworfen wurden und wir auch nicht mehr hier auf dem Kriegsfeld mitkämpfen, ist sie meine persönliche Dienerin. Vor zwei Tagen kam sie aber bei mir an und hat mich um einen Gefallen geben. Sie wollte, dass ich ihr helfe, dass unsere baldige Wächterin einen Engel besuchen kann. Darum habe ich es ihr gegeben.“ „Und wie kommt es dann unter mein Bett?“ fiel Maro ihm ins Wort. Doch so als hätte er nichts gehört für Luzifer einfach weiter. „Als Ischtar es mir aber wieder zurückgab, konnte ich schon erkennen, dass ihr Plan wohl nicht so funktionierte, wie sie es wollte. Ich konnte sie nicht so niedergeschlagen sehen, deshalb habe ich ihr versprochen dir ein Geschenk zu geben.“ „Ein Geschenk?“ überlegte Maro laut, sodass es die beiden anderen auch hören konnten. „Kurz nachdem du eingeschlafen bist, bin ich in dein Zelt gegangen und habe dir die Möglichkeit geschenkt, zusehen was geschehen ist aufgrund deiner Entscheidung einen Engel zu ehelichen. Das Diadem habe ich dann dort gelassen, damit du von alleine verstehen kannst, dass es kein Traum war.“ Irgendetwas kam Maro an Luzifer komisch vor. Da er Luzifer in seinen Traum, welcher sich jetzt als eine Realität herausgestellte, ganz anderes Wahrgenohmen hatte. Doch was es genau war, konnte er nicht sagen. „Wenn mein Traum, nun überhaupt kein Traum war, bedeutet es, dass dieser Dre sogar Peri vergewaltigen würde, um euch zu stürzen.“ Die unbändige Wut stieg in Maro wieder auf, wie er an die Unterhaltung zwischen Dre und Luzifer zurückdachte. Feste ballte er seine Fauste, sodass seine Knöchel weiß hervortraten. „DAS WERDE ICH NICHT ZULASSEN. ICH WERDE ES NICHT ZULASSEN, DASS DIESES SCHWEIN IHR AUCH NUR EIN HAAR KRÜMMT!“ schrie er in seiner brodelnden Wut heraus. Ischtar die die ganze Zeit über neben Maro gestanden hatte ergriff nun auf einmal das Wort wieder. „Wie stellst du dir das vor? Meinst du, du kannst mal ebenso in die Unterwelt marschieren und Peri dort rausholen, damit Dre ihr nichts antun kann. Mach endlich deine Augen auf! Wo du noch dachtest, dass sie ein Mensch ist, hast du zu deinen Gefühlen gestanden. Aber kaum tauchte ein Problem auf, bist du weg und verschließt deine Gefühle. Was soll ich noch machen, damit du auch endlich verstehst, dass es nicht wichtig ist, als was man geboren wird. Sondern für wen man geboren wurde. Peri hatte es verstanden, als sie hier zu dir kam.“ Tief ging Maro in sich und musste Ischtar recht geben. Er war damals einfach weggelaufen, weil er an Peris Liebe zweifelte, als er die Wahrheit über sie erfuhr. Seine Gefühle hat er schließlich versucht zu verdrängen, indem er entschied Rei zu heiraten. Peri wollte damals um die Liebe zu ihm kämpfen und kam hier her zu ihm. Aber er hat sie von sich wegstoßen, weil er dachte, dass es das Beste ist für sie beide. „Ich werde es schon irgendwie zu ihr zu gelangen.“ Gab er Entschlossen von sich. Ein letztes Mal fragte Ischtar ihn. „Wirst du endlich für deine Liebe kämpfen, so wie ich es dir einst gesagt habe?“ Maro schloss seine Augen und all die Bilder von Peri kamen in ihm hoch. Wie sie ihm dir Tür an den Kopf gedonnert hat. Als sie die Mädchen auf der Straße zurechtwies, als sie sich über seine Kleidung lustig gemacht haben. Peris tänzeln auf den Steg am See, wo sie ausgerutscht war und er sie noch rechtzeitig auffing. Der erste Kuss. Seine Eifersucht auf Dre. Sein Liebesgeständnis an sie. Den Moment, als er erfuhr, dass sie ein Dämon ist. Den Schmerz als er sah wie sie in Dres Armen lag. Ein Engel der alle Gefahren auf sich nahm, um zu ihm zu gelangen. Ein Lächeln legte sich auf seinen Mund, als er seine Augen öffnete. Fest entschlossenen schaute er Ischtar an. „Ja, ich will für diese Liebe kämpfen.“ „Dann werden wir dir Helfen und dich in die Unterwelt bringen. Jedoch ist das an eine Bedingung gebunden.“ Sagte Luzifer. „Was für eine Bedingung ist das?“ eigentlich war dieses Maro egal. Um Peri, vor Dre zu beschützen, würde er als Engel jeden Handel mit Luzifer eingehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)